S-Bahnlinie S8 über Zeuthen hinaus bis nach Wildau verlängert

Peter Buchner (S-Bahn Berlin), Rainer Genilke (MIL Brandenburg), Ivonne Bechtluft (Lokführerin S-Bahn Berlin), Franziska Giffey (Berliner Bürgermeisterin), Foto: VBB

S-Bahnlinie S8 über Zeuthen hinaus bis nach Wildau verlängert

07.10.2022

Ab Freitag, dem 14. Oktober 2022 wird die S-Bahn-Linie S8 nach Wildau (Dahme-Spreewald) verlängert.

Bislang fuhren die Züge der Linie S8 zwischen Birkenwerder und Zeuthen. Von Montag bis Freitag zwischen 5 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 19 Uhr kommt künftig ein weiterer Halt dazu. Somit wird zwischen Berlin und Wildau dann ein dichterer Takt gemeinsam mit der S46 angeboten: stadtauswärts nach Wildau ein 7/13-Minuten-Takt – ab Wildau stadteinwärts ein 10-Minuten-Takt. Dadurch verbessern sich auch die Anschlüsse zwischen der S-Bahn und den RVS-Buslinien 736, 737, 738.

Mit der Verlängerung und der Taktverdichtung wird ein Beschluss aus dem Landesnahverkehrsplan 2018 umgesetzt. Im Projekt i2030 wird die Weiterführung der S8 bis nach Königs Wusterhausen untersucht. Für die Umsetzung muss die Infrastruktur auf der S-Bahnstrecke erweitert werden.

Zum Start der Verlängerung der Verlängerung nach WIldau haben Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Rainer
Genilke, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg,
einen Zug der neuen Baureihe 483/484 auf der Strecke von Pankow nach Treptower
Park jeweils einige Kilometer selbst gesteuert.

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Heute ist ein guter Tag für
den Berliner ÖPNV. Die neuen Züge sind eine hervorragende Werbung für den Umstieg
vom Individualverkehr. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz,
moderne Mobilität und Teilhabe. Ein zukunftssicherer, preiswerter und komfortabler
ÖPNV trägt zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Stadt bei, die unser
gemeinsames Ziel ist. Mit der DB, Stadler und Siemens hat Berlin drei
Wirtschaftspartner, um diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Ich danke den
Arbeiterinnen und Arbeitern, den Ingenieurinnen und Ingenieuren, die mit hohem Einsatz
die neuen Züge für Berlin konstruiert und gebaut haben.“

Rainer Genilke, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes
Brandenburg: „Unsere Landesmittel sind gut investiertes Geld: Fahrgäste können sich
auf mehr Platz, modernen Komfort und noch besseren Service freuen. Außerdem
verbindet die S8 ab sofort den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Wildau mit
Berlin. Das sind sehr gute Neuigkeiten für Brandenburg. Auch bei der Verkehrswende
kommen wir so einen weiteren Schritt voran: Denn mit einem attraktiven Angebot
werden noch mehr Menschen auf den klimafreundlichen ÖPNV umsteigen.“

S-Bahnchef Peter Buchner: „Einsteigen und wohlfühlen – mit diesen hochmodernen und
komfortablen Zügen machen wir Lust auf die Mobilitätswende. Wenn die neuen
Fahrzeuge ab nächstes Jahr komplett im Einsatz sind, profitieren täglich mehr als eine
halbe Million Fahrgäste in Berlin. Bereits ab heute bietet die S8 mehr Platz, denn wir
fahren jetzt mit längeren Zügen. Das heißt konkret: Raum für 300 Fahrgäste pro Zug
zusätzlich. Dank der vorfristigen Lieferung werden erste Fahrzeuge auf den Ringbahnlinien S41 und S42 schon ab Dezember fahren und nicht, wie vertraglich vereinbart, ab April 2023.“

Auf der 59 Kilometer langen Strecke der Linie S8 sind seit heute neun neue Züge im
Einsatz und lösen damit die der Baureihe 485 ab. Die rund 30 Jahre alten Fahrzeuge,
deren Konstruktion noch aus DDR-Zeiten stammt, werden zunächst abgestellt und dann
nach und nach umweltgerecht entsorgt. Teilweise dienen sie noch als Ersatzteillager für
die restlichen noch verkehrenden Züge dieser Baureihe.

 

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Die Heidekrautbahn ab 2024: Neue Strecke, neues Fahrzeug, neuer Antrieb

D. Bröcker (NEB), Minister Beermann (MIL), Senatorin Jarasch Sen (UMVK), T. Dill (VBB) bei der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages, Foto: NEB

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellt auf der InnoTrans eine technologisch und ökologisch neu gedachte Heidekrautbahn für eine Region im Wandel vor

21.09.2022

  • Länder Berlin und Brandenburg sowie NEB vereinbaren Verkehrsvertrag für die Heidekrautbahn (RB27) von 2024 bis 2034
  • Teil des Verkehrsvertrags sind die Reaktivierung der Stammstrecke
    und der Einsatz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge mit 100% regionaler grüner Energie
  • NEB und Siemens Mobility präsentieren auf der InnoTrans das Wasserstofffahrzeug Mireo Plus H

 

Viele Veränderungen auf der Heidekrautbahn ab 2024

Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), gibt heute, am 21.9.2022, nach Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, auf der InnoTrans in Berlin mit seiner Unterschrift grünes Licht für den Verkehrsvertrag auf der Heidekrautbahn (RB27) ab 2024. Die Niederbarnimer Eisenbahn und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL) hatten den Vertrag bereits am 31. Januar 2022 unterzeichnet.

„Das i2030-Leuchtturmprojekt Heidekrautbahn steht für einen nachhaltigen und innovativen Schienenverkehr“, so Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. „Ab 2024 gestalten wir Mobilität mit regionaler grüner Energie im regionalen Wirtschaftskreislauf. Gleichzeitig profitieren die vielen Pendlerinnen und Pendler von einer deutlichen Angebotsausweitung. Damit kommen wir unserem Ziel im Landesnahverkehrsplan, bis 2037 die Dekarbonisierung im SPNV zu erreichen, einen weiteren Schritt näher.“

Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren bis 2034 und beinhaltet Leistungen im Umfang von rund einer Million Zugkilometer jährlich, darunter den 30-Minuten-Takt nach Berlin-Karow. Die zusätzlichen Züge in den Spitzenzeiten nach Berlin Gesundbrunnen bleiben bestehen.

„Wir gehen mit der Heidekrautbahn im Projekt i2030 einen großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Schienenverkehrs“, erläutert Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin. „Durch die lokale Produktion mit Strom aus Wind und Sonne werden wir hier grün produzierten Wasserstoff nutzen: Damit ist das Projekt nachhaltig – und zudem weitgehend unabhängig von der Preisentwicklung auf den Energiemärkten. Wer künftig auf der Heidekrautbahn mit grünem Wasserstoff fährt, nutzt ein komfortables zusätzliches Angebot und schützt zugleich das Klima.“

Für Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB),: „Dieser Verkehrsvertrag ist für alle Beteiligten und besonders für die Fahrgäste ein absoluter Meilenstein. Mit dem innovativen Forschungsprojekt zum Wasserstoffantrieb und weiteren Angebotsverbesserungen sichern wir die gewohnten VBB-Qualitätsstandards im SPNV. Zudem schaffen wir eine neue, attraktive Direktlinie von der nördlichen Siedlungsachse in die Berliner Innenstadt. Fahrgastkomfort, Klimaschutz und Verkehrswende verzahnen sich hier konsequent.“

Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages bestellen die Länder auch verkehrliche Leistungen auf der historischen Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf, die bis 2024 im Rahmen des Pojekts i2030 reaktiviert und in das bestehende Streckennetz der Heidekrautbahn integriert werden soll. Hier wird es einen Stundentakt geben.

„Mit der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn und dem Einsatz von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb hat die Niederbarnimer Eisenbahn in Eigeninitiative zwei Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht, die als Meilensteine auf dem Weg zur Energie- und Verkehrswende gelten können“, erklärt Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn. „Beide haben nun ihren Niederschlag in dem neuen Verkehrsvertrag gefunden. Wir wollen zeigen, dass der Ausbau des Regionalverkehrs auf klimafreundliche, umweltverträgliche Weise geschehen und außerdem ein Mehr an Fahrgastservices bieten kann. Unser Ziel auf der RB27 wie auch auf unseren anderen Strecken im Netz Ostbrandenburg ist eine ökologische Verkehrswende. Der Dieselausstieg beginnt 2024 auf der Heidekrautbahn.“

Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn ist Teil des Korridors Nord des Infrastrukturprojekts i2030 der Länder Berlin und Brandenburg, das vom VBB koordiniert wird.

Neben der verkehrlichen Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke beinhaltet der Verkehrsvertrag auch den Einsatz wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Fahrzeuge anstelle der bisherigen Dieseltriebwagen im Rahmen eines Forschungsprojektes.

Grüner Wasserstoff aus der Region – für die Region

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur. Dies ermöglicht einen emissionsfreien Nahverkehr auf der RB27 auf Basis heimischer erneuerbarer Energien.

Um den benötigten grünen Wasserstoff vor Ort in der Region zu produzieren, plant der Energieerzeuger ENERTRAG ein Wasserstoffwerk in der Nähe der Heidekrautbahn. Der dafür notwendige Strom wird zu 100% aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Die Kreiswerke Barnim werden mit einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände der NEB in Basdorf die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den Wasserstoff am Ort des Energiebedarfs zur Verfügung zu stellen. Die Niederbarnimer Eisenbahn beschafft die Wasserstofffahrzeuge und setzt diese im SPNV auf der RB27 ein.

Mit www.wasserstoffschiene-heidekrautbahn.de haben die Verbundpartner eine gemeinsame Website geschaffen, um über das Wasserstoffprojekt, die beteiligten Akteure und den Projektfortschritt zu informieren.

Das Verbundprojekt wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mai 2021 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 25 Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Forschungspartner BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) übernehmen die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens.

Mireo Plus H: Ein Fahrzeug für Fahrgäste und Klima

Die Fahrzeuge für diese grüne Revolution liefert der Hersteller Siemens Mobility. Sieben zweiteilige Züge vom Typ Mireo Plus H, ausgestattet mit Brennstoffzellen-Antrieb und Lithium-Ionen-Batterie, werden ab 2024 für eine CO2-emissionsfreie Mobilität auf der Heidekrautbahn sorgen. Damit werden zum ersten Mal in der Metropolregion Berlin-Brandenburg Wasserstoffzüge zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug vom Typ Mireo Plus H, das für die Niederbarnimer Eisenbahn zum Einsatz kommt, wird auf der InnoTrans der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir freuen uns, den Mireo Plus H, der auf unserer beliebten und bewährten Mireo-Plattform basiert, auf der InnoTrans zu präsentieren. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien wird der Zug neue Maßstäbe setzen“, so Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility. „Wir sind stolz, dass der Wasserstoffzug Mireo Plus H in Zukunft emissionsfreien Personenverkehr in Netz Heidekrautbahn ermöglichen wird.“

Die hochmodernen Wasserstoffzüge der zweiten Generation zeichnen sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bewährte Plattformtechnologie. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Doch auch darüber hinaus ist der Mireo dank einer selbsttragenden, geschweißten Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Eine verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der recycelbaren Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Emissionen bei.

Fahrgäste profitieren von einem komfortabel gestalteten, großzügigen Innenraum, kostenfreiem WLAN, Displays für dynamische Fahrgastinformationen in Echtzeit, einem gesondert gekennzeichneten Familienbereich und zwei Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu zwölf Fahrräder. Die Fahrzeuge sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgt zusätzlich für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über zehn Jahre bis 2034, der nicht nur alle notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten absichert, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn. Siemens Mobility sichert somit die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Die Mireo Plus H werden in der NEB-Werkstatt in Basdorf gewartet.

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Wie kommen längere Züge auf die Schiene?

Wie kommen längere Züge auf die Schiene?

Der ein oder andere Fahrgast hat sich bestimmt schon gefragt: Können nicht einfach mehr Züge fahren, wenn es immer voller wird? Und wo kommen die her? Die kurze Antwort: So einfach ist das nicht. Die lange Antwort gibt es im Video!

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Unterzeichnung NES und Präsentation des Siemens-Zuges Desiro HC

Vertragsunterzeichnung Netz Elbe-Spree, Foto: VBB

Feierliche Unterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree & Fahrzeugpräsentation des Siemens-Zuges vom Typ Desiro HC

30.06.2022

Magdeburg/Brandenburg an der Havel, 30.06.2022 – Heute unterzeichnete feierlich die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH gemeinsam mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie ihren mit der Umsetzung des Verkehrsvertrages beauftragten Gesellschaften, der VBB-Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH, der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbh, den Verkehrsvertrag zum Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde mit dem Fahrzeughersteller Siemens Mobility GmbH eines der sechsteiligen Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC in Magdeburg und Brandenburg an der Havel präsentiert.

Die Länder bringen mehr Angebot, mehr Züge, mehr Qualität auf die Schiene.

Das Interesse der vielen Gäste war groß und zeigte, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Mobilität sowie eine starke Schieneninfrastruktur sind. Das neue Netz Elbe-Spree ist ein Bekenntnis der Länder an ihre Regionen. Der hohe Takt, die vielen modernen Züge und die bessere Infrastruktur bieten entscheidende Verbesserungen für den Pendler- und Reiseverkehr. Durch die länderübergreifenden Verbindungen erhöht sich unter anderem die Attraktivität eines unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsortes, gerade in den schnell wachsenden Städten und Gemeinden außerhalb der Ballungsgebiete.

Der VBB führte im Auftrag der vier Länder das Vergabeverfahren

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat das europaweite Vergabeverfahren im Auftrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt federführend durchgeführt. Das Netz Elbe-Spree ist eine Weiterführung des bisherigen Stadtbahn-Netzes, dessen Verkehrsverträge Ende dieses Jahres auslaufen. Um der steigenden Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr auch zukünftig gerecht zu werden, wächst das neue Netz um rund 5 Millionen Zugkilometer pro Jahr, das sind etwa 25 Prozent mehr Leistung als zuvor. 28 Millionen Zugkilometer werden ab Dezember 2022 im gesamten Netz Elbe-Spree gefahren, die nötigen Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung, längere Züge und Bahnsteige erlangt. Der Ausbau des Netzes beinhaltet zwei Betriebsstufen: Die erste berücksichtigt den Infrastrukturzustand ohne die im Bau befindliche Dresdner Bahn in Berlin. Nach Inbetriebnahme, ab voraussichtlich 2025, können weitere Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht werden. Auch die ODEG beteiligte sich an der Ausschreibung und erhielt Anfang 2019 den Zuschlag für die Lose 1 und 4. Mit der Betriebsaufnahme am 11. Dezember dieses Jahres werden sich die derzeit rund 13 Millionen Zugkilometer auf mehr als 18 Millionen erhöhen und die Betriebsleistung um rund 40 Prozent wachsen. Die Vertragslaufzeit des Verkehrsvertrages, der heute unterschrieben wurde, umfasst zwölf Jahre. 250 neue, sichere Arbeitsplätze werden bei der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands hierfür geschaffen. Die ODEG-Züge des RE1 fahren ab dem Fahrplanwechsel 2022/2023 erstmals in der Region drei Mal pro Stunde in den Spitzenzeiten zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder). Insgesamt ein deutlicher Gewinn für die Regionen hinsichtlich Mobilität, Klimaschutz und Beschäftigungszuwachs. Gegenüber dem aktuellen Angebot mit zwei Zügen pro Stunde auf dem RE1 wird die Kapazität in der Hauptverkehrszeit somit bis zu 70 Prozent erhöht.

Stille E-Volution – Siemens-Zug Desiro HC

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility präsentierte den sechsteiligen, elektrischen, ein- und doppelstöckigen Zug aus der Produktserie Desiro HC und erläuterte die vielen technischen Innovationen und die damit verbundenen Vorteile für zukünftige Fahrgäste. Das HC hinter Desiro steht für High Capacity und trägt mit einem umfangreichen Platzangebot dem erhöhten Fahrgastaufkommen in Ballungsgebieten wie Berlin, Magdeburg, Cottbus oder Schwerin Rechnung. Ein nachhaltiger Aspekt ist, dass der Zug aus zwei angetriebenen einstöckigen Endwagen und vier doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen besteht, wodurch wertvolle Energieressourcen gespart werden. Speziell beschichtete Zugfensterscheiben bieten einen besseren Netzempfang. Einen weiteren Mehrwert bringen WLAN und Steckdosen im gesamten Zug, viele TFT-Monitore, Echtzeitauslastungsanzeigen im Fahrzeug verbunden mit der VBB-App, ein spezielles Fahrgast-Sicherheitskomfort-System, breitere Zugtüren und Einstiege, die sich an unterschiedliche Bahnsteighöhen anpassen, mehr Stellflächen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen zeichnen u. a. diesen Zug aus. Weitere Informationen zum Zug finden Sie hier.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Land Brandenburg:

„Die Verwirklichung des Netzes Elbe-Spree ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität und damit der Verkehrswende. Mit der Angebotserweiterung ab Dezember 2022 können fünf Millionen Zugkilometer mehr gefahren werden. Das bringt viele Verbesserungen insbesondere auch im ländlichen Raum. Außerdem profitieren die Fahrgäste auf den Strecken dieses neuen Netzes von den modernen Fahrzeugen und mehr Service. So wird es mehr Platz, eine verbesserte Barrierefreiheit und kostenloses W-Lan geben. Das sind genau die Angebote, die wir brauchen, um den Schienenverkehr als echte Alternative für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu machen.“

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales und zweite stellvertretende Ministerpräsidentin, Land Sachsen-Anhalt:

„Mit den neuen Fahrzeugen, die ab Dezember 2022 von der ODEG auf die Gleise gebracht werden, erwarte ich einen weiteren Qualitätsschub auf der Verbindung in die Hauptstadt. Damit schaffen wir gute Argumente sich auf dem Weg in die Hauptstadt für den Zug zu entscheiden. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt sich zwischen gut ausgebauten Verkehrsmitteln entscheiden. Dafür braucht es gut ausgebaute Infrastrukturen und qualitativ hochwertige Angebote. Die neuen Fahrzeuge seien ein gelebtes Beispiel dafür.“

Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Land Berlin:

„Das Engagement der Länder für eine bessere Verbindung der Regionen hat sich gelohnt: Das neue Netz Elbe-Spree bietet mehr Zugkilometer, dichtere Takte, längere Züge mit mehr Platz für Fahrgäste, aber auch für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen. Das ist ein Qualitätssprung, der im Alltag von Pendlerinnen und Pendlern genau den Ausschlag geben kann, künftig mit der Bahn und nicht mit dem Auto zu fahren. Wir brauchen dieses deutliche Mehr an Angebot und Qualität im Schienenverkehr, um die Mobilitätswende wirksam voranzutreiben. Ich freue mich, dass dies auf dem Netz Elbe-Spree so gut gelungen ist.“

Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Land Mecklenburg-Vorpommern

„Mit dem Verkehrsvertrag wird länderübergreifend das Angebot im schienengebundenen Regionalverkehr erheblich gestärkt. Davon profitieren BerufspendlerInnen und auch Gäste gleichermaßen. Mecklenburg-Vorpommern erhält eine direkte Anbindung an den Flughafen Berlin. Das erleichtert die An- und Abreise gerade auch in den stark frequentierten Ferien deutlich. Darüber hinaus wird die Verbindung an die Ostseeküste weiter verbessert. Mit dem Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree setzen wir neue Maßstäbe. Ein attraktiver ÖPNV ist unverzichtbar für das Gelingen der Mobilitätswende.“

Dr. Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains, Siemens Mobility GmbH:

„Wir freuen uns sehr auf den Einsatz unserer hochmodernen und bewährten Desiro HC Züge im Netz Elbe-Spree.“ sagt Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains bei Siemens Mobility. „Die Fahrgäste werden von einem großzügigen Raumgefühl und mit hohem Komfort profitieren. Zudem zeichnet sich der Desiro HC für die ODEG dank der nachhaltigen Kombination aus Einzel- und Doppelstockwagen durch eine erhöhte Passagierkapazität aus. Auf den vielfrequentierten Strecken durch die Hauptstadt ermöglicht dies einen zuverlässigen und sicheren Nahverkehr.“

Dr. Alexander West, Abteilungsleiter Verkehrsvertragscontrolling beim VBB:

„Ich möchte mich ganz herzlich beim VBB-Vergabeteam und alle anderen Abteilungen, die an der Vergabe beteiligt waren bedanken. Eine solche Ausschreibung, mit insgesamt 28 Millionen Zugkilometern, einem Mehrangebot von mehr als 30 Prozent und einem Füllhorn an Innovationen hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Besonders hervorheben möchte ich die hohen Qualitätsstandards, die wir, im Sinne der Fahrgäste, setzen konnten sowie die konkreten Angebotsverbesserungen, die in Form von zusätzlichen Sitzplätzen und zusätzlichen Verbindungen deutlich spürbar werden. Dass dieses Paket für die beteiligten Länder auch finanzierbar bleibt, ist auch dem gelungenen Wettbewerb zu verdanken.“ 

Steffen Scheller, Oberbürgermeister, Brandenburg a. d. Havel:

„Ich freue mich sehr, dass die Vertragsunterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel stattfindet. Die Übernahme des RE1 zum Jahresende bringt neben der Erhöhung von Platzkapazitäten auch die lang ersehnte Taktverdichtung mit sich, die nahezu mit einem S-Bahn-Rhythmus mithalten kann. Die Stadt Brandenburg erlebt in den letzten Jahren einen starken Zuzug insbesondere von jungen Menschen und Familien, die wasser- und naturnah leben möchten, aber auf eine leistungsfähige Verbindung in die Metropolregion Berlin nicht verzichten können und wollen. Im Umkehrschluss stärkt die Verbindung auch unseren Wirtschafts- und Hochschulstandort Brandenburg an der Havel nachhaltig und macht ihn noch attraktiver. Schon jetzt pendeln täglich rund 22.000 Menschen aus der Stadt Brandenburg und den angrenzenden Landkreisen aus, aber auch aus der Landeshauptstadt Potsdam oder Berlin ein. Das Drehkreuz Hauptbahnhof Brandenburg bildet dabei für einen Großteil eine wichtige Mobilitäts-Achse. Mit einer Taktverdichtung wird zudem ein Mehr an Flexibilität geboten, die vielleicht auch überzeugten Autofahrern den Umstieg auf die Schiene erleichtert und langfristig dem Klimaschutz zu Gute kommt.“

Stefan Neubert, Geschäftsführer, ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH:

„Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages zum Netz Elbe-Spree beginnt abermals eine neue Ära in unserer erfolgreichen Unternehmensgeschichte. Seit mehr als 2,5 Jahren befassen wir uns intensiv mit dem Projekt Netz Elbe-Spree und bereiten uns professionell auf die bevorstehende Betriebsaufnahme mit erhöhter Verkehrsleistung vor. Mit Stolz haben wir heute unseren neuen modernen Zug Desiro HC präsentiert. Dieser Regionalzug eröffnet eine neue Dimension des Reisens. Das gesamte Team der ODEG freut sich, unsere Fahrgäste zukünftig mit diesen Zügen komfortabel, sicher und zuverlässig an ihre Ziele zu bringen.“

Weitere Informationen finden Sie unter:

odeg-nes.de

vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene

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i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola Foto: Pablo Castagnola

Berlin, 22. Mai 2022

Der Klimawandel wartet nicht auf uns. Besonders viele Jugendliche prangern zu Recht die viel zu langen Prozesse an, bis Pläne umgesetzt werden, die dem Klimaschutz helfen. Handeln ist gefragt, auch bei Schienenprojekten. Die Dringlichkeit ist unbestritten, aber warum dauert es heute trotzdem viele Jahre bis zur Inbetriebnahme von neuen Strecken?

Ein Blick in die Werkstatt der Projektplanung und demokratischen Prozesse hilft dabei, die Komplexität hinter dem Schienenausbau zu verstehen. Fahrgastprognosen, Lärmschutz oder Umweltbetrachtungen sind nur ein Bruchteil nötiger Voruntersuchungen. Darum hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg das i2030-Planspiel für Schüler*innen entwickelt.

i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB

Anhand eines fiktiven Ausbauprojektes können Schulgruppen durchspielen, wie die Schieneninfrastruktur für die Mobilität von morgen gestaltet wird. Am 20. Mai wurde das Planspiel mit Schüler*innen vom Otto-Nagel-Gymnasium aus Berlin getestet. In Kooperation mit Klasse unterwegs – dem Schulprogramm von DB Regio Nordost– stand für die Schüler*innen ein ganzer Tag der Schiene auf dem Programm.

Am Hauptbahnhof startete der Tag mit einer Übersicht über das Schienennetz der Hauptstadtregion und dem Ausbauprojekt i2030. Die Pläne für mehr Schiene im Teilprojekt Berlin-Spandau – Nauen bekamen die Schüler*innen live in Albrechtshof und am Spandauer Fernbahnhof von Projektleitern der Deutschen Bahn erläutert.

i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Eingestimmt in die Komplexität der Planung von Infrastrukturprojekten machten sich die Schüler*innen nun auf zum Planspiel i2030, das mit bestem Blick auf die verkehrliche Situation in Spandau im 15. Stock des Spiegelturms am S-Bahnhof Stresow durchgeführt wurde. Die Teilnehmer hatten sich bereits anhand der Unterrichtsmaterialien des Planspiels gut auf die anstehende Diskussion vorbereitet.

i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Im Mobilitätsausschuss der ausgedachten Stadt Falkenkrug sollten sich Bürgermeister, Verkehrsplaner*innen, Bauamtleiter*innen sowie Vertreter*innen von Orts- und Umweltinitiativen für eine Variante des Streckenneubaus entscheiden. Alle wollen den Schienenausbau, doch wie im richtigen Leben gehen die Interessen im Detail auseinander. So geht die Diskussion zwischen den Interessenvertretern angeregt und manchmal auch stürmisch hin und her.

Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen werden? Welche Interessen und Erwartungen stehen miteinander im Konflikt? Auch bei der Fahrzeit wird heftig diskutiert. „Bei Eurem Plan würde die Fahrt aber 2 Minuten länger dauern“, stellt der Verkehrsplaner fest. „Harmlos“, finden die einen. „Inakzeptabel“, sagen die anderen: „Stell Dir vor, du würdest zwei Minuten nicht atmen!“

i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB

Nach knapp vier Stunden hat sich der Mobilitätsausschuss für eine Variante entschieden und das Projekt kann weitergeplant werden. Ähnlich wie in der Wirklichkeit.

In der Auswertung wird die Frage gestellt, ob sich die Schüler*innen den Job als Verkehrsplaner*in oder -politiker*in für sich selbst vorstellen können. „Zu stressig“, meinen die einen. Ein anderes Feedback lautet: „Irgendwie war die Diskussion genau mein Ding.“

Die i2030-Partner wollen das Planspiel weiteren Jugendlichen anbieten, um das Verständnis und die konstruktive Beteiligung für die nötige Mobilitätswende zu fördern. Bei Interesse können sich Schulen und Klassen ab Jahrgangstufe 10 unter i2030@vbb.de melden.

VBB-Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum

Sonderausstellung im Technikmuseum zur Verkehrswende

„Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ VBB-Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum

Alle reden über die Verkehrswende, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) setzt sie im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg um. Um den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken, müssen sehr viel mehr Menschen vom eigenen Auto auf den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Dazu braucht es mehr Angebote, bessere Leistung, mehr Komfort und auch klimafreundliche Technologien für neue Züge, die ohne Dieselkraftstoffe auskommen. Grundlage aller Verbesserungen für die Fahrgäste ist zudem der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur. Besonders mit dem groß angelegten Schienenausbauprojekt i2030 wollen Berlin und Brandenburg sowie Deutsche Bahn und VBB die Verkehrswende in der Hauptstadtregion beschleunigen. Die Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum in Berlin (Eingang Ladestraße) bietet den Besucher*innen einen anschaulichen Blick in die laufenden Prozesse.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die deutschen ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu mindern. Handeln ist also gefragt, wenn es um das Thema Verkehrswende geht. Der VBB arbeitet mit seinen Partnern hinter den Kulissen an vielen Stellen daran, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken, sei es beim Einsatz von Nahverkehrszügen mit alternativen Antrieben oder beim Ausbau des Schienennetzes der Hauptstadtregion. Das Deutsche Technikmuseum in Berlin-Kreuzberg hat zusammen mit dem VBB einen Ausstellungsort geschaffen, der einen Teil der laufenden Bestrebungen für die Öffentlichkeit erlebbar macht. Den Besucher*innen wird anhand praxisnaher Beispiele vermittelt, dass jede Fahrt im öffentlichen Nachverkehr einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Vier Themeninseln geben einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen:

  1. Zug zur Zukunft dient als Einleitung in die Thematik. In Übersichten werden die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung und die regionalen Pläne für die Hauptstadtregion erläutert und wie sie unter anderem mit Hilfe des Infrastrukturprojekts i2030 umgesetzt werden.
  1. Berlin-Spandau – Nauen ist eins der größten i2030-Teilprojekte und zeigt, dass der Ausbau der Schieneninfrastruktur die Grundvoraussetzung für mehr Angebot auf der Schiene ist. Mit mehr Zügen in der Stunde, einem stabileren Fahrplan und zusätzlichen Stationen können die an der Strecke liegenden Städte, Gemeinden und der Bezirk Spandau zukünftig noch besser an das Schienennetz angebunden werden. Die Planungen werden durch die EU kofinanziert.
  1. Die historische Siemensbahn gehört zu den regionalen Schienenstrecken, die in den kommenden Jahren reaktiviert werden. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der seit 1980 stillgelegten Strecke werden in der Ausstellung beleuchtet und wie es gelingt, dass bis zum Ende des Jahrzehntes wieder S-Bahnen zum neu wachsenden Ortsteil Siemensstadt Square fahren.
  1. Alternative Antriebe für Züge stellen wichtige Brückentechnologien dar, um noch nicht elektrifizierte Strecken vom fossilen Diesel unabhängig zu machen. Die neuen Technologien für Batterietriebzüge und Wasserstofftriebzüge werden im Museum vorgestellt. Sie sollen dabei helfen, bis 2037 einen kompletten Umstieg auf umweltfreundliche Antriebsarten auf der Schiene in Berlin und Brandenburg zu ermöglichen.

Zugang und Kosten

Die Sonderausstellung kann innerhalb der geltenden Öffnungszeiten des Deutschen Technikmuseums von Dienstag bis Freitag: 9 – 17:30 Uhr und Samstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 Uhr voraussichtlich bis Ende Mai 2023 besucht werden. Die Eintrittskarte für 8 Euro und ermäßigt 4 Euro gilt am selben Tag für das gesamte Museum und das Science Center Spectrum (Online-Ticketing: www.technikmuseum.berlin/tickets).

Deutsches Technikmuseum
Trebbiner Straße 9

10963 Berlin
Achtung: Die Ausstellung ist im Museumsbereich Ladestraße zu sehen (Eingang Ladestraße, Zugang über Möckernstr. 26)

Weitere Infos: www.technikmuseum.berlin

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i2030 auf Bahnhofstour: Ich hätte da mal eine Frage!

i2030 auf Bahnhofstour in Berlin-Spandau u.a. mit VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel, Minister Guido Beermann, Abteilungsleiter Hartmut Reupke, DB-Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek, Foto VBB

i2030 auf Bahnhofstour: Ich hätte da mal eine Frage!

i2030 auf Bahnhofstour in Berlin-Spandau u.a. mit VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel, Minister Guido Beermann, Abteilungsleiter Hartmut Reupke, DB-Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek, Foto VBB
i2030 auf Bahnhofstour in Berlin-Spandau u.a. mit VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel, Minister Guido Beermann, Abteilungsleiter Hartmut Reupke, DB-Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek, Foto VBB

Spandau, 03. September 2021

Um es vorwegzunehmen: Die meistgestellte Frage auf der Bahnhofstour zu i2030 lautet: „Und wann wird das alles fertig?“ Die Wichtigkeit der Ausbaumaßnahmen und die Vorteile für die Fahrgäste steht für die Besucher*innen am Infostand schnell außer Frage. Bei den Details, warum der Planungsprozess gegenüber dem Bau so viel Zeit in Anspruch nimmt und wie die Züge zukünftig vor Ort halten sollen, nehmen sich die Vertreter*innen der Länder, der Deutschen Bahn und des VBB gern Zeit für Erläuterungen. Und da gibt es viel zu erzählen, denn bei den Ansprechpartner*innen handelt es sich um Entscheider, Projektleiter und Planer, die tagtäglich alles dafür tun, i2030 zur Baureife zu führen. Bei Interessenten von der Presse oder Bahnverbänden geht es dabei des öfteren um spezielle Fakten wie zusätzliche Weichen auf der Ringbahn oder wie oft der RE1 zukünftig an den Stationen halten wird. Andere zufällig vorbeikommende Fahrgäste hören manchmal zum ersten Mal von i2030, nehmen sich einen Projektflyer mit und drücken die Daumen, dass die Verbesserungen schnell kommen.  

An fünf Bahnhöfen, mit Bezug zum Projekt, haben wir dafür Station in 2021 gemacht:

    • Berlin-Spandau am 16.07.21
    • Hennigsdorf am 18.08.21
    • Ostkreuz am 25.08.21
    • Potsdamer Hauptbahnhof am 08.09.21
    • Berlin-Gesundbrunnen am 09.09.21
i2030 auf Bahnhofstour in Berlin-Spandau u.a. mit VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel, Minister Guido Beermann, Abteilungsleiter Hartmut Reupke, DB-Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek, Foto VBB
i2030 auf Bahnhofstour in Berlin-Spandau u.a. mit VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel, Minister Guido Beermann, Abteilungsleiter Hartmut Reupke, DB-Konzernbevollmächtigten Alexander Kaczmarek, Foto VBB
i2030 auf Bahnhofstour am Ostkreuz, im Dialog mit den Fahrgästen, Foto VBB
i2030 auf Bahnhofstour am Ostkreuz, im Dialog mit den Fahrgästen, Foto VBB

Warum machen wir gerade jetzt die Bahnhofstour: Das Projekt i2030 hat zu großen Teilen die erste Planungsphase abgeschlossen und kommende Schritte werden durch Finanzierungsvereinbarungen abgesichert. Mit der Tour wollen wir die Bürger*innen vor Ort und Fahrgäste frühzeitig über die Pläne informieren, denn für eine erfolgreiche Umsetzung von Infrastrukturprojekten ist eine hohe Zustimmung in der Bevölkerung wichtig. Zusätzlich bekommen wir durch den direkten Dialog neue Impulse, welche Antworten bisher in der Kommunikation zu kurz gekommen sind. Damit können wir die Informationen rund um i2030 verbessern, auch wenn wir zur am häufigsten gestellten Frage über die Fertigstellung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkrete Antwort anbieten können.   

Für alle, die nicht vor Ort dabei sein konnten, besteht jederzeit die Möglichkeit über i2030@vbb.de Fragen zu stellen.

Übergabe Fördermittelbescheide zum Wasserstoffprojekt durch Bundesminister Scheuer an NEB

Bescheidübergabe_BMVI_Andreas_Scheuer (BMVI)

Startschuss für die Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff im Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg

Bundesminister Andreas Scheuer überreicht rund 25 Millionen Euro Fördermittel an Verbundvorhaben in den Brandenburger Landkreisen Barnim und Oberhavel

03. Mai 2021

Es ist der Startschuss für ein wegweisendes Vorhaben, den Bundesminister Andreas Scheuer am heutigen Tag am Bahnhof Basdorf gemeinsam mit Vertreter*innen der Landes- und Kommunalpolitik gab: Es geht um nichts weniger als den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir reaktivieren die Stammstrecke der Heidekrautbahn, wir verbinden das Umland mit der Metropole Berlin – und das alles mit 100 Prozent grünem Wasserstoff: Heute gehen wir erneut einen Riesenschritt in Richtung klimaneutraler Schienenverkehr. Damit setzen wir unsere Nationale Wasserstoffstrategie konsequent um.“

Insgesamt rund 25 Millionen Euro waren im Gepäck des Ministers, die er an die drei Vorhabenträger ENERTRAG, Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und Kreiswerke Barnim überreichte. Die drei bereits langjährig in der Region nördlich von Berlin engagierten Verbundpartner wollen mit dieser Unterstützung Maßstäbe im Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur
und nachhaltiger Mobilität im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) setzen. „Durch den Betrieb wasserstoffbetriebener Fahrzeuge können die Geräuschbelastung reduziert und ein CO2-Ausstoß im Regionalverkehr vermieden werden“, erläutert Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn, das Kernziel des Vorhabens. „Der „grüne“ Wasserstoff wird nicht nur zu 100% aus lokal gewonnenen, erneuerbaren Energien erzeugt, sondern ermöglicht auch einen vollständig emissionsfreien SPNV auf der Heidekrautbahn über die gesamte Wertschöpfungskette.“ Die NEB erhält eine Förderung von rund neun Millionen Euro, um ab Dezember 2024 sechs Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge auf der Regionalbahnlinie RB27 einsetzen zu können. „Die Wasserstoffzüge steigern die Attraktivität des SPNV für Berufsverkehr und Tourismus und unterstützen den Ausbau einer umweltfreundlichen, grünen Mobilität in der Region“, ergänzt Bröcker. „Durch die parallel erfolgende Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn entstehen zusätzliche, herausragende Synergien, die für den Klimaschutz und zur Förderung eines nachhaltigen SPNV für die Region nördlich von Berlin genutzt werden können.“

Für den benötigten Wasserstoff, der zu 100% aus regenerativ erzeugtem Strom produziert werden soll, sorgt der erfahrene Energieerzeuger ENERTRAG, der für den Aufbau eines Wasserstoffwerkes Fördermittel in Höhe von ca. 13 Millionen Euro erhält. „Wir wollen unsere Region mit Wasserstoff aus Windkraft versorgen. Er ist der billigste erneuerbare Treibstoff. Unser Hybridkraftwerk zeigt seit zehn Jahren, dass die Elektrolyse erneuerbare Energie problemlos speicherbar macht. Wasserstoff ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Im Verkehrsbereich, welcher dringend weniger Kohlendioxid ausstoßen muss, ist er die ideale Ergänzung zum Strom. Mit der Bahn durch Brandenburg zu fahren macht sicher doppelt so viel Freude, wenn der Treibstoff aus hiesigen Windmühlen stammt“, beschreibt Jörg Müller, ENERTRAG-Vorstandsvorsitzender die Rolle im gemeinsamen Vorhaben.
Die Kreiswerke Barnim, dritte Partnerin im Verbund, wird mit der Errichtung einer Wasserstoff-Zugtankstelle die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den produzierten Wasserstoff am Ort des Energiebedarfes zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben wird mit 2,5 Millionen Euro unterstützt. „Wir arbeiten als Verbund bereits seit 2017 gemeinsam an dem Ziel, in unserer Region den Stromertrag aus den erneuerbaren Energieanlagen auch direkt zu nutzen, Wertschöpfung zu generieren und die Energiewende voranzubringen. Der Fördermittelbescheid ist ein starkes Signal und notwendige Unterstützung für die Akteure, um im Einsatz von Wasserstoff und dem Aufbau notwendiger Infrastruktur international nicht den Anschluss zu verlieren“, so Christian Mehnert, Geschäftsführer Kreiswerke Barnim.

Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg: „Ich unterstütze das hürdenreiche Projekt zur Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Heidekrautbahnlinie auf Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge seit mehreren Jahren. Mit dem offiziellen Startschuss für das Projekt wird nun endlich noch stärker sichtbar, dass Brandenburg mit seinen innovativen Unternehmen die Energiewende aktiv vorantreibt – und das nicht nur im Stromsektor, sondern auch bei der Mobilität. Das Wasserstoff-Projekt verdeutlicht, wie die für die Energiewende so wichtige Sektorenkopplung in der Mobilität funktionieren kann. Ich bin überzeugt, dass Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zukünftig eine entscheidende industriepolitische Wirtschaftskraft entfalten werden.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir wollen die Verkehrswende in unserem Land voranbringen. Damit noch mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel wie die Bahn umsteigen, bauen wir das Angebot im SPNV weiter aus. Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Projekts i2030 nicht nur die historische Stammstrecke der Heidekrautbahn reaktivieren, sondern auch den Startschuss für eine klimafreundliche Wasserstoff-Infrastruktur geben. Das ist ein wichtiger Schritt für mehr Mobilität und für die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg.“

Mit Übergabe des Fördermittelbescheides können die Partner in die Detailplanung für die Wasserstofferzeugungs- und Infrastrukturanlagen sowie Fahrzeuge starten und die erforderlichen Genehmigungsverfahren einleiten. Ziel ist der Einsatz von brennstoffzellenbetriebenen Zügen zum Fahrplanwechsel am 15.12.2024.

Die Gesamtkosten des Verbundvorhabens belaufen sich auf ca. 100 Millionen Euro. Die Forschungspartner BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) werden die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens übernehmen. Die Gewinnung neuer Erkenntnisse
über den langfristigen Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie im SPNV unter Nutzung von ausschließlich grünem Wasserstoff durch Direktkopplung an EE-Anlagen zur Erzeugung von Elektrolyse-Wasserstoff aus 100% EE-Strom ist ein zentrales Element im Verbundvorhaben.
Das Projekt „Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieben im Nahverkehr des Landkreises Barnim“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund 25 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

 

Ansprechpartner: Christian Mehnert
Telefon: 03334 526 20 10
E-Mail: info@kreiswerke-barnim.de
www.kreiswerke-barnim.de

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