S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Ideenworkshop zum neuen Bahnhof

S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Verkehrsworkshop zum neuen Bahnhof, Foto: VBB

S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Ideenworkshop zum neuen Bahnhof

S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Verkehrsworkshop zum neuen Bahnhof, Foto: VBB
S25 Süd S-Bahnverlängerung: 1. Verkehrsworkshop zum neuen Bahnhof, Foto: VBB

Berlin, 31. August 2023

Am 31. August lud die Bürgerinitiative Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. zum 1. Verkehrsworkshop zur Sputendorfer Straße ins Stahnsdorfer Rathaus ein.

Mit dem Projekt i2030 soll die S-Bahn bis Stahnsdorf verlängert werden und wo heute noch eine ungenutzte Wiese liegt, soll mit dem Ausbau eine neue Station entstehen. Damit bekommt die wachsende Gemeinde, die bislang nur per Bus angebunden ist, einen eigenen S-Bahnanschluss. Bei so großen Vorhaben ist es eine gute Idee sich schon heute mit den Stahnsdorfer*innen auszutauschen, was am zukünftigen Bahnhof „Sputendorfer Straße“ alles mitbedacht werden muss. 

Über 60 Gäste komen zum 1. Verkehrsworkshop in Stahnsdorf, Foto: VBB
Über 60 Gäste komen zum 1. Verkehrsworkshop in Stahnsdorf, Foto: VBB

Über 60 Gäste kamen ins Gemeindehaus und nahmen am Workshop teil, der von Vorstandsmitglied Avo Schönbohm geleitetet wurde. Mit dabei in der Runde die Bürgermeister von Stahnsdorf Bernd Albers und Teltow Thomas Schmidt sowie i2030-Projektvertreter der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB).

Nach einer kurzen Projekteinführung – derzeit laufen die Untersuchung der Vorplanung – folgte ein Stärken-/Schwächen-Analyse (SWOT). In acht Arbeitsgruppe wurde das Für und Wider des S-Bahn-Projektes miteinander abgewogen.  

Folgende Kernziele wurden dabei erarbeitet:

    1. Die Mehrheit der Teilnehmer*innen wollen die S-Bahn-Verlängerung nach Stahnsdorf mit einer nachhaltigen Entwicklung des Bahnhofsumfeldes (u.a. Wohnen und Gewerbe, Bildungscampus etc.).
    2. Es wird eine aktive Bürgerbeteiligung während des gesamten Planungsprozesses sowie während des Städtebaulichen Wettbewerbs gefordert.
    3. Es soll eine möglichst große verkehrliche Entlastung in der Sputendorfer Straße während und nach der Bauphase geben.
    4. Anhand einer frühzeitigen Visualisierung des Bahnhofsumfeldes (nach Beendigung des Städtebaulichen Wettbewerbs) soll die Diskussion weitergeführt werden.
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse wurden in 8 Arbeitsteams erarbeitet, Foto: VBB
Die Ergebnisse der SWOT-Analyse wurden in 8 Arbeitsteams erarbeitet, Foto: VBB
Die Bürgerinitiative Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. leitete durch den Workshop, Foto: VBB
Die Bürgerinitiative Pro S-Bahn Stahnsdorf e.V. leitete durch den Workshop, Foto: VBB

Bürgermeister Bernd Albers versprach, die Ergebnisblätter in der kommenden S-Bahn-Ausschusssitzung zu präsentieren. Darüber hinaus erhält das für den Städtebaulichen Wettbewerb von der Gemeinde Stahnsdorf beauftragte Planungsbüro die Übersichten als wichtigen Input für den anstehenden Planungswettbewerb.

Der 1. Verkehrsworkshop stellte einen Anfang mit ersten Ideen, Wünschen und Sorgen dar. Weitere Termine werden folgen. In Teltow soll es im Frühjahr 2024 zusammen mit Bürgermeister Thomas Schmidt einen Workshop für die „Iserstraße“, dem 2. neuen Halt bei der S-Bahnverlängerung der S25 Süd, geben.

Gleichzeitig bereitet die Deutsche Bahn mit den i2030-Partnern eine zeitnahe Infoveranstaltung vor, um über die aktuellen Planungen zu berichten und die Themen der Bürger*innen aufzunehmen.

Die Gemeinde Stahnsdorf engagiert sich stark für die S-Bahnverlängerung und will die Bürger*innen frühzeitig mit einbeziehen, Foto: VBB
Die Gemeinde Stahnsdorf engagiert sich stark für die S-Bahnverlängerung und will die Bürger*innen frühzeitig mit einbeziehen, Foto: VBB

i2030-Teilprojekt S25 Süd: Vermessungen für die Vorplanung laufen

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG

i2030-Teilprojekt S25 Süd: Vermessungen für die Vorplanung laufen

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG

Berlin, 30. Juni 2023

Im Rahmen der geplanten Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn wird im i2030-Korridor Südwest– neben der Wiederbelebung der alten Strecke – auch der zweigleisige Ausbau zwischen den Stationen Südende und Lichterfelde Ost sowie die Verlängerung der S-Bahn um rund 4 km von der Station Teltow Stadt bis nach Stahnsdorf untersucht.

Das Teilprojekt läuft unten dem Namen S25 Süd. Es befindet sich in einer frühen Planungsphase – erst im Januar 2023 startete die Vorplanung – und doch hat das Projektteam der DB Netz AG rund um Projektleiter Marius Hertzer schon viel erreicht. „Nachdem Mitte Februar das Vermessungskonzept vom Planungsbüro einging, starteten bereits Anfang März die Vermessungsarbeiten.“, freut sich DB-Projektingenieur Jonas Stegner.

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG

Bei der Ermittlung der Eigentümer:innen und Pächter:innen der betroffenen Flächen für den Aus- und Neubau, hat das Flächenmanagement der DB Netz tatkräftig unterstützt. Hier war die Herausforderung, dass es auf dem kurzen Streckenabschnitt ungewöhnlich viele Eigentümer:innen gibt. Auf Anhieb konnten nicht alle Eigentümer:innen über die üblichen Wege – also über entsprechende Register und Verzeichnisse – ermittelt werden. Hilfe kam durch die Gemeinde Stahnsdorf und die Stadt Teltow: Auf ihren Webseiten und Social-Media-Kanälen informierten sie über die anstehenden Vermessungen und dank vieler wertvoller Hinweise aus der Bevölkerung konnten viele noch unbekannte, teils neue Eigentümer:innen ermittelt werden.

Was sind die kommenden Schritte? Bis ca. Ende Juni 2023 sind die Vermesser:innen der DB Netz AG vor Ort und sammeln Daten, die in die weiteren Planungsschritte und die 3D-Modellierung einfließen. Die ersten Trassierungsentwürfe werden Mitte Juli erwartet. Parallel wird an der Ausschreibung der notwendigen Baugrunderkundungen und Kampfmittelsondierungen gearbeitet. Der Abschluss der Vorplanung ist für Mitte Juni 2024 anvisiert.

Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG
Vermessungen auf der Ausbaustrecke S25 Süd, Foto DB Netz AG

Heidekrautbahn Stammstrecke: Neue Entwicklungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

Freiräumarbeiten am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB

Heidekrautbahn Stammstrecke: Neue Entwicklungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh

Freiräumarbeiten am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Freiräumarbeiten am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB

Berlin, 30. Juni 2022

Die Siemensbahn soll rechtzeitig zur Eröffnung der neuen Siemensstadt Square wieder auf der historischen Strecke fahren. Sie wurde von 1927 bis 1929 errichtet und wird nun genau 100 Jahre später wieder ein wichtiger Bestandteil des Berliner-Schienennetzes werden. Die Planungen für die Reaktivierung sind komplex, die Vorplanung soll Ende 2022 abgeschlossen werden. Unter anderem werden in den laufenden Planungen die Rahmenbedingungen für die Instandsetzung des 800 Meter langen Bahn-Viaduktes geprüft.

Für die Untersuchungen werden historische Bestandsunterlagen zur Hilfe genommen. Zur Zeit der Inbetriebnahme der Bahn gab es leider noch keine flächendeckende Farbfotografie und in den Archiven existieren keine Farbfotos. Damit die Reaktivierung so gut wie möglich durchgeführt werden kann, ist eine sehr genaue Darstellung der ehemaligen Siemensbahn notwendig. Deshalb ist die Sammlung von Farbfotos aus der Zeit essenziell.

Acht Parzellen musste am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh geräumt werden, Foto: NEB AG
Acht Parzellen musste am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh geräumt werden, Foto: NEB AG

Im Februar schlossen sich weitere bauvorbereitende Maßnahmen an. So wurden unter anderem sicherheitsrelevante Suchschachtungen zur Lokalisierung bestehender Versorgungsleitungen (z.B. Starkstrom und Entwässerungsleitungen) durchgeführt.

Suchschachtungen nach Versorgungsleitungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: NEB AG
Suchschachtungen nach Versorgungsleitungen am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: NEB AG

Auch mussten lokale Baumfällungen zur Baufeldfreimachung erfolgen. Dafür ist schon jetzt als Kompensation festgelegt, dass nach Fertigstellung des neuen Haltepunktes entsprechende landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzflächen geschaffen werden. Unter anderem ist die Bepflanzung von Böschungen und umliegenden Freiflächen im Umfang von bis zu 3.000m² mit Stauden, Bäumen und Gehölzen geplant.

Freischnitt am Bahnhof Berlin-Wilhelmruh, Foto: NEB AG
Freischnitt am Bahnhof Berlin-Wilhelmruh, Foto: NEB AG

Ab März fanden weitere Vermessungen im und um den Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh statt, damit die Planungsunterlagen vervollständigt werden können.

Vermessungen im Umfeld des Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Umfeld des Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB
Vermessungen im Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, Foto: VBB

Ein Kehrgleis als Auftakt für den Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG

Ein Kehrgleis als Auftakt für den Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG
Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG

Berlin, 10. März 2023

Der i2030-Korridor Süd-Ost betrachtet ein Teilstück der historischen „Görlitzer Bahn“, die Berlin mit der zweitgrößten Brandenburger Stadt Cottbus verbindet. Der zweigleisige Ausbau wurde ab 1970 zwischen Berlin und Lübbenau (Spreewald) wiederhergestellt, bis 2027 soll nun der Abschnitt Lübbenau bis Cottbus folgen. Dann können sich Züge auch auf diesem Abschnitt auf freier Strecke begegnen, was einen Halbstundentakt Berlin – Cottbus ermöglicht. Aber auch im Bereich von Königs Wusterhausen (KW) müssen diese Züge flexibel fahren können. Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt im Netz, ist aber heute ein Nadelöhr. Er verfügt aktuell nur über ein durchgehendes Gleis in Nord-Süd-Richtung für den Regionalverkehr, was die Betriebsabläufe im Regional- und S-Bahnverkehr erschwert.

Im Projekt i2030 wird der gesamthafte Umbau des Bahnhofs als Ziel verfolgt, damit die verschiedenen Verkehre und Linien unabhängig voneinander fahren können.

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG
Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG

Der Umbau erfolgt stufenweise. Den Auftakt macht das Kehrgleis und bis 2026 folgt die Erweiterung des nördlichen Bereichs, um eine durchgehende Zweigleisigkeit für den Regionalverkehr zu schaffen. Danach soll mit weiteren Baumaßnahmen, wie zusätzlichen Oberleitungen und Einbau zusätzlicher Weichen der gesamthafte Umbau vollendet werden. 

Am Wochenende vom 03.03. – 06.03.2023 konnte das neu errichte Kehrgleis in Betrieb genommen werden. Innerhalb der Fernbahn-Totalsperrung in Königs Wusterhausen fand ein Softwarewechsel im Stellwerk statt. Parallel dazu erfolgten die letzten Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik im Bahnhof Königs Wusterhausen. Mit Betriebsbeginn am 06.03.2023 wurden die letzten notwendigen Abnahmen abgeschlossen und der Zugbetrieb pünktlich wieder aufgenommen. Seitdem steht das neu errichtete Kehrgleis dem Betrieb vollständig zur Verfügung.

Prinzipskizze für ein Kehrgleis: Der Zug fährt vom Ankunftsgleis (1) über eine Weiche (2) auf das Gleis der Kehranlage (3). Dort stellt der Fahrer den Zug ab und wechselt den Führerstand. Anschließend fährt er von dort aus über eine Weiche (4) auf das neue Gleis (5) und der Vorgang des Fahrtrichtungswechsels ist abgeschlossen.
Prinzipskizze für ein Kehrgleis: Der Zug fährt vom Ankunftsgleis (1) über eine Weiche (2) auf das Gleis der Kehranlage (3). Dort stellt der Fahrer den Zug ab und wechselt den Führerstand. Anschließend fährt er von dort aus über eine Weiche (4) auf das neue Gleis (5) und der Vorgang des Fahrtrichtungswechsels ist abgeschlossen.

Mit dem Kehrgleis ist eine erste Flexibilisierung der fahrenden Verkehre möglich. Es bietet die Möglichkeit für Eisenbahnfahrzeuge die Fahrtrichtung zu wechseln. Vorteile gegenüber dem Fahrtrichtungswechsel direkt am Bahnsteig sind zum einen die Möglichkeit des Wiedereinsetzens in einem anderen Gleis als dem Ankunftsgleis und zum anderen das Räumen des Ankunftsgleises, sodass dieses von nachfolgenden Zügen passiert werden kann. Im Fall vom Bahnhof Königs Wusterhausen dient es der Kapazitätserhöhung der Strecke Berlin – Cottbus. Wendende Züge wie z.B. die RB22 blockieren nun nicht mehr das durchgehende Hauptgleis. Und es wird zum Abstellen von Zügen z.B. über Nacht verwendet.

Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG
Letzte Prüfungen vor Inbetriebnahme am Kehrgleis am Bahnhof Königs Wusterhausen, Foto: DB Netz AG

Baugrunduntersuchungen zwischen Nauen und Berlin-Spandau starten

Ausführung von maschinellen Bohrungen und Ausbau der Grundwassermessstellen in Brieselang, Foto: DB Netz AG

Baugrunduntersuchungen zwischen Nauen und Berlin-Spandau starten

Ausführung von maschinellen Bohrungen und Ausbau der Grundwassermessstellen in Brieselang, Foto: DB Netz AG
Ausführung von maschinellen Bohrungen und Ausbau der Grundwassermessstellen in Brieselang, Foto: DB Netz AG

Berlin, 17. Februar 2023

Der i2030-Ausbaukorridor von Berlin-Spandau nach Nauen befindet sich derzeit in der Vorplanung, an deren Ende die Vorzugsvariante für die Streckenerweiterung mit zusätzlichen Gleisen steht. Hierzu werden zahlreiche Analysen vorgenommen, um sich ein Bild zur Ausgangslage vor Ort zu machen. Dazu gehören unter anderem Bauwerksuntersuchungen vorhandener Anlagen, Umweltgutachten, Umfeldanalysen und umfassende Untersuchungen zum Baugrund für die geplante Schieneninfrastruktur.

Um bestmögliche Informationen über die Bodenverhältnisse und die Eigenschaften hinsichtlich der Tragfähigkeit des Baugrundes in der geplanten Projektstrecke zu erhalten, werden umfangreiche geotechnische und geophysikalische Baugrunduntersuchungen durchgeführt. Die im Dezember gestarteten Erkundungsaufgaben umfassen die Durchführung von Bohrungen und anderen geotechnischen Untersuchungen wie Drucksondierungen, Bohrsondierungen und Rammsondierungen, welche eine optimierte Planung ermöglichen. Das Grundwasser stellt darüber hinaus eine der größten Herausforderungen für das Projekt dar. Ein Großteil der Untersuchungen befasst sich mit der Hydrogeologie, um ein besseres Verständnis der Grundwasserverhältnisse zu erlangen. Zu diesem Zweck werden Grundwassermessstellen ausgebaut, um unter anderem die saisonbedingten Schwankungen zu überwachen. Die Aufschlüsse entsprechen den aktuellen DIN EN ISO Normen und den aktuellen Bahnrichtlinien sowie Regelwerken. Darüber hinaus werden insbesondere die aktuellen natur- und umweltbehördlichen Vorschriften umgesetzt. An den entnommenen Bodenproben werden chemische und labortechnische Untersuchungen durchgeführt, um die Bodenkennwerte und u.a. die Tragfähigkeit zu ermitteln.

Gewonnene Bohrproben zur Verwendung für weitere Labortests, Foto: DB Netz AG
Gewonnene Bohrproben zur Verwendung für weitere Labortests, Foto: DB Netz AG
Proben von Kleinbohrungen für weitere Untersuchungen, Foto: DB Netz AG
Proben von Kleinbohrungen für weitere Untersuchungen, Foto: DB Netz AG

Insgesamt werden von Anfang Dezember 2022 bis Mitte 2023 auf dem rund 27 Kilometer langen Streckenabschnitt mehr als 40 Bohrungen und 200 Sondierungen durchgeführt, die umfassende Informationen über den Baugrund im künftigen Erweiterungsbereich liefern sollen. Die Baugrunduntersuchungen starteten zunächst in Nauen unter der EÜ Hertefelder Straße und werden zeitgleich fortgeführt an verschiedenen Standorten in Richtung Bahnhof Berlin-Spandau. Zum Einsatz kommen Kleinbohrgeräte, Sondiergeräte sowie Bohrgeräte.

Die Daten über den Baugrund, die mittels dieser Untersuchungen gewonnen werden, sollen Erkenntnisse dazu liefern, wie die Bauwerke im Bereich der Streckenführung am besten geplant und realisiert werden können. Das projektspezifische Baugrundgutachten fließt sowohl in die Planung für Ingenieurbauwerke, Lärmschutzwände und Verkehrsanlagen als auch in die BIM-Modellierung als digitales Baugrundmodell ein.

Nach einer Anfrage beim Kampfmitteldienst besteht für den Bereich, in dem die neuen Gleise liegen sollen, der Verdacht auf Kampfmittel aufgrund von Luftangriffen und Bodenkämpfen während des Zweiten Weltkriegs. Darum werden im Vorfeld und zeitgleich zu den Baugrunduntersuchungen entlang der Trasse Kampfmittelsondierungen durchgeführt.

Sobald alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen und Daten gesammelt sind, kann die Vorzugsvariante durch das Planungsbüro erstellt werden. Planungsbegleitend werden die Kommunen und die Öffentlichkeit mitgenommen. Im nächsten Schritt folgt dann die Entwurfsplanung, in der neue Planungsdetails ermittelt werden, damit der spätere Ausbau der zusätzlichen Gleise möglichst reibungslos verläuft.

Ausführung von maschinellen Bohrungen in der Eisenbahnüberführung Hertefelder Straße, Foto: DB Netz AG
Ausführung von maschinellen Bohrungen in der Eisenbahnüberführung Hertefelder Straße, Foto: DB Netz AG

i2030 geht in die Umsetzung: Bahnsteigverlängerungen an der RE1

Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service

i2030 geht in die Umsetzung: Bahnsteigverlängerungen an der RE1

Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service
Bahnsteig Hangelsberg, Einbringen des Obermaterials, Foto DB Station&Service

Berlin, 03. Januar 2023

Immer mehr Menschen leben und arbeiten in Berlin und Brandenburg, wollen mobil sein und setzen dabei auf umweltfreundliches Bahnfahren. Die Erweiterung des Schienenverkehrs der Hauptstadtregion werden durch Maßnahmen im Schienenausbauprojekt i2030 umgesetzt.

Für den Einsatz längerer Züge mit mehr Sitzplätzen sind Verlängerungen an den Bahnsteigen der sechs Verkehrsstationen Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark) und Pillgram erforderlich geworden.

Stationen der RE1-Linie (Ausschnitt), Grafik DB Station&Service
Stationen der RE1-Linie (Ausschnitt), Grafik DB Station&Service

An sechs Bahnhöfen des RE1 wurden an 12 Außenbahnsteige in Summe 14 Bahnsteigverlängerungen (2 Bahnsteige in Pilgram wurden an beiden Enden verlängert) mit einer Baulänge zwischen 6 und 30 Metern baulich umgesetzt. Der Projektlaufzeit umfasste weniger als zwei Jahre eine sehr kurze Zeit für Schienenprojekte hierzulande.

Die bauliche Umsetzung erfolgte über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten zwischen September und November größtenteils in vereinzelten Sperrpausen im Gleiswechselbetrieb. Somit konnte weitestgehend die Aufrechterhaltung des Personen- und Güterverkehrs mit minimalen Einschränkungen sichergestellt werden.

Beidseitige Bahnsteigverlängerungen Station Pillgram im Bereich der Absperrungen, Foto: DB Station&Service
Beidseitige Bahnsteigverlängerungen Station Pillgram im Bereich der Absperrungen, Foto: DB Station&Service

Der betroffene Streckenabschnitt der RE 1 ist elektrifiziert. Im Streckenabschnitt befinden sich Oberleitungsanlagen sowie Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, welche im Zuge der baulichen Verlängerungen in der Planung und dem Bauablauf mitberücksichtigt werden mussten. Durch die Verlängerungen der Bahnsteige wurde es erforderlich, die Beleuchtung entsprechend der neuen Nutzlänge zu erweitern.

In einer zweiten Ausbaustufe, für die bereits die Planungen laufen, werden ab 2025 noch einmal Bahnsteige auf der RE1 verlängert, damit achtteilige Züge mit zusätzlichen Sitzplätzen an allen Haltestationen halten können.

Bahnhof Fangschleuse

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 800 Reisende die Station (Stand 2019). Mit der Anbindung des Autoherstellers Tesla in der Nähe der Station Fangschleuse nehmen die Fahrgastzahlen stetig zu.

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über höhengleiche Zuwegungen vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Fangschleuse (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Fangschleuse (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 149m Baulänge in Richtung Westen verlängert.

Bauarbeiten Station Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Bauarbeiten Station Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Fertige Bahnsteigverlängerung Fangschleuse, Foto: DB Station&Service
Fertige Bahnsteigverlängerung Fangschleuse, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Hangelsberg

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 600 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 an Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,70 m) und Bahnsteig 2 an Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,75 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils

über eine höhengleiche Zuwegung vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Hangelsberg (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Hangelsberg (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 170 Meter Baulänge in Richtung Westen verlängert.

Bahnhof Hangelsberg vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Hangelsberg nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Besondere logistische Herausforderung am Bahnhof Hangelsberg

Aufgrund erschwerter Zugangsbedingungen für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen waren die Bahnsteigverlängerungen der Station Hangelsberg eine besondere logistische Herausforderung. Die Verlängerungen auf beiden Außenbahnsteigen betrugen 30 Meter und waren somit die größten Verlängerungen mit den umfangreichsten Erdbaumaßnahmen. Die Abschnitte der zu verlängernden Bahnsteige waren logistisch nur über die Gleise zugänglich. Andere Stationen konnte z.T. über Straßen und Wege erreicht werden. Die Baustelleneinrichtung befand sich ca. 400 m östlich von der Baustelle, zudem erschwerend durch einen Bahnübergang getrennt.

Arbeiten unter rollendem Rad

Die Arbeiten fanden im Gleiswechselbetrieb statt. Dadurch konnte auf dem einen Gleis der Fahrbetrieb für den Personen- und Güterverkehr aufrechterhalten werden, währenddessen die Bauarbeiten auf dem anderen Gleis mit vollständiger betrieblicher Sicherung durchgeführt werden konnten.

Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof Hangelsberg, Güter- und Personenverkehr auf Gleis 1 und Arbeiten auf dem Gleis 2, Foto DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof Hangelsberg, Güter- und Personenverkehr auf Gleis 1 und Arbeiten auf dem Gleis 2, Foto DB Station&Service

Herausforderung Baustellenlogistik

Die Baustelleneinrichtung befand sich durch einen Bahnübergang getrennt ca. 400m vom Einbauort entfernt. Bei einem Bodeneinbau von ca. 300 m³ und einem Materialtransport von 5 m³ per Güterlore auf der Schiene, war ein Zweiwegebagger mehrere Tage an dieser Station mit dem Transport des Bodens beschäftigt.

Baustelleneinrichtung und Materialtransport auf der gegenüberliegenden Seite vom Bahnübergang, Foto: DB Station&Service
Baustelleneinrichtung und Materialtransport auf der gegenüberliegenden Seite vom Bahnübergang, Foto: DB Station&Service
Materialtransport über den Bahndamm in Hangelsberg mittels einer Güterlore, Foto: DB Station&Service
Materialtransport über den Bahndamm in Hangelsberg mittels einer Güterlore, Foto: DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof. Hangelsberg Richtung Berlin, Foto: DB Station&Service
Bahnsteigverlängerung Gleis 2 Bahnhof. Hangelsberg Richtung Berlin, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Berkenbrück

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 190 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,92 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,92 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Berkenbrück (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service
Bauskizze Station Berkenbrück (Verlängerung rot markiert), Foto: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 149 Meter Baulänge in Richtung Osten verlängert.

Bahnhof Berkenbrück vor der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück vor der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück nach der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service
Bahnhof Berkenbrück nach der Bahnsteigverlängerung, Foto DB Station&Service

Bahnhof Briesen (Mark)

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 600 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,64 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 2,64 m). vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung, vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Briesen (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Briesen (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurde der Bahnsteig 1 Richtung Frankfurt/Oder in östlicher Richtung auf eine Länge von 163 Meter Baulänge verlängert. Der Bahnsteig 2 Richtung Berlin wurde in westlicher Richtung auf 149m verlängert.

Bahnhof Briesen vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Briesen nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Jacobsdorf (Mark)

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 400 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 an Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 141 m, mittlere Breite 3,28 m) und Bahnsteig 2 an Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 141 m, mittlere Breite 3,31 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt jeweils über eine höhengleiche Zuwegung, vom angrenzenden Bahnübergang.

Bauskizze Station Jacobsdorf (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Jacobsdorf (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 163 Meter Baulänge in Richtung Osten verlängert.

Bahnhof Jacobsdorf (Mark) vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Jacobsdorf (Mark) nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Bahnhof Pilgram

Die Verkehrsstation ist aufgrund der Randbedingungen in die Stationskategorie 6 eingeordnet. Täglich nutzen ca. 200 Reisende die Station (Stand 2019).

Es sind zwei Außenbahnsteige, Bahnsteig 1 mit Gleis 1 (Höhe 0,76 m, Länge 142 m, mittlere Breite 3,09 m) und Bahnsteig 2 mit Gleis 2 (Höhe 0,76 m, Länge 140 m, mittlere Breite 3,04 m) vorhanden. Der Zugang zu den Bahnsteigen und zu der Personenüberführung erfolgt jeweils von dem Bahnhofvorplatz.

Bauskizze Station Pillgram (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service
Bauskizze Station Pillgram (Verlängerung rot markiert), Grafik: DB Station&Service

Für die Realisierung der 1. Betriebsstufe an der RE1-Strecke wurden beide Bahnsteige auf eine Länge von 163 Meter Baulänge in jeweils beide Richtungen verlängert.

Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 vor der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 1 nach der Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der westlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin vor der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service
Bahnhof Pillgram Bahnsteig 2 Richtung Berlin nach der östlichen Bahnsteigverlängerung, Foto: DB Station&Service

Wieder Leben auf der Potsdamer Stammbahn: Streckenbegehung der i2030-Projektpartner

Begehung Potsdamer Stammbahn: Zehlendorf Richtung Wannsee, Foto VBB

Wieder Leben auf der Potsdamer Stammbahn: Streckenbegehung der i2030-Projektpartner

Begehung Potsdamer Stammbahn: Zehlendorf Richtung Wannsee, Foto VBB
Begehung Potsdamer Stammbahn: Zehlendorf Richtung Wannsee, Foto VBB

Berlin, 22. November 2022

Wenn das kein gutes Omen ist: Bei drei Terminen im Oktober 2022 haben die i2030-Projektpartner die Strecke des i2030-Korridors unter die Lupe genommen und daraus Schlüsse über die kommenden Planungen zur Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn gezogen. Und das jedes Mal bei strahlender Herbstsonne.

Endlich kann es losgehen, nachdem sich die Länder Berlin und Brandenburg im Mai 2022 für den Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige Strecke für den Regionalverkehr ausgesprochen haben. Um sich für die nun anstehende Vorplanung ein möglichst genaues Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen, haben die Projektbeteiligten einen Großteil der Strecke zwischen Griebnitzsee und Potsdamer Platz – insgesamt rund 21 Kilometer – zu Fuß erwandert. Zum Schienenprojekt gehört der Ausbau sowie der weitere Wiederaufbau des Berliner Innenrings als elektrifizierte, zweigleisige Strecke zwischen Schöneberg und Treptow, was noch einmal 10 zusätzliche Streckenkilometer ausmacht.

Begehung Potsdamer Stammbahn: Lichterfelde West Richtung Zehlendorf, Foto VBB
Begehung Potsdamer Stammbahn: Lichterfelde West Richtung Zehlendorf, Foto VBB

Die Begehung wurde darum in drei Abschnitten durchgeführt:

Streckenbegehung 1: Griebnitzsee-Zehlendorf

In Griebnitzsee sollen die bestehenden Regionalverkehrsbahnsteige auf die künftige Standardlänge von 220 m erweitert werden. Nach Besichtigung der Bahnsteigsituation wurde der Streckenverlauf am Abzweig Griebnitzsee (hier trennen sich die Strecken von Wannsee nach Potsdam Hbf und Potsdam-Rehbrücke) begutachtet. Während die Einbindung von der Potsdamer Stammbahn nach Griebnitzsee niveaufrei gestaltet werden soll, werden in Richtung Rehbrücke verschiedene Varianten (niveaugleich und teilweise niveaufrei) untersucht. Anschließend ging es durch teils dichten Bewuchs, bei dem es fast zum Verlust der Kameraabdeckung eines Kollegen kam. Nach der erfolgreichen Suchaktion ging es weiter über den Teltowkanal, die ehemalige Autobahnbrücke, die künftigen Halte Europarc-Dreilinden und Düppel-Kleinmachnow nach Zehlendorf.

Streckenbegehung 2: Zehlendorf – Potsdamer Platz

Vom S-Bahnsteig in Lichterfelde West wurde der Streckenbereich zu Fuß erschlossen, dann ging es weiter nach Steglitz und  Schöneberg. Dort wurde der Bereich der Verbindungskurve von der Stammbahn auf den Berliner Innenring mit Querung des Sachsendamms genauer inspiziert. Ein weiteres Augenmerk lag auf der möglichen Anordnung des angedachten direkten Übergangs vom künftigen Regionalverkehrsbahnsteig zur Ringbahn. Sowohl von der Höhe (Kreuzungsbauwerk der Ringbahn und Brücke über die Dominicusstraße) als auch der Breite sind hier die Platzverhältnisse besonders beengt. Von Schöneberg führte die Begehung weiter über die Torgauer Straße, das EUREF-Gelände, hin zur S-Bahnstation Julius-Leber-Brücke. Hier treffen die Planungen zur Potsdamer Stammbahn auf die Planungen zur Berliner S21 („Cheruskerkurve“, Bauabschnitt 3b). Um für die S21 nichts zu verbauen, wird die Trassierung der S-Bahn abschnittsweise im Projekt Stammbahn mit untersucht.

Begehung Potsdamer Stammbahn: Eisenbahnübergang Niemtzstraße, Foto VBB
Begehung Potsdamer Stammbahn: Eisenbahnübergang Niemtzstraße, Foto VBB

Streckenbegehung 3: Schöneberg – Südlicher Innenring – Treptow Güterbahnhof / Treptower Park

Beim dritten Termin starteten die Kolleg*innen von Berlin Südkreuz, bevor es weiter nach Tempelhof und dann mit der S-Bahn zur Hermannstr. ging und von dort per Fuß nach Neukölln. An diesem Tag endete die Begehung am Ostkreuz, wo ebenfalls die bestehenden Bahnsteige an Gleis 13 und 14 auf 220 m verlängert werden sollen.

Kolleg*innen verschiedener Fachgebiete sammelten Erkenntnisse darüber, wie die zukünftigen Bahnsteige angeordnet werden können, wo der Platz auf dem Bahngelände möglicherweise nicht ausreicht, welche Vorsorgemaßnahmen existieren und wo Platz für Zuwegungen zu den kommenden Stationen ist. Ob sich diese ersten Einschätzungen als zutreffend erweisen, wird in der kommenden Detailplanung geprüft.

Die Ergebnisse fließen nun in die Aufgabenstellung für den Finanzierungsvertrag zwischen Berlin,Brandenburg und der Deutschen Bahn ein. Sobald die Dokumente gezeichnet sind, kann die Ausschreibung für das Planungsbüro beginnen. Dann werden wieder regelmäßig Planer*innen und Experten*innen die Strecke begutachten und die Puzzlestücke für die komplexen Planungen Stück für Stück zusammensetzen. Bei den Zwischenständen werden die beteiligten Kommunen und die Öffentlichkeit regelmäßig auf dem Laufenden gehalten. 

Begehung Potsdamer Stammbahn: Niemetzstraße Richtung Baumschulenweg, Foto VBB
Begehung Potsdamer Stammbahn: Niemetzstraße Richtung Baumschulenweg, Foto VBB

1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

1. Tag der Schiene: Zahlreiche Interessierte bei der Ausstellung „Zug zur Zukunft“ im Technikmuseum

Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Besucher am Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB

Berlin, 22. September 2022

Der 1. Tag der Schiene bot interessierten Bürger*innen ein bundesweit breites Spektrum an Veranstaltungen an rund um das Thema Schienenverkehr in Deutschland und deren Beitrag zur Verkehrswende. Alle Unternehmen und Institutionen waren aufgerufen, eigene Veranstaltungen für die Öffentlichkeit vorzubereiten. Das Projekt i2030 hat für die Länder Berlin und Brandenburg, sowie für die Deutsche Bahn und den VBB einen hohen Stellenwert. Um zu informieren, luden die i2030-Partner zum „Tag der Offenen Tür“ in die Sonderausstellung „Zug zur Zukunft – Wie geht Verkehrswende?“ ins Technikmuseum ein. Die Besucher*innen konnten dort viele Einblicke rund um das Thema Mobilitätswende und dem Infrastrukturprojekt i2030 erlangen. Mitarbeiter*innen des Projekts standen für Fragen rund um die Planungen und Fortschritte bereit.

Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Einladung zum Tag der Schiene im Technikmuseum "Zug zur Zukunft", Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB
Akkuzug von Stadler unterwegs im Gleisdreieck Park, Foto: VBB

Im Außenbereich der Ladestraße standen Infostände vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), der Deutschen Bahn (DB), der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und dem Zughersteller Stadler bereit, um vertiefende Informationen zur Schienenbranche und den attraktiven Jobmöglichkeiten zu vermitteln.

Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock
Netzwerkabend am Tag der Schiene mit Senatorin Jarasch, Foto: SenUMVK/Villwock

Am Abend luden Berlins Verkehrssenatorin Jarasch und Brandenburgs Infrastrukturminister Beermann zum gemeinsamen Netzwerkabend ein, der den Tag abrundete. Im kommenden Jahr soll der Tag der Schiene wieder vom 15. bis 17. September stattfinden.

Zeitzeugnisse gesucht: Farbfotos von der alten Siemensbahn

Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm

Zeitzeugnisse gesucht: Farbfotos von der alten Siemensbahn

Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm
Viadukt der Siemensbahn heute, Foto: VBB, Sebastian Elm

Berlin, 30. Juni 2022

Die Siemensbahn soll rechtzeitig zur Eröffnung der neuen Siemensstadt Square wieder auf der historischen Strecke fahren. Sie wurde von 1927 bis 1929 errichtet und wird nun genau 100 Jahre später wieder ein wichtiger Bestandteil des Berliner-Schienennetzes werden. Die Planungen für die Reaktivierung sind komplex, die Vorplanung soll Ende 2022 abgeschlossen werden. Unter anderem werden in den laufenden Planungen die Rahmenbedingungen für die Instandsetzung des 800 Meter langen Bahn-Viaduktes geprüft.

Für die Untersuchungen werden historische Bestandsunterlagen zur Hilfe genommen. Zur Zeit der Inbetriebnahme der Bahn gab es leider noch keine flächendeckende Farbfotografie und in den Archiven existieren keine Farbfotos. Damit die Reaktivierung so gut wie möglich durchgeführt werden kann, ist eine sehr genaue Darstellung der ehemaligen Siemensbahn notwendig. Deshalb ist die Sammlung von Farbfotos aus der Zeit essenziell.

1972 wurde das Viadukt der Siemensbahn zum letzten Mal lackiert, Foto: VBB, Sebastian Elm
1972 wurde das Viadukt der Siemensbahn zum letzten Mal lackiert, Foto: VBB, Sebastian Elm

Helfen Sie uns, ein möglichst genaues Bild davon zu bekommen, wie das Viadukt und die Bahnhöfe in der Zeit von 1929 bis 1972 ausgesehen haben. Wir freuen uns, wenn Sie uns Fotos und historische Farbaufnahmen der Siemensbahn, des Stahlviadukts, der Brücke über den Rohrdamm oder der drei Bahnhöfe Gartenfeld, Siemensstadt und Wernerwerk zur Verfügung stellen.

Als Dankeschön für Ihre Mühe verlosen wir unter allen Einsendungen fünf Mal zwei Plätze für einen geführten Spaziergang auf der Siemensbahn am Freitag, 16. September 2022. Überzeugen Sie sich dann selbst, wie die Eisenbahnstrecke und die Bahnhöfe auf der Siemensbahn derzeit aussehen, was erhalten bleiben kann und was erneuert werden muss.

Bitte schicken Sie Ihre Zeitzeugnisse an:

siemensbahn@deutschebahn.com oder per Post an DB Netz AG, Thomas Rüffer, Caroline-Michaelis-Straße 5-11, 10115 Berlin. Bitte geben Sie auch Ihre Kontaktdaten an.

Weitere Infos unter https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/siemensbahn-reaktivierung/infobauarbeiten

i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

i2030-Planspiel für Schüler:innen: Ringen um die beste Streckenführung

Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
Das Planspiel wurde zusammen mit den i2030-Partnern und mit der Unterstützung durch die EU-Finanzierung realisiert, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola Foto: Pablo Castagnola

Berlin, 22. Mai 2022

Der Klimawandel wartet nicht auf uns. Besonders viele Jugendliche prangern zu Recht die viel zu langen Prozesse an, bis Pläne umgesetzt werden, die dem Klimaschutz helfen. Handeln ist gefragt, auch bei Schienenprojekten. Die Dringlichkeit ist unbestritten, aber warum dauert es heute trotzdem viele Jahre bis zur Inbetriebnahme von neuen Strecken?

Ein Blick in die Werkstatt der Projektplanung und demokratischen Prozesse hilft dabei, die Komplexität hinter dem Schienenausbau zu verstehen. Fahrgastprognosen, Lärmschutz oder Umweltbetrachtungen sind nur ein Bruchteil nötiger Voruntersuchungen. Darum hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg das i2030-Planspiel für Schüler*innen entwickelt.

i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Vom Hauptbahnhof bis Albrechtshof in 16 Minuten, Foto: VBB

Anhand eines fiktiven Ausbauprojektes können Schulgruppen durchspielen, wie die Schieneninfrastruktur für die Mobilität von morgen gestaltet wird. Am 20. Mai wurde das Planspiel mit Schüler*innen vom Otto-Nagel-Gymnasium aus Berlin getestet. In Kooperation mit Klasse unterwegs – dem Schulprogramm von DB Regio Nordost– stand für die Schüler*innen ein ganzer Tag der Schiene auf dem Programm.

Am Hauptbahnhof startete der Tag mit einer Übersicht über das Schienennetz der Hauptstadtregion und dem Ausbauprojekt i2030. Die Pläne für mehr Schiene im Teilprojekt Berlin-Spandau – Nauen bekamen die Schüler*innen live in Albrechtshof und am Spandauer Fernbahnhof von Projektleitern der Deutschen Bahn erläutert.

i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Ausbaustrecke Berlin-Spandau - Nauen, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Eingestimmt in die Komplexität der Planung von Infrastrukturprojekten machten sich die Schüler*innen nun auf zum Planspiel i2030, das mit bestem Blick auf die verkehrliche Situation in Spandau im 15. Stock des Spiegelturms am S-Bahnhof Stresow durchgeführt wurde. Die Teilnehmer hatten sich bereits anhand der Unterrichtsmaterialien des Planspiels gut auf die anstehende Diskussion vorbereitet.

i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola
i2030-Planspiel: Blick vom Spiegelturm-Hotel auf den Bahnhof Spandau, Foto: Deutsche Bahn, Pablo Castagnola

Im Mobilitätsausschuss der ausgedachten Stadt Falkenkrug sollten sich Bürgermeister, Verkehrsplaner*innen, Bauamtleiter*innen sowie Vertreter*innen von Orts- und Umweltinitiativen für eine Variante des Streckenneubaus entscheiden. Alle wollen den Schienenausbau, doch wie im richtigen Leben gehen die Interessen im Detail auseinander. So geht die Diskussion zwischen den Interessenvertretern angeregt und manchmal auch stürmisch hin und her.

Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen werden? Welche Interessen und Erwartungen stehen miteinander im Konflikt? Auch bei der Fahrzeit wird heftig diskutiert. „Bei Eurem Plan würde die Fahrt aber 2 Minuten länger dauern“, stellt der Verkehrsplaner fest. „Harmlos“, finden die einen. „Inakzeptabel“, sagen die anderen: „Stell Dir vor, du würdest zwei Minuten nicht atmen!“

i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB
i2030-Planspiel: Intensive Verhandlung im Mobilitätsausschusses von Falkenkrug, Foto: VBB

Nach knapp vier Stunden hat sich der Mobilitätsausschuss für eine Variante entschieden und das Projekt kann weitergeplant werden. Ähnlich wie in der Wirklichkeit.

In der Auswertung wird die Frage gestellt, ob sich die Schüler*innen den Job als Verkehrsplaner*in oder -politiker*in für sich selbst vorstellen können. „Zu stressig“, meinen die einen. Ein anderes Feedback lautet: „Irgendwie war die Diskussion genau mein Ding.“

Die i2030-Partner wollen das Planspiel weiteren Jugendlichen anbieten, um das Verständnis und die konstruktive Beteiligung für die nötige Mobilitätswende zu fördern. Bei Interesse können sich Schulen und Klassen ab Jahrgangstufe 10 unter i2030@vbb.de melden.