BOTSCHAFTER:IN
Maximilian Friedrich
Programm Manager i2030 von der DB Netz AG
Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?
Durch das Projekt i2030 soll eine ganze Menge gleichzeitig erreicht werden. Es gibt verschiedene Ebenen. Auf der höchsten Ebene würde ich sagen, leisten wir unseren Beitrag dazu, dass das Pariser Klimaschutzabkommen eingehalten werden kann. Es ist Konsens in der Gesellschaft, dass das unter anderem eben auch durch verändertes Verkehrsverhalten erreicht wird. Das ist so auf einer ganz globalen Ebene zu betrachten.
Auf einer weiteren Ebene hat die Bundesregierung das Ziel ausgerufen, bis 2030 die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr zu verdoppeln und 75 % des Schienennetzes zu elektrifizieren. Die Bundesregierung hat den „Deutschlandtakt“ erarbeitet und die regionalen Ziele sind, die Region Berlin-Brandenburg besser miteinander zu vernetzen. Es geht darum, eine Alternative zum Individualverkehr zu schaffen. Also ganz viele verschiedene Akteure und Ziele, die es in unserem Projekt zu vereinen gilt. Das macht es auch so spannend.
Welche Meilensteine möchten Sie hervorheben?
Als ersten großen Meilenstein, der schon ein paar Jahre zurückliegt, aber ganz essentiell für das Programm ist, dass die Länder Berlin und Brandenburg und die Deutsche Bahn sich zusammengesetzt und das Programm überhaupt ins Leben gerufen haben. Solche Programme gibt es deutschlandweit nirgendwo anders. Berlin und Brandenburg und die Bahn sind in die Bresche gesprungen oder in Vorleistung gegangen, um eben die Verkehrswende, die immer so schön postuliert wird, auch tatsächlich zu platzieren und voranzutreiben. Daran anschließend gibt es viele kleine Meilensteine: Dazu zählt jede Finanzierung. Jeder Korridor, der eine Finanzierung für eine weitere Planungsstufe erhalten hat, ist ein wichtiger Meilenstein.
Letzte wichtige Punkte waren Anfang des Jahres 2023 die Finanzierungsvereinbarung für die Potsdamer Stammbahn und für die Linie S25 Nord. Das bedeutet, dass auch in den Korridoren die Planungen weiter vorangetrieben werden können. Wir haben in allen Korridoren aktuell Planungsvereinbarungen zwischen Ländern und DB beschlossen beziehungsweise abgeschlossen. Auch das ist ein wichtiger Meilenstein, der bislang erreicht wurde.
Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?
Für das Gelingen der Projekte ist wichtig, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. Zu ihnen zählen das Bundesverkehrsministerium, das Eisenbahnbundesamt, wir als Programm i2030, bestehend aus den Ländern Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin und Brandenburg. Wir dürfen das große gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren. Sehr wichtig ist, dass die Bevölkerung mitzieht und diese Transformation zu mehr Personennahverkehr mitgeht. Das heißt, irgendwann werden die Strecken, die wir heute noch im stillen Kämmerlein planen, Realität. Projekte stehen und fallen mit der Unterstützung durch die Öffentlichkeit. Wichtig ist, dass junge Leute Lust haben, bei uns mitzumachen, zu planen. Ich lade alle ein, die interessiert sind, stellvertretend für die anderen Institutionen, die bei uns im Programm mitwirken, also die Länder und den VBB, sich bei uns zu melden. Wer Lust hat, einen langen Atem hat, aber auch kreativ ist und einfach Spaß hat, die Verkehrswende tatsächlich mitzugestalten, soll sich bei uns melden. Egal welche Profession, wir suchen alles. Nur durch ein starkes Team kommen wir voran und können das umsetzen, was wir uns vorgestellt haben.
Als letzter Punkt ist es von essentieller Bedeutung, dass das Geld für die Umsetzung der Projekte da ist. Wir brauchen einfach die finanziellen Mittel, um die Ziele, die wir uns gesteckt haben, auch zu erreichen.