Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Hauptstadtregion

Finanzierungsvertrag für mehr Park+Ride und Bike+Ride Plätze in Berlin und Brandenburg, Foto VBB

Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Metropolregion Berlin-Brandenburg: Minister Beermann und Senatorin Jarasch unterzeichnen Finanzierungsvertrag

03.11.2022

Bernau – Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Berlins Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch haben heute am S-Bahnhof Bernau einen Vertrag zur gemeinsamen Planung und Finanzierung weiterer Bike+Ride- und Park+Ride-Parkplätze in der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Steigende Pendlerzahlen machen einen erheblichen Ausbau der Fahrrad- und Pkw-Abstellplätze notwendig, um allen Fahrgästen einen attraktiven Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu ermöglichen. Bereits 2020 haben die Länder ihre Zusammenarbeit dazu intensiviert und eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht. Nunmehr stehen die finanziellen Rahmenbedingungen fest. Eine erste Potenzialliste ist bereits erstellt und zwischen den Ländern abgestimmt. Die Liste ist für weitere kommunale Vorhaben offen. Anträge können über das bewährte Verfahren im Landesprogramm ÖPNV-Invest gestellt werden.

Verkehrsminister Guido Beermann: „Täglich pendeln mehr als 300.000 Menschen zwischen Brandenburg und Berlin. Wir möchten den leistungsstarken Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg erhalten und ausbauen. Dafür wollen wir auch weitere Angebote für Pendlerinnen und Pendler schaffen. Durch gute und sichere Anbindungen beim Umstieg vom Auto oder Fahrrad auf die Bahn möchten wir noch mehr Menschen dazu bewegen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Entwicklung der Bahnhöfe und ihrer Vorplätze zu attraktiven Verknüpfungsstellen mit bedarfsgerechten Park+Ride- und Bike+Ride-Parkplätzen ist dabei ein wichtiger Baustein zur Verkehrswende im Land Brandenburg. Wir freuen uns, den Kommunen diese guten Fördermöglichkeiten bieten zu können und appellieren: Nutzen Sie dieses Angebot.“

Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch: „Wir wollen erreichen, dass die Menschen aus dem Umland mit der Bahn nach Berlin hineinfahren – hin und zurück zur Arbeit, aber natürlich auch in der Freizeit. Um einen wohnortnahen Umstieg auf die Bahn leicht und praktisch zu gestalten, braucht es ausreichend viele und sichere Stellplätze für Fahrräder und PKW an den S- und Regionalbahnhöfen in Brandenburg. Diese fördern wir als Land Berlin mit, denn eine Stärkung des schienengebundenen Pendlerverkehrs ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende in der ganzen Metropoloregion – er schützt das Klima, entlastet den Berufsverkehr und nützt so den Menschen in beiden Ländern.“

Jürgen Roß, Bereichsleiter Planung und Fahrgastinformation, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung schaffen die Länder Berlin und Brandenburg die finanziellen Voraussetzungen für den weiteren Ausbau von Park+Ride- und Bike+Ride-Plätzen an Bahnhöfen in Brandenburg. Nun geht es darum, gemeinsam mit den Kommunen gute und attraktive Lösungen vor Ort zu schaffen, um Fahrrad, PKW und ÖPNV noch besser zu verknüpfen. Mit unserer Vernetzungsstelle Bike+Ride und der Kompetenzstelle Bahnhof unterstützen wir die Verantwortlichen vor Ort bei der Erarbeitung von Konzepten und der Suche nach einer geeigneten Finanzierung, um den Bedarf an Stellplätzen auch abdecken zu können. Damit setzen wir beim VBB künftig noch stärker auf eine verzahnte und nachhaltige Mobilität!“

Der Erhalt und Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs ist ein bedeutendes verkehrspolitisches Ziel. Mit dem Investitionsprogramm i2030 arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg seit einigen Jahren am Ausbau der Schieneninfrastruktur. Ein weiterer wichtiger Baustein der Verkehrswende ist die Kombination von Fahrrad oder Auto mit der Bahn (intermodale Reiseketten). Dazu leisten die Entwicklung der Bahnhöfe und ihrer Vorplätze zu attraktiven Verknüpfungsstellen einen entscheidenden Beitrag. Mit bedarfsgerechten Fahrradabstellanlagen und Parkplätzen wollen die Länder gemeinsam attraktive Angebote zum Umstieg in den ÖPNV schaffen.

Ein Gutachten des VBB hat bereits im Jahr 2020 gezeigt, dass mit den höheren Pendlerzahlen auch der Bedarf an Stellplätzen für Fahrräder und Autos deutlich steigt. Die Studie geht von einem Bedarf von 21.500 Bike+Ride-Stellplätzen und 8.800 Park+Ride-Stellplätzen bis 2030 aus. Daraus resultiert ein Investitions- und Finanzbedarf von insgesamt rund 150 Millionen Euro.

Mit der heute unterzeichneten Planungs- und Finanzierungsvereinbarung legen die Länder nun fest, wie weitere Bike+Ride- und Park+Ride-Flächen gemeinsam geplant und finanziert werden. Dabei unterstützt das Land Brandenburg die Planung und Durchführung der Bauvorhaben mit einem Regelfördersatz von 65 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten mit bis zu 6 Millionen Euro Landesmitteln aus dem Programm ÖPNV-Invest. Das Land Berlin beteiligt sich mit einem Regelförderbetrag in Höhe von 20 Prozent und jährlich bis zu 2 Millionen Euro. Dazu kommen Bundesmittel aus dem Sonderprogramm Stadt und Land. Damit werden die Kosten für Bike+Ride und Park+Ride-Anlagen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit bis zu 90 Prozent gefördert – ein attraktives Finanzierungsangebot für die Kommunen. Zusammen mit dem Beratungsangebot beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und dem Landesamt für Bauen und Verkehr als Bewilligungsbehörde bieten die Länder damit den Kommunen ein umfassendes Paket für die Entwicklung und Finanzierung der Bahnhofvorplätze an. In den nächsten Monaten ist bereits die Förderung von Projekten in Michendorf, Hohen Neuendorf und Eichwalde vorgesehen.

Hintergrund zum Park+Ride- und Bike+Ride-Parkplatz in Bernau:

Der S-Bahnhof Friedenstal ist ein Haltepunkt in der Stadt Bernau bei Berlin und wird von der S-Bahnlinie S2 (Bernau-Blankenfelde) im 20-Minuten-Takt bedient. Die Station liegt im engeren Verflechtungsraum nordöstlich von Berlin und ist von einer wachsenden Nachfrageentwicklung und einem hohen Verkehrsaufkommen geprägt. Zudem hat die Stadt Bernau als ausgewiesenes Mittelzentrum im Landesentwicklungsplan besondere regionale Bedeutung und die Prognose zeigt eine positive Bevölkerungsentwicklung.

Die Neugestaltung des Areals am S-Bahnhof Friedenstal gliedert sich in zwei Teilprojekte. Kernstück des Projektes ist das Parkhaus zur Deckung des Stellplatzbedarfes für PKW und Fahrräder. Es besteht aus einer Stahl- Betonverbundkonstruktion mit einem begrünten Dach. Der Baukörper ist ca. 65,5 Meter lang und 50,5 Meter breit. Das Parkhaus wurde durch eine Aluminium-Blechfassade mit einer Stahlunterkonstruktion verkleidet.

Das Parkhaus umfasst folgende Anlagen:

  • 589 PKW-Stellplätze (davon 25 Behindertenstellplätze)
  • 440 Fahrrad-Stellplätze
  • 60 Fahrrad-Stellplätze als Box (davon 20 für E-Bike)

Östlich angrenzend an das Parkhaus erfolgte die Neugestaltung des Außenbereiches, der folgende Anlagen umfasst:

  • Straßenanbindung mit Zufahrt zum Parkhaus
  • Fuß- und Radweganbindung
  • 2 Bussteige
  • Buswendeschleife
  • 7 K+R Stellplätze (Kurzzeitparkplätze)
  • 3 Taxistellplätze
  • 3 Ladesäulen mit 2 Stellplätzen (Elektromobilität)
  • Beleuchtung, Grüngestaltung

Die Gesamtkosten betrugen rund 8,6 Millionen Euro. Das Land Brandenburg hat das Projekt mit 6,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Die Park+Ride- und Bike+Ride-Studie des VBB sowie den Leitfaden finden Sie hier: Gutachten Bike+Ride / Park+Ride im Land Brandenburg | VBB

Die gemeinsame Absichtserklärung „Brandenburg-Berlin“ finden Sie  hier.

Informationen über die Fördermöglichkeiten finden Sie hier:

Landesförderung über die Richtlinie ÖPNV-Invest | VBB

Investive Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) | Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) (brandenburg.de)

 

 

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RE1-Bahnhof Eisenhüttenstadt modernisiert und barrierefrei

Daniel Euteneuer (DB Station&Service), Frank Balzer (Bürgermeister Eisenhüttenstadt), Guido Beermann (Minister Brandenburg) und Thomas Dill (VBB) bei der Einweihung des modernisierten Bahnhofs, Foto MIL

Bequemer zum Zug: Bahnhof Eisenhüttenstadt modern und barrierefrei

26.10.2022

Reisende im Bahnhof Eisenhüttenstadt kommen jetzt bequemer und barrierefrei zum Zug. Die Deutsche Bahn (DB) hat die Verkehrsstation vollständig erneuert. Bahnsteig und Bahnsteigdach wurden von Grund auf neu errichtet. Eine neue Personenunterführung verbindet nördlich, im Anschluss an das ehemalige Empfangsgebäude, den schon bestehenden Park- and Ride-Platz in der Eisenbahnstraße mit dem Bahnsteig. Über zwei Aufzüge ist der Bahnsteig barrierefrei zu erreichen. Davon profitieren insbesondere Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen, Reisende mit viel Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern. Auch das Wege- und Blindenleitsystem am Bahnhof hat die DB erneuert.

Daniel Euteneuer, Leiter Regionalbereich Ost bei DB Station&Service: „Attraktive und barrierefreie Bahnhöfe sind das Eingangstor zur klimafreundlichen Schiene und zur Stadt zugleich. Der neugestaltete Bahnhof ist ein spürbarer Gewinn für alle Bahnkunden, Berufspendler, Besucher und Gäste von Eisenhüttenstadt.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung: „Der neue Bahnhof ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bahn, Kommune, Land und Bund. Mit der Umgestaltung wurde eine moderne und barrierefreie Mobilitätsdrehscheibe für Eisenhüttenstadt geschaffen. Das Land hat sich hier mit rund 4,3 Millionen Euro an der Grunderneuerung des Bahnhofes beteiligt – die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes unterstützt das Land mit rund 1,9 Millionen Euro. Das ist gut investiertes Geld in eine bessere Verkehrsinfrastruktur, in die Fahrgastzufriedenheit und damit in die Verkehrswende.“

Die Modernisierung des Bahnhofes in Eisenhüttenstadt war 2020/2021 nach der Sanierung des Cottbuser Hauptbahnhofes das zweitgrößte Bahnhofsbauprojekt der Deutschen Bahn in Brandenburg. Insgesamt haben DB, Bund und Land gemeinsam rund zehn Millionen Euro investiert. Die Stadt hat zudem die Westseite des Bahnhofs mit Parkplätzen und Buswendeschleife neugestaltet.

 

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S-Bahnlinie S8 über Zeuthen hinaus bis nach Wildau verlängert

Peter Buchner (S-Bahn Berlin), Rainer Genilke (MIL Brandenburg), Ivonne Bechtluft (Lokführerin S-Bahn Berlin), Franziska Giffey (Berliner Bürgermeisterin), Foto: VBB

S-Bahnlinie S8 über Zeuthen hinaus bis nach Wildau verlängert

07.10.2022

Ab Freitag, dem 14. Oktober 2022 wird die S-Bahn-Linie S8 nach Wildau (Dahme-Spreewald) verlängert.

Bislang fuhren die Züge der Linie S8 zwischen Birkenwerder und Zeuthen. Von Montag bis Freitag zwischen 5 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 19 Uhr kommt künftig ein weiterer Halt dazu. Somit wird zwischen Berlin und Wildau dann ein dichterer Takt gemeinsam mit der S46 angeboten: stadtauswärts nach Wildau ein 7/13-Minuten-Takt – ab Wildau stadteinwärts ein 10-Minuten-Takt. Dadurch verbessern sich auch die Anschlüsse zwischen der S-Bahn und den RVS-Buslinien 736, 737, 738.

Mit der Verlängerung und der Taktverdichtung wird ein Beschluss aus dem Landesnahverkehrsplan 2018 umgesetzt. Im Projekt i2030 wird die Weiterführung der S8 bis nach Königs Wusterhausen untersucht. Für die Umsetzung muss die Infrastruktur auf der S-Bahnstrecke erweitert werden.

Zum Start der Verlängerung der Verlängerung nach WIldau haben Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Rainer
Genilke, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg,
einen Zug der neuen Baureihe 483/484 auf der Strecke von Pankow nach Treptower
Park jeweils einige Kilometer selbst gesteuert.

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Heute ist ein guter Tag für
den Berliner ÖPNV. Die neuen Züge sind eine hervorragende Werbung für den Umstieg
vom Individualverkehr. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz,
moderne Mobilität und Teilhabe. Ein zukunftssicherer, preiswerter und komfortabler
ÖPNV trägt zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Stadt bei, die unser
gemeinsames Ziel ist. Mit der DB, Stadler und Siemens hat Berlin drei
Wirtschaftspartner, um diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Ich danke den
Arbeiterinnen und Arbeitern, den Ingenieurinnen und Ingenieuren, die mit hohem Einsatz
die neuen Züge für Berlin konstruiert und gebaut haben.“

Rainer Genilke, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes
Brandenburg: „Unsere Landesmittel sind gut investiertes Geld: Fahrgäste können sich
auf mehr Platz, modernen Komfort und noch besseren Service freuen. Außerdem
verbindet die S8 ab sofort den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Wildau mit
Berlin. Das sind sehr gute Neuigkeiten für Brandenburg. Auch bei der Verkehrswende
kommen wir so einen weiteren Schritt voran: Denn mit einem attraktiven Angebot
werden noch mehr Menschen auf den klimafreundlichen ÖPNV umsteigen.“

S-Bahnchef Peter Buchner: „Einsteigen und wohlfühlen – mit diesen hochmodernen und
komfortablen Zügen machen wir Lust auf die Mobilitätswende. Wenn die neuen
Fahrzeuge ab nächstes Jahr komplett im Einsatz sind, profitieren täglich mehr als eine
halbe Million Fahrgäste in Berlin. Bereits ab heute bietet die S8 mehr Platz, denn wir
fahren jetzt mit längeren Zügen. Das heißt konkret: Raum für 300 Fahrgäste pro Zug
zusätzlich. Dank der vorfristigen Lieferung werden erste Fahrzeuge auf den Ringbahnlinien S41 und S42 schon ab Dezember fahren und nicht, wie vertraglich vereinbart, ab April 2023.“

Auf der 59 Kilometer langen Strecke der Linie S8 sind seit heute neun neue Züge im
Einsatz und lösen damit die der Baureihe 485 ab. Die rund 30 Jahre alten Fahrzeuge,
deren Konstruktion noch aus DDR-Zeiten stammt, werden zunächst abgestellt und dann
nach und nach umweltgerecht entsorgt. Teilweise dienen sie noch als Ersatzteillager für
die restlichen noch verkehrenden Züge dieser Baureihe.

 

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Bahnsteigverlängerungen an sechs RE1-Stationen in Brandenburg

RE1-Bahnsteigverlängerung Spatenstich mit Guido Beermann (Infrastrukturminister in Brandenburg), Daniel Euteneuer (DB Station&Service) und Bernd Arm (VBB GmbH), Foto: VBB

i2030-Projekt West-Ost: Bahnsteigverlängerungen an sechs RE1-Stationen in Brandenburg

28.09.2022

Im Infrastrukturprojekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ verlängert die Deutsche Bahn (DB) im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg die Bahnsteige an sechs Bahnhöfen auf der Linie des RE1 und erhöht damit die Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene. Erweitert werden in der ersten Betriebsstufe die Bahnsteige an den Stationen Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen, Jacobsdorf und Pillgram, damit längere Züge mit mehr Sitzplätzen für mehr Reisende halten können. In einer zweiten Ausbaustufe, für die bereits die Planungen laufen, werden ab 2025 noch einmal Bahnsteige auf der RE1 verlängert, damit achtteilige Züge an allen Stationen halten können.

 

Den Start für den Ausbau der Bahnsteige gaben heute Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Daniel Euteneuer, Leiter DB Station&Service AG, Regionalbereich Ost und Bernd Arm vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit einem Spatenstich am Bahnhof Berkenbrück. Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember halten an allen RE1-Stationen sechsteilige Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC mit 637 Sitzplätzen. Der Angebotsausbau gehört zum neuen Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree, mit dem die Länder Berlin und Brandenburg die Stärkung der Schiene und die Verkehrswende in der Hauptstadtregion voranbringen.

 

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Brandenburg: „Durch den Ausbau der ersten sechs Brandenburger Bahnsteige auf der Linie RE 1 schaffen wir die Grundlage dafür, um dort mit modernsten Fahrzeugen und deutlich mehr Kapazitäten fahren zu können. Fahrgäste können sich nicht nur über weitere Sitzplätze freuen, sondern auch über noch besseren Service an Bord, wie WLAN, Echtzeit- oder ein Fahrgastsicherheitskomfortsystem. So wollen wir Bahnfahren noch attraktiver machen und die Menschen zum Umsteigen bewegen.“

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1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

Berlin, 22. September 2022

Der 1. Tag der Schiene bot interessierten Bürger*innen ein bundesweit breites Spektrum an Veranstaltungen an rund um das Thema Schienenverkehr in Deutschland und deren Beitrag zur Verkehrswende. Alle Unternehmen und Institutionen waren aufgerufen, eigene Veranstaltungen für die Öffentlichkeit vorzubereiten. Das Projekt i2030 hat für die Länder Berlin und Brandenburg, sowie für die Deutsche Bahn und den VBB einen hohen Stellenwert. Um zu informieren, luden die i2030-Partner zum „Tag der Offenen Tür“ in die Sonderausstellung „Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ ins Technikmuseum ein. Die Besucher*innen konnten dort viele Einblicke rund um das Thema Mobilitätswende und dem Infrastrukturprojekt i2030 erlangen. Mitarbeiter*innen des Projekts standen für Fragen rund um die Planungen und Fortschritte bereit.

Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB

Im Außenbereich der Ladestraße standen Infostände vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), der Deutschen Bahn (DB), der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und dem Zughersteller Stadler bereit, um vertiefende Informationen zur Schienenbranche und den attraktiven Jobmöglichkeiten zu vermitteln.

Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock

Am Abend luden Berlins Verkehrssenatorin Jarasch und Brandenburgs Infrastrukturminister Beermann zum gemeinsamen Netzwerkabend ein, der den Tag abrundete. Im kommenden Jahr soll der Tag der Schiene wieder vom 15. bis 17. September stattfinden.

Die Heidekrautbahn ab 2024: Neue Strecke, neues Fahrzeug, neuer Antrieb

D. Bröcker (NEB), Minister Beermann (MIL), Senatorin Jarasch Sen (UMVK), T. Dill (VBB) bei der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages, Foto: NEB

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellt auf der InnoTrans eine technologisch und ökologisch neu gedachte Heidekrautbahn für eine Region im Wandel vor

21.09.2022

  • Länder Berlin und Brandenburg sowie NEB vereinbaren Verkehrsvertrag für die Heidekrautbahn (RB27) von 2024 bis 2034
  • Teil des Verkehrsvertrags sind die Reaktivierung der Stammstrecke
    und der Einsatz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge mit 100% regionaler grüner Energie
  • NEB und Siemens Mobility präsentieren auf der InnoTrans das Wasserstofffahrzeug Mireo Plus H

 

Viele Veränderungen auf der Heidekrautbahn ab 2024

Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), gibt heute, am 21.9.2022, nach Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, auf der InnoTrans in Berlin mit seiner Unterschrift grünes Licht für den Verkehrsvertrag auf der Heidekrautbahn (RB27) ab 2024. Die Niederbarnimer Eisenbahn und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL) hatten den Vertrag bereits am 31. Januar 2022 unterzeichnet.

„Das i2030-Leuchtturmprojekt Heidekrautbahn steht für einen nachhaltigen und innovativen Schienenverkehr“, so Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. „Ab 2024 gestalten wir Mobilität mit regionaler grüner Energie im regionalen Wirtschaftskreislauf. Gleichzeitig profitieren die vielen Pendlerinnen und Pendler von einer deutlichen Angebotsausweitung. Damit kommen wir unserem Ziel im Landesnahverkehrsplan, bis 2037 die Dekarbonisierung im SPNV zu erreichen, einen weiteren Schritt näher.“

Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren bis 2034 und beinhaltet Leistungen im Umfang von rund einer Million Zugkilometer jährlich, darunter den 30-Minuten-Takt nach Berlin-Karow. Die zusätzlichen Züge in den Spitzenzeiten nach Berlin Gesundbrunnen bleiben bestehen.

„Wir gehen mit der Heidekrautbahn im Projekt i2030 einen großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Schienenverkehrs“, erläutert Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin. „Durch die lokale Produktion mit Strom aus Wind und Sonne werden wir hier grün produzierten Wasserstoff nutzen: Damit ist das Projekt nachhaltig – und zudem weitgehend unabhängig von der Preisentwicklung auf den Energiemärkten. Wer künftig auf der Heidekrautbahn mit grünem Wasserstoff fährt, nutzt ein komfortables zusätzliches Angebot und schützt zugleich das Klima.“

Für Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB),: „Dieser Verkehrsvertrag ist für alle Beteiligten und besonders für die Fahrgäste ein absoluter Meilenstein. Mit dem innovativen Forschungsprojekt zum Wasserstoffantrieb und weiteren Angebotsverbesserungen sichern wir die gewohnten VBB-Qualitätsstandards im SPNV. Zudem schaffen wir eine neue, attraktive Direktlinie von der nördlichen Siedlungsachse in die Berliner Innenstadt. Fahrgastkomfort, Klimaschutz und Verkehrswende verzahnen sich hier konsequent.“

Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages bestellen die Länder auch verkehrliche Leistungen auf der historischen Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf, die bis 2024 im Rahmen des Pojekts i2030 reaktiviert und in das bestehende Streckennetz der Heidekrautbahn integriert werden soll. Hier wird es einen Stundentakt geben.

„Mit der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn und dem Einsatz von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb hat die Niederbarnimer Eisenbahn in Eigeninitiative zwei Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht, die als Meilensteine auf dem Weg zur Energie- und Verkehrswende gelten können“, erklärt Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn. „Beide haben nun ihren Niederschlag in dem neuen Verkehrsvertrag gefunden. Wir wollen zeigen, dass der Ausbau des Regionalverkehrs auf klimafreundliche, umweltverträgliche Weise geschehen und außerdem ein Mehr an Fahrgastservices bieten kann. Unser Ziel auf der RB27 wie auch auf unseren anderen Strecken im Netz Ostbrandenburg ist eine ökologische Verkehrswende. Der Dieselausstieg beginnt 2024 auf der Heidekrautbahn.“

Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn ist Teil des Korridors Nord des Infrastrukturprojekts i2030 der Länder Berlin und Brandenburg, das vom VBB koordiniert wird.

Neben der verkehrlichen Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke beinhaltet der Verkehrsvertrag auch den Einsatz wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Fahrzeuge anstelle der bisherigen Dieseltriebwagen im Rahmen eines Forschungsprojektes.

Grüner Wasserstoff aus der Region – für die Region

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur. Dies ermöglicht einen emissionsfreien Nahverkehr auf der RB27 auf Basis heimischer erneuerbarer Energien.

Um den benötigten grünen Wasserstoff vor Ort in der Region zu produzieren, plant der Energieerzeuger ENERTRAG ein Wasserstoffwerk in der Nähe der Heidekrautbahn. Der dafür notwendige Strom wird zu 100% aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Die Kreiswerke Barnim werden mit einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände der NEB in Basdorf die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den Wasserstoff am Ort des Energiebedarfs zur Verfügung zu stellen. Die Niederbarnimer Eisenbahn beschafft die Wasserstofffahrzeuge und setzt diese im SPNV auf der RB27 ein.

Mit www.wasserstoffschiene-heidekrautbahn.de haben die Verbundpartner eine gemeinsame Website geschaffen, um über das Wasserstoffprojekt, die beteiligten Akteure und den Projektfortschritt zu informieren.

Das Verbundprojekt wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mai 2021 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 25 Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Forschungspartner BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) übernehmen die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens.

Mireo Plus H: Ein Fahrzeug für Fahrgäste und Klima

Die Fahrzeuge für diese grüne Revolution liefert der Hersteller Siemens Mobility. Sieben zweiteilige Züge vom Typ Mireo Plus H, ausgestattet mit Brennstoffzellen-Antrieb und Lithium-Ionen-Batterie, werden ab 2024 für eine CO2-emissionsfreie Mobilität auf der Heidekrautbahn sorgen. Damit werden zum ersten Mal in der Metropolregion Berlin-Brandenburg Wasserstoffzüge zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug vom Typ Mireo Plus H, das für die Niederbarnimer Eisenbahn zum Einsatz kommt, wird auf der InnoTrans der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir freuen uns, den Mireo Plus H, der auf unserer beliebten und bewährten Mireo-Plattform basiert, auf der InnoTrans zu präsentieren. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien wird der Zug neue Maßstäbe setzen“, so Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility. „Wir sind stolz, dass der Wasserstoffzug Mireo Plus H in Zukunft emissionsfreien Personenverkehr in Netz Heidekrautbahn ermöglichen wird.“

Die hochmodernen Wasserstoffzüge der zweiten Generation zeichnen sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bewährte Plattformtechnologie. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Doch auch darüber hinaus ist der Mireo dank einer selbsttragenden, geschweißten Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Eine verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der recycelbaren Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Emissionen bei.

Fahrgäste profitieren von einem komfortabel gestalteten, großzügigen Innenraum, kostenfreiem WLAN, Displays für dynamische Fahrgastinformationen in Echtzeit, einem gesondert gekennzeichneten Familienbereich und zwei Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu zwölf Fahrräder. Die Fahrzeuge sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgt zusätzlich für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über zehn Jahre bis 2034, der nicht nur alle notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten absichert, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn. Siemens Mobility sichert somit die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Die Mireo Plus H werden in der NEB-Werkstatt in Basdorf gewartet.

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Stammstrecke Heidekrautbahn – Auslage Planungsunterlagen

Anstehende Bürgerbeteiligung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens – Planungsunterlagen zur öffentlichen Einsicht werden für einen Monat ausgelegt

28.08.2022

Die Genehmigungsphase für die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) zwischen dem Abzweig Schönwalde und Berlin-Wilhelms­ruh schreitet voran. Nachdem die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens benötigten Planungsunterlagen der einzelnen Streckenabschnitte und Haltepunkte von den zuständigen Prüfbehörden der Länder Berlin und Brandenburg begutachtet wurden, folgt nun die Auslage der Unterlage.

Neben den Abstimmungen zwischen der Vorhabenträgerin Niederbarnimer Eisenbahn-AG und den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem VBB im Rahmen des Infrastrukturprojektes i2030, sieht das Verfahren zur Planfeststellung nun die Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Interessierte erhalten dabei vom 08.08.2022 bis zum 07.09.2022 die Gelegenheit, die geplanten bau- und naturschutzrechtlichen Maßnahmen einzusehen und die Möglichkeit zur Stellungnahme. Die Ankündigung über die Auslegung der Planungsunterlagen erfolgt über die Amtsblätter der jeweiligen Brandenburger Kommunen und das Berliner Amtsblatt. Dort finden sich Informationen zu den entsprechenden Orten und Zeiten der Einsichtnahme in die Planungsunterlagen, die Adressaten für Einwendungen sowie weitere für das Anhörungsverfahren wichtige Mitteilungen.

Die Auslegung findet Ländergrenzen übergreifend statt; die Brandenburger Unterlagen können somit in Berlin-Pankow und die Berliner Unterlagen in der Gemeinde Mühlenbecker Land eingesehen werden. Möglich ist dies sowohl online als auch persönlich vor Ort; für Letzteres wird in der Regel eine vorherige Terminvereinbarung erbeten. Digital sind die Planungsunterlagen unter www.LBV.brandenburg.de und www.berlin.de/planfeststellungen einsehbar. Ein weiterer Zugang besteht über das UVP-Portal der Länder für umweltverträglich­keitsprüfungspflichtige Vorhaben (www.uvp-verbund.de).

Nach der Auslegung erhalten die Öffentlichkeit und die Behörden die Möglichkeit, innerhalb einer einmonatigen Frist ihre Bedenken und Hinweise bis zum 07.10.2022 einzureichen. Diese werden im anschließenden Erörterungstermin zwischen der Vorhabenträgerin und den Betroffenen unter Leitung der Anhörungs­behörde besprochen. Über die Berücksichtigung der Einwendungen wird nach Abschluss des Anhörungsverfahrens durch die Planfeststellungsbehörde entschie­den und abschließend ein Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit erhält die Niederbarnimer Eisenbahn-AG ihre Baugenehmigung.

Davon abhängig ist auch der endgültige Finanzierungsrahmen sowie der finale Schlussbericht der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU). Nach vorläufigem Schlussbericht ist das Vorhaben zur Reaktivierung der Stammstrecke Heidekrautbahn aus gesamtwirtschaftlicher Sicht förderfähig. Die final abgeschlossene NKU bildet die Grundlage der Antragsstellung auf Bundesförderung.

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Unterzeichnung NES und Präsentation des Siemens-Zuges Desiro HC

Vertragsunterzeichnung Netz Elbe-Spree, Foto: VBB

Feierliche Unterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree & Fahrzeugpräsentation des Siemens-Zuges vom Typ Desiro HC

30.06.2022

Magdeburg/Brandenburg an der Havel, 30.06.2022 – Heute unterzeichnete feierlich die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH gemeinsam mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie ihren mit der Umsetzung des Verkehrsvertrages beauftragten Gesellschaften, der VBB-Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH, der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbh, den Verkehrsvertrag zum Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde mit dem Fahrzeughersteller Siemens Mobility GmbH eines der sechsteiligen Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC in Magdeburg und Brandenburg an der Havel präsentiert.

Die Länder bringen mehr Angebot, mehr Züge, mehr Qualität auf die Schiene.

Das Interesse der vielen Gäste war groß und zeigte, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Mobilität sowie eine starke Schieneninfrastruktur sind. Das neue Netz Elbe-Spree ist ein Bekenntnis der Länder an ihre Regionen. Der hohe Takt, die vielen modernen Züge und die bessere Infrastruktur bieten entscheidende Verbesserungen für den Pendler- und Reiseverkehr. Durch die länderübergreifenden Verbindungen erhöht sich unter anderem die Attraktivität eines unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsortes, gerade in den schnell wachsenden Städten und Gemeinden außerhalb der Ballungsgebiete.

Der VBB führte im Auftrag der vier Länder das Vergabeverfahren

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat das europaweite Vergabeverfahren im Auftrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt federführend durchgeführt. Das Netz Elbe-Spree ist eine Weiterführung des bisherigen Stadtbahn-Netzes, dessen Verkehrsverträge Ende dieses Jahres auslaufen. Um der steigenden Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr auch zukünftig gerecht zu werden, wächst das neue Netz um rund 5 Millionen Zugkilometer pro Jahr, das sind etwa 25 Prozent mehr Leistung als zuvor. 28 Millionen Zugkilometer werden ab Dezember 2022 im gesamten Netz Elbe-Spree gefahren, die nötigen Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung, längere Züge und Bahnsteige erlangt. Der Ausbau des Netzes beinhaltet zwei Betriebsstufen: Die erste berücksichtigt den Infrastrukturzustand ohne die im Bau befindliche Dresdner Bahn in Berlin. Nach Inbetriebnahme, ab voraussichtlich 2025, können weitere Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht werden. Auch die ODEG beteiligte sich an der Ausschreibung und erhielt Anfang 2019 den Zuschlag für die Lose 1 und 4. Mit der Betriebsaufnahme am 11. Dezember dieses Jahres werden sich die derzeit rund 13 Millionen Zugkilometer auf mehr als 18 Millionen erhöhen und die Betriebsleistung um rund 40 Prozent wachsen. Die Vertragslaufzeit des Verkehrsvertrages, der heute unterschrieben wurde, umfasst zwölf Jahre. 250 neue, sichere Arbeitsplätze werden bei der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands hierfür geschaffen. Die ODEG-Züge des RE1 fahren ab dem Fahrplanwechsel 2022/2023 erstmals in der Region drei Mal pro Stunde in den Spitzenzeiten zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder). Insgesamt ein deutlicher Gewinn für die Regionen hinsichtlich Mobilität, Klimaschutz und Beschäftigungszuwachs. Gegenüber dem aktuellen Angebot mit zwei Zügen pro Stunde auf dem RE1 wird die Kapazität in der Hauptverkehrszeit somit bis zu 70 Prozent erhöht.

Stille E-Volution – Siemens-Zug Desiro HC

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility präsentierte den sechsteiligen, elektrischen, ein- und doppelstöckigen Zug aus der Produktserie Desiro HC und erläuterte die vielen technischen Innovationen und die damit verbundenen Vorteile für zukünftige Fahrgäste. Das HC hinter Desiro steht für High Capacity und trägt mit einem umfangreichen Platzangebot dem erhöhten Fahrgastaufkommen in Ballungsgebieten wie Berlin, Magdeburg, Cottbus oder Schwerin Rechnung. Ein nachhaltiger Aspekt ist, dass der Zug aus zwei angetriebenen einstöckigen Endwagen und vier doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen besteht, wodurch wertvolle Energieressourcen gespart werden. Speziell beschichtete Zugfensterscheiben bieten einen besseren Netzempfang. Einen weiteren Mehrwert bringen WLAN und Steckdosen im gesamten Zug, viele TFT-Monitore, Echtzeitauslastungsanzeigen im Fahrzeug verbunden mit der VBB-App, ein spezielles Fahrgast-Sicherheitskomfort-System, breitere Zugtüren und Einstiege, die sich an unterschiedliche Bahnsteighöhen anpassen, mehr Stellflächen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen zeichnen u. a. diesen Zug aus. Weitere Informationen zum Zug finden Sie hier.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Land Brandenburg:

„Die Verwirklichung des Netzes Elbe-Spree ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität und damit der Verkehrswende. Mit der Angebotserweiterung ab Dezember 2022 können fünf Millionen Zugkilometer mehr gefahren werden. Das bringt viele Verbesserungen insbesondere auch im ländlichen Raum. Außerdem profitieren die Fahrgäste auf den Strecken dieses neuen Netzes von den modernen Fahrzeugen und mehr Service. So wird es mehr Platz, eine verbesserte Barrierefreiheit und kostenloses W-Lan geben. Das sind genau die Angebote, die wir brauchen, um den Schienenverkehr als echte Alternative für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu machen.“

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales und zweite stellvertretende Ministerpräsidentin, Land Sachsen-Anhalt:

„Mit den neuen Fahrzeugen, die ab Dezember 2022 von der ODEG auf die Gleise gebracht werden, erwarte ich einen weiteren Qualitätsschub auf der Verbindung in die Hauptstadt. Damit schaffen wir gute Argumente sich auf dem Weg in die Hauptstadt für den Zug zu entscheiden. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt sich zwischen gut ausgebauten Verkehrsmitteln entscheiden. Dafür braucht es gut ausgebaute Infrastrukturen und qualitativ hochwertige Angebote. Die neuen Fahrzeuge seien ein gelebtes Beispiel dafür.“

Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Land Berlin:

„Das Engagement der Länder für eine bessere Verbindung der Regionen hat sich gelohnt: Das neue Netz Elbe-Spree bietet mehr Zugkilometer, dichtere Takte, längere Züge mit mehr Platz für Fahrgäste, aber auch für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen. Das ist ein Qualitätssprung, der im Alltag von Pendlerinnen und Pendlern genau den Ausschlag geben kann, künftig mit der Bahn und nicht mit dem Auto zu fahren. Wir brauchen dieses deutliche Mehr an Angebot und Qualität im Schienenverkehr, um die Mobilitätswende wirksam voranzutreiben. Ich freue mich, dass dies auf dem Netz Elbe-Spree so gut gelungen ist.“

Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Land Mecklenburg-Vorpommern

„Mit dem Verkehrsvertrag wird länderübergreifend das Angebot im schienengebundenen Regionalverkehr erheblich gestärkt. Davon profitieren BerufspendlerInnen und auch Gäste gleichermaßen. Mecklenburg-Vorpommern erhält eine direkte Anbindung an den Flughafen Berlin. Das erleichtert die An- und Abreise gerade auch in den stark frequentierten Ferien deutlich. Darüber hinaus wird die Verbindung an die Ostseeküste weiter verbessert. Mit dem Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree setzen wir neue Maßstäbe. Ein attraktiver ÖPNV ist unverzichtbar für das Gelingen der Mobilitätswende.“

Dr. Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains, Siemens Mobility GmbH:

„Wir freuen uns sehr auf den Einsatz unserer hochmodernen und bewährten Desiro HC Züge im Netz Elbe-Spree.“ sagt Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains bei Siemens Mobility. „Die Fahrgäste werden von einem großzügigen Raumgefühl und mit hohem Komfort profitieren. Zudem zeichnet sich der Desiro HC für die ODEG dank der nachhaltigen Kombination aus Einzel- und Doppelstockwagen durch eine erhöhte Passagierkapazität aus. Auf den vielfrequentierten Strecken durch die Hauptstadt ermöglicht dies einen zuverlässigen und sicheren Nahverkehr.“

Dr. Alexander West, Abteilungsleiter Verkehrsvertragscontrolling beim VBB:

„Ich möchte mich ganz herzlich beim VBB-Vergabeteam und alle anderen Abteilungen, die an der Vergabe beteiligt waren bedanken. Eine solche Ausschreibung, mit insgesamt 28 Millionen Zugkilometern, einem Mehrangebot von mehr als 30 Prozent und einem Füllhorn an Innovationen hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Besonders hervorheben möchte ich die hohen Qualitätsstandards, die wir, im Sinne der Fahrgäste, setzen konnten sowie die konkreten Angebotsverbesserungen, die in Form von zusätzlichen Sitzplätzen und zusätzlichen Verbindungen deutlich spürbar werden. Dass dieses Paket für die beteiligten Länder auch finanzierbar bleibt, ist auch dem gelungenen Wettbewerb zu verdanken.“ 

Steffen Scheller, Oberbürgermeister, Brandenburg a. d. Havel:

„Ich freue mich sehr, dass die Vertragsunterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel stattfindet. Die Übernahme des RE1 zum Jahresende bringt neben der Erhöhung von Platzkapazitäten auch die lang ersehnte Taktverdichtung mit sich, die nahezu mit einem S-Bahn-Rhythmus mithalten kann. Die Stadt Brandenburg erlebt in den letzten Jahren einen starken Zuzug insbesondere von jungen Menschen und Familien, die wasser- und naturnah leben möchten, aber auf eine leistungsfähige Verbindung in die Metropolregion Berlin nicht verzichten können und wollen. Im Umkehrschluss stärkt die Verbindung auch unseren Wirtschafts- und Hochschulstandort Brandenburg an der Havel nachhaltig und macht ihn noch attraktiver. Schon jetzt pendeln täglich rund 22.000 Menschen aus der Stadt Brandenburg und den angrenzenden Landkreisen aus, aber auch aus der Landeshauptstadt Potsdam oder Berlin ein. Das Drehkreuz Hauptbahnhof Brandenburg bildet dabei für einen Großteil eine wichtige Mobilitäts-Achse. Mit einer Taktverdichtung wird zudem ein Mehr an Flexibilität geboten, die vielleicht auch überzeugten Autofahrern den Umstieg auf die Schiene erleichtert und langfristig dem Klimaschutz zu Gute kommt.“

Stefan Neubert, Geschäftsführer, ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH:

„Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages zum Netz Elbe-Spree beginnt abermals eine neue Ära in unserer erfolgreichen Unternehmensgeschichte. Seit mehr als 2,5 Jahren befassen wir uns intensiv mit dem Projekt Netz Elbe-Spree und bereiten uns professionell auf die bevorstehende Betriebsaufnahme mit erhöhter Verkehrsleistung vor. Mit Stolz haben wir heute unseren neuen modernen Zug Desiro HC präsentiert. Dieser Regionalzug eröffnet eine neue Dimension des Reisens. Das gesamte Team der ODEG freut sich, unsere Fahrgäste zukünftig mit diesen Zügen komfortabel, sicher und zuverlässig an ihre Ziele zu bringen.“

Weitere Informationen finden Sie unter:

odeg-nes.de

vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene

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i2030-Lenkungskreis vom 27.06.2022

i2030-Gesamtkarte

i2030-Lenkungskreis: Zielvarianten für Potsdamer Stammbahn und Prignitz-Express bestätigt

27.06.2022

Auf der 13. Sitzung des i2030-Lenkungskreises am 27. Juni 2022 wurden die Zielvarianten in den Korridoren Potsdamer Stammbahn und Prignitz-Express bestätigt sowie nächste Schritte für Planung und Finanzierung fixiert. Die Teilelektrifizierung des Prignitz-Express wird als neues Projekt in i2030 integriert. Die geplante Task-Force im Nachgang des Bahngipfels wollen die i2030-Partner als Chance nutzen, um die finanzielle Beteiligung des Bundes für den nötigen Bahnausbau in der Hauptstadtregion abzusichern.

In der 13. Sitzung des i2030-Lenkungskreises verständigten sich die Partner des Infrastrukturprojektes – die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der VBB – auf folgende Festlegungen:

Aus Potsdamer Stammbahn wird Potsdamer Stammbahn +

Für den Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn wurde die von den Ländern Berlin und Brandenburg angekündigte Lösung als elektrifizierte, zweigleisige Strecke für Regionalzüge zwischen Griebnitzsee, Zehlendorf und Potsdamer Platz bestätigt. Da die geplanten Verkehre mit bis zu vier Regionalzügen pro Stunde nicht alle über den stark ausgelasteten Nord-Süd-Fernbahntunnel geführt werden können, sollen Verbindungen zukünftig auch über die „Kurve Schöneberg“ und den Berliner Innenring in Richtung Berlin Ostkreuz fahren. Zwischen Schöneberg und Treptow muss die Strecke dafür elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden. Diese zusätzlichen Ausbaumaßnahmen führen gleichzeitig zur Stärkung des Berliner Bahnknotens. Mit der Erweiterung des i2030-Korridors um den Berliner Innenring wird er künftig zu Süd-West: Potsdamer Stammbahn + / S25 Süd

Teilelektrifizierung wird im i2030-Korridor Nord-West: Prignitz-Express / Velten mitgeplant

Die Direkteinbindung der Regionalverkehrslinien des Prignitz-Express (RE6, RB55) von Hennigsdorf nach Berlin Gesundbrunnen war eine Zielstellung der Grundlagenermittlung, die nun verworfen werden musste. Grund sind die hohen Ausbaukosten im innerstädtischen Umfeld, die für den Ausbau des Regionalverkehrs parallel zur S25 nötig wären. Damit wird der Nachweis einer volkswirtschaftlichen Förderwürdigkeit gegenüber dem Bund verfehlt. Zur Verbesserung der Schienenverbindung von Hennigsdorf in die Berliner Innenstadt hat der Lenkungskreis zugestimmt, den 10-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Schönholz und Hennigsdorf mit neuer Verkehrsstation Berlin Borsigwalde zu planen. Als weiteres verkehrliches Ziel soll die Möglichkeit geschaffen werden, einen zweiten Zug pro Stunde von Hennigsdorf über den Außenring nach Berlin einzubinden.

Zusätzlich wird die Teilelektrifizierung des Prignitz-Expresses bis Wittenberge in das i2030-Projekt aufgenommen. Als Entscheidungsgrundlage diente das vom VBB beauftragte Gutachten, das die Teilelektrifizierung und den Einsatz von Batterietriebzügen als wirtschaftliche und effiziente Lösung empfiehlt. Damit sollen die Dieselfahrzeuge auf der Strecke abgelöst werden.

Mehr Informationen zur den Zielvarianten für die Potsdamer Stammbahn und dem Prignitz-Express finden Sie in der Pressemitteilung vom 23.05.2022.

Task-Force im Zuge des Bahngipfels bietet Chance für bessere Zusammenarbeit mit dem Bund

Nach dem Bahngipfel vom 3. Juni 2022 beginnen die Vorbereitungen für eine Task-Force unter Federführung der Berliner und der Brandenburger Verkehrsverwaltung, die zur beschleunigten Umsetzung der notwendigen Schienenausbauprojekte in der Hauptstadtregion ins Leben gerufen werden soll. Aus Sicht der i2030-Partner sind vorrangige Aufgaben die Sicherung der Bundesfinanzierung und ein gemeinsames Verständnis zur Priorisierung der Maßnahmen. Dazu werden sich Vertreter*innen aus dem Bundesverkehrsministerium (BMDV), dem Eisenbahnbundesamt (EBA), den Ländern Berlin und Brandenburg, sowie der Deutscher Bahn und dem VBB sobald wie möglich austauschen.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin: „Für die Mobilitätswende in der Region sind unsere Entscheidungen zur Potsdamer Stammbahn und zum Prignitzexpress ein riesengroßer Schritt nach vorn. Wir bauen die Pendlerrouten aus und sorgen für eine hohe Attraktivität des Bahnverkehrs mit seiner klima- und umweltfreundlichen Mobilität für alle. Unser Ziel ist es, dass immer mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen wollen – dafür braucht es den Ausbau der Strecken, dichte Takte und komfortable Züge. Jetzt gilt es, die Planungen zu beschleunigen. Und der Bund ist gefragt, für diese wichtigen Strecken die Finanzierung zu sichern.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir wollen das Schienennetz in der Metropolregion und ganz Brandenburg weiter ausbauen und so den klimafreundlichen SPNV nachhaltig stärken. Das ist auch im neuen Landesnahverkehrsplan für Brandenburg festgehalten. Der Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn nimmt jetzt mit dem Systementscheid für eine Regionalbahnvariante konkrete Form an. Wir werden nun die Vorplanung anstoßen. Mit der Entscheidung zur Elektrifizierung des Prignitz Express gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung des SPNV bis 2037 und damit für die Verkehrswende. Wenn sie gelingen soll, muss sich aber auch der Bund noch deutlicher zur Schiene bekennen. Zu den i2030-Projekten sind wir bereits im Dialog mit dem Bundesverkehrsministerium. Mit der Taskforce wird diese Zusammenarbeit weiter intensiviert.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Mit den durch die Länder Berlin und Brandenburg vollzogenen Entscheidungen wollen wir als Deutsche Bahn nun auch auf der „Potsdamer Stammbahn +“ und dem „Prignitz-Express“ in die konkreten Planungen einsteigen. Zudem erfolgt mit der Aufnahme des südlichen Berliner Innenrings in den Korridor der „Potsdamer Stammbahn +“ ein weiterer wichtiger Schritt zur Vollendung des Bahnknoten Berlins. Mit der Einrichtung der Task-Force wollen wir dann noch weitergehen, und auch für den Ausbau der Ostbahn und der Stärkung des Schienengüterverkehrs in der Region erste Schritte vollziehen.“

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Das Netz Elbe-Spree bringt für die Fahrgäste im VBB ab Dezember 2022 rund 30 Prozent mehr Angebot auf die Schiene. Damit wird es für die vielen Pendler*innen spürbare Entlastung auf ihren täglichen Fahrwegen geben. Das Projekt i2030 ermöglicht es, diesen Trend zur Schienenmobilität in den kommenden Jahren noch weiter auszubauen. Deshalb freuen wir uns über die Entscheidungen des Lenkungskreises für die Potsdamer Stammbahn und den Prignitz-Express. Durch die Teilelektrifizierung und den Einsatz von Batterietriebzügen fahren die Linien RE6 und RB55 bald dieselfrei in die Prignitz. Mit diesen Planungsentscheidungen zeigen die Länder Berlin und Brandenburg, dass sie es mit der Verkehrswende ernst meinen. Innerhalb der geplanten Task-Force wollen wir die Projekte zusammen mit dem Bund beschleunigen und mit einer gesicherten Finanzierung umsetzen. Profiteure aller Bemühungen sind die Fahrgäste und der Klimaschutz.“

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Züge mit Wasserstoffantrieb für Berlin-Brandenburg

Siemens-Züge: Mireo Plus H_Wasserstoffzug für die Heidekrautbahn, Fotomontage: NEB/Christian Bedeschinski/Siemens Mobility

Erste Züge mit Wasserstoffantrieb für die Metropolregion Berlin-Brandenburg

27.06.2022

  • Siemens Mobility baut sieben zweiteilige Züge vom Typ Mireo Plus H mit Brennstoffzellenantrieb für die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)
  • Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein
  • Erster Serienauftrag für eine Zugflotte mit Wasserstofftechnologie für Siemens Mobility
  • Die Wasserstoffflotte wird im Herbst 2024 geliefert. Die Fahrzeuge sollen ab Dezember 2024 im Netz Heidekrautbahn (RB27) eingesetzt werden
  • Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages

Siemens Mobility ist von der Niederbarnimer Eisenbahn beauftragt worden, sieben zweiteilige Mireo-Plus-H-Züge für das Netz Heidekrautbahn (RB27) in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu liefern. Ausgestattet mit einem Brennstoffzellen-Antrieb und einer Lithium-Ionen-Batterie sorgen diese Wasserstoffzüge der zweiten Generation für eine vollständig CO2-emissionsfreie Mobilität.

„Bahnfahren ist schon heute die mit Abstand klimafreundlichste Art zu reisen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserem ersten Auftrag für eine Flotte von Wasserstoffzügen emissionsfreien Bahnverkehr auch auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen“, sagt Michael Peter, CEO Siemens Mobility. „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der nächsten Generation, der Innovation mit Nachhaltigkeit verbindet. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien wird er neue Maßstäbe im emissionsfreien Personenverkehr setzen.“

„Wir sind stolz, mit der Heidekrautbahn das erste Netz in der Region Berlin-Brandenburg zu betreiben, auf dem Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge zum Einsatz kommen werden“, so Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). „Mit Siemens Mobility hat die Niederbarnimer Eisenbahn einen erfahrenen und zuverlässigen Partner an ihrer Seite. Die hochinnovativen Wasserstoff-Fahrzeuge sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten eine moderne, auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtete Fahrzeugausstattung. Darüber hinaus sorgt die Einbindung des Herstellers in die Instandhaltung der Fahrzeuge für eine hohe Sicherheit bei der Fahrzeugverfügbarkeit. Mit einer technologisch und ökologisch erneuerten Eisenbahn möchten wir die Energie- und Verkehrswende aktiv fördern und zudem die Attraktivität des SPNV für Berufsverkehr und Tourismus steigern.“

Der Mireo Plus H ist ein hochmoderner Wasserstoffzug der zweiten Generation und zeichnet sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bieten eine Schnellbetankungsfunktion in 15 Minuten. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Die zweiteiligen Züge zeichnen sich durch einen komfortabel gestalteten, großzügigen Innenraum aus. Fahrgäste profitieren von kostenfreiem WLAN, Displays für dynamische Fahrgastinformationen in Echtzeit, einem gesondert gekennzeichneten Familienbereich und zwei Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu zwölf Fahrräder. Die Triebwagen sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Auch eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgt für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über 10 Jahre bis 2034. Siemens Mobility sichert hierbei die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Teil dieses Servicevertrages ist nicht nur die Absicherung aller notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn.

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines von Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner – regenerativ und regional erzeugter – Energie erfolgen. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Ansprechpartner für Journalisten:

Siemens Mobility

Silke Thomson-Pottebohm, Tel.: +49 174 306 3307

E-Mail: Silke.Thomson-Pottebohm@siemens.com

NEB Betriebsgesellschaft mbH

Katja Tenkoul, Tel.: +49 30 396011 357

E-Mail: katja.tenkoul@NEB.de oder kontakt@NEB.de

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