Stadt Nauen bekommt i2030-Sitzbankensemble am Bahnhofsvorplatz

Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen

Stadt Nauen bekommt i2030-Sitzbankensemble am Bahnhofsvorplatz

Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen
Nauens Bürgermeister Herr Meger und Kollegen aus dem i2030-Team sitzen auf der neuen i2030-Bank vor dem Bahnhof Nauen Bild: Stadt Nauen

Nauen, 2. Dezember 2024

Gegenüber dem Ticket-And-More-Kiosk am Bahnhofseingang lädt ab sofort eine i2030-Sitzbank mit begrünten Pflanzkübeln zum Verweilen ein. Die Bank weist auf den geplanten Streckenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen hin. Nauens Bürgermeister Manuel Meger begrüßt die Initiative der Länder Berlin und Brandenburg, Deutscher Bahn und VBB und wirbt als Botschafter für den Infrastrukturausbau in dem Ausbaukorridor.   

Bis vor kurzem noch führte ein Trampelpfad vom Parkplatz zum Bahnhofseingang. Nun steht auf der gepflasterten Fläche ein Bankensemble und bietet eine Sitzgelegenheit für kurze Pausen. Mit solch kleinen Zwischenmaßnahmen will das Projekt „i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“  über den kommenden Streckenausbau informieren.

Ziel der laufenden Planungen ist es, durch zusätzliche Gleise die Fern- und Regionalverkehre zu trennen, damit zukünftig mehr Züge auf der viel befahrenen Strecke zwischen Berlin und Hamburg unterwegs sein können und die Pünktlichkeit weiter verbessert wird. Der Prozess für die Planung, Finanzierung, Genehmigung und den Ausbau wird noch einige Jahre andauern. Bis zur Umsetzung sollen erste sichtbare Nutzungsangebote an den Stationen auf die kommenden Verbesserungen für die Fahrgäste hinweisen und die Akzeptanz für die Bauprojekte erhöhen. Dafür werden Gelder aus der CEF-Förderung, dem zentralen Förderinstrument der EU für den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa, sowie der Länder Berlin und Brandenburg, bereitgestellt.

Die Bank ist gleichzeitig ein erstes gemeinsames Projekt zwischen der Stadt Nauen und dem Projekt i2030. Als Botschafterkommune steht Nauen mit Bürgermeister Meger hinter den Plänen für den Streckenausbau und wirbt dafür, den geplanten Ausbau und die dafür zu führenden Dialoge zwischen den Beteiligten gemeinsam und konstruktiv anzugehen.

Bürgermeister Manuel Meger (Die Ländliche) sagte: „Die künftig verbesserte Schienenanbindung stellt in meinen Augen auch ein Stück verbesserter Lebensqualität für die Pendlerinnen und Pendler dar. Ein gleichmäßiger 20-Minuten-Takt der drei stündlichen Züge inklusiv einem RE8 als schnelle Verbindung nach Berlin nenne ich schon sehr komfortabel – verglichen mit der heutigen Situation, in der die Verteilung der drei Züge ungleichmäßig ist.“

Stefanie Engelmann + Bürokauffrau aus Berlin

Stefanie Engelmann

BOTSCHAFTER:IN

Stefanie Engelmann
Bürokauffrau aus Berlin

Stefanie Engelmann

Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?

Ich verspreche mir dass der Schienenverkehr endlich wieder zuverlässiger wird. Durch Ausbau und Reaktivierung alter Strecken, verbesserter Taktung wird auch über die Grenzen Berlins hinaus der ÖPNV wieder attraktiver. Was in der Vergangenheit versäumt wurde wird mit dem Projekt i2030 endlich aufgeholt.

Welche Meilensteine sind für Sie wesentlich?

Da ich selbst im kaufmännischen Bereich für das Projekt tätig bin, habe ich vor allem Bezug zu den Meilensteinen rund um die Strecken Nordkreuz Karow, Schönholz Tegel/Hennigsdorf und der Heidekrautbahn, die ich mitbetreuen darf. Aber auch, dass es bald mit der Siemensbahn in die „heiße“ Phase geht ist für mich ein spannender Moment.

Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?

Wichtig für das Gelingen des Projekts ist ein Hand in Hand arbeiten der Regierung, Land und Bund. Schnelle und unkomplizierte Förderungen und Genehmigungen beispielsweise. Eine Vereinfachung für die Menschen die an den Projekten arbeiten. Aber auch die Kommunikation und Gesprächsbereitschaft mit den Bürger*innen. Denn gerade die sind massiv von Einschränkungen, während des Ausbaus betroffen.

Verkehrszählung mittels KI an Bahnübergängen der S-Bahn-Verlängerung in das Falkenhagener Feld​

Verkehrszählung am Bahnügergang (BÜ) Falkenseer Chaussee mittels Videotechnik, Quelle: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden

Verkehrszählung mittels KI an Bahnübergängen der S-Bahn-Verlängerung ins Falkenhagener Feld

Verkehrszählung am Bahnügergang (BÜ) Schönwalder Allee, die Software erkennt die unterschiedlichen Verkehrsarten, Quelle: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Verkehrszählung am Bahnügergang (BÜ) Schönwalder Allee, die Software erkennt die unterschiedlichen Verkehrsarten, Quelle: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden

Berlin, 11. November 2024

Die Betrachtungen zum Ausbau der Bötzowbahn für eine Verlängerung der S-Bahn in das Falkenhagener Feld begannen Mitte 2023 und befinden sich derzeit in der Phase der Grundlagenermittlung. Die Grundlagenermittlung ist ein wichtiger Teil im Standard-Prozess für Bahnprojekte und bildet eine wichtige Basis für nachfolgende Planungsschritte. Hier werden unter anderem die Aufgabenstellung konkretisiert und Bestandsunterlagen aktualisiert.

Die Strecke der Bötzowbahn, auf der zukünftig S-Bahnzüge rollen sollen, verfügt über eine Vielzahl von Bahnübergängen. Von der Kreuzung der vierspurigen Falkenseer Chaussee bis hin zu dem Überweg am Waldweg im Spandauer Forst. Bei einem Ausbau der Strecke wollen die Projektpartner sicherzustellen, dass diese Kreuzungen auch zukünftig sicher durch alle Verkehrsteilnehmer mit geringst möglichen Beeinträchtigungen genutzt werden können. Als Grundlage für die Planung der zukünftigen Ausgestaltung der einzelnen Kreuzungen ist eine Bewertung des derzeitigen Verkehrsgeschehens notwendig.

Daher fanden im Zeitraum September 2023 bis Juni 2024 insgesamt acht Verkehrszählungen an den Bahnübergängen der Bötzowbahn statt. Durchgeführt wurden diese durch das Dresdner Ingenieurbüro Bahnkonzept in Zusammenarbeit mit der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) als Betreiberin der Strecke.

Die Verkehrszählung erfolgte videobasiert und automatisiert, sodass mit geringen Aufwendungen eine hohe Genauigkeit erzielt werden konnte. Während des Zählzeitraums nahmen Kameras das gesamte Verkehrsgeschehen an den einzelnen Bahnübergängen auf. Gemäß den eisenbahnrechtlichen Bestimmungen geschah das über drei Werktage hinweg. Hierfür wurden die Kameras in einem speziell angefertigten Gehäuse mit einem Masten neben dem Bahnübergang platziert.

Die Videoaufnahmen erfolgten im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union und wurden ausschließlich für die Verkehrszählungen verwendet. Die Aufnahmen wurden hierbei automatisch durch eine Unkenntlichmachung aller erfassten Personen anonymisiert. Eine Erhebung personenbezogener Daten beziehungsweise eine Identifizierung von Personen fand nicht statt.

Auf Basis einer von Bahnkonzept speziell entwickelten Software wurden diese Aufnahmen dann in einem zweiten Schritt schnell und zuverlässig ausgewertet. Dieses KI-basierte Programm ist dabei nicht nur in der Lage die Anzahl kreuzender Verkehrsteilnehmer zu ermitteln, sondern auch die Zusammensetzung beziehungsweise den Modal Split des kreuzenden Verkehrs festzustellen. Unterschieden wurde hier gemäß Regelwerk für Bahnübergänge zwischen den folgenden Kategorien: Motorräder, PKW, LKW, Lastzüge, Fahrräder, Fußgänger, Eisenbahnfahrzeuge und sonstige Verkehrsteilnehmer.

Neben der Ermittlung der Verkehrsstärke in den verschiedenen Kategorien konnten die Zählvideos auch genutzt werden, um beispielsweise Rückstaus auf den Bahnübergängen oder mögliche Gefahrensituationen, wie sich begegnende Schulklassen auf dem Bahnübergang am Spekteweg zu erkennen. So können die Ergebnisse auch unabhängig von dem geplanten Streckenausbau zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit genutzt werden.

Im Anschluss an die Verkehrszählungen können nun anhand der Ergebnisse die Planungsvarianten für den Ausbau konkretisiert und mögliche Szenarien für den Weiterbetrieb der Kreuzungen erarbeitet werden. Diese bilden eine wichtige Grundlage für die fortschreitende Vorplanung. Ein Abschluss der Vorplanung ist derzeit für Ende 2025 angestrebt.

Verkehrszählung am Bahnügergang (BÜ) Falkenseer Chaussee mittels Videotechnik, Quelle: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Verkehrszählung am Bahnügergang (BÜ) Falkenseer Chaussee mittels Videotechnik, Quelle: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden

Siemensbahn-Stahlviadukt (er)strahlt beim Festival of Lights in neuem Glanz

Lichtinstallation unter dem Viadukt der Siemensbahn im Rahmen des Festival of Lights 2024, Quelle: Festival of Lights

Siemensbahn-Stahlviadukt (er)strahlt beim Festival of Lights in neuem Glanz

Ursprünglicher Farbton am Stahlviadukt Farb- und Klanginszenierung Feierliche Eröffnung

Lichtinstallation unter dem Viadukt der Siemensbahn im Rahmen des Festival of Lights 2024, Quelle: Festival of Lights
Lichtinstallation unter dem Viadukt der Siemensbahn im Rahmen des Festival of Lights 2024, Quelle: Festival of Lights

Berlin, 7. Oktober 2024

Das historische Stahlviadukt der Siemensbahn ist in diesem Jahr ein Star des „Festival of Lights“. Das Bauwerk erstrahlt ab der Dämmerung in einem Blauton – in Anlehnung an die ursprüngliche Farbgebung. Die Licht- und Klanginstallation „Lines“ am Bahnhof Wernerwerk in unmittelbarer Nähe des Siemensdamms wird am Abend feierlich eröffnet. Geschwindigkeit und gute Verbindungen durch die Siemensbahn sollen veranschaulicht werden.

Schon Ende der 1920er Jahre war das etwa 800 Meter lange blaue Stahlviadukt ein markanter Blickfang. Dank intensiver Recherchen und Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt Berlin konnte die originale Farbgebung des Bauwerks bestimmt werden. Zwei Blautöne wurden dabei identifiziert. Diese Farbpalette soll bei der bevorstehenden Sanierung wiederhergestellt werden.

Im Rahmen des „Festival of Lights“ eröffnen Alexander Kaczmarek, DB -Konzernbevollmächtigter, Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Uwe Schüler, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg und Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg am 7. Oktober (heute) gemeinsam die Licht- und Klanginstallation. Diese ist in der Zeit des Festivals jeweils ab der Dämmerung bis zum späten Abend zu sehen und zu hören.

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Mit dem Wiederaufbau wird die Siemensbahn der Motor der Mobilität im Nordwesten Berlins sein – ein Symbol der Starken Schiene. Heute erwecken wir mit der Farb- und Klanginstallation die Siemensbahn für eine kurze Zeit aus ihrem Dornröschenschlaf. Das Siemensbahn-Stahlviadukt erstrahlt in seinem ursprünglichen blauen Farbton.“

Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin: „Die Licht- und Klang-Installation ist ein Blick in die Zukunft des Bahnhofs Wernerwerk. In den 1920er Jahren erstrahlte das Stahlviadukt der Siemensbahn so wie heute in leuchtendem Blau. Licht und Ton geben uns eine Ahnung davon, dass die S-Bahn hier bald wieder rollen wird. Ich wünsche dem Projekt Siemensbahn Termine und Kostenpläne, die eingehalten werden. Und uns wünsche ich einen Herbst des Lichts und der Wärme – zwischenmenschlich und gesellschaftlich.“

Uwe Schüler, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Siemens entwickelt das Quartier Siemensstadt Square. Eine Mischung aus Wohnen, Arbeit und Forschung. Durch die Wieder-inbetriebnahme der ehemaligen Siemensbahn besteht eine enge Verknüpfung der verkehrlichen mit der stadträumlichen Entwicklung. Das Festival of Lights rückt die Siemensbahn ins Bewusstsein.“

Martin Fuchs, Geschäftsführer Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg: „Die Siemensbahn ist eines der am weitesten fortgeschrittenen Projekte im Infrastrukturprojekt i2030. Wir prognostizieren, dass mit der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2029 werktäglich rund 40.000 Fahrgäste auf der wiederbelebten Strecke unterwegs sein werden. Die Siemensbahn und der Siemensstadt Square sind daher besonders gelungene Beispiele dafür, wie die Verzahnung von Mobilität, Wohnraum und Arbeitsplätzen gelingen kann.“

Informationen zum Bauvorhaben
Die als „Siemensbahn” bekannte 4,5 Kilometer lange S-Bahn-Strecke wurde bereits 1929 in Betrieb genommen. Dadurch wurde die Siemensstadt auf dem Schienenweg erschlossen. Seit 1980 fahren dort keine Züge mehr. Jetzt wird die Verbindung wiederbelebt, um neue Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Mit der Siemensbahn erhält die so genannte Siemensstadt Square eine direkte Anbindung an die Ringbahn. Das ermöglicht auch schnelle Anschlüsse zum Hauptbahnhof und zum Flughafen Berlin Brandenburg. Ergänzend wird die Station Westhafen erweitert. Zudem wird untersucht, ob eine Verlängerung der Trasse zur Erschließung weiterer neuer Wohngebiete westlich der Insel Gartenfeld möglich ist. Ab 2029 wird der Siemensstadt Square Campus mit der S-Bahn zu erreichen sein.

Tag der Schiene 2024: Radelnd auf der Potsdamer Stammbahn

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Tag der Schiene 2024: Radelnd auf der Potsdamer Stammbahn

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB
i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Berlin, 21. September 2024

Am Tag der Schiene 2024 trafen sich rund 40 Teilnehmer*innen, um die Schienenprojekte im Süden und Südwesten von Berlin per Rad zu erkunden. Eingeladen zur Rundtour hatte die Deutsche Bahn und der VIV – Verkehrs­politischer Informations­verein.

An dem sonnigen Endsommer-Vormittag kamen die Radfahrer:innen am Startpunkt an der S-Bahn Haltestelle Buckower Chaussee zusammen. Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) führte über gut ausgebaute Radwege bis zu schmalen zugewachsenen Waldwegen (also es gehört auch ein bisschen Abenteuer dazu, wenn man mehr über die zukünftigen Bahnprojekte wissen will!) und erläuterte in kurzweiligen Vorträgen alles über die jeweiligen Projektstände.

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB
i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Über den ehemaligen Güteraußenring und den Berliner Mauerweg erreichte die Gruppe eine Wiese an der Anhalter Bahn, wo Herr Kaczmarek über die anstehende Umlegung vieler Linien der Anhalter Bahn auf die Dresdner Bahn berichtete. Der nächste Halt war auf der Fußgängerbrücke mit dem Blick zum Bahnhof Teltow Stadt, der aktuell als Endstation für die S25 und S26 gilt. Von hier bekamen die Gäste einen Überblick über das i2030-Projekt zur Verlängerung der S-Bahn nach Stahnsdorf über die freigehaltene Trasse und die Herausforderung des zweigleisigen Ausbaus zwischen Südende und Lichterfelde Ost.

Das Angebot einer Abkürzung des Weges lehnte die Gruppe mit absoluter Mehrheit ab und so ging die Fahrt weiter zu den zukünftigen Stationen Iserstraße (noch in Teltow) und Sputendorfer Straße (in Stahnsdorf).

Brücke an der S25 Süd nach Teltow und zukünftig bis nach Stahnsdorf, Foto: Lima, VBB
Brücke an der S25 Süd nach Teltow und zukünftig bis nach Stahnsdorf, Foto: Lima, VBB

Im Anschluss ging die Tour weiter Richtung Düppel Kleinmachnow, wo alle wichtigen Fakten rund um das i2030-Ausbauprojekt der Potsdamer Stammbahn berichtet wurden, während daneben der Wochenmarkt abgebaut wurde. Es geht im Teilprojekt um die Reaktivierung der ersten preußischen Eisenbahnstrecke für den Regionalverkehrs. Aktuell wurde die von den Ländern beauftragte Vorplanung durch die Deutsche Bahn an ein Planungsbüro vergeben.

Beim nächsten Halt war die ehemalige Station Düppel kaum zu erkennen. ALle stellten ihre Räder ab und machten sich durch Dickicht auf die Suche nach dem  stillgelegten Bahnsteig und das alte Streckengleis, die heute von Bäumen und Büschen überwuchert sind.

Der ehemalige Bahnsteig und das Streckengleis der stillgelegten Station Düppel. Foto: Lima, VBB
Der ehemalige Bahnsteig und das Streckengleis der stillgelegten Station Düppel. Foto: Lima, VBB

Zum Schluss führte die Tour zur Lindenthaler Allee. Hier wird in absehbarer Zukunft eine Abstellanlage für die geplanten Verlängerung der U3 zur Station Mexikoplatz entstehen soll.

Fazit der Veranstaltung: Alle Beteiligten haben die Tour genossen und erwarten ein Wiedersehen bei weiteren i2030-Fahrradtouren. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren!

Potsdamer Stammbahn+: „Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“

Die Vorplanung im i2030-Projekt Potsdamer Stammbahn+ startet, Foto DB InfraGO AG/Oliver Lang

Potsdamer Stammbahn+: „Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“

Die Vorplanung im i2030-Projekt Potsdamer Stammbahn+ startet, Foto DB InfraGO AG/Oliver Lang
Die Vorplanung im i2030-Projekt Potsdamer Stammbahn+ startet, Foto DB InfraGO AG/Oliver Lang

Berlin, 15. August 2024

„Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“ (Laotse)

Und um hierherzukommen, haben DB-Projektleiter Marius Hertzer und sein Team schon einige Schritte zurückgelegt. Ein bedeutender Schritt konnte für das i2030-Projekt „Potsdamer Stammbahn +“, also die historische Potsdamer Stammbahn inkl. des südlichen Berliner Innenrings zwischen Schöneberg und Ostkreuz im Sommer 2024 erzielt werden.

i2030-Korridorkarte SÜD-WEST: Potsdamer Stammbahn+/S25-Süd, Grafik: VBB
i2030-Korridorkarte SÜD-WEST: Potsdamer Stammbahn+/S25-Süd, Grafik: VBB

Herr Hertzer, was genau ist Ihnen und Ihrem Projektteam jetzt gelungen?

Nach der Grundlagenermittlung steht in einem Infrastrukturprojekt die Vorplanung mit der Entwicklung verschiedener technischer Umsetzungsvarianten zur Erreichung der Projektziele sowie die Erstellung einer ersten Kostenschätzung an. Wir konnten hier im August als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung verschiedene hochspezialisierte Planer beauftragen, die uns in dem i2030 Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ kompetent begleiten werden. Damit können wir bis Ende 2026/ Anfang 2027 die Vorplanung (Leistungsphase 2) angehen und die Planungen zur Umsetzung des Projektes konkretisieren.

Was ist daran so besonders?

Eigentlich entspricht dies dem zu erwartenden Projektgeschäft und ist daher wenig besonders… eigentlich! Allerdings sind Planungskapazitäten aktuell sehr gefragt, da unter anderem nicht nur wir bei der Bahn hierfür Expert:innen brauchen. Daher freut es mich persönlich sehr, dass wir eine Vielzahl an interessierten Unternehmen hatten, die sich auf die Ausschreibung beworben haben.

Letztendlich ist der Zuschlag an einen guten Mix an Unternehmen gegangen, welche uns bis 2026/2027 in der Leistungsphase 2 begleiten werden – ggf. sogar bis 2033, da auch die folgenden Planungsphase (Leistungsphase 3-6) optional abgerufen werden können. 

Wir konnten damit quasi die kompletten Planungsleistungen für dieses i2030 Projekt vergeben. Das ist ein wichtiger Meilenstein, um dieses Projekt unter der Berücksichtigung einer gesicherten Anschlussfinanzierungen zielstrebig und gradlinig voranzubringen.

Und was sind jetzt die nächsten Schritte?

Die Arbeit fängt jetzt erst richtig an. Im Rahmen der Vorplanung werden mögliche Varianten für den Bau untersucht und bewertet, im Hinblick auf Umweltverträglichkeit ebenso wie nach technischen und wirtschaftlichen Kriterien. Es erfolgen dazu Abstimmungen mit den betroffenen Behörden, den tangierenden Projekten wie der S21 Berlin und erste Kostenschätzungen werden erstellt. 

Im Projekt „Potsdamer Stammbahn+“ steht jetzt zum einem die Vorplanung für den Wiederaufbau der Potsdamer Stammbahn zwischen Berlin Potsdamer Platz und Potsdam Griebnitzsee, mit Anbindung von Kleinmachnow an den SPNV und zum anderem die Ertüchtigung und Elektrifizierung des südlichen Berliner Innenrings im Fokus. 

Das Projekt zahlt darauf ein, Kapazitäten für Mehrverkehre zu schaffen, neue umsteigefreie Verbindungen und zusätzlichen Halte zu ermöglichen sowie die Resilienz im Bahnknoten zu stärken umso auch die Stadtbahn entlasten zu können. Es ist ein wichtiges Zeichen der Länder Berlin und Brandenburg, dass über das Projekt i2030 diese Planung (vor-)finanziert wird. 

Wir haben jetzt alle Bausteine zusammen, um die Details des Projektes weiter herauszuarbeiten und die Kosten zu konkretisieren. Auf dieser Basis streben wir die möglichst zeitnahe Aufnahme des Projektes in eine Bundesfinanzierung an, um die von den Projektpartnern angestrebte Zielmarke für die Inbetriebnahme, nämlich das Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – erreichen zu können. Bis dahin haben wir aber noch den ein oder anderen Schritt zu gehen und informieren im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung die interessierten Bürger:innen ab dem Jahr 2025 über die ersten Erkenntnisse.

3. Bahngipfel: Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg – i2030

Pressekonferenz zum 3. Bahngipfel von Berlin und Brandenburg am 10. Juni 2024, Foto: Senatskanzlei Berlin

Berlin und Brandenburg bekräftigen ihre Zusammenarbeit beim Ausbau der Schiene

Pressekonferenz zum 3. Bahngipfel von Berlin und Brandenburg am 10. Juni 2024, Foto: Senatskanzlei Berlin

Pressekonferenz zum 3. Bahngipfel von Berlin und Brandenburg am 10. Juni 2024, Foto: Senatskanzlei Berlin

10.06.2024 veröffentlicht von der Senatskanzlei Berlin

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke haben heute beim dritten Bahngipfel im Roten Rathaus mit der Bundesregierung, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg über den Ausbau der Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion beraten.

In einem Abschlusskommuniqué fordern beide Länder den zügigen Ausbau der Schienenverbindungen in der Hauptstadtregion, nach Polen und in die Lausitz. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts i2030 soll die Schieneninfrastruktur in der Hauptstadtregion entlang von acht Korridoren sowie im S-Bahn-Netz modernisiert und erweitert werden. Der Bund soll den Ausbau des Knotens Berlin in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) aufnehmen, mit der Potsdamer Stammbahn, dem südlichen und westlichen Berliner Innenring, der Nordbahn und der Verbindung nach Wustermark.

Von besonderer Bedeutung für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr ist auch der zweigleisige elektrifizierte Ausbau der Strecke Berlin – Küstrin (Ostbahn), der ebenfalls in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werden soll. Wichtig für die Schienenverbindungen nach Polen und in die Lausitz sind zudem die Strecken Berlin – Stettin sowie Lübbenau – Cottbus.

Die Städteverbindung Hamburg – Berlin ist deutschlandweit die am stärksten beanspruchte Direktverbindung. Für Instandhaltung und Ausbau der Strecke in den Jahren 2024 bzw. 2025 bis 2026 sowie die damit einhergehenden Vollsperrungen erwarten Berlin und Brandenburg vom Bund die Mitfinanzierung der Ersatzverkehre in das BSWAG aufzunehmen.

Wegner und Woidke: „Unsere Hauptstadtregion boomt. 300.000 Menschen pendeln täglich zwischen Berlin und Brandenburg; in den nächsten Jahren soll sich der Personenverkehr auf der Schiene sogar verdoppeln. Wir brauchen ein zuverlässiges und zukunftsfähiges Bahnnetz, damit die Verkehrswende gelingt und wir unsere ehrgeizigen Klimaziele erreichen. Berlin und Brandenburg haben bereits 335 Millionen Euro für Planungen bei i2030 gebunden. Nun ist der Bund am Zug. Wir fordern, dass der Bund seine Finanzierungszusagen einhält und die Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt, was auf unsere Initiative hin im Bund-Länder-Pakt aufgenommen wurde.“

Wegner betonte: „Wir müssen den Bahnverkehr beschleunigen, statt ihn auszubremsen. Der Berliner Bahnknoten ist ein entscheidender Teil des Bahnnetzes der Hauptstadtregion. Wir erwarten, dass der Bund den Ausbau mit vordringlichem Bedarf weiterverfolgt. Bei dieser Mammutaufgabe dürfen wir keine Zeit mehr verlieren, denn wir möchten die Menschen für den Umstieg auf die Bahn und den Öffentlichen Personennahverkehr gewinnen. Nur dann wird uns die Verkehrswende gelingen, nur dann können wir unser Klima besser schützen. Das Bahnnetz muss mit der Entwicklung in Deutschland und unserer Region mitwachsen.“

Woidke sagte: „Eine gute Schienenanbindung ist wichtig für das Gelingen des Strukturwandels in der Lausitz. Ich bin froh, dass die Baufinanzierung für die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Lübbenau – Cottbus nun gesichert ist. Dafür sind 265 Millionen Euro eingeplant. Damit rücken Berlin und Cottbus zukünftig näher zusammen. Ab 2027 werden deutlich mehr Züge in kürzeren Abständen auf der Strecke Berlin – Cottbus fahren können. Für die weitere Entwicklung Ostbrandenburgs und unserer polnischen Nachbarregionen ist die Ostbahn von entscheidender Bedeutung Hier müssen wir vorankommen. Es ist gut, dass der Bund die überregionale Bedeutung der Strecke endlich anerkannt und sie in den potenziellen Bedarf des Schienenausbaugesetzes aufgenommen hat. Nun müssen rasch die nächsten Schritte eingeleitet werden.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Michael Theurer, betonte: „Wir haben in dieser Legislatur die Planungsbeschleunigung von Vorhaben der Eisenbahninfrastruktur deutlich vorangetrieben. Berlin und Brandenburg sind zudem eng in den Prozess der Fortschreibung des Zielfahrplans Deutschlandtakt eingebunden, damit z.B. die i2030-Maßnahmen entsprechend berücksichtigt werden können.“

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Richard Lutz, ergänzte: „Eine boomende Hauptstadtregion braucht eine starke Schiene, um noch mehr Menschen den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu erleichtern. Deshalb investieren wir 2024 gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg und dem Bund rund zwei Milliarden Euro in die Eisenbahninfrastruktur. Damit treiben wir wichtige Projekte voran, schaffen die Basis für weiteres Wachstum und Verkehrsverlagerung und tragen dazu bei, die Region noch attraktiver zu machen.“

Am Bahngipfel nahmen unter anderen auch Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde, Brandenburgs Verkehrsminister Rainer Genilke, Florian Graf, Chef der Berliner Senatskanzlei, Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei Brandenburg, Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, Bevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sowie Vertreter des Eisenbahn-Bundesamts und des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg teil.

Zu den einzelnen Punktenwird auf das Abschlusskommuniqué verwiesen.

E-Mail: presse-information@senatskanzlei.berlin.de

Für die Lokführerin oder Schienenbauer von morgen – Projekt i2030 sponsert Spielbox an Berliner Kita

v.r. Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB / Julia Voß, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz / Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Olga Schnerr, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz vor der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB

Für die Lokführerin oder Schienenbauer von morgen – Projekt i2030 sponsert Spielbox an Berliner Kita

v.r. Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB / Julia Voß, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz / Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Olga Schnerr, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz vor der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
v.r. Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB / Julia Voß, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz / Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Olga Schnerr, Kitaleitung FRÖBEL-Kindergarten Flipflopz vor der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB

Berlin, 14. Februar 2024

Frau Prof. Milius, Sie haben die Kitaboxen mit Spielzeug rund um das Thema Eisenbahn ins Leben gerufen. In Ihrem Alltag arbeiten Sie mit Studierenden der TU Berlin zusammen. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Projekt für Kitakindern zu starten?

Die Weichen, in welche Richtung sich Kinder und Jugendliche nach der Schule orientieren, werden schon sehr früh, häufig vor der Pubertät gelegt. Gerade der Mut, Technik verstehen zu wollen, und das Gefühl zu haben, dass man das auch kann, ist bei Kindern sehr ausgeprägt. Wir möchten mit den Boxen Kinder in den Kontakt mit dem System Bahn bringen, sie dafür begeistern, dass das etwas Spannendes und Cooles, manchmal auch Kompliziertes ist. Bahn soll Spaß machen. Und natürlich hoffen wir, dass ein bisschen der Begeisterung auch auf die Eltern, Großeltern und Freunde überschwappt.

Frau Bonde, der VBB als Partner im „Projekt i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“ übergibt eine Box an eine Berliner Kita. Was war der Impuls die Initiative zu unterstützen?

Polizist, Tierärztin und Pilot sind die Top 3 Berufswünsche von Kitakindern. Warum nicht auch Lokführerin oder Schienenbauer? Die Eisenbahn ist kein Relikt aus (Ur-) Großelternzeiten, sondern topmodern, zukunftsweisend, klimaschützend und macht zudem Spaß. Je früher die Kinder ein gutes Gefühl zu Zügen und Schienen bekommen, desto eher werden sie künftige Fahrgäste – vielleicht sogar Mitarbeitende in der spannenden, innovativen Verkehrsbranche. Der VBB steht für öffentlichen Nahverkehr und engagiert sich im i2030-Projekt mit den Ländern Berlin und Brandenburg und der Deutschen Bahn für den Ausbau des Schienennetzes in Berlin und Brandenburg. So liegt es nahe, dass wir die Aktion sehr gern unterstützen. Und vielleicht bewirken wir damit ja auch ein bisschen Bahnbegeisterung.

Frau Voß, als Sie als Kitaleiterin angefragt wurden, haben Sie sofort zugesagt. Welche Gründe waren für Sie ausschlagegebend?

Ein Teil unserer Strategie bei FRÖBEL ist das Thema „nachhaltige Mobilität“ als Säule im Bereich der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung. Nachhaltigkeit ist für FRÖBEL besonders wichtig, weshalb wir unsere rund 5.500 Mitarbeitenden immer wieder ermutigen, das eigene Auto stehenzulassen. Seit dem Sommer 2023 haben alle Beschäftigten bundesweit die Möglichkeit, über eine Mobilitätszulage ein Fahrrad zu leasen und das „Deutschland-Ticket“ zu nutzen. Damit sind wir wichtige Vorbilder für die Kinder in unseren Einrichtungen. Gleichzeitig tragen wir unseren Teil zur nachhaltigen Mobilität bei und stärken der Umweltverbund: in der U-Bahn, der Tram oder auf dem Fahrrad.

v.l. Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
v.l. Karin Kamitz, Bezirksvorstand VDEI e.V. / Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. / Ute Bonde, Geschäftsführerin des VBB bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB

Wenn man Kindern heute nach Verkehrsmittel der Zukunft fragt, kommen oft fliegende Autos oder interstellare Raumschiffe als Antwort. Warum ist die Eisenbahn aus Ihrer Sicht kein Relikt aus der Vergangenheit?

Prof. Birgit Milius: Die Bahn ist unglaublich energieffizient unterwegs, kann viele Menschen bei geringstem Raumanspruch transportieren. Gerade in Städten wie in Berlin wird es noch lange keine Alternative zum schienengebundenen Verkehr geben. Muss es auch nicht, denn das System verändert sich ständig, wird moderner, digitaler und noch mehr auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet. Die Bahn ist das Rückgrat eines integrierten Mobilitätsangebots, in Kombination mit Fahrrädern, Rollern, Bussen und auch Autos wird es möglich werden, sich schnell und bequem fortzubewegen.

Ute Bonde: Ich sehe derzeit bei den klimafreundlichen Verkehrsmitteln der Zukunft keine Alternative zur Bahn. Für die Bahnbranche sind heute Ökostrom und Wasserstoff die entscheidenden Energieträger. Unser Ziel ist es, dass ab 2037 keine Dieselloks im Verbundgebiet mehr unterwegs sind. Der klimafreundliche Nahverkehr ist ein wichtiger Schlüssel zur Verkehrswende und unsere Vision für die nahe Zukunft, damit unsere Kinder und folgende Generationen hier genauso gut leben können, wie wir heute.

Julia Voß: Ich erlebe seit vielen Jahren im Kindergarten, wie die Bahn den Alltag der Kinder prägt. Sie können Stationen benennen, sie möchten den Türknopf drücken, kaufen Tickets und schauen jeden Tag aufs Neue aus den Zugfenstern und beobachten die Welt. Die Bahn ist allgegenwärtig im Alltag eines Kindes. Insbesondere in einer Stadt wie Berlin sind Bahnen nicht wegzudenken und definitiv kein Relikt aus der Vergangenheit.

Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB
Prof. Birgit Milius, Präsidentin des VDEI e.V. bei der Übergabe der Box an die Kitagruppe, Foto VBB

S-Bahn Richtung Falkenhagener Feld – Vermessungen beginnen mit Freischnitt

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

S-Bahn Richtung Falkenhagener Feld – Vermessungen beginnen mit Freischnitt

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Berlin, 22. Januar 2024

Im Rahmen des i2030-Teilprojektes Berlin-Spandau – Nauen wird eine Erweiterung der Berliner S-Bahn über den heutigen Endpunkt in Berlin-Spandau hinaus geplant. Neben dem Teilabschnitt Berlin-Spandau – Nauen ist dabei in einem weiteren Teilabschnitt eine Verlängerung der S-Bahn über die bestehende Bötzowbahn in das Falkenhagener Feld angedacht. Neben einer Führung bis zur Falkenseer Chaussee soll eine optionale Verlängerung bis Johannesstift untersucht werden. Der exakte Endpunkt der Strecke in Berlin-Johannesstift wird dabei noch bestimmt. Erstmals wird bei diesem Projekt eine S-Bahn in Berlin auf den Gleisen einer nichtbundeseigenen Eisenbahn geplant – denn die Bötzowbahn gehört nicht der DB InfraGO AG, sondern wird von der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) betrieben.

Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Sommer 2023. Foto: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Sommer 2023. Foto: Bahnkonzept GmbH Deutschland, Dresden
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Herbst 2023. Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Wichernstraße mit Blickrichtung Johannesstift im Herbst 2023. Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Mitte 2023 begann offiziell die Vorplanung für die S-Bahn in das Falkenhagener Feld durch das Dresdner Ingenieurbüro Bahnkonzept. Im Fokus steht zunächst die Grundlagenermittlung als Basis für nachfolgende Planungsschritte. Dafür ist die Erstellung und Aktualisierung der Bestandspläne der Bötzowbahn notwendig. Während ein großer Abschnitt der Bötzowbahn heute noch gelegentlich von Zügen des Schienengüterverkehrs befahren wird, ist der verbleibende Abschnitt zwischen der Schönwalder Allee und der Wichernstraße seit vielen Jahren stillgelegt und als Ergebnis stark überwachsen. Um mit den Vermessungsarbeiten auf diesem Abschnitt beginnen zu können, war daher zunächst die Beseitigung der Vegetation auf dem Abschnitt notwendig.

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Im November 2023 fand der Freischnitt des Streckenabschnittes zwischen der Schönwalder Allee und der Wichernstraße statt. Dies geschah in der vegetationsarmen Periode unter Berücksichtigung der geltenden umwelt- und eisenbahnrechtlichen Belange. Innerhalb von zwei Tagen wurden etwa 740 Meter ehemalige Eisenbahnstrecke von Bäumen und Sträuchern befreit, um ein Betreten des Geländes im Rahmen der Vorplanung zu ermöglichen. Ein vollständiger Freischnitt für die Befahrung des Abschnittes durch Eisenbahnfahrzeuge ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht notwendig. Die Eingriffe konnten so möglichst geringgehalten werden.

Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein
Freischnitt-Arbeiten innerhalb der Vorplanung zwischen Schönwalder Allee und Wichernstraße, Foto: Wilhelm Kemming GmbH, Roßwein

Im Anschluss an den Freischnitt folgen nun die Vermessungsarbeiten auf dem gesamten Streckenabschnitt. Anhand dieser können dann aktualisierte Bestandsunterlagen erstellt werden, welche eine wichtige Grundlage für alle weiteren Arbeiten, wie Baugrunduntersuchungen oder Trassierungsarbeiten darstellen. Seit September 2023 finden zudem bereits erste automatisierte Verkehrszählungen an den Bahnübergängen statt. Der Abschluss der Vorplanungen ist derzeit für Ende 2025 geplant.

Informationsveranstaltung: Mit vereinten Kräften für die Siemensbahn

Großes Interesse an der Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Informationsveranstaltung: Mit vereinten Kräften für die Siemensbahn

Großes Interesse an der Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Großes Interesse an der Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Berlin, 14. September 2023

Am 14. September 2023 haben wir eine Informationsveranstaltung im Bezirk Berlin-Spandau zur Reaktivierung der historischen Siemensbahn durchgeführt.

Mehr als 260 Menschen haben sich auf den Weg in das Wernerwerk-Hochhaus gemacht, um sich persönlich über den aktuellen Stand des i2030-Bauvorhabens Reaktivierung der Siemensbahn zu informieren. Gemeinsam mit den Zuschauer:innen aus dem digitalen Webcast haben insgesamt fast 400 Interessierte die Veranstaltung verfolgt.

Verfolgten den Vortrag aufmerksam: Der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin, Alexander Kaczmarek, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, Dr. Sören Wustrow, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Verfolgten den Vortrag aufmerksam: Der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin, Alexander Kaczmarek, die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, Dr. Sören Wustrow, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Begrüßt wurden die Gäste durch Manja Schreiner (Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt), Thorsten Schatz (Spandauer Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Natur- und Umweltschutz) und Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn u.a. für Berlin).

Blick auf das historische Viadukt. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Blick auf das historische Viadukt. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

„Diese Veranstaltung ist ein Zeichen, dass es ernst wird“, brachte es der Konzernbevollmächtigte, Alexander Kaczmarek es auf den Punkt. Passenderweise wurde die Veranstaltung im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Siemens durchgeführt. Aus dem Saal in der 11. Etage hatte man einen großartigen Ausblick auf das Viadukt der Siemensbahn und die Verkehrsstation Wernerwerk. Noch wartet die seit 1980 nicht mehr befahrene Strecke auf die Wiederbelebung, um zukünftig den neuen Stadtteil Siemensstadt Square sowie Gartenfeld an die Berliner S-Bahn-Ring anzubinden.

Der Leiter der Projekte Siemensbahn ging zu Beginn seines Vortrags auch auf die Historie der Siemensbahn ein. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Der Leiter der Projekte Siemensbahn ging zu Beginn seines Vortrags auch auf die Historie der Siemensbahn ein. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Der Projektleiter der DB Netz AG für die Siemensbahn, Thomas Rüffer, stellte den aktuellen Stand der Planungen vor und informierte über die konkreten Bauphasen der drei Projektabschnitte. Bezüglich der Zeitschiene ließ Rüffer keinen Zweifel offen: „Dank einer akkuraten Planung gehen wir weiterhin davon aus, die Siemensbahn in 2029 wieder in Betrieb zu nehmen.“

Im Anschluss an die Projektpräsentation hatten sowohl die Gäste im Saal als auch die digital zugeschalteten Interessenten ausführlich Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Zahlreiche Punkte konnten durch den Projektleiter Siemensbahn direkt vor Ort beantwortet werden.

Großes Interesse am Projekt Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)
Großes Interesse am Projekt Siemensbahn: Mehr als 260 Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen. (Foto: SenMVKU/Vorwerk)

Von besonderem Interesse war unter anderem das Thema Lärmschutz. Hierzu erklärte Thomas Rüffer, dass die Deutsche Bahn mehrere verschiedene Schallschutzmaßnahmen (z.B. Unterschotter-Matten und Schienenschmieranlagen) zur Reduzierung von Fahrgeräuschen umsetzen wird.

Die Dokumentation der Fragen und Antworten inkl. aller weiteren Unterlagen der Veranstaltung stehen hier im BauInfoPortal bereit.