Die i2030-Projektpartner bei der Stadtverordnetenversammlung in Falkensee. Ein Fazit.

Am 24. April 2024 waren die i2030-Projektpartner zu Gast bei der Stadtverordnetenversammlung in Falkensee, um den aktuellen Projektstand und das geplante zukünftige Fahrplankonzept für den Ausbaukorridor Berlin-Spandau – Nauen vorzustellen. Nach einer Präsentation zum Sachstand standen Vertreterinnen und Vertreter der Länder Brandenburg und Berlin, der DB InfraGO und des VBB für Fragen der Anwohnenden und Abgeordneten zur Verfügung.

Im Fokus der Nachfragen lag die zukünftige Bedienung der Station Seegefeld (sowie Albrechtshof) allein durch die S-Bahn und nicht mehr durch den Regionalverkehr. Die Projektpartner wollen neben der Schaffung von weiteren Gleisen für den Fern- und Nahverkehr zusätzlich auch die S-Bahn über Berlin-Spandau hinaus ins Falkenseer Feld und nach Falkensee verlängern.

Was spricht aus Sicht der i2030-Partner für die Planung der S-Bahnverlängerung nach Falkensee:

Die i2030-Projektpartner sind überzeugt, dass nur mit der Verlängerung der S-Bahn über Spandau hinaus ein zukunftsfähiges Nahverkehrsangebot für die Region geschaffen werden kann. Die Züge des Regionalverkehrs sind heute schon voll. Eine Verdichtung der Takte im Regionalverkehr ist mit dem bestehenden Schienennetz nicht umsetzbar. Mit der Verlängerung der S-Bahn nach Falkensee wird erreicht:

    • Entlastung der Regionalverkehre, indem die Halte Seegefeld und Albrechtshof künftig von der S-Bahn bedient werden
    • Bau zweier zusätzlicher Stationen „Nauener Straße“ und „Klosterbuschweg“ zur weiteren Naherschließung der eng besiedelten Bereiche im Bezirk Spandau per Schiene
    • Schaffung vieler neuer attraktiver Direktverbindungen für die Fahrgäste
    • Anbindung der Stationen im 10-Minuten-Takt der S-Bahn
    • Fahrzeitverkürzungen u. a. unter Einsatz von Express-S-Bahnen, die zwischen Spandau und der Berliner Innenstadt nicht an allen Stationen halten; dem stehen bei wenigen Verkehrsrelationen geringe Fahrzeitverlängerungen gegenüber
    • Beschleunigung der Regionalverkehre nach Falkensee, Finkenkrug, Brieselang, Nauen und darüber hinaus durch den Entfall von Zwischenhalten
    • Schaffung einer zweiten, unabhängigen Schienenverkehrsanbindung zur Erhöhung der Robustheit des Angebotes, wie bereits an anderen Außenästen der Berliner S-Bahn erfolgreich umgesetzt
    • Förderung neuer Mobilitätsketten, u.a. per Bike&Ride, durch zukünftige Umfeldgestaltung an den Verkehrsstationen

Bei der Planung haben wir als Perspektive die nächsten Jahrzehnte im Blick, denn Schienenausbau ist als langfristige Strategie angelegt. Grundlage der Planungen sind u. a. die Nahverkehrspläne der Länder.

Welche Bedenken wurden in der Stadtverordnetenversammlung in Falkensee zu den Plänen geäußert:

Während ein Großteil der Fahrgäste vom Ausbau profitiert und neue Potenziale für den Umstieg auf den ÖPNV gewonnen werden, nehmen die Projektpartner auch die innerhalb der Stadtverordnetenversammlung aufgeworfenen Punkte sehr ernst.

Es wurden durch die Stadt Falkensee neue Flächen für Park&Ride im Bahnhofsbereich von Seegefeld zur Verfügung gestellt. Hiermit wurde das Ziel verbunden, Autoverkehr von der Station Falkensee, und damit der unmittelbaren Falkenseer Innenstadt, zu verlagern. Bei einer Bedienung der Station Seegefeld allein durch die S-Bahn gibt es Befürchtungen, dass die Fahrgäste wieder auf die Station Falkensee zurückwandern, um mit dem Regionalverkehr schneller in die Innenstadt zu kommen.

Weiterhin hat die Stadt Falkensee in den Aufbau eines noch 2024 zu eröffnenden Schwimmbades im direkten Umfeld der Station Seegefeld investiert. Um das Bad zu erreichen, müssten Fahrgäste von Zugangsstellen die westlich des Bahnhofs liegen, zunächst mit dem Regionalverkehr bis Falkensee fahren und dort in die S-Bahn umsteigen, um an ihr Ziel zu gelangen. Dies wird als unbequem und zeitaufwändig bewertet.

Dem stehen jedoch erhebliche Fahrzeitgewinne für Fahrgäste gegenüber, die ebenso von Punkten westlich von Falkensee kommen, die jedoch nicht nach Albrechtshof oder Seegefeld wollen, sondern weiter nach Berlin-Spandau oder in die Berliner Innenstadt.

Wichtig bleibt festzuhalten, dass die Stationen Seegefeld und Albrechtshof weiterhin durch den Regionalverkehr bedient werden, solange die S-Bahn nicht bis Falkensee verlängert ist.

Die Informationen zum Projektstand können im Detail in der am 24.04.2024 bei der Stadtverordnetenversammlung in Falkensee gezeigten Präsentation nachgelesen werden. Hier geht es zum Download.