Regionalkonferenz Nordost: Der Bund schreibt den Deutschlandtakt fort

Deutschlandtakt Regionalkonferenz Nordost, u.a. mit Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch, Foto VBB

Regionalkonferenz Nordost: Der Bund schreibt den Deutschlandtakt fort

28.11.2022

Staatssekretär Schnorr: Der Deutschlandtakt wird fortgeschrieben

Anlässlich der Regionalkonferenz zum Deutschlandtakt informiert Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesverkehrsministerien aus Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen, darüber, was der Deutschlandtakt der Region Nord-Ost bringt und wie es weitergeht.   

Der Deutschlandtakt macht die Schiene fit für die Zukunft. Er ist der zentrale Kompass für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des Schienennetzes. Ziel ist eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur. Um das zu erreichen, vollzieht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gemeinsam mit allen Beteiligten einen Paradigmenwechsel in der Infrastrukturplanung und überführt diesen in einen Regelprozess. Der Ansatz ist „erst der Fahrplan, dann die Infrastruktur“.

Der Deutschlandtakt bringt für die Region Nord-Ost zahlreiche Verbesserungen auf die Schiene. Diese werden Schritt für Schritt wirksam, sichtbar und erfahrbar. Das hat Staatssekretär Schnorr am Montag bei der vierten und letzten Regionalkonferenz in diesem Jahr im Hamburger Bahnhof in Berlin festgestellt.

Staatssekretär Schnorr: „Der Deutschlandtakt als Gesamtstrategie ermöglicht durch engere Takte, besser aufeinander abgestimmte Anschlüsse und Systemtrassen im Güterverkehr eine noch engere Vernetzung der Regionen. Damit stärken wir nicht nur den Verkehrsträger Schiene, sondern fördern gleichzeitig attraktive, integrierte Mobilitäts- und Gütertransportkonzepte. Mit der anstehenden Fortschreibung des Zielfahrplans für den Deutschlandtakt integrieren wir beispielsweise weiterentwickelte Nahverkehrskonzepte der Länder in die strategische Langfristplanung und optimieren so das bundesweite Taktsystem weiter. Gleichzeitig überführen wir den Ansatz der fahrplanbasierten Infrastrukturentwicklung in einen Regelprozess.“

Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Bettina Jarasch: „Der Deutschlandtakt ist ein Gewinn für die regionale und überregionale Mobilität und den Klimaschutz. Davon profitieren die Menschen in der Hauptstadtregion spürbar. Denn der im Infrastrukturprojekt i2030 vorgesehene Ausbau zwischen Spandau und Nauen ist Teil des Deutschlandtakt-Korridors Hamburg – Berlin, der nun vom Bund finanziert werden soll. Das ist ein großer Erfolg für das gemeinsame ÖPNV-Ausbau-Projekt i2030 von Berlin und Brandenburg. Mit zusätzlichen Gleisen wird das Schienennetz stabiler und zuverlässiger. In Verbindung mit attraktiven Tarifen und Takten wird es für immer mehr Fahrgäste eine Option, das Auto stehen zu lassen und mit dem Zug zu fahren – so funktioniert die Mobilitätswende.“

Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Der Deutschlandtakt mobilisiert Bund und Länder, das Schienennetz für die Zukunft zu wappnen. Nur mit einem attraktiven Netz werden viel mehr Menschen für den Schienenverkehr gewonnen. Mit rund 30% mehr Bahnangebot in den Netzen „Elbe-Spree“ und „Lausitz“ ab Fahrplanwechsel 2022 ist der gemeinsame Verkehrsverbund von Brandenburg und Berlin schon heute in der Vorreiterrolle. Bis 2031 werden wir das SPNV-Angebot in Brandenburg im Vergleich zu 2017 sogar um 45% erhöhen. Für den notwendigen Ausbau der Schieneninfrastruktur stehen wir als aktive Partner an der Seite des Bundes. Mit dem Planungsprojekt i2030 für die Hauptstadtregion und der gemeinsamen Task Force zur Weiterentwicklung des Knoten Berlin werden die Grundlagen für mehr Angebote auf der Schiene geschaffen. Durch eine gesicherte Bundesfinanzierung und beschleunigter Planung können wir schnell in die Umsetzung kommen.“

Ines Jesse, Staatssekretärin für Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern: „Wir wollen eine bezahlbare, klimafreundliche, attraktive und sichere Mobilität für Mecklenburg-Vorpommern, die von den Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen genutzt werden kann. Dafür ist eine moderne und zukunftsfähige Infrastruktur Voraussetzung. Mit dem Deutschlandtakt gehen wir gemeinsam mit dem Bund und den beteiligten Ländern aus der Region Nord-Ost die richtigen Schritte, um erhebliche Verbesserungen auf der Schiene zu erreichen.“

Der Deutschlandtakt ist kein abstraktes Ziel, sondern wird Schritt für Schritt konkreter: Auf dem Wege zum Deutschlandtakt befinden sich derzeit Maßnahmen des Bedarfsplans Schiene mit einem Investitionsvolumen von rund 16 Mrd. Euro in der Region Nord-Ost in der Planung bzw. Umsetzung. Dies betrifft unter anderem die Knoten Berlin, Halle, Magdeburg oder Neustrelitz sowie die Achsen Berlin – Dresden – Prag, Leipzig – Dresden, Stendal – Magdeburg – Halle, Berlin – Stralsund, Leipzig – Chemnitz oder Lübeck – Schwerin – Rostock – Stralsund. Der Bund begrüßt dabei die Initiativen und Planungsvorbereitungen der Länder – wie unter anderem im Projekt i2030 – damit Planungen des Bundes und der Länder sinnvoll ineinandergreifen und die Weiterentwicklung des Schienennetzes schnell voranschreitet.

Ausführliche Informationen zum Deutschlandtakt finden Sie im angehängten Faktenblatt sowie hier: https://www.deutschlandtakt.de

 

 

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Hauptstadtregion

Finanzierungsvertrag für mehr Park+Ride und Bike+Ride Plätze in Berlin und Brandenburg, Foto VBB

Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Metropolregion Berlin-Brandenburg: Minister Beermann und Senatorin Jarasch unterzeichnen Finanzierungsvertrag

03.11.2022

Bernau – Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Berlins Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch haben heute am S-Bahnhof Bernau einen Vertrag zur gemeinsamen Planung und Finanzierung weiterer Bike+Ride- und Park+Ride-Parkplätze in der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Steigende Pendlerzahlen machen einen erheblichen Ausbau der Fahrrad- und Pkw-Abstellplätze notwendig, um allen Fahrgästen einen attraktiven Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu ermöglichen. Bereits 2020 haben die Länder ihre Zusammenarbeit dazu intensiviert und eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht. Nunmehr stehen die finanziellen Rahmenbedingungen fest. Eine erste Potenzialliste ist bereits erstellt und zwischen den Ländern abgestimmt. Die Liste ist für weitere kommunale Vorhaben offen. Anträge können über das bewährte Verfahren im Landesprogramm ÖPNV-Invest gestellt werden.

Verkehrsminister Guido Beermann: „Täglich pendeln mehr als 300.000 Menschen zwischen Brandenburg und Berlin. Wir möchten den leistungsstarken Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg erhalten und ausbauen. Dafür wollen wir auch weitere Angebote für Pendlerinnen und Pendler schaffen. Durch gute und sichere Anbindungen beim Umstieg vom Auto oder Fahrrad auf die Bahn möchten wir noch mehr Menschen dazu bewegen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Entwicklung der Bahnhöfe und ihrer Vorplätze zu attraktiven Verknüpfungsstellen mit bedarfsgerechten Park+Ride- und Bike+Ride-Parkplätzen ist dabei ein wichtiger Baustein zur Verkehrswende im Land Brandenburg. Wir freuen uns, den Kommunen diese guten Fördermöglichkeiten bieten zu können und appellieren: Nutzen Sie dieses Angebot.“

Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch: „Wir wollen erreichen, dass die Menschen aus dem Umland mit der Bahn nach Berlin hineinfahren – hin und zurück zur Arbeit, aber natürlich auch in der Freizeit. Um einen wohnortnahen Umstieg auf die Bahn leicht und praktisch zu gestalten, braucht es ausreichend viele und sichere Stellplätze für Fahrräder und PKW an den S- und Regionalbahnhöfen in Brandenburg. Diese fördern wir als Land Berlin mit, denn eine Stärkung des schienengebundenen Pendlerverkehrs ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende in der ganzen Metropoloregion – er schützt das Klima, entlastet den Berufsverkehr und nützt so den Menschen in beiden Ländern.“

Jürgen Roß, Bereichsleiter Planung und Fahrgastinformation, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung schaffen die Länder Berlin und Brandenburg die finanziellen Voraussetzungen für den weiteren Ausbau von Park+Ride- und Bike+Ride-Plätzen an Bahnhöfen in Brandenburg. Nun geht es darum, gemeinsam mit den Kommunen gute und attraktive Lösungen vor Ort zu schaffen, um Fahrrad, PKW und ÖPNV noch besser zu verknüpfen. Mit unserer Vernetzungsstelle Bike+Ride und der Kompetenzstelle Bahnhof unterstützen wir die Verantwortlichen vor Ort bei der Erarbeitung von Konzepten und der Suche nach einer geeigneten Finanzierung, um den Bedarf an Stellplätzen auch abdecken zu können. Damit setzen wir beim VBB künftig noch stärker auf eine verzahnte und nachhaltige Mobilität!“

Der Erhalt und Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs ist ein bedeutendes verkehrspolitisches Ziel. Mit dem Investitionsprogramm i2030 arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg seit einigen Jahren am Ausbau der Schieneninfrastruktur. Ein weiterer wichtiger Baustein der Verkehrswende ist die Kombination von Fahrrad oder Auto mit der Bahn (intermodale Reiseketten). Dazu leisten die Entwicklung der Bahnhöfe und ihrer Vorplätze zu attraktiven Verknüpfungsstellen einen entscheidenden Beitrag. Mit bedarfsgerechten Fahrradabstellanlagen und Parkplätzen wollen die Länder gemeinsam attraktive Angebote zum Umstieg in den ÖPNV schaffen.

Ein Gutachten des VBB hat bereits im Jahr 2020 gezeigt, dass mit den höheren Pendlerzahlen auch der Bedarf an Stellplätzen für Fahrräder und Autos deutlich steigt. Die Studie geht von einem Bedarf von 21.500 Bike+Ride-Stellplätzen und 8.800 Park+Ride-Stellplätzen bis 2030 aus. Daraus resultiert ein Investitions- und Finanzbedarf von insgesamt rund 150 Millionen Euro.

Mit der heute unterzeichneten Planungs- und Finanzierungsvereinbarung legen die Länder nun fest, wie weitere Bike+Ride- und Park+Ride-Flächen gemeinsam geplant und finanziert werden. Dabei unterstützt das Land Brandenburg die Planung und Durchführung der Bauvorhaben mit einem Regelfördersatz von 65 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten mit bis zu 6 Millionen Euro Landesmitteln aus dem Programm ÖPNV-Invest. Das Land Berlin beteiligt sich mit einem Regelförderbetrag in Höhe von 20 Prozent und jährlich bis zu 2 Millionen Euro. Dazu kommen Bundesmittel aus dem Sonderprogramm Stadt und Land. Damit werden die Kosten für Bike+Ride und Park+Ride-Anlagen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit bis zu 90 Prozent gefördert – ein attraktives Finanzierungsangebot für die Kommunen. Zusammen mit dem Beratungsangebot beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und dem Landesamt für Bauen und Verkehr als Bewilligungsbehörde bieten die Länder damit den Kommunen ein umfassendes Paket für die Entwicklung und Finanzierung der Bahnhofvorplätze an. In den nächsten Monaten ist bereits die Förderung von Projekten in Michendorf, Hohen Neuendorf und Eichwalde vorgesehen.

Hintergrund zum Park+Ride- und Bike+Ride-Parkplatz in Bernau:

Der S-Bahnhof Friedenstal ist ein Haltepunkt in der Stadt Bernau bei Berlin und wird von der S-Bahnlinie S2 (Bernau-Blankenfelde) im 20-Minuten-Takt bedient. Die Station liegt im engeren Verflechtungsraum nordöstlich von Berlin und ist von einer wachsenden Nachfrageentwicklung und einem hohen Verkehrsaufkommen geprägt. Zudem hat die Stadt Bernau als ausgewiesenes Mittelzentrum im Landesentwicklungsplan besondere regionale Bedeutung und die Prognose zeigt eine positive Bevölkerungsentwicklung.

Die Neugestaltung des Areals am S-Bahnhof Friedenstal gliedert sich in zwei Teilprojekte. Kernstück des Projektes ist das Parkhaus zur Deckung des Stellplatzbedarfes für PKW und Fahrräder. Es besteht aus einer Stahl- Betonverbundkonstruktion mit einem begrünten Dach. Der Baukörper ist ca. 65,5 Meter lang und 50,5 Meter breit. Das Parkhaus wurde durch eine Aluminium-Blechfassade mit einer Stahlunterkonstruktion verkleidet.

Das Parkhaus umfasst folgende Anlagen:

  • 589 PKW-Stellplätze (davon 25 Behindertenstellplätze)
  • 440 Fahrrad-Stellplätze
  • 60 Fahrrad-Stellplätze als Box (davon 20 für E-Bike)

Östlich angrenzend an das Parkhaus erfolgte die Neugestaltung des Außenbereiches, der folgende Anlagen umfasst:

  • Straßenanbindung mit Zufahrt zum Parkhaus
  • Fuß- und Radweganbindung
  • 2 Bussteige
  • Buswendeschleife
  • 7 K+R Stellplätze (Kurzzeitparkplätze)
  • 3 Taxistellplätze
  • 3 Ladesäulen mit 2 Stellplätzen (Elektromobilität)
  • Beleuchtung, Grüngestaltung

Die Gesamtkosten betrugen rund 8,6 Millionen Euro. Das Land Brandenburg hat das Projekt mit 6,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Die Park+Ride- und Bike+Ride-Studie des VBB sowie den Leitfaden finden Sie hier: Gutachten Bike+Ride / Park+Ride im Land Brandenburg | VBB

Die gemeinsame Absichtserklärung „Brandenburg-Berlin“ finden Sie  hier.

Informationen über die Fördermöglichkeiten finden Sie hier:

Landesförderung über die Richtlinie ÖPNV-Invest | VBB

Investive Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) | Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) (brandenburg.de)

 

 

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

Berlin, 22. September 2022

Der 1. Tag der Schiene bot interessierten Bürger*innen ein bundesweit breites Spektrum an Veranstaltungen an rund um das Thema Schienenverkehr in Deutschland und deren Beitrag zur Verkehrswende. Alle Unternehmen und Institutionen waren aufgerufen, eigene Veranstaltungen für die Öffentlichkeit vorzubereiten. Das Projekt i2030 hat für die Länder Berlin und Brandenburg, sowie für die Deutsche Bahn und den VBB einen hohen Stellenwert. Um zu informieren, luden die i2030-Partner zum „Tag der Offenen Tür“ in die Sonderausstellung „Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ ins Technikmuseum ein. Die Besucher*innen konnten dort viele Einblicke rund um das Thema Mobilitätswende und dem Infrastrukturprojekt i2030 erlangen. Mitarbeiter*innen des Projekts standen für Fragen rund um die Planungen und Fortschritte bereit.

Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB

Im Außenbereich der Ladestraße standen Infostände vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), der Deutschen Bahn (DB), der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und dem Zughersteller Stadler bereit, um vertiefende Informationen zur Schienenbranche und den attraktiven Jobmöglichkeiten zu vermitteln.

Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock

Am Abend luden Berlins Verkehrssenatorin Jarasch und Brandenburgs Infrastrukturminister Beermann zum gemeinsamen Netzwerkabend ein, der den Tag abrundete. Im kommenden Jahr soll der Tag der Schiene wieder vom 15. bis 17. September stattfinden.

Bahngipfel Berlin-Brandenburg

Franziska Giffey (r, SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, und Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg wollen noch mehr Bahnstrecken in der Region ausbauen, Foto: Soeren Stache/DPA

Bahngipfel Berlin-Brandenburg - Leistungsfähig, klimaneutral, sicher – Berlin und Brandenburg setzen Ziele für moderne Schienen-Mobilität

Pressemitteilung vom 03.06.2022

Potsdam/Berlin 3. Juni 2022

Die Mobilität auf der Schiene soll in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg neue Fahrt aufnehmen. Das wurde auf dem ersten Bahngipfel beider Bundesländer auf Einladung der Regierenden Bürgermeisterin, Franziska Giffey, und von Ministerpräsident Dietmar Woidke heute in Potsdam bekräftigt.

An dem Arbeitstreffen nahmen die Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert aus dem Bundesverkehrsministerium, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, sowie weitere hochrangige Vertreterinnen und Vertreter beider Länder teil. Es herrschte Einigkeit, dass das Ziel, die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu einer der attraktivsten Metropolregionen Europas zu machen, nur mit einem attraktiven, leistungsfähigen und sicheren Nah- und Fernverkehr auf der Schiene gelingen kann.

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Für die Metropolregion Berlin-Brandenburg mit 6 Millionen Menschen ist ein attraktiver und leistungsfähiger Nah- und Fernverkehr auf der Schiene von entscheidender Bedeutung für eine starke Wirtschaft, gute und sichere Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität. Die steigende Nachfrage, die notwendige Verkehrswende und der Klimaschutz erfordern mehr Kapazitäten im Schienennetz. Wir haben deshalb heute gemeinsam mit dem Bund und der Deutschen Bahn beraten, wie wir den Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Metropolregion weiter voranbringen und beschleunigen. Wir haben heute vereinbart, den Bahnknoten Berlin zusätzlich zur i2030 Strategie zu stärken – durch Kapazitätserweiterung, Gebietserschließung, Taktverdichtung und Digitalisierung. Für die Menschen in unserer Region, insbesondere die täglich eine halbe Million Pendlerinnen und Pendler bedeutet dies spürbare Verbesserungen mit schnelleren und regelmäßigeren Verbindungen und Investitionen in Qualität und Zuverlässigkeit.“

Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg: „Berlin und Brandenburg packen zusammen an, um die Klimaziele im Mobilitätsbereich zu erreichen. Mit der Ausweitung des Verkehrsangebotes auf der Schiene um 30 Prozent gehen wir in diesem Jahr einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das reicht aber nicht. Damit es weiter vorangeht, brauchen wir vom Bund eine langfristige Finanzierungsperspektive. Die Aufnahme verschiedener Teilprojekte in den Bundesverkehrswegeplan haben wir heute bereits beim Bund platziert. Wir brauchen auch in den nächsten Jahren zusätzliche Angebote, eine bessere Qualität und mehr funktionierende Schieneninfrastruktur. Mit dem heutigen Bahngipfel haben Berlin und Brandenburg mit dem Bundesverkehrsministerium, der Deutschen Bahn AG und dem Eisenbahnbundesamt die Kräfte gebündelt und die politischen Weichen für den weiteren Infrastrukturausbau und die Zukunft des gemeinsamen Projekts i2030 gestellt. Der Ausbau muss so erfolgen, dass sowohl die Konflikte im Bahnknoten Berlin gelöst werden als auch zusätzliche Angebote in der Fläche Brandenburgs realisierbar sind. Fern-, Regional- und Wirtschaftsverkehr dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Ab Dezember 2022 werden in den Schienenverkehrs-Netzen Elbe-Spree und Lausitz insgesamt 32,3 Millionen Zugkilometer gefahren. Das ist eine Steigerung um ca. 6 Millionen Zugkilometer. Das Verkehrsangebot wird durch engere Taktung und längere Züge um rund 30 Prozent ausgeweitet. Grundlage dafür sind die im Jahr 2019 erfolgten Neuausschreibungen und Vergaben dieser Verkehrsnetze. Für die Maßnahmen an der Görlitzer Bahn zwischen Berlin und Cottbus ist die Finanzierung über das Strukturstärkungsgesetz gesichert.

Die Fahrgastzahlen werden in der Hauptstadtregion weiter steigen. Die Ausweitung der Verkehrsangebote stößt damit an die Kapazitätsgrenzen der Infrastruktur. Daher müssen gezielte Ausbaumaßnahmen vorbereitet und umgesetzt werden. Dies betrifft sowohl den Bahnknoten Berlin als auch Infrastrukturmaßnahmen in der Fläche des Landes Brandenburg.

Folgende Strecken sind bereits im Bundesverkehrswegeplan verankert und befinden sich im Bau bzw. in den letzten Planungsphasen:

  • Dresdner Bahn (vom Südkreuz bis Außenring)
  • Stettiner Bahn (von Angermünde bis Landesgrenze)
  • Lehrter Stammbahn (von Berlin nach Hannover)

Im Gemeinschaftsprojekt i2030 sind folgende Strecken in Planung:

  • Hamburger Bahn (Berlin – Wittenberge – Hamburg)
  • Prignitz-Express (Velten-Neuruppin)
  • Heidekrautbahn (Gesundbrunnen – Schildow)
  • Bahnsteige am RE1 zwischen Berlin und Eisenhüttenstadt
  • Strecke Berlin-Cottbus
  • Korridor Süd (Blankenfelde-Rangsdorf)
  • Potsdamer Stammbahn (Charlottenburg -Potsdam)
  • Verlängerung S25 nach Stahnsdorf
  • div. Maßnahmen zum Ausbau der S-Bahn wie zweigleisiger Ausbau nach Bernau und nach Strausberg und die Reaktivierung der Siemensbahn

Weitere Ausbaumaßnahmen, die in der neuen Task Force besprochen werden sollen:

  • Ausbau Berliner Außenring
  • Kapazitätssteigerung Berliner Innenring
  • Berliner Stadtbahn
  • Nord-Süd-Tunnel
  • Elektrifizierung Prignitz-Express
  • Ostbahn (Berlin-Küstrin-Kietz)
  • Anhalter Bahn (Südkreuz-Ludwigsfelde)
  • Nordbahn (Wilhelmsruh – Hohen-Neuendorf)

 

Für die Realisierung der im Projekt i2030 gesteckten Ziele müssen Finanzierungsquellen auf EU-, Bundes- und Landesebene genutzt werden. Das gesamte Investitionsvolumen wird basierend auf Kostenkalkulationen der DB auf 8,5 Mrd. € geschätzt. Die wesentlichen Entscheidungen zu den favorisierten Ausbauvarianten sind getroffen.

Berlin und Brandenburg werden die Planungen weiter vorantreiben. Rund 25 Mio. € wurden bereits verauslagt. Auf der Grundlage entsprechender Vereinbarungen werden Berlin rund 111 Mio. Euro und Brandenburg rund 76 Mio. Euro für die Planungsleistungen der Deutschen Bahn mittelfristig und verbindlich zur Verfügung stellen.

Berlin und Brandenburg schlagen dem Bund vor, eine „Task Force“ i2030/Knoten Berlin zu bilden, um gemeinsam mit der DB eine Priorisierung der Ausbaufinanzierungen für die auszubauenden Korridore und das S-Bahnnetz langfristig zu sichern. Voraussetzung für die Realisierung sind die Einordnung der Projekte in den Bundesverkehrswegeplan sowie die Nutzung der Fördermöglichkeiten des Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (GVFG).
Für Ausbaumaßnahmen auf der Görlitzer Bahn (Strecke Grünau-Königs Wusterhausen, Bahnhöfe Königs Wusterhausen und Lübbenau, Strecke Lübbenau-Cottbus) stehen über das Strukturstärkungsgesetz ca. 355 Mio. Euro für die Realisierung zur Verfügung. Hier kommt es darauf an, Planung und Umsetzung zu beschleunigen.

Dietmar Woidke: „Die Hauptstadtregion ist das Tor zu Osteuropa. Leistungsfähige Verbindungen nach Polen sind deshalb entscheidend. Berlin und Brandenburg haben zusammen mit der DB AG den zweigleisig elektrifizierten Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin auf den Weg gebracht. Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Ausbau der Ostbahn. Hier haben wir das Bundesverkehrsministerium gebeten, die Einordnung in das transeuropäische Netz zu unterstützen, um EU-Mittel einsetzen zu können.“

Auf der „Ostbahn / Strecke 203“ konnten bereits Ertüchtigungsmaßnahmen mit mehr als 11 Millionen Euro Brandenburger Landesmittel verbessert werden. Die DB AG treibt den Neubau der Oderbrücke bei Küstrin/Kostrzyn voran. Dennoch fehlt es bisher an einem zukunftsfähigen Gesamt-Ausbau der Strecke. Die „Ostbahn“/Strecke 203 wird künftig eine Entlastungsfunktion für die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) – Poznań wahrnehmen müssen. Die bereits ausgebaute Strecke Berlin – Frankfurt /Oder wird, – etwa bedingt durch die Tesla-Ansiedlung in Grünheide und die Ausweitungen des Schienengüter- und Personenverkehrs – perspektivisch an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.

Franziska Giffey: “Unser 2017 gestartetes Infrastrukturprojekt i 2030 hat bereits viele Ziele erreicht. Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Fortschritte schon konkret spürbar. Schon am 11. Dezember 2022 geht mit dem Fahrplanwechsel das größte bislang in Deutschland vergebene Regionalverkehrsnetz ‚Netz Elbe – Spree‘ unseres Verkehrsverbundes VBB mit insgesamt 15 Verbindungen in Betrieb. Alle führen auch durch oder nach Berlin. Daran arbeiten wir weiter.“

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr: „Deutschlandweit verzeichnet die Metropolregion Berlin/Brandenburg den stärksten Zuwachs an Fahrgastzahlen. Zwischen Berlin, Potsdam und dem umliegenden Brandenburger Land pendeln täglich Menschen zur Arbeit, Freunde und Familie werden besucht oder Ausflüge ins Grüne oder in die Stadt werden unternommen. Das Schienenverkehrsnetz in dieser Region verbindet Menschen, Natur, Stadt und Land und sorgt für eine effiziente, klimaneutrale und komfortable Reisemöglichkeit. Um auch zukünftig den wachsenden Ansprüchen und Kapazitäten gerecht zu werden, ist es genau richtig, frühzeitig in Projekte wie i2030 zu investieren. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen in den kommenden Jahren von besseren Schienenverbindungen und -infrastrukturen profitieren.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Zugfahren ist angesichts des Booms der Metropolregion und der Klimakrise einfach die beste Art, von A nach B zu kommen. Die Mobilitätswende gelingt aber nur mit einer leistungsfähigen starken Schiene und guten Angeboten. Mit i2030 arbeiten wir daran in Berlin und Brandenburg schon seit einigen Jahren. Erste Erfolge und zahlreiche angestoßene Projekte freuen uns, aber wir wollen jetzt raus aus der „papiernen“ Phase des Projekts und die Umsetzung starten. Der Bahngipfel ist ein starkes Signal dafür, dass es für die Reisenden schneller spürbare Verbesserungen gibt, weil alle an einem Strang ziehen.“

Pressekontakte:

Staatskanzlei des Landes Brandenburg | Heinrich-Mann-Allee 107 | 14473 Potsdam
V.i.S.d.P. Florian Engels, Tel. +49 331 866-1208| Fax +49 331 866-1415
E-Mail florian.engels@stk.brandenburg.de | www.brandenburg.de

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Senatskanzlei | Jüdenstraße 1 | 10178 Berlin
Sprecherin des Senats : Lisa Frerichs Tel. +49 30 9026-3200 | Fax +49 30 9026-3202
E-Mail presse-information@senatskanzlei.berlin.de | www.berlin.de/rbmskzl/

Schnelle Verbindungen,
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Attraktiveres Bahnangebot

i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola Foto: Pablo Castagnola

Berlin, 22. Mai 2022

Der Klimawandel wartet nicht auf uns. Besonders viele Jugendliche prangern zu Recht die viel zu langen Prozesse an, bis Pläne umgesetzt werden, die dem Klimaschutz helfen. Handeln ist gefragt, auch bei Schienenprojekten. Die Dringlichkeit ist unbestritten, aber warum dauert es heute trotzdem viele Jahre bis zur Inbetriebnahme von neuen Strecken?

Ein Blick in die Werkstatt der Projektplanung und demokratischen Prozesse hilft dabei, die Komplexität hinter dem Schienenausbau zu verstehen. Fahrgastprognosen, Lärmschutz oder Umweltbetrachtungen sind nur ein Bruchteil nötiger Voruntersuchungen. Darum hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg das i2030-Planspiel für Schüler*innen entwickelt.

i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB

Anhand eines fiktiven Ausbauprojektes können Schulgruppen durchspielen, wie die Schieneninfrastruktur für die Mobilität von morgen gestaltet wird. Am 20. Mai wurde das Planspiel mit Schüler*innen vom Otto-Nagel-Gymnasium aus Berlin getestet. In Kooperation mit Klasse unterwegs – dem Schulprogramm von DB Regio Nordost– stand für die Schüler*innen ein ganzer Tag der Schiene auf dem Programm.

Am Hauptbahnhof startete der Tag mit einer Übersicht über das Schienennetz der Hauptstadtregion und dem Ausbauprojekt i2030. Die Pläne für mehr Schiene im Teilprojekt Berlin-Spandau – Nauen bekamen die Schüler*innen live in Albrechtshof und am Spandauer Fernbahnhof von Projektleitern der Deutschen Bahn erläutert.

i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Eingestimmt in die Komplexität der Planung von Infrastrukturprojekten machten sich die Schüler*innen nun auf zum Planspiel i2030, das mit bestem Blick auf die verkehrliche Situation in Spandau im 15. Stock des Spiegelturms am S-Bahnhof Stresow durchgeführt wurde. Die Teilnehmer hatten sich bereits anhand der Unterrichtsmaterialien des Planspiels gut auf die anstehende Diskussion vorbereitet.

i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Im Mobilitätsausschuss der ausgedachten Stadt Falkenkrug sollten sich Bürgermeister, Verkehrsplaner*innen, Bauamtleiter*innen sowie Vertreter*innen von Orts- und Umweltinitiativen für eine Variante des Streckenneubaus entscheiden. Alle wollen den Schienenausbau, doch wie im richtigen Leben gehen die Interessen im Detail auseinander. So geht die Diskussion zwischen den Interessenvertretern angeregt und manchmal auch stürmisch hin und her.

Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen werden? Welche Interessen und Erwartungen stehen miteinander im Konflikt? Auch bei der Fahrzeit wird heftig diskutiert. „Bei Eurem Plan würde die Fahrt aber 2 Minuten länger dauern“, stellt der Verkehrsplaner fest. „Harmlos“, finden die einen. „Inakzeptabel“, sagen die anderen: „Stell Dir vor, du würdest zwei Minuten nicht atmen!“

i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB

Nach knapp vier Stunden hat sich der Mobilitätsausschuss für eine Variante entschieden und das Projekt kann weitergeplant werden. Ähnlich wie in der Wirklichkeit.

In der Auswertung wird die Frage gestellt, ob sich die Schüler*innen den Job als Verkehrsplaner*in oder -politiker*in für sich selbst vorstellen können. „Zu stressig“, meinen die einen. Ein anderes Feedback lautet: „Irgendwie war die Diskussion genau mein Ding.“

Die i2030-Partner wollen das Planspiel weiteren Jugendlichen anbieten, um das Verständnis und die konstruktive Beteiligung für die nötige Mobilitätswende zu fördern. Bei Interesse können sich Schulen und Klassen ab Jahrgangstufe 10 unter i2030@vbb.de melden.

VBB-Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum

Sonderausstellung im Technikmuseum zur Verkehrswende

„Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ VBB-Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum

Alle reden über die Verkehrswende, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) setzt sie im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg um. Um den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken, müssen sehr viel mehr Menschen vom eigenen Auto auf den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Dazu braucht es mehr Angebote, bessere Leistung, mehr Komfort und auch klimafreundliche Technologien für neue Züge, die ohne Dieselkraftstoffe auskommen. Grundlage aller Verbesserungen für die Fahrgäste ist zudem der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur. Besonders mit dem groß angelegten Schienenausbauprojekt i2030 wollen Berlin und Brandenburg sowie Deutsche Bahn und VBB die Verkehrswende in der Hauptstadtregion beschleunigen. Die Sonderausstellung im Deutschen Technikmuseum in Berlin (Eingang Ladestraße) bietet den Besucher*innen einen anschaulichen Blick in die laufenden Prozesse.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die deutschen ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu mindern. Handeln ist also gefragt, wenn es um das Thema Verkehrswende geht. Der VBB arbeitet mit seinen Partnern hinter den Kulissen an vielen Stellen daran, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken, sei es beim Einsatz von Nahverkehrszügen mit alternativen Antrieben oder beim Ausbau des Schienennetzes der Hauptstadtregion. Das Deutsche Technikmuseum in Berlin-Kreuzberg hat zusammen mit dem VBB einen Ausstellungsort geschaffen, der einen Teil der laufenden Bestrebungen für die Öffentlichkeit erlebbar macht. Den Besucher*innen wird anhand praxisnaher Beispiele vermittelt, dass jede Fahrt im öffentlichen Nachverkehr einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Vier Themeninseln geben einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen:

  1. Zug zur Zukunft dient als Einleitung in die Thematik. In Übersichten werden die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung und die regionalen Pläne für die Hauptstadtregion erläutert und wie sie unter anderem mit Hilfe des Infrastrukturprojekts i2030 umgesetzt werden.
  1. Berlin-Spandau – Nauen ist eins der größten i2030-Teilprojekte und zeigt, dass der Ausbau der Schieneninfrastruktur die Grundvoraussetzung für mehr Angebot auf der Schiene ist. Mit mehr Zügen in der Stunde, einem stabileren Fahrplan und zusätzlichen Stationen können die an der Strecke liegenden Städte, Gemeinden und der Bezirk Spandau zukünftig noch besser an das Schienennetz angebunden werden. Die Planungen werden durch die EU kofinanziert.
  1. Die historische Siemensbahn gehört zu den regionalen Schienenstrecken, die in den kommenden Jahren reaktiviert werden. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der seit 1980 stillgelegten Strecke werden in der Ausstellung beleuchtet und wie es gelingt, dass bis zum Ende des Jahrzehntes wieder S-Bahnen zum neu wachsenden Ortsteil Siemensstadt Square fahren.
  1. Alternative Antriebe für Züge stellen wichtige Brückentechnologien dar, um noch nicht elektrifizierte Strecken vom fossilen Diesel unabhängig zu machen. Die neuen Technologien für Batterietriebzüge und Wasserstofftriebzüge werden im Museum vorgestellt. Sie sollen dabei helfen, bis 2037 einen kompletten Umstieg auf umweltfreundliche Antriebsarten auf der Schiene in Berlin und Brandenburg zu ermöglichen.

Zugang und Kosten

Die Sonderausstellung kann innerhalb der geltenden Öffnungszeiten des Deutschen Technikmuseums von Dienstag bis Freitag: 9 – 17:30 Uhr und Samstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 Uhr voraussichtlich bis Ende Mai 2023 besucht werden. Die Eintrittskarte für 8 Euro und ermäßigt 4 Euro gilt am selben Tag für das gesamte Museum und das Science Center Spectrum (Online-Ticketing: www.technikmuseum.berlin/tickets).

Deutsches Technikmuseum
Trebbiner Straße 9

10963 Berlin
Achtung: Die Ausstellung ist im Museumsbereich Ladestraße zu sehen (Eingang Ladestraße, Zugang über Möckernstr. 26)

Weitere Infos: www.technikmuseum.berlin

Schnelle Verbindungen,
pünktliche Züge,
mehr Platz in der Bahn:


Attraktiveres Bahnangebot

Entwurf des neuen LNVP Brandenburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht

Landesnahverkehrsplan Brandenburg 2023-2027, Grafik MIL

Stellungnahmen zum Entwurf des neuen LNVP Brandenburg bis 21. Juni 2022

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Land Brandenburg ist weiterhin auf Wachstumskurs. Die Hauptstadtregion entwickelt sich dynamisch. Entsprechend ist es das verkehrspolitische Ziel, die Mobilität der Einwohnerinnen und Einwohner zu verbessern und dabei nachhaltig sowie klimaschonend zu gestalten. Das Rückgrat für den ÖPNV bildet der Schienenpersonennahverkehr (SPNV).

Das ÖPNV-Gesetz des Landes sieht nach § 7 vor, dass alle fünf Jahre der LNVP für den SPNV fortgeschrieben wird. Das Land Brandenburg als Aufgabenträger für den SPNV definiert durch ihn, wie im Sinne der Daseinsvorsorge und Strukturentwicklung eine ausreichende Bedienung im SPNV erfolgen soll. Der neue LNVP korrespondiert dabei mit umfassenden und integrierten Verkehrs-, Raumordnungs- und Stadtentwicklungsstrategien. Insbesondere sind hier die Mobilitätsstrategie des Landes Brandenburg und das Projekt i2030 zu nennen. Weiterhin korrespondiert der LNVP mit dem aktuellen Berliner Nahverkehrsplan.

Die Erarbeitung des Landesnahverkehrsplans 2023-2027 im Entwurf ist abgeschlossen. Der Entwurf ist nun über eine digitale Plattform veröffentlicht. Damit wird den Aufgabenträgern des kommunalen ÖPNV, den Landesbeauftragten für Gleichstellung und Behinderung sowie allen Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und weiteren Institutionen die Möglichkeit der Beteiligung gegeben.

Die Stellungnahmen sind ausschließlich digital via der Öffentlichkeitsbeteiligungsplattform https://brandenburg-bewegen.de einzusenden und stets kapitelbezogen zu verfassen. Sie haben die Möglichkeit zwischen dem 10. Mai und dem 21. Juni 2022 Ihre Stellungnahme einzureichen.

Nach Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen wird der Entwurf überarbeitet, finalisiert und nach der Benehmensherstellung im zugehörigen Landtagsausschuss in Kraft gesetzt.

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Attraktiveres Bahnangebot

Verlosung: i2030-Planspiel für Schulklassen

i2030-Planspiel-Logo

Mitmacher gesucht: Verkehrswende und Klimaschutz zum Anfassen

i2030-Planspiel für Schulklassen simuliert Entscheidungsfindung

i2030-Planspiel-Logo

Manchmal sind die Problemlösungen einfach und kompliziert zugleich. Um die Klimaziele zu erreichen, kann der Verkehrsbereich eine Senkung des CO2-Ausstoßes vergleichsweise schnell erreichen. Denn der Schienenverkehr bietet
optimale Voraussetzungen: Also einfach mehr Personen- und Güterverkehr per Bahn.

Für eine deutliche Ausweitung des Schienenverkehrs in Deutschland sind aber
umfangreiche Aus- und Neubaumaßnahmen erforderlich. Und die brauchen Zeit.
Warum? Das können Schüler:innen der Oberstufenklassen jetzt in einem Planspiel herausfinden, das der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) entwickelt hat.

Am Beispiel des riesigen Investitionsprogramms i2030 für die Hauptstadtregion
können die Schülergruppen in dem Planspiel Schritt für Schritt verstehen und buchstäblich durchspielen, wie der Verkehr von morgen gestaltet werden kann. Wie sieht der Planungsablauf aus? Wer trifft die Entscheidungen? Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen
werden, wenn unterschiedliche Interessen und Erwartungen miteinander in Konflikt stehen? Das i2030-Planspiel des VBB simuliert einen solchen politischen Entscheidungsprozess: Anhand eines fiktiven Beispiels sollen Maßnahmen im
Rahmen eines Trassenausbaus und der damit einhergehenden Umgestaltung
des Bahnhofsumfeldes geplant werden.

Auf Initiative von DB Regio Nordost werden für Anfang nächsten Jahres einige Schulklassen gesucht, die dieses Planspiel einmal konkret ausprobieren möchten. Verbunden ist dies mit einem Ortstermin in Berlin-Spandau. Hier können sich die Jugendlichen vor Ort am Bahnhof und im dortigen Umfeld unter fachkundiger Führung einen konkreten Einblick darüber verschaffen, was bei dem großen Ausbauvorhaben von Berlin-Spandau bis Nauen in dem dicht besiedelten Stadtgebiet alles zu beachten ist.

Mit diesen Eindrücken aus dem Ortstermin geht es dann gleich in die erste Phase des Planspiels, das anschließend mit Phase 2 (Kleingruppen) und Phase 3 (Verhandlung und Entscheidung) im Schulunterricht fortgeführt wird. Die Schüler:innen übernehmen dabei die Rollen von Verkehrsplaner:innen, Politiker:innen und Anwohner:innen, erarbeiten Standpunkte und diskutieren diese in einem politischen Verhandlungsprozess. Am Ende müssen im Rahmen des finanziellen und zeitlichen Budgets Entscheidungen getroffen werden. Die  Methodik Planspiel berücksichtigt spielerische und informative Inhalte zum Thema Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Politik. Die Grundlage hierfür ist ein Materialkoffer in analoger und digitaler Ausführung mit Drehbuch für den Ablauf, Hintergrund-Materialien zum Thema, Rollenbeschreibungen und Aktionskarten.

Klasse unterwegs

Klasse unterwegs ist das Schulprogramm von DB Regio Nordost. Unter  bahn.de/klasseunterwegs gibt es eine Vielzahl qualifizierter außerschulischer Lernorte zu entdecken, abgestimmt auf Jahrgangsstufe, Fach und Themengebiet. Die Filterfunktion hilft bei der Auswahl. Außerdem gibt es weitere hilfreiche Tipps zur Planung der Exkursion, insbesondere zur günstigen und umweltfreundlichen
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Lust mitzumachen?
Ganz einfach per Mail bewerben.

Interessierte Schulklassen können sich für die kostenfreie Anreise und Teilnahme am i2030-Planspiel bewerben. Bitte E-Mail mit Schulname und PLZ, betreuendem Lehrer, Klassenstufe und Anzahl der Schülerinnen und Schüler an:
klasseunterwegs@querverbindungen.de

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Attraktiveres Bahnangebot

BIM-Modellierung: Punkt, Punkt, Komma, Strich…

Bestandsmodell, Grafik Deutsche Bahn

BIM-Modellierung: Punkt, Punkt, Komma, Strich…

Bestandsmodell, Grafik Deutsche Bahn
Bestandsmodell, Grafik Deutsche Bahn

Berlin, 22. November 2021

…. und fertig ist die Ausbaustrecke von Berlin-Spandau nach Nauen! Auch wenn es so schön klingt: so weit sind wir aktuell noch nicht. Aber über ganz viele Punkte nähern wir uns dem Ziel.

Was haben Punkte mit dem Ausbau der Eisenbahninfrastruktur zu tun? Durch die neuen Technologien, ganz viel.

Per Drohne oder Helikopter ist es möglich, die Streckenparameter und Besonderheiten quasi abzufotografieren und die Bilder durch Punkte zu ersetzen. Das Ergebnis ist, dass die ganze Strecke, die Bauwerke, aber auch angrenzende Hindernisse als sogenannte Punktwolken kartiert werden können. Diese Punktwolken bilden dann die Grundlage, ein 3D-Modell der Bestandssituation digital anzufertigen. Dieses Vorgehen bildet die Ist-Situation sehr genau ab und wird heutzutage als Basis genutzt, um die Planung u.a. auch für Eisenbahninfrastrukturprojekte umzusetzen.

Drohnendaten bilden Punktwolke, Grafik Deutsche Bahn
Drohnendaten bilden Punktwolke, Grafik Deutsche Bahn

An Stellen, wo die Drohne nicht hinkommt, bedarf es aber nach wie vor noch „Handarbeit“. So auch im Bereich der Eisenbahnstrecke von Berlin-Spandau nach Nauen: Hier waren in den letzten Woche Planungsbüros unterwegs, die wichtige Engstellen klassisch mit Tachymeter gemessen und kartografiert haben. Auch unter Brücken musste das Vermessungsteam sich selbst ein Bild machen.

Die Aufzeichnungen der Drohne und die Messergebnisse werden im Nachgang zusammengeführt. So haben die Planer im Auftrag der Deutschen Bahn eine realistische Basis, in der die weiteren Planungen dreidimensional erfolgen können.

Die digitalisierten Messergebnisse, also die Punktwolken, werden jetzt in ein 3D-Modell überführt. Im Planungsbereich wird dazu das sogenannte Building Information Modeling (BIM) verwendet.

BIM ist eine Arbeitsmethodik, die eine modellgestützte Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht, da sie in hoher Informationstiefe vielfältige Schnittstellen des Infrastrukturprojektes abbildet. BIM umfasst alle erforderlichen Informationen eines Bauwerks auf Grundlage digitaler Modelle. Diese Modelle werden über den gesamten Lebenszyklus genutzt, von der Planung über die Bauausführung bis zum Betreiben der Anlagen. Das Bauinformationsmodell zeigt, „was“ wird „wo“ gebaut.

Mit dieser Technik werden auf Grundlage des Bestandsmodells im kommenden Jahr die einzelnen Anlagen in Varianten geplant, um eine optimale Lösung für die detailliertere Entwurfsplanung herauszuarbeiten. Dabei wird geplant, im Bahnhof Berlin-Spandau zwei zusätzliche Bahnsteigkanten zu realisieren, die Strecke nach Spandau u.a. für den Regionalverkehr viergleisig auszubauen und die S-Bahn bis Falkensee zu verlängern.

Mit dem digitalen BIM-Modell können anschaulich und transparent verschiedene Varianten simuliert werden. Im Rahmen des Projektverlaufes wird das 3D-Modell dann immer konkreter.

Bis wir die Darstellungen für die Strecke Berlin-Spandau – Nauen vorliegen haben, dauert es noch bis ins nächste Jahr. Um sich aber vorzustellen, wie eine Punktwolke und dann digitale Modelle aussehen, sind hier ein paar Impressionen aus anderen Bauprojekten ergänzt.

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Punktwolke aus Drohnendaten, Grafik: Deutsche Bahn
Punktwolke aus Drohnendaten, Grafik: Deutsche Bahn
BIM-Infrastrukturmodell in Erstellung, Grafik Deutsche Bahn
BIM-Infrastrukturmodell in Erstellung, Grafik Deutsche Bahn

Nutzen-Kosten-Untersuchungen: Wirtschaftlichkeitsnachweis als wichtigter Planungsschritt für i2030-Maßnahmen

3D-Modell Reaktivierung Stammstrecke Heidekrautbahn, Grafik: NEB

Nutzen-Kosten-Untersuchungen: Wirtschaftlichkeitsnachweis als wichtigter Planungsschritt für i2030-Maßnahmen

3D-Modell Reaktivierung Stammstrecke Heidekrautbahn, Grafik: NEB
3D-Modell Reaktivierung Stammstrecke Heidekrautbahn, Grafik: NEB

Berlin, 01. Oktober 2021

Damit in einigen Jahren Züge über neue oder ausgebaute Strecken rollen können, sind drei wesentliche Meilensteine zu absolvieren:

Planung: In Abstimmung zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg sowie der Bahn und dem VBB wird in mehreren Planungsphasen immer detaillierter festgelegt, was wie gebaut werden soll (siehe Beitrag vom 25.03.21).
Finanzierung: Sie ist je Maßnahme individuell zu verhandeln. Das Ziel der Länder ist, bei der Umsetzung der Maßnahme auch andere Finanzierungsmöglichkeiten auszuloten, z.B. durch den Bund oder die EU. Voraussetzung für eine finanzielle Unterstützung durch den Bund ist der Nachweis, dass eine Maßnahme gesamtwirtschaftlich vorteilhaft ist. Dies wird mit der Nutzen-Kosten-Untersuchung nachgewiesen.
Bau: Sobald die Planung abgeschlossen und genehmigt sowie die Finanzierung gesichert ist, kann mit den weiteren Schritten bis hin zum dem Bau begonnen werden.

Die Grundlagenplanungen sind bei i2030 zu großen Teilen abgeschlossen, so dass jetzt genügend Informationen und Rahmenparameter vorliegen, um eine wirtschaftliche Betrachtung im Rahmen einer Nutzen-Kosten-Untersuchung für die einzelnen i2030-Korridore durchführen zu können.

Nach dem Mitfall-Ohnefall-Prinzip wird die zukünftige Entwicklung mit Umsetzung der Maßnahme der Entwicklung ohne diese Maßnahme gegenübergestellt. In beiden Fällen wird berücksichtigt, wie sich z.B. Einwohner- und Pendlerzahlen künftig entwickeln. Auch das Verkehrsangebot und die Infrastruktur im übrigen Netz, einschließlich bereits fest beschlossener oder in Umsetzung befindlicher Maßnahmen wird in beiden Fällen gleich angesetzt, so dass die konkreten Auswirkungen der zu untersuchenden Maßnahme ermittelt werden können.

Die verschiedenen Effekte müssen teilweise zur Herstellung der Vergleichbarkeit monetarisiert, also in Geld umgerechnet werden. Bewertet werden u. a.:

    • Reisezeit im ÖPNV
    • Nachfrage und Einnahmen im ÖPNV
    • PKW-Betriebskosten
    • ÖPNV-Betriebskosten
    • Auswirkungen auf die
    • Verkehrssicherheit (Unfallzahlen)
    • CO2-Emissionen und Luftschadstoffe
    • Lärm
    • Investitionskosten für die Infrastruktur und daraus abgeleiteter Kapitaldienst

Diese standardisierte Bewertung wird bundesweit einheitlich für Projekte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) angewandt. Sofern der Ertrag (Nutzen) den Aufwand (Kosten) überwiegt, kann eine Förderung nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GVFG) beim Bund beantragt werden. Dies ist nicht die einzige Fördermöglichkeit, wohl aber die bedeutendste im Zusammenhang mit i2030. Der Bund übernimmt dabei 75% der Bau- Planungskosten für Neu- und Ausbauten, für Reaktivierungen und Elektrifizierungen sind es 90% der Kosten. Die weiteren Kosten werden über die Länder Berlin und Brandenburg abgesichert.

Faktoren für die NKU-Berechnung, Grafik: Intraplan
Faktoren für die NKU-Berechnung, Grafik: Intraplan

Zur Durchführung von Nutzen-Kosten-Untersuchungen für die einzelnen i2030-Korridore hat der VBB im Mai 2021 eine Rahmenvereinbarung mit einem Gutachterbüro geschlossen. Aktuell wird das zugrundeliegende Verkehrsmodell aktualisiert. In Abhängigkeit des Projektfortschrittes in den einzelnen i2030-Korridoren werden anschließend nach und nach die Berechnungen für die jeweiligen Korridore durchgeführt. Die Untersuchungen werden parallel regelmäßig mit dem Förderreferat des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) abgestimmt, so dass wir in 2022 mit den ersten konkreten Ergebnissen rechnen können.

Schon einen Schritt weiter sind wir bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung für die Stammstrecke der Heidekrautbahn im Abschnitt Basdorf – Wilhelmsruh. Hier lag bereits eine Standardisierte Bewertung vor, die nur noch aktualisiert werden musste. Sie befindet sich in der Endabstimmung und wird zu gegebener Zeit nach der Finalisierung veröffentlicht. Läuft alles wie geplant, rollen hier die Züge bereits ab Ende 2024 im Stundentakt.

Sonderfahrt der Heidekrautbahn auf der Stammstrecke, Foto NEB
Sonderfahrt der Heidekrautbahn auf der Stammstrecke, Foto NEB