Die Heidekrautbahn ab 2024: Neue Strecke, neues Fahrzeug, neuer Antrieb

D. Bröcker (NEB), Minister Beermann (MIL), Senatorin Jarasch Sen (UMVK), T. Dill (VBB) bei der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages, Foto: NEB

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) stellt auf der InnoTrans eine technologisch und ökologisch neu gedachte Heidekrautbahn für eine Region im Wandel vor

21.09.2022

  • Länder Berlin und Brandenburg sowie NEB vereinbaren Verkehrsvertrag für die Heidekrautbahn (RB27) von 2024 bis 2034
  • Teil des Verkehrsvertrags sind die Reaktivierung der Stammstrecke
    und der Einsatz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge mit 100% regionaler grüner Energie
  • NEB und Siemens Mobility präsentieren auf der InnoTrans das Wasserstofffahrzeug Mireo Plus H

 

Viele Veränderungen auf der Heidekrautbahn ab 2024

Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), gibt heute, am 21.9.2022, nach Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, auf der InnoTrans in Berlin mit seiner Unterschrift grünes Licht für den Verkehrsvertrag auf der Heidekrautbahn (RB27) ab 2024. Die Niederbarnimer Eisenbahn und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL) hatten den Vertrag bereits am 31. Januar 2022 unterzeichnet.

„Das i2030-Leuchtturmprojekt Heidekrautbahn steht für einen nachhaltigen und innovativen Schienenverkehr“, so Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. „Ab 2024 gestalten wir Mobilität mit regionaler grüner Energie im regionalen Wirtschaftskreislauf. Gleichzeitig profitieren die vielen Pendlerinnen und Pendler von einer deutlichen Angebotsausweitung. Damit kommen wir unserem Ziel im Landesnahverkehrsplan, bis 2037 die Dekarbonisierung im SPNV zu erreichen, einen weiteren Schritt näher.“

Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren bis 2034 und beinhaltet Leistungen im Umfang von rund einer Million Zugkilometer jährlich, darunter den 30-Minuten-Takt nach Berlin-Karow. Die zusätzlichen Züge in den Spitzenzeiten nach Berlin Gesundbrunnen bleiben bestehen.

„Wir gehen mit der Heidekrautbahn im Projekt i2030 einen großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Schienenverkehrs“, erläutert Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin. „Durch die lokale Produktion mit Strom aus Wind und Sonne werden wir hier grün produzierten Wasserstoff nutzen: Damit ist das Projekt nachhaltig – und zudem weitgehend unabhängig von der Preisentwicklung auf den Energiemärkten. Wer künftig auf der Heidekrautbahn mit grünem Wasserstoff fährt, nutzt ein komfortables zusätzliches Angebot und schützt zugleich das Klima.“

Für Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB),: „Dieser Verkehrsvertrag ist für alle Beteiligten und besonders für die Fahrgäste ein absoluter Meilenstein. Mit dem innovativen Forschungsprojekt zum Wasserstoffantrieb und weiteren Angebotsverbesserungen sichern wir die gewohnten VBB-Qualitätsstandards im SPNV. Zudem schaffen wir eine neue, attraktive Direktlinie von der nördlichen Siedlungsachse in die Berliner Innenstadt. Fahrgastkomfort, Klimaschutz und Verkehrswende verzahnen sich hier konsequent.“

Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages bestellen die Länder auch verkehrliche Leistungen auf der historischen Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf, die bis 2024 im Rahmen des Pojekts i2030 reaktiviert und in das bestehende Streckennetz der Heidekrautbahn integriert werden soll. Hier wird es einen Stundentakt geben.

„Mit der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn und dem Einsatz von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb hat die Niederbarnimer Eisenbahn in Eigeninitiative zwei Leuchtturmprojekte auf den Weg gebracht, die als Meilensteine auf dem Weg zur Energie- und Verkehrswende gelten können“, erklärt Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn. „Beide haben nun ihren Niederschlag in dem neuen Verkehrsvertrag gefunden. Wir wollen zeigen, dass der Ausbau des Regionalverkehrs auf klimafreundliche, umweltverträgliche Weise geschehen und außerdem ein Mehr an Fahrgastservices bieten kann. Unser Ziel auf der RB27 wie auch auf unseren anderen Strecken im Netz Ostbrandenburg ist eine ökologische Verkehrswende. Der Dieselausstieg beginnt 2024 auf der Heidekrautbahn.“

Die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn ist Teil des Korridors Nord des Infrastrukturprojekts i2030 der Länder Berlin und Brandenburg, das vom VBB koordiniert wird.

Neben der verkehrlichen Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke beinhaltet der Verkehrsvertrag auch den Einsatz wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Fahrzeuge anstelle der bisherigen Dieseltriebwagen im Rahmen eines Forschungsprojektes.

Grüner Wasserstoff aus der Region – für die Region

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur. Dies ermöglicht einen emissionsfreien Nahverkehr auf der RB27 auf Basis heimischer erneuerbarer Energien.

Um den benötigten grünen Wasserstoff vor Ort in der Region zu produzieren, plant der Energieerzeuger ENERTRAG ein Wasserstoffwerk in der Nähe der Heidekrautbahn. Der dafür notwendige Strom wird zu 100% aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen. Die Kreiswerke Barnim werden mit einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände der NEB in Basdorf die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, um den Wasserstoff am Ort des Energiebedarfs zur Verfügung zu stellen. Die Niederbarnimer Eisenbahn beschafft die Wasserstofffahrzeuge und setzt diese im SPNV auf der RB27 ein.

Mit www.wasserstoffschiene-heidekrautbahn.de haben die Verbundpartner eine gemeinsame Website geschaffen, um über das Wasserstoffprojekt, die beteiligten Akteure und den Projektfortschritt zu informieren.

Das Verbundprojekt wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mai 2021 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 25 Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Forschungspartner BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) übernehmen die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens.

Mireo Plus H: Ein Fahrzeug für Fahrgäste und Klima

Die Fahrzeuge für diese grüne Revolution liefert der Hersteller Siemens Mobility. Sieben zweiteilige Züge vom Typ Mireo Plus H, ausgestattet mit Brennstoffzellen-Antrieb und Lithium-Ionen-Batterie, werden ab 2024 für eine CO2-emissionsfreie Mobilität auf der Heidekrautbahn sorgen. Damit werden zum ersten Mal in der Metropolregion Berlin-Brandenburg Wasserstoffzüge zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug vom Typ Mireo Plus H, das für die Niederbarnimer Eisenbahn zum Einsatz kommt, wird auf der InnoTrans der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir freuen uns, den Mireo Plus H, der auf unserer beliebten und bewährten Mireo-Plattform basiert, auf der InnoTrans zu präsentieren. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien wird der Zug neue Maßstäbe setzen“, so Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility. „Wir sind stolz, dass der Wasserstoffzug Mireo Plus H in Zukunft emissionsfreien Personenverkehr in Netz Heidekrautbahn ermöglichen wird.“

Die hochmodernen Wasserstoffzüge der zweiten Generation zeichnen sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bewährte Plattformtechnologie. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Doch auch darüber hinaus ist der Mireo dank einer selbsttragenden, geschweißten Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Eine verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der recycelbaren Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Emissionen bei.

Fahrgäste profitieren von einem komfortabel gestalteten, großzügigen Innenraum, kostenfreiem WLAN, Displays für dynamische Fahrgastinformationen in Echtzeit, einem gesondert gekennzeichneten Familienbereich und zwei Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu zwölf Fahrräder. Die Fahrzeuge sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgt zusätzlich für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über zehn Jahre bis 2034, der nicht nur alle notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten absichert, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn. Siemens Mobility sichert somit die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Die Mireo Plus H werden in der NEB-Werkstatt in Basdorf gewartet.

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Stammstrecke Heidekrautbahn – Auslage Planungsunterlagen

Anstehende Bürgerbeteiligung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens – Planungsunterlagen zur öffentlichen Einsicht werden für einen Monat ausgelegt

28.08.2022

Die Genehmigungsphase für die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn (RB27) zwischen dem Abzweig Schönwalde und Berlin-Wilhelms­ruh schreitet voran. Nachdem die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens benötigten Planungsunterlagen der einzelnen Streckenabschnitte und Haltepunkte von den zuständigen Prüfbehörden der Länder Berlin und Brandenburg begutachtet wurden, folgt nun die Auslage der Unterlage.

Neben den Abstimmungen zwischen der Vorhabenträgerin Niederbarnimer Eisenbahn-AG und den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem VBB im Rahmen des Infrastrukturprojektes i2030, sieht das Verfahren zur Planfeststellung nun die Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Interessierte erhalten dabei vom 08.08.2022 bis zum 07.09.2022 die Gelegenheit, die geplanten bau- und naturschutzrechtlichen Maßnahmen einzusehen und die Möglichkeit zur Stellungnahme. Die Ankündigung über die Auslegung der Planungsunterlagen erfolgt über die Amtsblätter der jeweiligen Brandenburger Kommunen und das Berliner Amtsblatt. Dort finden sich Informationen zu den entsprechenden Orten und Zeiten der Einsichtnahme in die Planungsunterlagen, die Adressaten für Einwendungen sowie weitere für das Anhörungsverfahren wichtige Mitteilungen.

Die Auslegung findet Ländergrenzen übergreifend statt; die Brandenburger Unterlagen können somit in Berlin-Pankow und die Berliner Unterlagen in der Gemeinde Mühlenbecker Land eingesehen werden. Möglich ist dies sowohl online als auch persönlich vor Ort; für Letzteres wird in der Regel eine vorherige Terminvereinbarung erbeten. Digital sind die Planungsunterlagen unter www.LBV.brandenburg.de und www.berlin.de/planfeststellungen einsehbar. Ein weiterer Zugang besteht über das UVP-Portal der Länder für umweltverträglich­keitsprüfungspflichtige Vorhaben (www.uvp-verbund.de).

Nach der Auslegung erhalten die Öffentlichkeit und die Behörden die Möglichkeit, innerhalb einer einmonatigen Frist ihre Bedenken und Hinweise bis zum 07.10.2022 einzureichen. Diese werden im anschließenden Erörterungstermin zwischen der Vorhabenträgerin und den Betroffenen unter Leitung der Anhörungs­behörde besprochen. Über die Berücksichtigung der Einwendungen wird nach Abschluss des Anhörungsverfahrens durch die Planfeststellungsbehörde entschie­den und abschließend ein Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit erhält die Niederbarnimer Eisenbahn-AG ihre Baugenehmigung.

Davon abhängig ist auch der endgültige Finanzierungsrahmen sowie der finale Schlussbericht der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU). Nach vorläufigem Schlussbericht ist das Vorhaben zur Reaktivierung der Stammstrecke Heidekrautbahn aus gesamtwirtschaftlicher Sicht förderfähig. Die final abgeschlossene NKU bildet die Grundlage der Antragsstellung auf Bundesförderung.

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16.09.2022 – Tag der Schiene: Freier Eintritt zur i2030-Sonderausstellung

Sonderausstellung im Technikmuseum zur Verkehrswende

i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg – Bitte einsteigen: Mit dem Akku-Zug dieselfrei in die Zukunft

Sonderausstellung im Technikmuseum zur Verkehrswende

Am Freitag, den 16.09.2022 von 10 bis 16 Uhr heißt es zum Tag der Schiene „freier Eintritt“ für alle in der Sonderausstellung „Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ im Deutschen Technikmuseum.

Anschaulich präsentiert wird der geplante Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion Berlin-Bandenburg. Was passiert im Infrastrukturprojekt i2030 auf der Strecke von Berlin-Spandau nach Nauen? Wie geht’s weiter auf der historischen Siemensbahn? Und wie funktioniert das mit den Batterie- und Wasserstofftriebzügen, die bis 2037 einen kompletten Umstieg von den Dieselzügen auf umweltfreundliche Antriebsarten ermöglichen? Auf all diese Fragen und viele mehr zum Schienenverkehr in Berlin und Brandenburg gibt es hier Antworten. Und der Knaller: Es gibt Gratisfahrten mit dem neuen Akku-Zug von Stadler durch den angrenzenden Gleisdreieck-Park! So kann das Zuggefühl der Zukunft am Tag der Schiene schon mal ausprobiert werden! 

Weitere Aktionen finden zum Tag der Schiene in Berlin und Brandenburg statt. Besuchen Sie die Website zum „Tag der Schiene“.

Wie kommen längere Züge auf die Schiene?

Wie kommen längere Züge auf die Schiene?

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Der ein oder andere Fahrgast hat sich bestimmt schon gefragt: Können nicht einfach mehr Züge fahren, wenn es immer voller wird? Und wo kommen die her? Die kurze Antwort: So einfach ist das nicht. Die lange Antwort gibt es im Video!

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Unterzeichnung NES und Präsentation des Siemens-Zuges Desiro HC

Vertragsunterzeichnung Netz Elbe-Spree, Foto: VBB

Feierliche Unterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree & Fahrzeugpräsentation des Siemens-Zuges vom Typ Desiro HC

30.06.2022

Magdeburg/Brandenburg an der Havel, 30.06.2022 – Heute unterzeichnete feierlich die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH gemeinsam mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie ihren mit der Umsetzung des Verkehrsvertrages beauftragten Gesellschaften, der VBB-Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH, der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbh, den Verkehrsvertrag zum Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde mit dem Fahrzeughersteller Siemens Mobility GmbH eines der sechsteiligen Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC in Magdeburg und Brandenburg an der Havel präsentiert.

Die Länder bringen mehr Angebot, mehr Züge, mehr Qualität auf die Schiene.

Das Interesse der vielen Gäste war groß und zeigte, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Mobilität sowie eine starke Schieneninfrastruktur sind. Das neue Netz Elbe-Spree ist ein Bekenntnis der Länder an ihre Regionen. Der hohe Takt, die vielen modernen Züge und die bessere Infrastruktur bieten entscheidende Verbesserungen für den Pendler- und Reiseverkehr. Durch die länderübergreifenden Verbindungen erhöht sich unter anderem die Attraktivität eines unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsortes, gerade in den schnell wachsenden Städten und Gemeinden außerhalb der Ballungsgebiete.

Der VBB führte im Auftrag der vier Länder das Vergabeverfahren

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat das europaweite Vergabeverfahren im Auftrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt federführend durchgeführt. Das Netz Elbe-Spree ist eine Weiterführung des bisherigen Stadtbahn-Netzes, dessen Verkehrsverträge Ende dieses Jahres auslaufen. Um der steigenden Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr auch zukünftig gerecht zu werden, wächst das neue Netz um rund 5 Millionen Zugkilometer pro Jahr, das sind etwa 25 Prozent mehr Leistung als zuvor. 28 Millionen Zugkilometer werden ab Dezember 2022 im gesamten Netz Elbe-Spree gefahren, die nötigen Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung, längere Züge und Bahnsteige erlangt. Der Ausbau des Netzes beinhaltet zwei Betriebsstufen: Die erste berücksichtigt den Infrastrukturzustand ohne die im Bau befindliche Dresdner Bahn in Berlin. Nach Inbetriebnahme, ab voraussichtlich 2025, können weitere Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht werden. Auch die ODEG beteiligte sich an der Ausschreibung und erhielt Anfang 2019 den Zuschlag für die Lose 1 und 4. Mit der Betriebsaufnahme am 11. Dezember dieses Jahres werden sich die derzeit rund 13 Millionen Zugkilometer auf mehr als 18 Millionen erhöhen und die Betriebsleistung um rund 40 Prozent wachsen. Die Vertragslaufzeit des Verkehrsvertrages, der heute unterschrieben wurde, umfasst zwölf Jahre. 250 neue, sichere Arbeitsplätze werden bei der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands hierfür geschaffen. Die ODEG-Züge des RE1 fahren ab dem Fahrplanwechsel 2022/2023 erstmals in der Region drei Mal pro Stunde in den Spitzenzeiten zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder). Insgesamt ein deutlicher Gewinn für die Regionen hinsichtlich Mobilität, Klimaschutz und Beschäftigungszuwachs. Gegenüber dem aktuellen Angebot mit zwei Zügen pro Stunde auf dem RE1 wird die Kapazität in der Hauptverkehrszeit somit bis zu 70 Prozent erhöht.

Stille E-Volution – Siemens-Zug Desiro HC

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility präsentierte den sechsteiligen, elektrischen, ein- und doppelstöckigen Zug aus der Produktserie Desiro HC und erläuterte die vielen technischen Innovationen und die damit verbundenen Vorteile für zukünftige Fahrgäste. Das HC hinter Desiro steht für High Capacity und trägt mit einem umfangreichen Platzangebot dem erhöhten Fahrgastaufkommen in Ballungsgebieten wie Berlin, Magdeburg, Cottbus oder Schwerin Rechnung. Ein nachhaltiger Aspekt ist, dass der Zug aus zwei angetriebenen einstöckigen Endwagen und vier doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen besteht, wodurch wertvolle Energieressourcen gespart werden. Speziell beschichtete Zugfensterscheiben bieten einen besseren Netzempfang. Einen weiteren Mehrwert bringen WLAN und Steckdosen im gesamten Zug, viele TFT-Monitore, Echtzeitauslastungsanzeigen im Fahrzeug verbunden mit der VBB-App, ein spezielles Fahrgast-Sicherheitskomfort-System, breitere Zugtüren und Einstiege, die sich an unterschiedliche Bahnsteighöhen anpassen, mehr Stellflächen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen zeichnen u. a. diesen Zug aus. Weitere Informationen zum Zug finden Sie hier.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Land Brandenburg:

„Die Verwirklichung des Netzes Elbe-Spree ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität und damit der Verkehrswende. Mit der Angebotserweiterung ab Dezember 2022 können fünf Millionen Zugkilometer mehr gefahren werden. Das bringt viele Verbesserungen insbesondere auch im ländlichen Raum. Außerdem profitieren die Fahrgäste auf den Strecken dieses neuen Netzes von den modernen Fahrzeugen und mehr Service. So wird es mehr Platz, eine verbesserte Barrierefreiheit und kostenloses W-Lan geben. Das sind genau die Angebote, die wir brauchen, um den Schienenverkehr als echte Alternative für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu machen.“

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales und zweite stellvertretende Ministerpräsidentin, Land Sachsen-Anhalt:

„Mit den neuen Fahrzeugen, die ab Dezember 2022 von der ODEG auf die Gleise gebracht werden, erwarte ich einen weiteren Qualitätsschub auf der Verbindung in die Hauptstadt. Damit schaffen wir gute Argumente sich auf dem Weg in die Hauptstadt für den Zug zu entscheiden. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt sich zwischen gut ausgebauten Verkehrsmitteln entscheiden. Dafür braucht es gut ausgebaute Infrastrukturen und qualitativ hochwertige Angebote. Die neuen Fahrzeuge seien ein gelebtes Beispiel dafür.“

Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Land Berlin:

„Das Engagement der Länder für eine bessere Verbindung der Regionen hat sich gelohnt: Das neue Netz Elbe-Spree bietet mehr Zugkilometer, dichtere Takte, längere Züge mit mehr Platz für Fahrgäste, aber auch für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen. Das ist ein Qualitätssprung, der im Alltag von Pendlerinnen und Pendlern genau den Ausschlag geben kann, künftig mit der Bahn und nicht mit dem Auto zu fahren. Wir brauchen dieses deutliche Mehr an Angebot und Qualität im Schienenverkehr, um die Mobilitätswende wirksam voranzutreiben. Ich freue mich, dass dies auf dem Netz Elbe-Spree so gut gelungen ist.“

Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Land Mecklenburg-Vorpommern

„Mit dem Verkehrsvertrag wird länderübergreifend das Angebot im schienengebundenen Regionalverkehr erheblich gestärkt. Davon profitieren BerufspendlerInnen und auch Gäste gleichermaßen. Mecklenburg-Vorpommern erhält eine direkte Anbindung an den Flughafen Berlin. Das erleichtert die An- und Abreise gerade auch in den stark frequentierten Ferien deutlich. Darüber hinaus wird die Verbindung an die Ostseeküste weiter verbessert. Mit dem Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree setzen wir neue Maßstäbe. Ein attraktiver ÖPNV ist unverzichtbar für das Gelingen der Mobilitätswende.“

Dr. Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains, Siemens Mobility GmbH:

„Wir freuen uns sehr auf den Einsatz unserer hochmodernen und bewährten Desiro HC Züge im Netz Elbe-Spree.“ sagt Elmar Zeiler, Head of Commuter and Regional Trains bei Siemens Mobility. „Die Fahrgäste werden von einem großzügigen Raumgefühl und mit hohem Komfort profitieren. Zudem zeichnet sich der Desiro HC für die ODEG dank der nachhaltigen Kombination aus Einzel- und Doppelstockwagen durch eine erhöhte Passagierkapazität aus. Auf den vielfrequentierten Strecken durch die Hauptstadt ermöglicht dies einen zuverlässigen und sicheren Nahverkehr.“

Dr. Alexander West, Abteilungsleiter Verkehrsvertragscontrolling beim VBB:

„Ich möchte mich ganz herzlich beim VBB-Vergabeteam und alle anderen Abteilungen, die an der Vergabe beteiligt waren bedanken. Eine solche Ausschreibung, mit insgesamt 28 Millionen Zugkilometern, einem Mehrangebot von mehr als 30 Prozent und einem Füllhorn an Innovationen hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Besonders hervorheben möchte ich die hohen Qualitätsstandards, die wir, im Sinne der Fahrgäste, setzen konnten sowie die konkreten Angebotsverbesserungen, die in Form von zusätzlichen Sitzplätzen und zusätzlichen Verbindungen deutlich spürbar werden. Dass dieses Paket für die beteiligten Länder auch finanzierbar bleibt, ist auch dem gelungenen Wettbewerb zu verdanken.“ 

Steffen Scheller, Oberbürgermeister, Brandenburg a. d. Havel:

„Ich freue mich sehr, dass die Vertragsunterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel stattfindet. Die Übernahme des RE1 zum Jahresende bringt neben der Erhöhung von Platzkapazitäten auch die lang ersehnte Taktverdichtung mit sich, die nahezu mit einem S-Bahn-Rhythmus mithalten kann. Die Stadt Brandenburg erlebt in den letzten Jahren einen starken Zuzug insbesondere von jungen Menschen und Familien, die wasser- und naturnah leben möchten, aber auf eine leistungsfähige Verbindung in die Metropolregion Berlin nicht verzichten können und wollen. Im Umkehrschluss stärkt die Verbindung auch unseren Wirtschafts- und Hochschulstandort Brandenburg an der Havel nachhaltig und macht ihn noch attraktiver. Schon jetzt pendeln täglich rund 22.000 Menschen aus der Stadt Brandenburg und den angrenzenden Landkreisen aus, aber auch aus der Landeshauptstadt Potsdam oder Berlin ein. Das Drehkreuz Hauptbahnhof Brandenburg bildet dabei für einen Großteil eine wichtige Mobilitäts-Achse. Mit einer Taktverdichtung wird zudem ein Mehr an Flexibilität geboten, die vielleicht auch überzeugten Autofahrern den Umstieg auf die Schiene erleichtert und langfristig dem Klimaschutz zu Gute kommt.“

Stefan Neubert, Geschäftsführer, ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH:

„Mit der Unterzeichnung des Verkehrsvertrages zum Netz Elbe-Spree beginnt abermals eine neue Ära in unserer erfolgreichen Unternehmensgeschichte. Seit mehr als 2,5 Jahren befassen wir uns intensiv mit dem Projekt Netz Elbe-Spree und bereiten uns professionell auf die bevorstehende Betriebsaufnahme mit erhöhter Verkehrsleistung vor. Mit Stolz haben wir heute unseren neuen modernen Zug Desiro HC präsentiert. Dieser Regionalzug eröffnet eine neue Dimension des Reisens. Das gesamte Team der ODEG freut sich, unsere Fahrgäste zukünftig mit diesen Zügen komfortabel, sicher und zuverlässig an ihre Ziele zu bringen.“

Weitere Informationen finden Sie unter:

odeg-nes.de

vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene

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Zeitzeugnisse gesucht: Farbfotos von der alten Siemensbahn

Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm

Zeitzeugnisse gesucht: Farbfotos von der alten Siemensbahn

Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm
Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm

Berlin, 30. Juni 2022

Die Siemensbahn soll rechtzeitig zur Eröffnung der neuen Siemensstadt Square wieder auf der historischen Strecke fahren. Sie wurde von 1927 bis 1929 errichtet und wird nun genau 100 Jahre später wieder ein wichtiger Bestandteil des Berliner-Schienennetzes werden. Die Planungen für die Reaktivierung sind komplex, die Vorplanung soll Ende 2022 abgeschlossen werden. Unter anderem werden in den laufenden Planungen die Rahmenbedingungen für die Instandsetzung des 800 Meter langen Bahn-Viaduktes geprüft.

Für die Untersuchungen werden historische Bestandsunterlagen zur Hilfe genommen. Zur Zeit der Inbetriebnahme der Bahn gab es leider noch keine flächendeckende Farbfotografie und in den Archiven existieren keine Farbfotos. Damit die Reaktivierung so gut wie möglich durchgeführt werden kann, ist eine sehr genaue Darstellung der ehemaligen Siemensbahn notwendig. Deshalb ist die Sammlung von Farbfotos aus der Zeit essenziell.

1972 wurde das Viadukt der Siemensbahn zum letzten Mal lackiert, Foto: VBB, Sebastian Elm
1972 wurde das Viadukt der Siemensbahn zum letzten Mal lackiert, Foto: VBB, Sebastian Elm

Helfen Sie uns, ein möglichst genaues Bild davon zu bekommen, wie das Viadukt und die Bahnhöfe in der Zeit von 1929 bis 1972 ausgesehen haben. Wir freuen uns, wenn Sie uns Fotos und historische Farbaufnahmen der Siemensbahn, des Stahlviadukts, der Brücke über den Rohrdamm oder der drei Bahnhöfe Gartenfeld, Siemensstadt und Wernerwerk zur Verfügung stellen.

Als Dankeschön für Ihre Mühe verlosen wir unter allen Einsendungen fünf Mal zwei Plätze für einen geführten Spaziergang auf der Siemensbahn am Freitag, 16. September 2022. Überzeugen Sie sich dann selbst, wie die Eisenbahnstrecke und die Bahnhöfe auf der Siemensbahn derzeit aussehen, was erhalten bleiben kann und was erneuert werden muss.

Bitte schicken Sie Ihre Zeitzeugnisse an:

siemensbahn@deutschebahn.com oder per Post an DB Netz AG, Thomas Rüffer, Caroline-Michaelis-Straße 5-11, 10115 Berlin. Bitte geben Sie auch Ihre Kontaktdaten an.

Weitere Infos unter https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung/infobauarbeiten

i2030-Lenkungskreis vom 27.06.2022

i2030-Gesamtkarte

i2030-Lenkungskreis: Zielvarianten für Potsdamer Stammbahn und Prignitz-Express bestätigt

27.06.2022

Auf der 13. Sitzung des i2030-Lenkungskreises am 27. Juni 2022 wurden die Zielvarianten in den Korridoren Potsdamer Stammbahn und Prignitz-Express bestätigt sowie nächste Schritte für Planung und Finanzierung fixiert. Die Teilelektrifizierung des Prignitz-Express wird als neues Projekt in i2030 integriert. Die geplante Task-Force im Nachgang des Bahngipfels wollen die i2030-Partner als Chance nutzen, um die finanzielle Beteiligung des Bundes für den nötigen Bahnausbau in der Hauptstadtregion abzusichern.

In der 13. Sitzung des i2030-Lenkungskreises verständigten sich die Partner des Infrastrukturprojektes – die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der VBB – auf folgende Festlegungen:

Aus Potsdamer Stammbahn wird Potsdamer Stammbahn +

Für den Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn wurde die von den Ländern Berlin und Brandenburg angekündigte Lösung als elektrifizierte, zweigleisige Strecke für Regionalzüge zwischen Griebnitzsee, Zehlendorf und Potsdamer Platz bestätigt. Da die geplanten Verkehre mit bis zu vier Regionalzügen pro Stunde nicht alle über den stark ausgelasteten Nord-Süd-Fernbahntunnel geführt werden können, sollen Verbindungen zukünftig auch über die „Kurve Schöneberg“ und den Berliner Innenring in Richtung Berlin Ostkreuz fahren. Zwischen Schöneberg und Treptow muss die Strecke dafür elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden. Diese zusätzlichen Ausbaumaßnahmen führen gleichzeitig zur Stärkung des Berliner Bahnknotens. Mit der Erweiterung des i2030-Korridors um den Berliner Innenring wird er künftig zu Süd-West: Potsdamer Stammbahn + / S25 Süd

Teilelektrifizierung wird im i2030-Korridor Nord-West: Prignitz-Express / Velten mitgeplant

Die Direkteinbindung der Regionalverkehrslinien des Prignitz-Express (RE6, RB55) von Hennigsdorf nach Berlin Gesundbrunnen war eine Zielstellung der Grundlagenermittlung, die nun verworfen werden musste. Grund sind die hohen Ausbaukosten im innerstädtischen Umfeld, die für den Ausbau des Regionalverkehrs parallel zur S25 nötig wären. Damit wird der Nachweis einer volkswirtschaftlichen Förderwürdigkeit gegenüber dem Bund verfehlt. Zur Verbesserung der Schienenverbindung von Hennigsdorf in die Berliner Innenstadt hat der Lenkungskreis zugestimmt, den 10-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Schönholz und Hennigsdorf mit neuer Verkehrsstation Berlin Borsigwalde zu planen. Als weiteres verkehrliches Ziel soll die Möglichkeit geschaffen werden, einen zweiten Zug pro Stunde von Hennigsdorf über den Außenring nach Berlin einzubinden.

Zusätzlich wird die Teilelektrifizierung des Prignitz-Expresses bis Wittenberge in das i2030-Projekt aufgenommen. Als Entscheidungsgrundlage diente das vom VBB beauftragte Gutachten, das die Teilelektrifizierung und den Einsatz von Batterietriebzügen als wirtschaftliche und effiziente Lösung empfiehlt. Damit sollen die Dieselfahrzeuge auf der Strecke abgelöst werden.

Mehr Informationen zur den Zielvarianten für die Potsdamer Stammbahn und dem Prignitz-Express finden Sie in der Pressemitteilung vom 23.05.2022.

Task-Force im Zuge des Bahngipfels bietet Chance für bessere Zusammenarbeit mit dem Bund

Nach dem Bahngipfel vom 3. Juni 2022 beginnen die Vorbereitungen für eine Task-Force unter Federführung der Berliner und der Brandenburger Verkehrsverwaltung, die zur beschleunigten Umsetzung der notwendigen Schienenausbauprojekte in der Hauptstadtregion ins Leben gerufen werden soll. Aus Sicht der i2030-Partner sind vorrangige Aufgaben die Sicherung der Bundesfinanzierung und ein gemeinsames Verständnis zur Priorisierung der Maßnahmen. Dazu werden sich Vertreter*innen aus dem Bundesverkehrsministerium (BMDV), dem Eisenbahnbundesamt (EBA), den Ländern Berlin und Brandenburg, sowie der Deutscher Bahn und dem VBB sobald wie möglich austauschen.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin: „Für die Mobilitätswende in der Region sind unsere Entscheidungen zur Potsdamer Stammbahn und zum Prignitzexpress ein riesengroßer Schritt nach vorn. Wir bauen die Pendlerrouten aus und sorgen für eine hohe Attraktivität des Bahnverkehrs mit seiner klima- und umweltfreundlichen Mobilität für alle. Unser Ziel ist es, dass immer mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen wollen – dafür braucht es den Ausbau der Strecken, dichte Takte und komfortable Züge. Jetzt gilt es, die Planungen zu beschleunigen. Und der Bund ist gefragt, für diese wichtigen Strecken die Finanzierung zu sichern.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir wollen das Schienennetz in der Metropolregion und ganz Brandenburg weiter ausbauen und so den klimafreundlichen SPNV nachhaltig stärken. Das ist auch im neuen Landesnahverkehrsplan für Brandenburg festgehalten. Der Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn nimmt jetzt mit dem Systementscheid für eine Regionalbahnvariante konkrete Form an. Wir werden nun die Vorplanung anstoßen. Mit der Entscheidung zur Elektrifizierung des Prignitz Express gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung des SPNV bis 2037 und damit für die Verkehrswende. Wenn sie gelingen soll, muss sich aber auch der Bund noch deutlicher zur Schiene bekennen. Zu den i2030-Projekten sind wir bereits im Dialog mit dem Bundesverkehrsministerium. Mit der Taskforce wird diese Zusammenarbeit weiter intensiviert.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Mit den durch die Länder Berlin und Brandenburg vollzogenen Entscheidungen wollen wir als Deutsche Bahn nun auch auf der „Potsdamer Stammbahn +“ und dem „Prignitz-Express“ in die konkreten Planungen einsteigen. Zudem erfolgt mit der Aufnahme des südlichen Berliner Innenrings in den Korridor der „Potsdamer Stammbahn +“ ein weiterer wichtiger Schritt zur Vollendung des Bahnknoten Berlins. Mit der Einrichtung der Task-Force wollen wir dann noch weitergehen, und auch für den Ausbau der Ostbahn und der Stärkung des Schienengüterverkehrs in der Region erste Schritte vollziehen.“

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Das Netz Elbe-Spree bringt für die Fahrgäste im VBB ab Dezember 2022 rund 30 Prozent mehr Angebot auf die Schiene. Damit wird es für die vielen Pendler*innen spürbare Entlastung auf ihren täglichen Fahrwegen geben. Das Projekt i2030 ermöglicht es, diesen Trend zur Schienenmobilität in den kommenden Jahren noch weiter auszubauen. Deshalb freuen wir uns über die Entscheidungen des Lenkungskreises für die Potsdamer Stammbahn und den Prignitz-Express. Durch die Teilelektrifizierung und den Einsatz von Batterietriebzügen fahren die Linien RE6 und RB55 bald dieselfrei in die Prignitz. Mit diesen Planungsentscheidungen zeigen die Länder Berlin und Brandenburg, dass sie es mit der Verkehrswende ernst meinen. Innerhalb der geplanten Task-Force wollen wir die Projekte zusammen mit dem Bund beschleunigen und mit einer gesicherten Finanzierung umsetzen. Profiteure aller Bemühungen sind die Fahrgäste und der Klimaschutz.“

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Attraktiveres Bahnangebot

Züge mit Wasserstoffantrieb für Berlin-Brandenburg

Siemens-Züge: Mireo Plus H_Wasserstoffzug für die Heidekrautbahn, Fotomontage: NEB/Christian Bedeschinski/Siemens Mobility

Erste Züge mit Wasserstoffantrieb für die Metropolregion Berlin-Brandenburg

27.06.2022

  • Siemens Mobility baut sieben zweiteilige Züge vom Typ Mireo Plus H mit Brennstoffzellenantrieb für die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)
  • Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein
  • Erster Serienauftrag für eine Zugflotte mit Wasserstofftechnologie für Siemens Mobility
  • Die Wasserstoffflotte wird im Herbst 2024 geliefert. Die Fahrzeuge sollen ab Dezember 2024 im Netz Heidekrautbahn (RB27) eingesetzt werden
  • Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages

Siemens Mobility ist von der Niederbarnimer Eisenbahn beauftragt worden, sieben zweiteilige Mireo-Plus-H-Züge für das Netz Heidekrautbahn (RB27) in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu liefern. Ausgestattet mit einem Brennstoffzellen-Antrieb und einer Lithium-Ionen-Batterie sorgen diese Wasserstoffzüge der zweiten Generation für eine vollständig CO2-emissionsfreie Mobilität.

„Bahnfahren ist schon heute die mit Abstand klimafreundlichste Art zu reisen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserem ersten Auftrag für eine Flotte von Wasserstoffzügen emissionsfreien Bahnverkehr auch auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen“, sagt Michael Peter, CEO Siemens Mobility. „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der nächsten Generation, der Innovation mit Nachhaltigkeit verbindet. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien wird er neue Maßstäbe im emissionsfreien Personenverkehr setzen.“

„Wir sind stolz, mit der Heidekrautbahn das erste Netz in der Region Berlin-Brandenburg zu betreiben, auf dem Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge zum Einsatz kommen werden“, so Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). „Mit Siemens Mobility hat die Niederbarnimer Eisenbahn einen erfahrenen und zuverlässigen Partner an ihrer Seite. Die hochinnovativen Wasserstoff-Fahrzeuge sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten eine moderne, auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtete Fahrzeugausstattung. Darüber hinaus sorgt die Einbindung des Herstellers in die Instandhaltung der Fahrzeuge für eine hohe Sicherheit bei der Fahrzeugverfügbarkeit. Mit einer technologisch und ökologisch erneuerten Eisenbahn möchten wir die Energie- und Verkehrswende aktiv fördern und zudem die Attraktivität des SPNV für Berufsverkehr und Tourismus steigern.“

Der Mireo Plus H ist ein hochmoderner Wasserstoffzug der zweiten Generation und zeichnet sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bieten eine Schnellbetankungsfunktion in 15 Minuten. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Die zweiteiligen Züge zeichnen sich durch einen komfortabel gestalteten, großzügigen Innenraum aus. Fahrgäste profitieren von kostenfreiem WLAN, Displays für dynamische Fahrgastinformationen in Echtzeit, einem gesondert gekennzeichneten Familienbereich und zwei Mehrzweckbereichen mit ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu zwölf Fahrräder. Die Triebwagen sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Auch eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgt für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über 10 Jahre bis 2034. Siemens Mobility sichert hierbei die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Teil dieses Servicevertrages ist nicht nur die Absicherung aller notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn.

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines von Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner – regenerativ und regional erzeugter – Energie erfolgen. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Millionen Kilogramm und spart 1,1 Millionen Liter Diesel ein.

Ansprechpartner für Journalisten:

Siemens Mobility

Silke Thomson-Pottebohm, Tel.: +49 174 306 3307

E-Mail: Silke.Thomson-Pottebohm@siemens.com

NEB Betriebsgesellschaft mbH

Katja Tenkoul, Tel.: +49 30 396011 357

E-Mail: katja.tenkoul@NEB.de oder kontakt@NEB.de

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13.06.2022 – Bürgerinfo zum Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau-Cottbus

i2030-Infoveranstaltung für Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau-Cottbus, Foto: Deutsche Bahn

Einladung zur Infoveranstaltung für Bürger*innen Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau-Cottbus

i2030-Infoveranstaltung für Ausbau der Bahnstrecke Lübbenau-Cottbus, Foto: Deutsche Bahn

Die i2030-Partner planen die Strecke Lübbenau-Cottbus zweigleisig auszubauen und zu modernisieren.

Das Projektteam der Deutschen Bahn möchte Ihnen gern den aktuellen Stand des Projekts vorstellen
und für Ihre Fragen vor Ort direkt zur Verfügung stehen.

Besuchen Sie unsere Informationsveranstaltung mit Fokus auf Kunersdorf, Kolkwitz
und Cottbus am:

Montag, 13. Juni 2022
Beginn 18.00 Uhr
im Ratssaal der Gemeinde Kolkwitz
Berliner Straße 19
03099 Kolkwitz

Bahngipfel Berlin-Brandenburg

Franziska Giffey (r, SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, und Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg wollen noch mehr Bahnstrecken in der Region ausbauen, Foto: Soeren Stache/DPA

Bahngipfel Berlin-Brandenburg - Leistungsfähig, klimaneutral, sicher – Berlin und Brandenburg setzen Ziele für moderne Schienen-Mobilität

Pressemitteilung vom 03.06.2022

Potsdam/Berlin 3. Juni 2022

Die Mobilität auf der Schiene soll in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg neue Fahrt aufnehmen. Das wurde auf dem ersten Bahngipfel beider Bundesländer auf Einladung der Regierenden Bürgermeisterin, Franziska Giffey, und von Ministerpräsident Dietmar Woidke heute in Potsdam bekräftigt.

An dem Arbeitstreffen nahmen die Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert aus dem Bundesverkehrsministerium, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, sowie weitere hochrangige Vertreterinnen und Vertreter beider Länder teil. Es herrschte Einigkeit, dass das Ziel, die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu einer der attraktivsten Metropolregionen Europas zu machen, nur mit einem attraktiven, leistungsfähigen und sicheren Nah- und Fernverkehr auf der Schiene gelingen kann.

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Für die Metropolregion Berlin-Brandenburg mit 6 Millionen Menschen ist ein attraktiver und leistungsfähiger Nah- und Fernverkehr auf der Schiene von entscheidender Bedeutung für eine starke Wirtschaft, gute und sichere Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität. Die steigende Nachfrage, die notwendige Verkehrswende und der Klimaschutz erfordern mehr Kapazitäten im Schienennetz. Wir haben deshalb heute gemeinsam mit dem Bund und der Deutschen Bahn beraten, wie wir den Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Metropolregion weiter voranbringen und beschleunigen. Wir haben heute vereinbart, den Bahnknoten Berlin zusätzlich zur i2030 Strategie zu stärken – durch Kapazitätserweiterung, Gebietserschließung, Taktverdichtung und Digitalisierung. Für die Menschen in unserer Region, insbesondere die täglich eine halbe Million Pendlerinnen und Pendler bedeutet dies spürbare Verbesserungen mit schnelleren und regelmäßigeren Verbindungen und Investitionen in Qualität und Zuverlässigkeit.“

Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg: „Berlin und Brandenburg packen zusammen an, um die Klimaziele im Mobilitätsbereich zu erreichen. Mit der Ausweitung des Verkehrsangebotes auf der Schiene um 30 Prozent gehen wir in diesem Jahr einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das reicht aber nicht. Damit es weiter vorangeht, brauchen wir vom Bund eine langfristige Finanzierungsperspektive. Die Aufnahme verschiedener Teilprojekte in den Bundesverkehrswegeplan haben wir heute bereits beim Bund platziert. Wir brauchen auch in den nächsten Jahren zusätzliche Angebote, eine bessere Qualität und mehr funktionierende Schieneninfrastruktur. Mit dem heutigen Bahngipfel haben Berlin und Brandenburg mit dem Bundesverkehrsministerium, der Deutschen Bahn AG und dem Eisenbahnbundesamt die Kräfte gebündelt und die politischen Weichen für den weiteren Infrastrukturausbau und die Zukunft des gemeinsamen Projekts i2030 gestellt. Der Ausbau muss so erfolgen, dass sowohl die Konflikte im Bahnknoten Berlin gelöst werden als auch zusätzliche Angebote in der Fläche Brandenburgs realisierbar sind. Fern-, Regional- und Wirtschaftsverkehr dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Ab Dezember 2022 werden in den Schienenverkehrs-Netzen Elbe-Spree und Lausitz insgesamt 32,3 Millionen Zugkilometer gefahren. Das ist eine Steigerung um ca. 6 Millionen Zugkilometer. Das Verkehrsangebot wird durch engere Taktung und längere Züge um rund 30 Prozent ausgeweitet. Grundlage dafür sind die im Jahr 2019 erfolgten Neuausschreibungen und Vergaben dieser Verkehrsnetze. Für die Maßnahmen an der Görlitzer Bahn zwischen Berlin und Cottbus ist die Finanzierung über das Strukturstärkungsgesetz gesichert.

Die Fahrgastzahlen werden in der Hauptstadtregion weiter steigen. Die Ausweitung der Verkehrsangebote stößt damit an die Kapazitätsgrenzen der Infrastruktur. Daher müssen gezielte Ausbaumaßnahmen vorbereitet und umgesetzt werden. Dies betrifft sowohl den Bahnknoten Berlin als auch Infrastrukturmaßnahmen in der Fläche des Landes Brandenburg.

Folgende Strecken sind bereits im Bundesverkehrswegeplan verankert und befinden sich im Bau bzw. in den letzten Planungsphasen:

  • Dresdner Bahn (vom Südkreuz bis Außenring)
  • Stettiner Bahn (von Angermünde bis Landesgrenze)
  • Lehrter Stammbahn (von Berlin nach Hannover)

Im Gemeinschaftsprojekt i2030 sind folgende Strecken in Planung:

  • Hamburger Bahn (Berlin – Wittenberge – Hamburg)
  • Prignitz-Express (Velten-Neuruppin)
  • Heidekrautbahn (Gesundbrunnen – Schildow)
  • Bahnsteige am RE1 zwischen Berlin und Eisenhüttenstadt
  • Strecke Berlin-Cottbus
  • Korridor Süd (Blankenfelde-Rangsdorf)
  • Potsdamer Stammbahn (Charlottenburg -Potsdam)
  • Verlängerung S25 nach Stahnsdorf
  • div. Maßnahmen zum Ausbau der S-Bahn wie zweigleisiger Ausbau nach Bernau und nach Strausberg und die Reaktivierung der Siemensbahn

Weitere Ausbaumaßnahmen, die in der neuen Task Force besprochen werden sollen:

  • Ausbau Berliner Außenring
  • Kapazitätssteigerung Berliner Innenring
  • Berliner Stadtbahn
  • Nord-Süd-Tunnel
  • Elektrifizierung Prignitz-Express
  • Ostbahn (Berlin-Küstrin-Kietz)
  • Anhalter Bahn (Südkreuz-Ludwigsfelde)
  • Nordbahn (Wilhelmsruh – Hohen-Neuendorf)

 

Für die Realisierung der im Projekt i2030 gesteckten Ziele müssen Finanzierungsquellen auf EU-, Bundes- und Landesebene genutzt werden. Das gesamte Investitionsvolumen wird basierend auf Kostenkalkulationen der DB auf 8,5 Mrd. € geschätzt. Die wesentlichen Entscheidungen zu den favorisierten Ausbauvarianten sind getroffen.

Berlin und Brandenburg werden die Planungen weiter vorantreiben. Rund 25 Mio. € wurden bereits verauslagt. Auf der Grundlage entsprechender Vereinbarungen werden Berlin rund 111 Mio. Euro und Brandenburg rund 76 Mio. Euro für die Planungsleistungen der Deutschen Bahn mittelfristig und verbindlich zur Verfügung stellen.

Berlin und Brandenburg schlagen dem Bund vor, eine „Task Force“ i2030/Knoten Berlin zu bilden, um gemeinsam mit der DB eine Priorisierung der Ausbaufinanzierungen für die auszubauenden Korridore und das S-Bahnnetz langfristig zu sichern. Voraussetzung für die Realisierung sind die Einordnung der Projekte in den Bundesverkehrswegeplan sowie die Nutzung der Fördermöglichkeiten des Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (GVFG).
Für Ausbaumaßnahmen auf der Görlitzer Bahn (Strecke Grünau-Königs Wusterhausen, Bahnhöfe Königs Wusterhausen und Lübbenau, Strecke Lübbenau-Cottbus) stehen über das Strukturstärkungsgesetz ca. 355 Mio. Euro für die Realisierung zur Verfügung. Hier kommt es darauf an, Planung und Umsetzung zu beschleunigen.

Dietmar Woidke: „Die Hauptstadtregion ist das Tor zu Osteuropa. Leistungsfähige Verbindungen nach Polen sind deshalb entscheidend. Berlin und Brandenburg haben zusammen mit der DB AG den zweigleisig elektrifizierten Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin auf den Weg gebracht. Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Ausbau der Ostbahn. Hier haben wir das Bundesverkehrsministerium gebeten, die Einordnung in das transeuropäische Netz zu unterstützen, um EU-Mittel einsetzen zu können.“

Auf der „Ostbahn / Strecke 203“ konnten bereits Ertüchtigungsmaßnahmen mit mehr als 11 Millionen Euro Brandenburger Landesmittel verbessert werden. Die DB AG treibt den Neubau der Oderbrücke bei Küstrin/Kostrzyn voran. Dennoch fehlt es bisher an einem zukunftsfähigen Gesamt-Ausbau der Strecke. Die „Ostbahn“/Strecke 203 wird künftig eine Entlastungsfunktion für die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) – Poznań wahrnehmen müssen. Die bereits ausgebaute Strecke Berlin – Frankfurt /Oder wird, – etwa bedingt durch die Tesla-Ansiedlung in Grünheide und die Ausweitungen des Schienengüter- und Personenverkehrs – perspektivisch an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.

Franziska Giffey: “Unser 2017 gestartetes Infrastrukturprojekt i 2030 hat bereits viele Ziele erreicht. Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Fortschritte schon konkret spürbar. Schon am 11. Dezember 2022 geht mit dem Fahrplanwechsel das größte bislang in Deutschland vergebene Regionalverkehrsnetz ‚Netz Elbe – Spree‘ unseres Verkehrsverbundes VBB mit insgesamt 15 Verbindungen in Betrieb. Alle führen auch durch oder nach Berlin. Daran arbeiten wir weiter.“

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr: „Deutschlandweit verzeichnet die Metropolregion Berlin/Brandenburg den stärksten Zuwachs an Fahrgastzahlen. Zwischen Berlin, Potsdam und dem umliegenden Brandenburger Land pendeln täglich Menschen zur Arbeit, Freunde und Familie werden besucht oder Ausflüge ins Grüne oder in die Stadt werden unternommen. Das Schienenverkehrsnetz in dieser Region verbindet Menschen, Natur, Stadt und Land und sorgt für eine effiziente, klimaneutrale und komfortable Reisemöglichkeit. Um auch zukünftig den wachsenden Ansprüchen und Kapazitäten gerecht zu werden, ist es genau richtig, frühzeitig in Projekte wie i2030 zu investieren. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen in den kommenden Jahren von besseren Schienenverbindungen und -infrastrukturen profitieren.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Zugfahren ist angesichts des Booms der Metropolregion und der Klimakrise einfach die beste Art, von A nach B zu kommen. Die Mobilitätswende gelingt aber nur mit einer leistungsfähigen starken Schiene und guten Angeboten. Mit i2030 arbeiten wir daran in Berlin und Brandenburg schon seit einigen Jahren. Erste Erfolge und zahlreiche angestoßene Projekte freuen uns, aber wir wollen jetzt raus aus der „papiernen“ Phase des Projekts und die Umsetzung starten. Der Bahngipfel ist ein starkes Signal dafür, dass es für die Reisenden schneller spürbare Verbesserungen gibt, weil alle an einem Strang ziehen.“

Pressekontakte:

Staatskanzlei des Landes Brandenburg | Heinrich-Mann-Allee 107 | 14473 Potsdam
V.i.S.d.P. Florian Engels, Tel. +49 331 866-1208| Fax +49 331 866-1415
E-Mail florian.engels@stk.brandenburg.de | www.brandenburg.de

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Senatskanzlei | Jüdenstraße 1 | 10178 Berlin
Sprecherin des Senats : Lisa Frerichs Tel. +49 30 9026-3200 | Fax +49 30 9026-3202
E-Mail presse-information@senatskanzlei.berlin.de | www.berlin.de/rbmskzl/

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