Nach der Planung ist vor der Planung

i2030-finanzierungsvereinbarungen

Nach der Planung ist vor der Planung

i2030-finanzierungsvereinbarungen
Stand der i2030-Finanzierungsvereinbarungen Anfang 2021, Grafik: VBB GmbH

Berlin, 23. März 2021

„HOAI“! Das ist keine neue Begrüßungsformel unter Jugendlichen, sondern dahinter verbirgt sich das Leistungsverzeichnung nach denen Bauprojekte in Deutschland geplant werden. Es gilt für Häuser, Brücken oder eben Verkehrsanlagen. Von der Idee, über eine Entscheidung zur Streckenführung und Nutzen-Kosten-Untersuchung bis zur Planeinreichung bei den Genehmigungsbehörden müssen komplexe Untersuchungen und Nachweise erbracht werden.

Die Länder Berlin und Brandenburg finanzieren die ersten sogenannten Leistungsphasen im Schieneninfrastrukturprojekt i2030. In den acht definierten Korridoren und dem S-Bahn-Maßnahmenpaket sind die ersten Hürden zu großen Teilen genommen. Nun folgen die vertiefenden Planungen. Aus diesem Grund schließen die i2030-Partner derzeit eine ganze Reihe an Finanzierungsvereinbarungen ab, damit die Planungen nahtlos fortgesetzt werden können. Im Jahr 2020 wurden dafür insgesamt 74 Millionen Euro aus Mitteln beider Länder bereitgestellt. In diesem Jahr sind es bislang 37 Millionen Euro und Ende 2021 wird die Summe über der des Vorjahres liegen. Mit der Absicherung der Gelder können unter anderem Ingenieurbüros beauftragt und anstehende Vermessungen und Untersuchungen zu Umwelt- bzw. Lärmschutzfragen durchgeführt werden (wir werden im Projekttagebuch darüber berichten).   

i2030-planungsphasen
Überblick der Leistungsphasen nach HOAI, Grafik: VBB GmbH

Obwohl wir alle i2030-Korridore mit gleicher Priorität vorantreiben, entwickeln sich je nach Umfang und Komplexität der Projekte die Planungen unterschiedlich schnell. Dabei sollen die umfangreichen Kosten für die spätere bauliche Umsetzung durch mehrere Schultern gestemmt werden. Deswegen gehen wir in den kommenden Jahren mit den erreichten Planungen auf den Bund und andere Mittelgeber zu, um die gesamte Baufinanzierung neben der Kofinanzierung durch Länderanteile sicherzustellen. Mit den jetzt abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sind wir auf einem guten Weg, die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen nach HOAI schnellstmöglich zu erbringen, um Baurecht zu erlangen und bald viele weitere Spatenstiche für „Mehr Schiene in Berlin und Brandenburg“ feiern können.

Spatenstich am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

Spatenstich Station Berlin Wilhelmsruh, Foto NEB

Spatenstich am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

Spatenstich Station Berlin Wilhelmsruh, Foto NEB
Spatenstich Station Berlin Wilhelmsruh, Foto NEB

Berlin, 21. Januar 2021

Bäume, Gras und Büsche, hier und da Schottersteine, ein rostiges Eisenbahnsignal: Wo heute ein kleines Birkenwäldchen steht, startete einst die Heidekrautbahn. Der ebenerdige Regionalbahnhof „Berlin­-Wilhelmsruh“ hatte mehrere Bahnsteige und eine Vielzahl von Gleisen. Von hier aus führte die Trasse in einer schwungvollen Kurve vorbei an den Bergmann ­Elektrizitäts­werken hinaus nach Wandlitz und Groß Schönebeck bzw. nach Liebenwalde. Gleise liegen hier schon lange nicht mehr: Nach dem Mauerbau befand sich der Bahnhof Wilhelmsruh im Todesstreifen; Gleise und Bahnhof wurden abgerissen.

Der Spatenstich am 11. Dezember 2020 ist nun endlich der erste Schritt zur Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn.

i2030-Partner beim Spatenstich, Foto NEB
i2030-Partner beim Spatenstich, Foto NEB

Hier soll der Regionalbahnhof Berlin-­Wilhelmsruh wieder entstehen – doch nicht, wie früher, auf Straßenniveau. Denn die Heidekrautbahn soll künftig von hier aus nicht nur in die Schorfheide starten, sondern auch in südlicher Richtung weiter bis zum Bahnhof Berlin Gesundbrunnen fahren. Dafür wird der neue Bahnsteig auf dem Nordbahndamm errichtet – neben dem vorhandenen S­ Bahnhof. Wie einst auch sollen die Gleise dann in nordöstlicher Richtung in der gleichen weiten Kurve am Bergmann-­Borsig-­Gelände verlaufen, um kurz vor dem Nordgraben an die noch vorhandene, ursprüngliche Trasse der Heidekrautbahn anzuschließen. Dort liegen die alten Gleise, die bis nach Schönwalde führen, und ein Anschlussgleis zu Stadler.

Baustellenschild, Foto NEB
Baustellenschild, Foto NEB

Erster Bauabschnitt – Verlegung des Mauerwegs: Der Berliner Mauerweg, der ab der Kopenhagener Straße am Fuß des vorhandenen Bahndammes parallel zur Nordbahn verläuft, muss vollständig überbaut werden. Im Endzustand wird der Mauerweg die noch zu errichtenden Gleisanlagen bei Kilometer 0,329 der Heidekrautbahn über einen Bahnübergang queren und nach einer Verschwenkung in Richtung Westen wieder an den bestehenden Weg anschließen.

Zweiter Bauabschnitt – Wiederaufbau des Regionalbahnhofs:

Für den Neubau der Bahnanlagen wird ein Damm mit einer Höhe von bis zu ca. sechs Metern und einer Breite von bis zu 12 Metern aufgeschüttet. Auf diesem wird, etwa 100 Meter versetzt zum S­Bahnsteig, der neue NEB-­Bahnsteig angeordnet. Für die Anbindung in Richtung Berlin Gesundbrunnen werden schon jetzt die baulich­technischen Voraussetzungen geschaffen, damit später die Heidekrautbahnstrecke in die Nordbahntrasse übergehen kann.

Ausführliche Infos rund um den Wiederaufbau in Wilhelmsruh und die Stammstrecke bietet das Sonderheft zur Reaktivierung von der Niederbarnimer Eisenbahn AG.

Spaten mit Heidekrautbahnlogo, Foto NEB
Spaten mit Heidekrautbahnlogo, Foto NEB

Spatenstich in Wilhelmsruh: Erster Schritt zur Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn

Spatenstich-Wilhelmsruh, Foto: NEB

Erster Spatenstich im Projekt i2030

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hat heute gemeinsam mit den i2030-Projektpartnern in Wilhelmsruh den ersten Spatenstich für den Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh in veränderter Lage gesetzt. Die Heidekrautbahn ist der erste Korridor des Infrastrukturprojekts i2030, bei dem die Baumaßnahmen beginnen.

11. Dezember 2020

Der feierliche Spatenstich wurde auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Wilhelmsruh durch Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin, Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, und Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), vorgenommen. Den Festakt haben außerdem Vertreter der Bezirke, Landkreise und Gemeinden, durch die die Stammstrecke verläuft, mitverfolgt.

Mit dem Spatenstich beginnen die Baumaßnahmen in Wilhelmsruh. Zunächst erfolgt die Verlegung des Berliner Mauerwegs in diesem Bereich um wenige Meter nach Osten. Im Folgenden wird der neue Bahnsteig errichtet. Der Mauerweg wird während der gesamten Bauzeit wie bisher nutzbar sein. Um später eine Anbindung an Berlin Gesundbrunnen zu ermöglichen, wird der Bahnsteig nicht wie früher ebenerdig, sondern auf Höhe des zu verbreiternden Nordbahndammes errichtet. Für den Wiederaufbau des Bahnhofs sowie für die ersten 600 Meter der Stammstrecke besteht seit 2010 Baurecht.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Der Spatentisch in Wilhelmsruh zeigt deutlich den Erfolg der länderüber­greifenden Zusammenarbeit im Rahmen des Infrastrukturgroßprojektes i2030. Die gemeinsamen Bemühungen, die notwendigen umfangreichen Planungs- und Prüfprozesse bei der Reaktivierung der Heidekrautbahn sowie aller i2030 Teilprojekte voranzutreiben, trägt nun sichtbare Früchte. Der Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh wird seinen Teil zum i2030-Gesamtziel beitragen, die Mobilität der Zukunft für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu gestalten. Uns ist dabei wichtig, dass wir weiterhin eng mit allen beteiligten und betroffenen Akteuren zusammenarbeiten. Das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von i2030.“

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Heute starten wir am Bahnhof Wilhelmsruh eine historische Etappe im Projekt i2030: Wir beginnen, die Lücken im Schienenpersonennahverkehr zu schließen, die auch noch 30 Jahre nach dem Mauerfall Wegebeziehungen und Pendlerströme unterbrechen. Der südwestliche Teil der Heidekrautbahn, die alte Stammstrecke, war seit dem Mauerbau außer Funktion und teils zurückgebaut. Mit ihrer Reaktivierung können Berlin und die Metropolregion enger zusammenwachsen. Nicht nur Reinickendorf und Pankow dürfen sich über die neue Anbindung freuen, die Menschen im gesamten Berliner Norden samt der Nachbargemeinden Richtung Wandlitz werden als erste vom Infrastrukturprojekt i2030 profitieren.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Infrastrukturprojekte brauchen einen langen Atem. Wilhelmsruh und die Heidekrautbahn zeigen heute: es lohnt sich! Dass die Strecke nun reaktiviert wird, ist in zweierlei Hinsicht ein Grund zum Feiern. Zum einen geht der erste Korridor des i2030-Projektes nun ganz praktisch in die bauliche Umsetzung. Das zeigt, i2030 ist eben nicht nur ein Planungsprojekt, sondern vielmehr eine wohlüberlegte und wegweisende Maßnahme, um unseren Verkehr innerhalb der Mobilitätswende auf zukunftsorientierte Füße zu stellen. Zum anderen stehen wir in wenigen Jahren vor einer einzigartigen Premiere: ein Zug mit Wasserstoff-Antrieb aus erneuerbaren Energien. Diese Brennstoffzellentechnologie ist eine umweltschonende und gesundheitsschonende Innovation für den Umweltverbund, sie verbindet Klimaschutz mit moderner Mobilität. Wir müssen diesen positiven Impuls jetzt nutzen, um auch die Anbindung der Heidekrautbahn über die Nordbahn erfolgreich und zügig in die Spur zu bringen.“

 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Berlin:

„Mit dem Spatenstich am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh erfolgt nicht nur der erste Schritt zur Reaktivierung der Stammstrecke. Es ist auch der erste Schritt zur historischen Anbindung der Heidekrautbahn an das Berliner Schienennetz. Die weiteren Schritte werden wir als DB mit den i2030-Projektpartnern begleiten und gemeinsam dafür sorgen, dass die Fahrgäste der NEB bald ohne Umstieg in Berlin-Wilhelmsruh bis nach Berlin-Gesundbrunnen durchfahren können.“

Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB):

„In den vergangenen Jahren hat die NEB wichtige konzeptionelle und planerische Vorarbeiten erbracht, um die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) zügig voranzubringen. Mit dem Beginn des Wiederaufbaus des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh gehen wir nun einen weiteren, entscheidenden Schritt, der zeigt: Das Projekt Reaktivierung ist ein Erfolgsmodell. Über die Stammstrecke schaffen wir eine zusätzliche, attraktive und umweltfreundliche SPNV-Verbindung mit vielen Vorteilen für Zehntausende Reisende und Anwohnende. Wir arbeiten eng mit den i2030-Projektpartnern zusammen, um dieses Ziel zügig und kosteneffektiv zu erreichen.“

Zur Geschichte der Heidekrautbahn und Reaktivierung der Stammstrecke:

Seit dem Jahr 1901 ist die Heidekrautbahn (RB27) eine wichtige Lebensader der Region. Derzeit verkehrt die RB27 zwischen Berlin-­Karow und Groß Schönebeck/ Schmachtenhagen; seit 2011 werden zusätzlich Direktverbindungen zwischen Berlin Gesundbrunnen und Basdorf angeboten. Ursprünglicher Start­ und Ziel­punkt der Heidekrautbahn war Berlin­-Wilhelmsruh; dieser wurde mit dem Mauer­bau 1961 gekappt. Erst mit der Wiedervereinigung wurde eine Reaktivierung möglich. Die Betriebsaufnahme auf der gesamten, ca. 14 km langen Stamm­strecke wird für Dezember 2023 angestrebt. Insgesamt sollen acht Haltepunkte neu entstehen oder reaktiviert werden. Dabei wird die Strecke Basdorf – Schönwalde – Schönerlinde – Karow auch nach Reaktivierung der Stammstrecke weiterhin wie bisher im Halbstundentakt bedient. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) ist Eigentümerin der Infrastruktur der Heidekrautbahn und somit Vorhaben­trägerin für die Reaktivierung der Stammstrecke, die von den Ländern Berlin und Brandenburg finanziert wird.

In den folgenden Jahren soll die Stammstrecke über die Nordbahn bis nach Berlin Gesundbrunnen durchgebunden werden. Dieses Teilprojekt läuft unter der Federführung der Deutschen Bahn. Ein Termin für die Durchbindung steht derzeit noch nicht fest.

i2030 – mehr Schiene für Berlin und Brandenburg

Immer mehr Menschen leben und arbeiten in Berlin und im benachbarten Brandenburg, wollen mobil sein und setzen dabei auf umweltfreundliches Bahn­fahren. Das Angebot aus modernen Fahrzeugen und schnellen, häufigen Verbindungen in Berlin und Brandenburg muss allerdings mit der steigenden Bevölkerungszahl Schritt halten und sich weiterentwickeln. Die Länder Berlin und Brandenburg gehen die Herausforderung gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin­-Brandenburg (VBB) und den Eisenbahnverkehrsunternehmen an. Gemeinsam modernisieren und erweitern die i2030­Partner die Schieneninfra­struktur in neun Korridoren. Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekraut­bahn (RB27) der Niederbarnimer Eisenbahn gehört dazu – und ist das erste i2030-Teilprojekt, bei dem die Baumaßnahmen beginnen.

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
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Nordbahn/Heidekrautbahn-Korridorgespräch mit politischen Vertreter*innen der Region

Korridorgespraech-Nordbahn-Heidekrautbahn

i2030-Partner stellen aktuellen Planungsstand vor

Die Länder Berlin und Brandenburg haben zusammen mit den i2030-Projektpartnern Deutsche Bahn, Niederbarnimer Eisenbahn AG und Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am 18. November in einer Videokonferenz die Fortschritte für den i2030-Korridor Nord vorgestellt. Darüber hinaus wurden mit politischen Regionalvertretern die weiteren Schritte in der Zusammenarbeit vereinbart.

18. November 2020

Seit 2019 begleiten die Korridorgespräche der i2030-Projektpartner die Zusammenarbeit mit den beteiligten Berliner Bezirken, Landkreisen und Kommunen während des Planungsprozesses. Am 18. November informierten Regine Günther (Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin) und Guido Beermann (Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg) zusammen mit den Vorhabenträgern über die Entwicklungen in den Planungen für die Nordbahn / Stammstrecke Heidekrautbahn:

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Mit der Reaktivierung der Heidekrautbahn starten wir die erste Umsetzung des Gemeinschaftsprojekts i2030: Wir erweitern das ÖPNV-Angebot entlang der Siedlungsachsen. So schaffen wir im Norden Berlins attraktive Angebote, zwischen Berlin und Brandenburg auf die Bahn umzusteigen. Ich freue mich auf den bevorstehenden Baubeginn eines unserer prominentesten i2030-Projekte.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Die Reaktivierung Heidekrautbahn hat für uns nicht nur historische Bedeutung. Die neue, attraktive Direktverbindung von der nördlichen Siedlungsachse in die Berliner Innenstadt kommt vor allem den vielen Berufspendlerinnen und -pendler und dem Tourismus zugute. Aus diesem Grund begrüße ich die Fortschritte, die wir bei diesem gemeinsamen i2030-Teilprojekt machen. Dazu trägt auch der regelmäßige Austausch mit den Anrainerkommunen und -bezirken entlang der Stammstrecke bei. Das ist eine wichtige Säule für eine erfolgreiche Umsetzung.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin:

„Die südliche Nordbahn vereinigt als Zubringer viele wichtige Projekte in i2030: die Stammstrecke der Heidekrautbahn, den Prignitz-Express und die Nordbahn selbst. Gerade an dieser wichtigen Schnittstelle ist eine gemeinsame konstruktive Arbeit zwischen allen Projektpartnern maßgeblich. Wir freuen uns, dieses wichtige Projekt weiterhin mit voranzutreiben.“

Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn:

„In den vergangenen zwei Jahren wurden wichtige konzeptionelle und planerische Etappenziele für die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn erreicht. Auch in Zukunft wird die NEB weiter eng mit den beteiligten Projektpartnern, den beiden Ländern, Bezirken und Kommunen zusammenarbeiten, um die Reaktivierung zügig und kosteneffektiv umzusetzen und der wachsenden Region eine attraktive, bedarfsorientierte SPNV-Verbindung in die Berliner City und die Schorfheide zu bieten. Mit dem Beginn des Wiederaufbaus des Regionalbahnhofs Berlin-Wilhelmsruh noch 2020 gehen wir einen entscheidenden Schritt auf dieses Ziel zu.“

 

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel:

„Das Format der i2030-Korridorgespräche hat sich als zielführender Auftakt für die enge Zusammenarbeit mit den politischen Vertreter*innen vor Ort in den verschiedenen Ausbaukorridoren etabliert. Wir wollen damit auch deutlich machen, dass zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg sowie Deutsche Bahn und VBB eine konstruktive Partnerschaft herrscht. Für die Stammstrecke der Heidekrautbahn arbeiten wir zudem eng mit der Niederbarnimer Eisenbahn AG zusammen und wollen mit der Streckenreaktivierung eine bessere Schienenanbindung für die stark wachsenden Siedlungsgebiete im nördlichen Berliner Umfeld schnellstmöglich verwirklichen.“    

Für die Reaktivierung der circa 14 km langen Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) ist die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) als Vorhabenträger verantwortlich. Von der Station Berlin-Wilhelmsruh über Schildow bis zur Einbindung in die bestehende Strecke am Abzweig Schönwalde sollen bis zu acht neue Stationen entstehen. Dabei wird die Strecke Basdorf – Schönwalde – Schönerlinde – Karow auch nach Reaktivierung der Stammstrecke weiterhin im Halbstundentakt bedient. Im Planungsprozess wird bis Anfang 2021 die bestehende Nutzen-Kosten-Untersuchung aktualisiert und anschließend der Antrag zur Baufinanzierung beim Bund gestellt. Dazu werden derzeit im Rahmen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung die erforderlichen Gutachten zum Schallschutz erarbeitet und bereits die Bauablaufpläne erstellt. Nach derzeitigem Planungsstand kann die Heidekrautbahn ab Ende 2023 den Fahrbetrieb auf der historischen Stammstrecke wiederaufnehmen. Parallel dazu strebt die Niederbarnimer Eisenbahn AG zusammen mit den beiden Bundesländern und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ein Vergabeverfahren an, damit auf der Heidekrautbahn zukünftig umweltfreundliche Wasserstoffzüge unterwegs sein können.

Am 2. Dezember 2020 findet der Spatenstich für den Umbau der Station Berlin-Wilhelmsruh statt.

Die angestrebte Verlängerung der Heidekrautbahn über die Nordbahn, also ab Berlin Wilhelmsruh bis Berlin Gesundbrunnen, läuft unter der Federführung der Deutschen Bahn. Für die Entwicklung der Nordbahn wird ein zweigleisiger Ausbau für den Regionalverkehr von Berlin Gesundbrunnen bis zum S-Bahnhof Schönholz untersucht. Im Abschnitt Schönholz – Berlin Wilhelmsruh werden zwei Infrastrukturvarianten geprüft. Die Finanzierungsvereinbarung für den nächsten Planungsschritt der Vorplanung wird zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn endverhandelt und in Kürze gezeichnet.

Zur Geschichte der Heidekrautbahn:

Die Heidekrautbahn (RB27) verbindet schon seit 1901 die Hauptstadt mit den Gemeinden in den nördlichen heutigen Landkreisen Barnim und Oberhavel. Damals startete sie noch in Berlin-Wilhelmsruh. Ihr Name illustriert die Bedeutung als Ausflugslinie für die Großstädter. Inzwischen wird sie täglich von tausenden Berufspendler*innen genutzt, denn die Umlandgemeinden in Oberhavel und Barnim sowie im Berliner Norden mit dem Märkischen Viertel haben sich zu attraktiven Wohngebieten entwickelt. Derzeit fährt die Linie RB27 von Berlin-Karow über Basdorf nach Groß Schönebeck und Schmachtenhagen. Seit 2011 werden zusätzlich einige Verstärkerfahrten direkt nach Berlin Gesundbrunnen angeboten.

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Heidekrautbahn: Planungsvereinbarung unterschrieben

i2030: Berlin und Brandenburg ermöglichen weitere Ausbauplanungen zur Reaktivierung der Heidekrautbahn Stammstrecke

Die Länder Berlin und Brandenburg haben heute beim Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg (VBB) mit der Niederbarnimer Eisenbahn-Aktiengesellschaft (NEB) eine Planungsvereinbarung zur Infrastrukturmaßnahme „Reaktivierung Stammstrecke Heidekrautbahn für den SPNV“ unterzeichnet. Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beim Land Berlin und Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn-AG, vereinbarten darin weitere Planungsleistungen für die Reaktivierung der Heidekrautbahn- Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf.

Die Länder Berlin und Brandenburg und die Niederbarnimer Eisenbahn-AG als Eisenbahninfrastrukturunternehmen verfolgen das Ziel, die Stammstrecke der Heidekrautbahn für den Personenverkehr zu reaktivieren, die Verbindung über Schönerlinde beizubehalten und eine attraktive Verbindung mit kurzen Reisezeiten zum Bahnhof Berlin Gesundbrunnen zu schaffen. Nach ersten grundlegenden Abstimmungen zwischen den Projektbeteiligten im i2030-Teilprojekt Nordbahn/Heidekrautbahn können nun die Detailplanungen zum Ausbau der Infrastruktur aufgenommen werden. Auf Basis der bereits bestehenden Anlagen werden die konkreten Ausbauerfordernisse und deren Investitionskosten ermittelt. Im weiteren Prozess kann dann anhand dieser Ergebnisse die abschließende Entscheidung zur Finanzierung und Realisierung getroffen werden. Die voraussichtlichen Kosten für die vereinbarte Planungsleistung belaufen sich auf rund 760.000 Euro und werden von den Ländern Berlin und Brandenburg getragen. Vertragspartner sind die Länder als Verantwortliche für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sowie die NEB als Infrastruktureigentümerin der Heidekrautbahn. Der VBB betreut das Teilprojekt Nordbahn/Heidekrautbahn im Rahmen des Projektes i2030 federführend.

Inhalt der Vereinbarung sind wesentliche Planungen für die Stammstrecke der Heidekrautbahn (Berlin-Wilhelmsruh – Basdorf) sowie daraus resultierende Anpassungen im restlichen NEB-Streckennetz.
Verkehrliches Ziel ist die Einführung eines Halbstundentaktes über die Stammstrecke der Heidekrautbahn und darüber hinaus bis Klosterfelde und Berlin Gesundbrunnen mit einer Streckengeschwindigkeit von 80 km/h. Neue Halte sind in Berlin-Wilhelmsruh, Pankow-Park, Wilhelmsruher Damm, Blankenfelde, Schildow, Schildow Nord, Mühlenbeck und Schönwalde West geplant. Die Verbindung über Schönerlinde soll infrastrukturseitig weiterhin einen Halbstundentakt ermöglichen. Auf den übrigen Streckenabschnitten soll zumindest ein Stundentakt möglich sein.

Für die Planungen im Abschnitt Berlin-Wilhelmsruh – Berlin Gesundbrunnen ist die DB Netz AG zuständig, die ihrerseits die Planungen innerhalb des Projektes i2030 vorantreibt.

Regine Günther, Verkehrssenatorin Land Berlin: „Die Stadt wächst und i2030 sorgt dafür, dass die Bahnverbindungen in der Region mitwachsen. Es ist sehr wichtig, dass wir zusammen mit Brandenburg an einem Strang ziehen. Die Feinplanung für eine Reaktivierung der Heidekrautbahn läuft an. Verkehrliches Ziel ist dabei die Durchbindung bis Gesundbrunnen. Das ist eine gute Nachricht für Pendlerinnen und Pendler im Norden Berlins und darüber hinaus.“

Kathrin Schneider, Infrastrukturministerin Land Brandenburg: „Wir wollen in den kommenden Jahren zehn Millionen Zugkilometer mehr auf die Schiene bringen und die Qualität des Angebots verbessern. Dazu brauchen wir Investitionen in die Infrastruktur. Mit der heute unterzeichneten Rahmenvereinbarung wird die Finanzierung der Planung gesichert. Jetzt kommt es darauf an, das Vorhaben zügig umzusetzen. Es ist ein wichtiger Meilenstein des Projekts i2030.“

Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn-AG: „Es geht voran! Mit der Schaffung des Baurechts für den Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh und dem Abschluss erster Vorplanungen für die Reaktivierung hat die Niederbarnimer Eisenbahn in den letzten Jahren umfangreiche konzeptionelle und planerische Vorleistungen erbracht. Die Allianz der Länder Berlin und Brandenburg, DB Netze und des VBB im Projekt i2030 sorgt nun dafür, dass die konkreten Planungen zügig beginnen können. Für die wachsende Bevölkerung in Berlin und Brandenburg bedeutet die Reaktivierung mehr klimafreundliche Mobilität und weniger Belastung durch den Straßenverkehr.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin der Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg GmbH: „Infrastrukturprojekte brauchen einen langen Atem, denn die vorbereitenden Planungen nehmen meist den größten Teil der Zeit ein – die Realisierung selbst ist dann der geringere Teil. Mit der heutigen Vereinbarung sind wir jetzt sehr schnell bedeutende Schritte weitergekommen und können gemeinsam weiter Fahrt aufnehmen. Das ist wichtig, denn wir brauchen Entlastung auf fast allen Bahnstrecken. Die Heidekrautbahn ist dabei ein Baustein im großangelegten i2030-Projekt.“

Hintergrund Infrastrukturprojekt i2030
Im Oktober 2017 haben die Länder Berlin und Brandenburg und die
DB Netze AG unter Koordination der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH das Infrastrukturprojekt i2030 ins Leben gerufen. Insgesamt acht Teilprojekte wurden definiert, in denen mögliche Varianten für den Schienenausbau untersucht werden. Die Länder stellen Finanzmittel für vorbereitende Untersuchungen und Planungen zur Ertüchtigung und Erweiterung der Eisenbahninfrastruktur in der Hauptstadtregion bereit. Beim Teilprojekt „Heidekrautbahn“ ist auch die NEB als Infrastruktureigentümerin der Heidekrautbahn beteiligt. VBB-Presseinformationen: VBB.de/presse.

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Erste Heidekrautbahn-Konferenz für Bürgerinnen und Bürger in Schildow

Am Dienstag, den 29. Januar 2019, fand im Bürgersaal Schildow mit der Heidekrautbahn-Konferenz die erste große Informationsveranstaltung zur geplanten Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) statt. Das Interesse war groß.

Veranstalter waren die Gemeinde Mühlenbecker Land und die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „Region Heidekrautbahn“ e. V. (KAG). Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus und den Vorsitzenden der KAG, Dietmar Seefeldt, sprach Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, zu den Entwicklungschancen, welche die Reaktivierung der Heidekrautbahn-Stammstrecke für die Region bietet. Landrat Ludger Weskamp referierte zur Reaktivierung der Strecke aus Sicht des Landkreises Oberhavel. Im Anschluss informierte der Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn-AG, Detlef Bröcker, über den aktuellen Projektstand der Reaktivierung und die weiteren Planungen.

In den kommenden Monaten wird die Niederbarnimer Eisenbahn weitere Informationsveranstaltungen entlang der Stammstrecke anbieten, um Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten und auf die planungsrelevanten Gegebenheiten vor Ort in den Gemeinden einzugehen:

11.03.2019, 18 Uhr – Mühlenbecker Land OT Schildow
Bürgersaal, Franz-Schmidt-Str. 3, 16552 Mühlenbecker Land

25.03.2019, 18 Uhr – Mühlenbecker Land OT Mühlenbeck
„Mühlentreff“, Hauptstr. 7, 16567 Mühlenbecker Land

29.04.2019, 18 Uhr – Berlin-Wilhelmsruh/Rosenthal
Pankower Früchtchen gGmbH, HortEins Wilhelmsruh/Aula, Schillerstr. 49, 13158 Berlin

07.05.2019, 18 Uhr – Berlin-Blankenfelde
Kursaal (Nr. 24c) im StadtGut Blankenfelde, Hauptstr. 24-30, 13159 Berlin

14.05.2019, 18 Uhr – Wandlitz OT Schönwalde
Restaurant „Korfu“, Hauptstr. 40, 16348 Wandlitz