i2030-Gutachten empfiehlt Teilelektrifizierung des Prignitz-Express

i2030-Partner unterwegs mit dem Flirt Akku Testzug von Stadler auf dem Prignitz-Express, Foto VBB/ Marion Hunger

VBB stellt Diesel-Ausstiegsstrategie für Regionalverkehr vor und prüft Teilelektrifizierung des Prignitz-Express

20.04.2022

Auf der Sonderfahrt mit einem Akku-Zug der Firma Stadler präsentierte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammen mit Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch, Infrastrukturminister Guido Beermann und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn die gemeinsame Zielstrategie für den Dieselausstieg im Regionalverkehr. Mit der weiteren Elektrifizierung von Strecken und durch den Einsatz von alternativen Antriebsarten soll der Schienenverkehr im VBB-Gebiet bis 2037 lokal emissionsfrei werden. Ein Gutachten im Infrastrukturprojekt i2030 im Rahmen der Neuvergabe des Netzes empfiehlt in diesem Zusammenhang eine abschnittsweise Elektrifizierung der Strecke von Wittenberge über Neuruppin nach Berlin (RE6, RB55).

Aktuell fahren rund 73 Prozent der Regionalverkehre in Berlin und Brandenburg klimafreundlich mit Strom per Fahrleitung. Die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB haben sich als Ziel gesetzt, bis 2037 alle verbliebenden nicht elektrifizierten Strecken von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. Damit der öffentliche Nahverkehr weiterhin die klimafreundlichste motorisierte Mobilitätsart bleibt, soll der Eisenbahnverkehr dieselfrei werden. Nicht jede Strecke muss dafür durchgehend mit einer Oberleitung ausgebaut werden. Für Batterie-Triebzüge (BEMU) genügt eine abschnittsweise Elektrifizierung der Strecke, für Wasserstoff-Triebzüge (HEMU) eine Tankstelle Die ersten Fahrzeugumstellungen zum Beispiel im Netz Ostbrandenburg und auf der Heidekrautbahn (RB27) sind bereits zum Fahrplanwechsel Ende 2024 geplant.

Der Prignitz-Express (RE6 und RB55) ist die längste Strecke in Brandenburg ohne Oberleitung. Mit dem angestrebten Ausbau der Infrastruktur würde der Verkehrsvertrag für den Prignitz-Express so neu ausgeschrieben, damit er Fahrzeuge mit alternativen Antrieben vorsieht. Statt Dieselkraftstoff wird dann künftig Strom genutzt.

Gutachten empfiehlt Batterie-Triebzüge

Ein durch den VBB beauftragtes Gutachten für die Prignitz-Express-Strecke hat den Einsatz von alternativen Antrieben untersucht und die Technologien miteinander verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Im nächsten Planungsschritt erarbeitet der VBB gemeinsam mit der Deutschen Bahn, auf welchen Teilabschnitten Oberleitungen zu errichten wären, um die Batterie-Triebzüge während der Fahrt aufzuladen. Der Batterie-Triebzug kommt nach Errichtung der Teilelektrifizierung.

Parallel laufen die Planungen für den i2030-Korridor des Prignitz-Express weiter. Der nächste Meilenstein ist der Infrastrukturausbau für den 30-Minuten-Takt zwischen Neuruppin und Hennigsdorf. Als Umsetzungsziel für diese Angebotsverdichtung wird 2026 angestrebt.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin: „Damit wir unsere Klimaziele erreichen, müssen wir auch auf der Schiene immer mehr Alternativen zu fossilen Antriebsarten nutzen. Ich freue mich, dass der Prignitz-Express bald im Akkubetrieb unterwegs sein kann. Gemeinsam mit Brandenburg machen wir den Regionalverkehr sauberer und attraktiver.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Wir wollen die Verkehrswende in Brandenburg mit Nachdruck vorantreiben. Deshalb wird das Thema Klimaneutralität ein Schwerpunkt unseres neuen Landesnahverkehrsplans sein. Unser Ziel ist es, bis 2037 eine vollständige Dekarbonisierung des SPNV zu erreichen. Einen wichtigen Schritt dorthin gehen wir mit dem Wunsch zur Elektrifizierung des Prignitz Express. Zusammen mit dem geplanten 30-Minuten-Takt zwischen Velten und Neuruppin ab 2026 werden wir hier ein attraktives, leistungsstarkes Angebot schaffen, das noch mehr Fahrgäste davon überzeugen wird, den klimafreundlichen SPNV zu nutzen.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Der klimafreundlichen Schiene gehört die Zukunft. Die DB sagt Schritt für Schritt ‚ade‘ zum Diesel – und treibt innovative Infrastrukturlösungen wie Oberleitungsinseln genauso voran wie alternative Antriebe und Kraftstoffe. Wer neben bisher nicht elektrifizierten Bahnstrecken lebt oder arbeitet, wird mit den neuen Technologien weniger Bahn hören und riechen. Damit geht die Bahn im Gegensatz zum Auto noch schneller den Weg in Richtung emissionsfreies Zeitalter.“ 

Thomas Dill, Bereichsleiter des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit dem Jahr 2037 haben wir uns mit den Ländern Berlin und Brandenburg ein konkretes Ziel gesetzt, den Schienenverkehr im VBB lokal emissionsfrei zu gestalten. Die Elektrifizierung per Oberleitung bleibt die effizienteste Lösung für einen klimafreundlichen Regionalverkehr. Alternative Antriebe stellen aber eine wichtige Brückentechnologie dar oder können auch langfristig wirtschaftlich sinnvoller für Strecken sein, auf denen vergleichsweise wenige Züge verkehren. Es erwarten uns spannende Jahre, in denen die neuen Technologien mit Akku und Wasserstoff erprobt werden und sich beweisen müssen. Der VBB nimmt mit mehreren Projekten in dem Bereich eine Vorreiterrolle ein. Mehrere davon sind dabei eng mit dem Infrastrukturausbau im i2030-Projekt verwoben.“

Hintergrund Zielstrategie Dieselausstieg bis 2037

Die Umstellung aller SPNV-Linien in Berlin und Brandenburg von Dieselbetrieb auf elektrischen Betrieb oder alternative Antriebe wird bis 2037 angestrebt. Bis dahin soll der Anteil von dieselgetriebenen Strecken im Bahnregionalverkehr im VBB von heute 27 Prozent auf null Prozent sinken. Als Voraussetzung für den Einsatz von Akkuzügen braucht es mindestens teilelektrifizierte Strecken und für Wasserstoffzüge ein gut ausgebautes Netz von H2-Tankstellen und -Produktionsstellen. Bestehende Verkehrsverträge sind an ihre Laufzeiten gebunden, aber künftige Ausschreibungen werden sukzessive auf alternative Antriebe umgestellt.

Hintergrund Prignitz-Express (RE6, RB55)

Gleich zwei Regionale Wachstumskerne liegen an auf der Strecke des Prignitz-Express: Die Fontanestadt Neuruppin hat als Mittelzentrum eine besondere Funktion für die nähere Umgebung und ist ein wichtiger Tourismusstandort. Velten und Hennigsdorf bilden gemeinsam mit Oranienburg unter anderem Deutschlands wichtigsten Bahnindustriestandort und haben hohe Ein- und Auspendleranteile in beide Richtungen.

In der Region wird ein weiteres Bevölkerungswachstum erwartet. Der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) weist die Strecke von Hennigsdorf bis Oberkrämer (bei Kremmen) als Achse für die künftige Siedlungsentwicklung aus. Für die wachsende Zahl an Pendler*innen und zur besseren Anbindung an die Prignitz wird innerhalb von i2030 u.a. der Infrastrukturausbau für einen 30-Minuten-Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin bis 2026 vorangetrieben.

Im Gutachten für alternative Antriebe auf dem Prignitz-Express wurden folgende Arbeitspakete untersucht:

  • Aufstellung eines Betriebskonzeptes auf Basis des Zielzustandes i2030
  • Aufstellung von Infrastrukturvarianten für die jeweiligen Fahrzeugkonzepte
  • Kostenermittlung für beide Antriebslösungen
  • Vergleich der Wirtschaftlichkeit und Sensitivitätsanalyse
  • Analyse von Förderprogrammen

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i2030-Maßnahmenpaket Berliner S-Bahn

S-Bahnausbau mit i2030, Foto: VBB (Sebastian Elm)

Länder finanzieren weitere Teilmaßnahmen für Verbesserungen im S-Bahnnetz

17.03.2022

Die Länder Berlin und Brandenburg haben eine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für weitere Teilmaßnahmen zur Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung im Berliner S-Bahnnetz unterzeichnet. Für die kommenden Projektplanungen stehen nach einer ersten Tranche über 32 Mio. Euro vom Februar 2021 jetzt weitere 35 Mio. Euro Landesmittel für die zweite Tranche zur Verfügung. Der Netzausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Die 35 infrastrukturellen Einzelmaßnahmen, zu denen sich die i2030-Partner verständigt haben, sind zur Bestellung zusätzlicher Verkehrsleistungen, zur Verbesserung der Betriebsqualität und für die geplanten Streckenausbauten im Berliner S-Bahnnetz erforderlich. Die im Februar 2021 abgeschlossene Sammelvereinbarung regelt die finanzielle Absicherung der Planung von der Vor- bis hin zur Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 2 bis 4) durch die Länder Berlin und Brandenburg. In einer zweiten Tranche stehen nun 35 Mio. Euro Landesmittel zur Fortführung der Planungen von 13 Teilmaßnahmen bereit. Für die noch offenen Maßnahmen wird die Bildung von weiteren Tranchen in den kommenden Monaten angestrebt. 

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Wir binden Berlins Peripherie besser an und schaffen neue Mobilitätsangebote für die Menschen in der Hauptstadtregion. Berlin investiert gemeinsam mit Brandenburg, der Bahn und dem VBB in das Schienenausbau-Projekt i2030, das diese neuen Verbindungen stärkt, innerhalb der Stadt, bis an den Stadtrand und darüber hinaus. Mit der zweiten Finanzierungstranche verbessern wir das Berliner S-Bahn-Netz, schaffen mehr Flexibilität und Kapazität für die wichtigsten Strecken in und um Berlin. Die S-Bahn kann so verlässlich mehr Fahrgäste transportieren – und wir liefern endlich die Voraussetzungen für 10-Minuten-Taktungen auf bestehenden Außenstrecken, etwa zwischen Bernau und Buch. Das sind genau die Verbesserungen, die wir brauchen, um Pendlerinnen und Pendler vom Umstieg auf die Bahn zu überzeugen.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Die S-Bahn ist ein wichtiges Bindeglied zwischen unseren beiden Ländern. Sie trägt damit wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Hauptstadtregion bei. Deshalb wollen wir mit i2030 gemeinsam Engpässe beseitigen, die Angebote ausbauen und so die Pendlerströme zwischen Berlin und Brandenburg entzerren. Gleichzeitig bringen wir mit der klimafreundlichen S-Bahn die Verkehrswende voran. Mit der jetzt startenden Planung zum zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen Buch und Bernau schaffen wir die Voraussetzungen für den betrieblich möglichen 10-Minutentakt auf dem Nordast der S2. Die S5 nach Strausberg ist schon Gegenstand der 1. Tranche gewesen.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern:

„Nicht nur Streckenverlängerungen bringen mehr und neue Fahrgäste in das System Bahn. Wenn die Mobilitätswende wirklich Realität werden soll, braucht auch das bestehende S-Bahnnetz Verbesserungen in Qualität und Quantität. In der 2. Tranche des S-Bahnpakets in i2030 schaffen wir als Deutsche Bahn gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg die Voraussetzungen für mehr Fahrgäste in noch pünktlicheren und häufiger fahrenden Zügen u.a. durch zahlreiche neue Abstell- sowie Zugbildungsanlagen.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Die Berliner S-Bahn ist seit Jahrzehnten eine tragende Säule des Öffentlichen Verkehrs in Berlin und Brandenburg. Sie ist eine Hauptschlagader des ÖPNV im VBB-Land. Mit der jetzigen Finanzierungsvereinbarung wird die Zukunftsfähigkeit der S-Bahn weiter abgesichert. Die vorgesehenen Verbesserungen bringen neben mehr Material besonders auch mehr Qualität für die Fahrgäste sowie absolute Klimafreundlichkeit. Es braucht jetzt alle gebündelten Kräfte, um die 35 Einzelmaßnahmen für die Berliner S-Bahn und die weiteren acht i2030-Korridore in den kommenden Jahren umzusetzen. Das ist essentiell für eine gelingende Verkehrswende.“

Der Fokus bei der zweiten Tranche liegt auf dem Ausbau von Abstellanlagen im Zuge der S-Bahnausschreibung mit einer Erweiterung der Zugflotte und Angebotsverdichtung in den kommenden Jahren. Die zusätzlich benötigte Infrastruktur wird auch innerhalb von i2030 geplant und umgesetzt. Weitere Schwerpunkte sind der Streckenausbau zur Ermöglichung eines 10-Minuten-Taktes zwischen Buch und Bernau und die Realisierung der Verkehrsstation Kamenzer Damm. Darüber hinaus sollen die S-Bahnverkehre auf der Ringbahn durch neue Weichenverbindungen und Bahnsteigkanten, den Ausbau der Energieversorgung und die Ergänzung moderner Leit- und Sicherungstechnik stabilisiert werden.

Hintergrund Berliner S-Bahn: Die S-Bahn leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt und auf den Siedlungsachsen im nahegelegenen Umland. Sie ist komplett elektrifiziert und fährt vollständig mit Ökostrom. Die Fahrgäste profitieren von einem gut ausgebauten Netz und kurzen Fahrzeiten durch die großflächige Stadt. Die S-Bahn vernetzt den Innenstadtbereich mehrmals die Stunde mit den Umlandgemeinden. Sie bringt bereits heute täglich etwa 1,5 Millionen Menschen von A nach B. Seit Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen für die S-Bahn. So stiegen die Fahrgastzahlen von 2012 bis 2018 um 21 Prozent. Der aktuelle Berliner Nahverkehrsplan rechnet bis 2030 mit einer weiteren Nachfragesteigerung von bis zu 42 Prozent für die öffentlichen Verkehrsangebote.

Die 2. Tranche umfasst folgende Teilmaßnahmen:

  1. Abstellanlage Beusselstraße/Westhafen
  2. Zweigleisiger Ausbau zwischen Buch – Bernau
  3. Abstellanlage Frohnau
  4. Umwandlung Haltepunkt Westkreuz in einen Bahnhof durch zusätzliche Weichenverbindung
  5. Abstellanlage Waidmannslust
  6. Abstellanlage Marzahn
  7. Zugbildungsanlage Nordbahnhof
  8. Abstellanlage Lichterfelde Süd
  9. Bahnsteigkante Halensee
  10. Bahnsteigkante Messe Nord und Anbindung Kehranlage
  11. Bahnsteigkante Westend
  12. Verkehrsstation Kamenzer Damm
  13. Abstellanlage Hundekehle

Das i2030-Maßnahmenpaket für die Berliner S-Bahn ermöglicht die Umsetzung folgender Ziele:

  • Mehr Züge: Angebotsausweitung und mehr Kapazität
  • Ausweitung des 10-Minuten-Taktes auf Außenästen des Netzes
  • Verbesserung der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit
  • Erweiterung des Netzes für einen stabilen Verkehr nicht nur im Regelbetrieb, sondern auch bei planmäßigen Abweichungen wie Baustellen oder Instandsetzungsarbeiten sowie im Störungsfall
  • Veränderung des Modal Split zu Gunsten des ÖPNV
  • Senkung des CO2-Ausstoßes

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i2030-Teilprojekt S25 Süd: Planungen für eine S-Bahn nach Stahnsdorf werden vertieft

S-Bahn an heutiger Endhaltestelle Teltow Stadt, Foto VBB

i2030-Teilprojekt S25 Süd: Planungen für eine S-Bahn nach Stahnsdorf werden vertieft

14. Januar 2022

Die Finanzierungsvereinbarungen für die Vorplanung zur Verlängerung der S25 Süd treiben den Ausbau der Berliner S-Bahn und die verbesserte Verbindung mit dem Brandenburger Umland voran. Die Finanzierung für den Abschnitt Teltow (Stadt) – Stahnsdorf über rund 6 Mio. Euro wird durch das Land Brandenburg abgesichert. Zusätzlich investiert das Land Berlin über eine eigene Finanzierungsvereinbarung 4 Mio. Euro in die Vorplanung für den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen Südende und Lichterfelde Ost. Damit werden zwei wesentliche Bedingungen geschaffen, um zukünftig einen stabilen 10-Minuten-Takt auf der S25 bis Stahnsdorf zu ermöglichen. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Die drei Orte Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf haben heute bereits über 64.000 Einwohner*innen. Allein die Stadt Teltow hat seit 1990 rund 11.000 Einwohner*innen dazugewonnen. 2005 erhielt die Stadt den Anschluss ans S-Bahnnetz. Von der nun geplanten Verlängerung profitieren die wachsende Nachbargemeinde Stahnsdorf und die Region. Die Erweiterung umfasst die zwei neuen S-Bahnstationen „Iserstraße“ und „Sputendorfer Straße“. Mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Südende und Lichterfelde Ost wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um auf der S-Bahnlinie einen zuverlässiger 10-Minuten-Takt bis zum neuen Endhaltepunkt in Stahnsdorf anbieten zu können. Zusätzlich erhält die Station Berlin Lankwitz eine zweite Bahnsteigkante. Auf zwölf Kilometern wird damit das Netz der Berliner S-Bahn für zukünftige Bedarfe neu- und ausgebaut.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Der nächste große Planungsschritt für diese wichtige Pendlerstrecke steht bevor und ist nun finanziell gesichert. Es geht voran im Südwesten der Hauptstadt, wo Umlandgemeinden wie Teltow und Stahnsdorf enorm gewachsen sind: Mit dem geplanten 10-Minuten-Takt auf einer durchgängig zweigleisigen Linie S25 bis nach Stahnsdorf wird es ein attraktives Angebot geben, um Menschen mit häufigen Wegen nach Berlin zu motivieren, auf ein eigenes Auto zu verzichten.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung machen wir Nägel mit Köpfen. Mit der Verlängerung der S25 Süd erschließen wir den Südwesten über die Schiene. Denn möglichst viele Pendlerinnen und Pendler aus der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf (TKS) sollen mit der S-Bahn auf eine attraktive Alternative zurückgreifen können. Damit bringen wir die Verkehrswende in Brandenburg weiter voran. i2030 wird so mit Leben gefüllt. Deshalb investiert Brandenburg allein rund 6 Mio. Euro in die Vorplanung – Geld das gut angelegt ist für die Menschen in unserem Land und für unser Klima.“ 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Berlin und Brandenburg:

„i2030 steht nicht nur für „Mehr Schiene“, sondern auch für eine stabilere Schiene in Berlin und Brandenburg. Beides vereint der südliche Abschnitt der S25 in i2030, dessen Planungen zentral durch die DB gesteuert werden. Auf der einen Seite wird der jahrzehntealte Plan für eine S-Bahn durch das südliche Stahnsdorf bald Realität werden. Immerhin wird die Trasse seit den 1930er Jahren freigehalten. Andererseits wird das zweite Streckengleis durch Berlin-Lankwitz mehr Stabilität in das gesamte Berliner S-Bahnnetz bringen.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Zu dem guten Bus-Angebot in der Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf stärken wir nun zusätzlich die Anbindung an die Schiene. Ein Zusatzangebot mit der S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf macht den ÖPNV noch attraktiver und fördert die Umsetzung der Verkehrswende im Verbundgebiet. Gleichzeitig erhalten die Menschen mehr Wahlmöglichkeiten, wie sie ihre eigene Mobilität optimal gestalten können. Mit dem Projekt i2030 soll der umweltfreundliche Schienenverkehr in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und gestärkt werden.“

In den letzten Monaten fanden Fachgespräche und eine Begehung der Strecke mit den Bürgermeistern aus Teltow und Stahnsdorf sowie Vertreter*innen der Fachverwaltungen statt, um den Ausbau auf der Schiene mit den Rahmenbedingungen vor Ort zu harmonisieren. Diese konstruktive Zusammenarbeit wird mit dem Start der Vorplanung fortgeführt und zusätzlich die Öffentlichkeit mit in die Kommunikation einbezogen.

Nach der heute vereinbarten Vorplanung folgen die Entwurfs- sowie die Genehmigungsplanung. Mit dem Abschluss dieser Planungen und den Erhalt aller behördlichen Genehmigungen wird nach aktuellem Stand im Jahr 2028 gerechnet. Die Inbetriebnahme ist mit Absicherung der Finanzierung für 2032 angestrebt.

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S-Bahnverlängerung zur Falkenseer Chaussee

Strecke der Bötzowbahn, Foto VBB

S-Bahn zur Falkenseer Chaussee: Ausbau der Bötzowbahn für mehr S-Bahn in Spandau

14.01.2022

Für eine S-Bahn-Anbindung des Spandauer Ortsteils Falkenhagener Feld will das Land Berlin die bestehende Infrastruktur der Bötzowbahn nutzen und neue attraktive Verbindungen per Schiene schaffen. Dafür haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und die Havelländische Eisenbahngesellschaft (HVLE AG) als Betreiber der Bötzowbahn nun die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet. Der VBB fungiert in dem Projekt als Koordinator zwischen den Vertragspartnern. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Mit neuen S-Bahnstationen im Bereich Falkenhagener Feld soll der Bahnhof Spandau als lokaler Mittelpunkt der öffentlichen Verkehrsströme entlastet werden. Gleichzeitig erhalten die Fahrgäste zusätzliche, attraktivere und kürzere Verbindungen in die Berliner Innenstadt. An den zwei neu zu errichtenden Stationen Seegefelder Straße und Falkenseer Chaussee werden dafür anschlussfreundliche Verknüpfungen mit dem öffentlichen Busverkehr vorgesehen. Für eine mögliche Weiterentwicklung des S-Bahnnetzes zu einem späteren Zeitpunkt wird eine optionale Weiterführung der S-Bahn von Falkenseer Chaussee bis Johannesstift planerisch mit untersucht.

Die Infrastrukturmaßnahme steht im Zusammenhang mit parallel stattfindenden Planungen zur S-Bahnverlängerung von Berlin-Spandau nach Finkenkrug entlang der Hamburger Bahn. Beide Planungen werden in gemeinsamer Abstimmung vorangetrieben.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Der Bezirk Spandau braucht dringend bessere Verbindungen auf der Schiene – schon seit Langem. Indem wir jetzt die wichtigen Planungen in Richtung Nauen mit der Bötzowbahn als S-Bahn-Strecke zum Falkenhagener Feld verknüpfen, profitiert der Bezirk gleich doppelt. Viele Menschen kommen so schneller in die Berliner City und zurück, Buslinien im Bezirk werden besser planbar. Ich danke allen Beteiligten für das Engagement, diese Strecken gemeinsam auszubauen.“

 Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB):

„Als VBB freuen wir uns, bei den Planungen für den Ausbau der Bötzowbahn als Koordinator zwischen den Vertragspartnern zu fungieren und die Untersuchungen mit voranzutreiben. Mich freut besonders, dass hierzu eine bestehende Infrastruktur der Bötzowbahn genutzt werden kann. Das macht deutlich, dass nicht immer nur neu gebaut werden muss, sondern auch bestehende Ressourcen zunächst sinnvoll ausgeschöpft werden. i2030 ist und bleibt ein Partnerprojekt mit dem gemeinsamen Ziel, die Schiene weiter zu stärken, attraktiver zu gestalten um einen wirklichen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten.“ 

Ludolf Kerkeling, Vorstand der Havelländischen Eisenbahngesellschaft (HVLE):

„Als Havelländische Eisenbahn bringen wir bereits Güter nachhaltig und umweltfreundlich auf die Schiene. Wir freuen uns, zukünftig gemeinsam mit den Projektpartnern die Mobilitätswende im Personenverkehr in der Hauptstadtregion voranzubringen. Hierzu können wir mit unserer Infrastruktur, der Bötzowbahn, einen wichtigen Beitrag leisten.“

Die Vorplanung kann nun mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung starten. Die vertiefenden Planungen und Kostenschätzungen für das Projekt sollen bis 2023 abgeschlossen werden. Zu den Projektfortschritten werden der Bezirk und die Öffentlichkeit fortlaufend mit einbezogen. Die verkehrlichen Anforderungen für die S-Bahnstrecke zum Falkenhagener Feld umfassen folgende Aspekte:

  • Untersuchung des Abzweigs der S-Bahn in Richtung Falkenseer Chaussee im Kontext der Planungen zur Verlängerung der S-Bahn über Spandau hinaus entlang der Hamburger Bahn
  • Ausbau der vorhandenen Infrastruktur der Bötzowbahn für den S-Bahnbetrieb (Abschnitt Kreuzungsbauwerk mit der Hamburger Bahn bis Falkenseer Chaussee)
  • Planung von zwei zusätzlichen S-Bahn-Stationen: Seegefelder Straße und Falkenseer Chaussee
  • Berücksichtigung einer optionalen Verlängerung der S-Bahn bis Johannesstift
  • Weiterhin Ermöglichung der Befahrung von Güterverkehren auf der Bötzowbahn

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Verlängerung der Siemensbahn

Übersicht der Varianten zur möglichen Verlängerung der Siemensbahn, Grafik: VBB

Machbarkeitsstudie: Verlängerung der Siemensbahn

Im Rahmen der Planungen für die Reaktivierung der Siemensbahn als S-Bahnstrecke zwischen Jungfernheide und Gartenfeld wurde eine Machbarkeitsuntersuchung für eine mögliche Verlängerung ab dem künftigen S-Bahnhof Gartenfeld durchgeführt. Die Verlängerung der Siemensbahn ist im Flächennutzungsplan Berlin mit drei Haltepunkten im Bereich der Insel Gartenfeld, Wasserstadt Oberhavel und Hakenfelde enthalten.

In der Machbarkeitsuntersuchung wurden für die Linienführung drei Varianten (eine nördliche und zwei südliche) ausgearbeitet, welche für eine Verlängerung geeignet erscheinen. Die Varianten wurden hinsichtlich der erforderlichen Bauwerke und Bautechnologie, Umwelt- und Naturschutz, Altlasten, Gewässer, Denkmalschutz und der vorhandenen bzw. geplanten Bebauung untersucht. Für alle Varianten sind drei Haltepunkte vorgesehen: Gartenfeld, Wasserstadt Oberhavel und Hakenfelde.

Alle drei untersuchten Varianten sind grundsätzlich technisch realisierbar, wobei die Varianten mit Bohrtunneln grundsätzlich mit hohen Kosten verbunden sind.

 Darüber hinaus sollen grundsätzlich für alle Varianten weitere Verlängerungen in Richtung Westen mit einem Anschluss an die Bötzowbahn (Falkenhagener Feld/Hakenfelde) möglich sein. Dies war nicht Teil der Untersuchung, wird aber in der anliegenden Übersichtskarte bereits als Möglichkeit dargestellt.

Für die nördlich verlaufende Variante wurden verschiedene Realisierungsmöglichkeiten aufgezeigt: Oberirdisch als Hochbahn, unterirdisch in offener Bauweise, teils ober- und unterirdisch in offener Bauweise und unterirdisch als Bohrtunnel. Aufgrund bestehender und geplanter Bebauungen können die beiden südlichen Varianten nur unterirdisch als Bohrtunnel hergestellt werden. Die verschiedenen Bautechnologien bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Bei einem Bohrtunnel können z.B. Konflikte mit Bebauungen oder Umweltaspekten an der Oberfläche umgangen werden, dafür liegen die Kosten für den Bau einer Trasse mit Tunnelbohrmaschine deutlich höher.

Für den Bahnhof Gartenfeld wird in der Untersuchung für alle drei Varianten vorgeschlagen, diesen von seiner historischen Position am Saatwinkler Damm, Ecke Gartenfelder Straße, in Richtung Nordwesten zu verschieben, so dass es Zugänge von beiden Seiten des alten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal geben würde.

Die nördliche Variante verläuft anschließend entlang der Insel Gartenfeld und erhält den Haltepunkt Wasserstadt im Bereich der Kreuzung An den Rohrbruchwiesen / Am Havelgarten. Anschließend wird die Havel gequert und der Haltepunkt Hakenfeld im Bereich der Kreuzung Hakenfelder Straße / Streitstraße erreicht. Die teils ober- und unterirdische Variante würde am Haltepunkt Gartenfeld in Tieflage beginnen und hinter der Insel Gartenfeld in eine Hochlage gebracht. Die Havel könnte dadurch in Hochlage überquert werden. Nach der Querung würde sich die Trasse wieder absenken, damit der Haltepunkt Hakenfeld in Tieflage erreicht werden kann.

Die beiden südlichen Varianten würden wie beschrieben unterirdisch als Bohrtunnel hergestellt werden. Für die in Gelb dargestellte Variante ist der Haltepunkt Wasserstadt im Bereich der Rhenaniastraße und Daumstraße vorgesehen. Der Haltepunkt Hakenfeld wäre im Bereich des Carossaquartiers an der Streitstraße. Für die in Blau dargestellte Variante liegt der Haltepunkt Wasserstadt etwas weiter östlich in der Rhenaniastraße. Der Haltepunkt Hakenfelde wäre in dieser Variante im Bereich der Kreuzung Streitstraße/ Hohenzollernring vorgesehen. Grundsätzlich können die Varianten auch kombiniert werden um eine optimale Trassenführung zu erhalten. Dies würde bei der Fortsetzung der Planungen geprüft werden.

In der Untersuchung werden grundsätzliche Herausforderungen für die Planung und den Bau der S-Bahn-Strecke aufgezeigt, wie z.B. die Havelquerung, Altlasten im Bereich westlich der Insel Gartenfeld und Grundwasserstände etc. Zudem sind technologische Vorschläge, wie z.B. die Möglichkeiten der Havelquerung in der Untersuchung aufgeführt. Bei einer Fortsetzung der Planungen sind hier detailliertere Untersuchungen durchzuführen, um die genauen Möglichkeiten und Risiken auszuarbeiten.

Weitere Planungen für die Verlängerung der Siemensbahn werden im Kontext einer gesamthaften Verkehrserschließung und der Straßenbahnverbindung im Korridor zwischen Urban Tech Republic und Rathaus Spandau geprüft. Hierdurch wird eine ausgewogene Abwägung hinsichtlich der zu realisierenden Verkehrsmittel möglich sein.

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Verlosung: i2030-Planspiel für Schulklassen

i2030-Planspiel-Logo

Mitmacher gesucht: Verkehrswende und Klimaschutz zum Anfassen

i2030-Planspiel für Schulklassen simuliert Entscheidungsfindung

i2030-Planspiel-Logo

Manchmal sind die Problemlösungen einfach und kompliziert zugleich. Um die Klimaziele zu erreichen, kann der Verkehrsbereich eine Senkung des CO2-Ausstoßes vergleichsweise schnell erreichen. Denn der Schienenverkehr bietet
optimale Voraussetzungen: Also einfach mehr Personen- und Güterverkehr per Bahn.

Für eine deutliche Ausweitung des Schienenverkehrs in Deutschland sind aber
umfangreiche Aus- und Neubaumaßnahmen erforderlich. Und die brauchen Zeit.
Warum? Das können Schüler:innen der Oberstufenklassen jetzt in einem Planspiel herausfinden, das der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) entwickelt hat.

Am Beispiel des riesigen Investitionsprogramms i2030 für die Hauptstadtregion
können die Schülergruppen in dem Planspiel Schritt für Schritt verstehen und buchstäblich durchspielen, wie der Verkehr von morgen gestaltet werden kann. Wie sieht der Planungsablauf aus? Wer trifft die Entscheidungen? Welche Faktoren und Interessen sollen bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen
werden, wenn unterschiedliche Interessen und Erwartungen miteinander in Konflikt stehen? Das i2030-Planspiel des VBB simuliert einen solchen politischen Entscheidungsprozess: Anhand eines fiktiven Beispiels sollen Maßnahmen im
Rahmen eines Trassenausbaus und der damit einhergehenden Umgestaltung
des Bahnhofsumfeldes geplant werden.

Auf Initiative von DB Regio Nordost werden für Anfang nächsten Jahres einige Schulklassen gesucht, die dieses Planspiel einmal konkret ausprobieren möchten. Verbunden ist dies mit einem Ortstermin in Berlin-Spandau. Hier können sich die Jugendlichen vor Ort am Bahnhof und im dortigen Umfeld unter fachkundiger Führung einen konkreten Einblick darüber verschaffen, was bei dem großen Ausbauvorhaben von Berlin-Spandau bis Nauen in dem dicht besiedelten Stadtgebiet alles zu beachten ist.

Mit diesen Eindrücken aus dem Ortstermin geht es dann gleich in die erste Phase des Planspiels, das anschließend mit Phase 2 (Kleingruppen) und Phase 3 (Verhandlung und Entscheidung) im Schulunterricht fortgeführt wird. Die Schüler:innen übernehmen dabei die Rollen von Verkehrsplaner:innen, Politiker:innen und Anwohner:innen, erarbeiten Standpunkte und diskutieren diese in einem politischen Verhandlungsprozess. Am Ende müssen im Rahmen des finanziellen und zeitlichen Budgets Entscheidungen getroffen werden. Die  Methodik Planspiel berücksichtigt spielerische und informative Inhalte zum Thema Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Politik. Die Grundlage hierfür ist ein Materialkoffer in analoger und digitaler Ausführung mit Drehbuch für den Ablauf, Hintergrund-Materialien zum Thema, Rollenbeschreibungen und Aktionskarten.

Klasse unterwegs

Klasse unterwegs ist das Schulprogramm von DB Regio Nordost. Unter  bahn.de/klasseunterwegs gibt es eine Vielzahl qualifizierter außerschulischer Lernorte zu entdecken, abgestimmt auf Jahrgangsstufe, Fach und Themengebiet. Die Filterfunktion hilft bei der Auswahl. Außerdem gibt es weitere hilfreiche Tipps zur Planung der Exkursion, insbesondere zur günstigen und umweltfreundlichen
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Lust mitzumachen?
Ganz einfach per Mail bewerben.

Interessierte Schulklassen können sich für die kostenfreie Anreise und Teilnahme am i2030-Planspiel bewerben. Bitte E-Mail mit Schulname und PLZ, betreuendem Lehrer, Klassenstufe und Anzahl der Schülerinnen und Schüler an:
klasseunterwegs@querverbindungen.de

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Finanzierung für Planungen bei der Nordbahn gesichert

Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch

i2030-Teilprojekt Nordbahn: Weitere Planungen sehen mehr Gleise vor

Ziel: Einbindung von zusätzlichen Regionalverkehren nach Berlin Gesundbrunnen • Länder Berlin und Brandenburg unterzeichnen Finanzierungvereinbarung mit Deutscher Bahn • Bis Ende 2024 läuft die Vorplanung

Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch
Berlin-Schönholz an der Nordbahn, Foto Deutsche Bahn, Thilo Schoch

18. November 2021

Zukünftig sollen der Prignitz-Express (RE6/RB55) aus Richtung Hennigsdorf und die Heidekrautbahn (RB27) über die Stammstrecke und Berlin-Wilhelmsruh nach Berlin Gesundbrunnen durchfahren und damit jeweils eine schnelle Direktverbindung im 30-Minuten-Takt ins Berliner Zentrum erhalten. Um diese Ziele zu erreichen, muss die Infrastruktur der Nordbahn zwischen Bornholmer Straße, Schönholz und Wilhelmsruh – der südliche Abschnitt der Nordbahn – erweitert werden. Die heute unterzeichnete Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung ist dafür ein wichtiger Baustein. Die Finanzierung über 6 Mio. Euro wird durch die Länder Berlin und Brandenburg abgesichert. Der Ausbau ist Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030, in dem sich die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben. Für die gesamte Hauptstadtregion sollen damit mehr und bessere Schienenverbindungen geschaffen werden.

Auf der rund 3,0 Kilometer langen Strecke zwischen Bornholmer Straße und dem Abzweig Schönholz wird der Wiederaufbau eines zweiten Gleises geplant. Damit können die zusätzlichen Züge des Regionalverkehrs sowohl von Prignitz-Express als auch Heidekrautbahn auf der Nordbahn zum Umsteigeknoten Gesundbrunnen durchfahren. Der weitere Schienenausbau auf rund 1,0 km Länge zwischen Abzweig Schönholz und Wilhelmsruh dient der Einbindung der Heidekrautbahn und wird als ein- und zweigleisige Variante geprüft. Parallel finden auf dem Abschnitt die Planungen für die Anbindung der Abstellanlage Berlin-Schönholz statt, die für Angebotserweiterungen im Fernverkehr im Rahmen des Deutschlandtakts erforderlich ist. Beide Maßnahmen werden von den Projektteams der Deutschen Bahn aufeinander abgestimmt. In dem Zuge wird auch die Leit- und Sicherungstechnik erweitert und modernisiert.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Wir werden die Verbindungen zwischen Berlin und Brandenburg mit den Nordbahn-Projekten entscheidend verbessern, mit dichteren Takten und besseren Umsteigemöglichkeiten. Klimafreundliche, komfortable Schienen-verbindungen werden für Pendlerinnen und Pendler so deutlich attraktiver und damit der Anreiz größer, vom Auto auf den Zug umzusteigen.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg:

„Die Nordbahn vereinigt mehrere wichtige i2030-Teilprojekte, wie die Stammstrecke der Heidekrautbahn, den Prignitz-Express und die Nordbahn selbst. Damit erschließen wir zwei Siedlungsachsen besser mit der Schiene. Gleichzeitig können Erholungssuchende mit der Heidekrautbahn über die Nordbahn schnell beliebte Ausflugsziele wie beispielsweise den Wandlitzsee oder die Schorfheide erreichen. Mit der heute unterschriebenen Finanzierungsvereinbarung gehen wir an dieser zentralen Schnittstelle einen großen Schritt voran.“

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Berlin:

„Elektrifiziert und größtenteils zweigleisig, so wird bald der südliche Teil der Nordbahn zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Schönholz/Wilhelmsruh aussehen. Mit der nun startenden Vorplanung stellen wir nicht nur die Weichen für den Zubringer zahlreicher i2030-Projekte in Berlins Norden, sondern ebnen mit dem Anschluss der neuen ICE-Abstellanlage in Berlin-Schönholz auch den Weg für mehr Fernverkehr in Deutschland. Und gut ist: die Planungen werden einen späteren Wiederaufbau der gesamten Nordbahn berücksichtigen.“ 

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin – Brandenburg:

„Die Pandemie hat bei vielen Menschen einen Wandel bei Themen wie Wohnen, Arbeit und Erholung eingeleitet. Das führt langfristig zu Änderungen im Mobilitätsverhalten und neuen Erwartungen an einen flexiblen und umweltfreundlichen Nahverkehr. Im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg begegnen wir unter anderem mit dem Projekt i2030 den Engpässen auf der Schiene, um die Angebote zukünftig zu verbessern. Auf der Nordbahn Richtung Berlin Gesundbrunnen brauchen wir zusätzliche Gleise, damit der Prignitz-Express und die Heidekrautbahn den Bahnhof Gesundbrunnen als wichtigen Berliner Umsteigeknoten mit den nördlichen Landkreisen verbindet. Damit machen wir den Schienennahverkehr attraktiver und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende.“

Während der Vorplanung werden folgende Leistungsbausteine von den i2030-Partnern erarbeitet:

  • Untersuchung der technischen und rechtlichen Durchführbarkeit der möglichen Varianten
  • Prüfung umwelt- und naturschutzrechtlicher Vorgaben
  • Erstellen einer ersten Kostenschätzung und Erstabschätzung zum zeitlichen Projektablauf
  • Volkswirtschaftliche Bewertung der Varianten (Nutzen-Kosten-Untersuchung)
  • Ableitung einer Vorzugsvariante für die weitere Planung

Nach der heute vereinbarten Vorplanung folgen die Entwurfs- sowie die Genehmigungsplanung. Mit dem Abschluss dieser Planungen und den Erhalt aller behördlichen Genehmigungen wird nach aktuellem Stand im Jahr 2027 gerechnet. Die Inbetriebnahme ist mit Absicherung der Finanzierung für 2030 angestrebt.

Mehr Informationen zum Projekt finden sich hier 

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Europäische Union bewilligt Förderung für Planungen des i2030-Projekts Berlin-Spandau – Nauen

European-Academy-CEF-Funding

EU beteiligt sich an Planungskosten für Schienenausbau zwischen Berlin-Spandau und Nauen mit 7,3 Millionen Euro

Die EU hat im Rahmen des Infrastruktur-Förderprogramms „Connecting Europe Facility (CEF)“ die Förderung zum Ausbau der Hamburger Bahn zwischen Berlin-Spandau bis Nauen bestätigt, nachdem die beiden Länder Berlin und Brandenburg im August bereits die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet haben. Das Vorhaben gehört zum Schienenausbauprojekt i2030, in dem sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben, um mehr und bessere Schienenverbindungen für die gesamte Hauptstadtregion zu schaffen.

18. Dezember 2020

CEF ist ein zentrales Förderinstrument der EU, um den Ausbau von hochleistungsfähiger Infrastruktur in Europa zu fördern. Ein Großteil des Güter- und Personenverkehrs soll dabei auf die Schiene verlagert werden.

Im Frühjahr 2020 haben die Länder Berlin und Brandenburg in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) den Antrag auf Förderung des Ausbaus der Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen bei der EU eingereicht. Mit dem bewilligten Förderbescheid stehen nun zunächst 7,3 Millionen Euro EU-Mittel für die Vorplanung zur Verfügung. Insgesamt belaufen sich die Planungskosten auf 23 Millionen Euro. Die restlichen Kosten werden durch die beiden Länder abgesichert.

Die Strecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen liegt auf dem transeuropäischen Nordsee-Ostsee-Korridor, dessen weiterer Ausbau prioritäre Zielstellung auf europäischer Ebene ist. Er steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion sowie die Wirtschaftsbeziehungen im gesamteuropäischen Raum. Die Hamburger Bahn hat im Fern-, Güter- und Regionalverkehr schon heute eine große Bedeutung. Im Schienengüterverkehr ist sie eine der wichtigsten Seehafen-Hinterland-Strecken und dient der Güterabfuhr vom Hamburger Hafen Richtung Ostdeutschland, Polen, Tschechien und darüber hinaus. Im Fernverkehr verbindet sie die beiden größten Städte Deutschlands, Berlin und Hamburg ab 2021 im 30-Minutentakt.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin:

„Die EU-Förderung bestätigt, wie richtig und vorausschauend unsere Entscheidung ist, den Schienenausbau der Metropolregion als gemeinsames Projekt beider Länder mit der Bahn und dem VBB voranzubringen. Mit dem sechsgleisigen Ausbau des Nadelöhrs Spandau-Nauen versorgen wir nicht nur die zahlreichen Pendler*innen aus dem Nordwesten Berlins, wir stärken auch die Anbindung an Hamburg und entlasten den Güterverkehr für den nördlichen transeuropäischen Raum. Der Verkehr, für den bislang nur zwei Gleise zur Verfügung stehen, soll künftig möglichst je zwei eigene Gleise für die S-Bahn, den Regionalverkehr und den Fernverkehr erhalten.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung:

„Ich freue mich, dass die Europäische Union die CEF-Mittel für den Ausbau der Strecke Berlin-Spandau – Nauen freigegeben hat. Das ist ein wichtiger Schritt, um klimafreundliche und zukunftssichere Mobilität in Berlin und Brandenburg und damit auch das wirtschaftliche Wachstum in beiden Ländern weiter voranzubringen. Die EU erkennt mit ihrer Förderung an, was wir schon lange wissen: Die Strecke hat nicht nur große Bedeutung für die vielen Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion und den Fernverkehr zwischen Berlin und Hamburg, sondern auch für den europäischen Bahnverkehr. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg ihren Ausbau und das gesamte Projekt i2030 mit Landesmitteln sowie als Partner dieser wichtigen Initiative. Die Hamburger Bahn hat für das Land Brandenburg zudem im Zusammenhang mit der Umsetzung des Deutschlandtakts eine hohe Bedeutung. Hierzu sind wir in intensiver Abstimmung mit dem BMVI – vor allem zum Ausbau des Knoten Wittenberge.“

Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland:

„Besonders der viergleisige Ausbau der Fern- und Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen ist für den Landkreis Havelland von großer Bedeutung. Mit einer Verdichtung des Regionalbahnverkehrs kann man hier der gesteigerten Fahrgastnachfrage gerecht werden und für eine Entspannung in den Hauptverkehrszeiten sorgen. Das ist eine hervorragende Nachricht für alle Pendlerinnen und Pendler, die täglich auf dieser Strecke unterwegs sind. Nach der Vorplanungsphase müssen dann aber auch zügig die nötigen Entscheidungen getroffen werden, um dann so schnell wie möglich mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen zu können.“

Helmut Kleebank, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Spandau:

„Endlich werden der Ausbau des Regionalverkehrs und die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Havelland konkret. Nur mit diesen beiden Maßnahmen kann der tägliche Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen im Berufsverkehr erfolgreich bekämpft werden. Und ein Gebot der Stunde ist es wegen der notwendigen CO2-Reduzierung sowieso. Die Finanzierungszusage der EU untermauert m. E. die Notwendigkeit, dieses Vorhaben mit Tempo voranzutreiben.“

Die Vorplanung für den i2030-Korridor wird bis Ende 2023 andauern. Derzeit läuft die EU-weite Ausschreibung für das Planungsbüro, damit im kommenden Jahr die vertiefenden Planungen beginnen können. Ziel ist es, konkretere Angaben zu Kosten und Dauer der Umsetzung zu ermitteln. Die Vorplanung wird eine Vorzugsvariante ermitteln, die letztlich in einem Planfeststellungsverfahren fixiert werden kann. Innerhalb des Planungsprozesses werden die betroffenen Bürger*innen und Anrainerkommunen frühzeitig einbezogen.

Projektumfang:

1. Ausbau zwischen Berlin Spandau und Nauen:

– Fernbahnausbau mit einer 4-Gleisigkeit (derzeit 2-gleisig)

– Verlängerung der S-Bahn nach Finkenkrug mit und ohne Abzweig zur Falkenseer Chaussee

2. Erweiterung des Fernbahnhofs Berlin Spandau 

– Errichtung zweier zusätzlicher Bahnsteigkanten auf der südlichen Seite

– Errichtung von zwei zusätzlichen Kreuzungsbauwerken

– Ergänzung von Weichenverbindungen

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Gutachter prüft alternative Antriebe für Prignitz-Express

Nord-West: Prignitz Express, Station Rheinsberger Tor, Foto VBB

i2030-Projekt Prignitz-Express: Gutachter prüft alternative Antriebe für RE6/RB55

Bis Ende 2028 sollen Schienenfahrzeuge für den Prignitz-Express auf alternative Antriebe – mit Batterie- oder Wasserstoffspeicher – umgestellt werden.

 

29. Juli 2021

Im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg sind bereits 84% der Schienenverkehre elektrisch unterwegs. Die Länder Berlin und Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem VBB wollen in den nächsten Jahren auch die letzten Linien mit Dieselantrieb auf umweltfreundlichere Antriebe umstellen. Die alternativen Antriebe ermöglichen ebenso wie der etablierte Betrieb mit durchgehender Oberleitung oder Stromschiene eine emissionsfreie Fahrt – nur mit weniger Infrastruktur entlang der Strecke. Für den Prignitz-Express lässt der VBB nun mit Hilfe eines Gutachters untersuchen, welche Fahrzeuge zukünftig zum Einsatz kommen können. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen, der Systementscheid soll Ende des Jahres erfolgen.

Im Rahmen des Projekts i2030 wird auf dem Korridor des Prignitz-Express unter anderem das Ziel verfolgt, den RE6 und die RB55 im 30-Minuten-Takt von Hennigsdorf über Berlin-Tegel nach Berlin Gesundbrunnen einzubinden. Zudem soll die RB55 über Kremmen hinaus bis Neuruppin erweitert und die S-Bahn über Hennigsdorf hinaus bis Velten (Mark) verlängert werden. Für die Umsetzung dieser Ziele sehen die aktuellen Planungen vor, dass sich S-Bahn und Regionalverkehr zwischen Berlin-Tegel und Velten die Gleise teilen. Der Antrieb der Fahrzeuge der Berliner S-Bahn erfolgt mittels Gleichstrom aus einer seitlich angebrachten Stromschiene. Eine zusätzliche Elektrifizierung dieses Streckenabschnittes mittels einer wechselstromführenden Oberleitung scheidet aus technischen Gründen aus. Um langfristig nicht auf Dieselfahrzeuge beim Prignitz-Express setzen zu müssen, erarbeitet der Gutachter mehrere Varianten für den Einsatz alternativer Antriebe im Regionalverkehr. Dabei fließen umwelttechnische und wirtschaftliche Aspekte in die Untersuchung mit ein.

Sofern batterieelektrische Züge zum Einsatz kommen, ist zu klären, welcher Streckenabschnitt mindestens zu elektrifizieren ist. Beim Einsatz von Wasserstoffantrieben sollen ausschließlich Sonnen- und Windenergie aus regionaler Produktion zur Gewinnung des Wasserstoffs genutzt werden. Diese Variante wird bereits bei der Heidekrautbahn RB27 ab Dezember 2024 angestrebt.

Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin: „Mit dem Regionalverkehr sind die Menschen in der Metropolregion bereits heute umwelt- und klimafreundlich unterwegs. Die Untersuchung zur Umstellung des Prignitz-Express auf alternative Antriebe ist ein weiterer wichtiger Schritt zum klimaschonenden Nahverkehr in Berlin-Brandenburg. Der Umstieg der verbliebenen dieselbetriebenen Flotte auf klimafreundliche Antriebe im ÖPNV stellt – neben der be-vorstehenden Umstellung der Dieselzug-Bahnlinien im Berliner Nordosten auf elektrische Batteriezüge und der fortlaufenden Berliner E-Bus-Offensive – einen zentralen Baustein der Verkehrswende dar.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Von Brandenburg nach Berlin gibt es deutschlandweit die meisten Pendlerinnen und Pendler zwischen den Bundesländern. Wir arbeiten stetig daran, unser attraktives ÖPNV-Angebot weiter auszubauen. Das ist nicht nur gut für Brandenburg, sondern auch für unser Klima. Denn ein wichtiger Baustein ist es dabei, die Antriebe auf der Schiene klimafreundlich zu gestalten. Das schafft zusätzliche Akzeptanz für den Schienenverkehr und steigert den Anreiz, diesen noch intensiver zu nutzen. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem Prignitz-Express dem Beispiel der Heidekrautbahn folgen.“

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „In den vergangenen 30 Jahren konnte allein die Bahn ihre CO2-Emissionen signifikant um rund 70 Prozent senken. Das zeigt: Bahnfahren ist praktizierter Klimaschutz. Wo Züge im Nahverkehr nicht elektrisch unterwegs sind, lösen wir den Diesel Schritt für Schritt durch alternative Antriebe und Kraftstoffe ab. Die Bahn baut dafür neue Infrastrukturen für Akku-Züge auf, bietet erste Lösungen für die Versorgung von Brennstoffzellen-Zügen mit Wasserstoff und arbeitet am Einsatz synthetischer Kraftstoffe auf der Schiene. Nur so gelingt die Mobilitäts- und Klimawende.“

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel: „Nach dem Netz Ostbrandenburg und der Heidekrautbahn wollen wir auf Basis des Gutachtens den Prignitz-Express als drittes Vergabenetz mit alternativen Antrieben an den Start bringen. So bauen wir den Klimavorsprung des umweltfreundlichen Nahverkehrs im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg weiter aus und tun gleichzeitig etwas für die Verkehrswende.“

In den kommenden Monaten werden Daten zu folgenden Themenfeldern gesammelt.

  • Marktanalyse zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben
  • Erstellung der Betriebskonzepte
  • Dimensionierung der Infrastruktur
  • Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit
  • Prüfung geeigneter Förderprogramme

Mit den Ergebnissen können die Länder und der VBB eine qualitative Bewertung vornehmen und Entscheidungen treffen, welche Infrastruktur geplant und wie zukünftige Vergaben gestaltet werden müssen.

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Fragenkatalog aus der Online-Informationsveranstaltung i2030-Ausbau: Berlin-Spandau – Falkensee – Nauen

Innerhalb der Online-Informationsveranstaltung sind viele von den zahlreich gestellten Chatfragen aus Zeitmangel offengeblieben. Die Antworten reichen wir hiermit nach.

Fragen zum Thema Ausbauprojekt zwischen Berlin-Spandau – Falkensee – Nauen

Wird die mittlerweile erprobte Technologie ETCS Level 3 zur Verdichtung der Zugfolge auf VORHANDENEN Gleisen genutzt werden?

Es ist derzeit eine Doppelausrüstung ETCS Level 2 und PZB vorgesehen. Für ETCS-geführte Züge soll eine engere Blockteilung geplant werden.

Die Reichsbahn wollte in den 40er Jahren die Strecke zwischen Spandau und Falkensee viergleisig ausbauen und hatte damit auch während des Krieges bereits begonnen. Gibt es noch Überbleibsel dieser Vorarbeiten, die man nutzen kann?

Die Randbedingungen (z. B. Bebauung an der Strecke, Bevölkerungsentwicklung, technisches Regelwerk) haben sich inzwischen so stark geändert, dass auf diesen Vorarbeiten nicht mehr aufgesetzt werden kann. Im Übrigen sind die entsprechenden Unterlagen leider nicht mehr vorhanden.

Wenn das Projekt wirklich mit sechs Gleisen realisiert würde, wird es mit 2030 ganz sicher nichts. Gibt es Zwischenschritte oder „“Provisorien““, die den Fahrgästen schneller einen Nutzen bringen?

Diese Thematik wird im Zuge der Vorplanung (Leistungsphase 2) näher untersucht. Denkbar ist z. B. die Umsetzung in mehreren Bauabschnitten oder die vorgezogene Umsetzung von Teilmaßnahmen.

Wenn man die geplanten Maßnahmen streng unter dem Gesichtspunkt CO2-Neutralität sieht, kommt man sicher zu der Einsicht, dass 4 Gleise notwendig sind, aber vielleicht nicht 6 Gleise. Wenn anstatt der energetisch ineffizienten Berliner S-Bahn durch R-Bahn im 10-Minuten-Takt in den Rush-Hour-Zeiten denkt aber nicht mit einer separaten S-Bahn-Trasse, spart das Investitionsvolumen in beträchtlicher Höhe und ebenfalls CO2-Emissionen in signifikanter Höhe. Wurde diese Variante in Verbindung mit modernster Sicherungstechnik (Japan: Shinkansen im 2-Minuten-Takt ist möglich) betrachtet, um sowohl Investitionen als auch CO2-Emissionen durch Bautätigkeit zu sparen?

Die erforderliche Anzahl an Gleisen ergibt sich grundsätzlich aus dem langfristig geplanten Angebotskonzept beider Länder und den Anforderungen aus dem Deutschland-Takt.

Der Ausbau der S-Bahn dient insbesondere der besseren Feinerschließung und Vernetzung der angebundenen Kommunen durch ihre gegenüber dem Regionalverkehr kürzeren Stationsabstände und dichteren Takte.

Bei der S-Bahn sowie beim Regionalverkehr handelt es sich gleichermaßen um klimafreundliche und umweltschonende Verkehrsmittel.

Die Berliner Zeitung hat berichtet, dass die Planungen für den Korridor West 8 Jahre in Anspruch nehmen werden. Ist das zutreffend? Kann man diesen Zeitaufwand durch Erhöhung der Planungskapazitäten verringern?

Das Vorhaben ist nicht nur sehr komplex und anspruchsvoll, sondern auch an gesetzlich vorgegebene Planungsschritte und Beteiligungsformate gebunden. Nichts desto trotz haben alle an der Planung beteiligten Partner das Ziel, so schnell wie möglich Lösungen für die Zukunft des Korridors zu erarbeiten und umzusetzen.

Die i2030-Partner arbeiten intensiv daran, die Planungen zügig voranzubringen. Parallel zu den technischen Planungen muss die laufende Finanzierung des Projekts gesichert werden. Dazu haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn eine Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung abgeschlossen und eine Förderung durch die EU auf den Weg gebracht. Des Weiteren finden Gespräche mit weiteren Mittelgebern, u.a. dem Bund statt, um eine spätere Baufinanzierung rechtzeitig abzusichern.

Dem erwarteten hohen Zeitbedarf u. a. für die Einholung der behördlichen Genehmigungen sowie die Durchführung der Bürgerbeteiligung versuchen wir mit fundierten Planungsunterlagen und der rechtzeitigen Einbindung aller Betroffenen zu beschleunigen.

Wieso wird das Gütergleis Staaken – Spandau parallel zum Brunsbütteler Damm nicht durch ein zweites Gleis ergänzt? Dieses gab es schon vor dem Krieg, ließe sich preisgünstig realisieren und würde für Züge aus Golm kommend in Richtung Spandau und weiter nach Gesundbrunnen bzw. BIR (Westend/Westkreuz) eine deutlich höhere Betriebsstabilität bedeuten.

Im Rahmen des i2030-Projektes Korridor West wird primär der Ausbau der Strecke von Berlin-Spandau Richtung Nauen (Hamburg) betrachtet. Diese Strecke ist bereits als Überlasteter Schienenweg (ÜLS) detektiert.

Das Güterzuggleis Staaken – Spandau bindet in den Bahnhof Spandau nur auf einen kleinen Teil der Bahnsteigkanten ein und dient vorrangig Regionalverkehr aus Richtung Wustermark. Die Geschwindigkeit über das Güterzuggleis ist geringer als die Einfahrt aus der Schnellfahrstrecke. Auch ein zweites Gleis wäre mit diesen Nachteilen verbunden, die die Flexibilität im Knoten Spandau stark einschränken.

Auf welchen Planungs-, Bau- und Fertigstellungshorizont müssen wir uns denn in diesem Zusammenhang einstellen? Brauchen wir nicht eine Lösung, die bereits in fünf bis zehn Jahren realistisch umsetzbar ist? Wie können bereits fertig gestellte Vorratsbauten (Trasse, Brücken) für die S-Bahn genutzt werden?

Nach unserem jetzigen Kenntnisstand ist es am sinnvollsten, den Ausbau von Regionalverkehr und S-Bahn gleichzeitig und konzentriert umzusetzen. Das Vorziehen des S-Bahn-Ausbaus würde zu einer wesentlichen Projektverlängerung führen, die wir im Sinne der Fahrgäste möglichst vermeiden möchten. Gleichzeitig erfordert die Suche nach einer optimalen Infrastrukturlösung die integrierte Betrachtung der Flächenbedarfe von S-Bahn und Fernbahn gleichermaßen und legt eine zeitgleiche Projektumsetzung nahe.

Wenn sich auf dem Weg zur Gesamtrealisierung die Möglichkeit für Bauabschnitte oder Teil-Inbetriebnahmen ergibt, wird dies genutzt.

Wo sollen die Abstellanlagen in Falkensee oder Finkenkrug entstehen? Im Bereich Falkensee ist keine Fläche ersichtlich. Schon der jetzige Bahnbaukörper ist eng eingebettet.

Die möglichen Bereiche für Abstellanlagen im Raum Falkensee werden in den nächsten Monaten konkretisiert und im Rahmen der Variantenpräsentation vorgestellt.

Sind auch weitere Querungsmöglichkeiten für den PKW-Verkehr angedacht, um die vorhandenen Nadelöhre im Stadtraum Falkensee zu entlasten? Wo und wann könnte man eine Planung oder einen Bedarf für Tunnel/Brücken einbringen?

Über die bestehenden Anlagen hinaus sind derzeit keine weiteren Straßenquerungen in den Planungen vorgesehen. Die Planungen von Straßenverbindungen liegen beim jeweiligen Straßenbaulastträger, je nach Straßenkategorie bei der der Kommune oder dem Land. Anregungen in dieser Sache sind entsprechend an den zuständigen Straßenbaulastträger zu richten.

In wie weit kann man auf einen Umbau des Falkenseer Bahnhofs hoffen? Speziell das die Bahnhofsunterführung entfällt und eine weniger spaltende Möglichkeit für den Bahnhof gefunden werden kann?

Der Umfang der Um- und Ausbaumaßnahmen am Bahnhof Falkensee wird im Rahmen der Vorplanung ermittelt. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass die Unterführung bestehen bleibt. Die Stadt Falkensee wird in die Planungen mit einbezogen.

Wenn Fern- und Regionalverkehr jeweils eigene Gleise bekommen, was spricht dagegen, den Regionalverkehr mit allen bisherigen Halten weiter laufen zu lassen?

Es ist ein wesentliches Ziel, Reisezeiten zu verkürzen und durch eine Verdichtung der Angebote des Schienenpersonennahverkehrs mehr Fahrgäste zum Umstieg auf die umweltfreundliche Schiene zu bewegen. Nichts desto trotz muss dabei der wirtschaftliche Einsatz von finanziellen Mitteln durch die öffentliche Hand gewährleistet sein. Ein paralleler Weiterbetrieb aller bestehenden Regionalverkehrshalte und der S-Bahn ist wirtschaftlich nicht darstellbar. Durch die Kombination der beiden Systeme können die Sitzplatzkapazitäten im hochbelasteten Abschnitt zwischen Spandau und Falkensee deutlich ausgeweitet werden. Im Gegensatz zum Regionalverkehr bietet die S-Bahn außerdem Möglichkeiten zur Verlängerung bereits bestehender Linien aus dem Stadtzentrum heraus.

Ist die Minimalvariante, also die Verlängerung der S-Bahn nur auf Berliner Gebiet (bis Albrechtshof) überhaupt noch aktuell oder sind die Gespräche mit dem Land Brandenburg und der Stadt Falkensee schon so weit, dass die S-Bahn definitiv nach Falkensee oder Finkenkrug verlängert wird?

Die stetig wachsende Stadt Falkensee hat aktuell fast 45.000 Einwohner. Den vielen Pendler*innen wollen wir perspektivisch mit der S-Bahn ein weiteres Angebot zusätzlich zum Regionalverkehr ermöglichen. Für jedes Verkehrsprojekt ist jedoch der Nachweis des volkswirtschaftlichen Nutzens nach einem bundesweit einheitlichen Bewertungsverfahren erforderlich. Das Ergebnis entscheidet letztendlich über den vorteilhaftesten Umfang des Vorhabens sowie darüber, inwieweit finanzielle Mittel wirtschaftlich eingesetzt werden und Fördermittel des Bundes zur Umsetzung der Maßnahmen eingeworben werden können.

Wie wird der Lärmschutz gestaltet? Normgerechte Lärmschutzmaßnahmen sind oft nur das, normgerecht – aber nicht unbedingt geeignet die Verhältnisse für die Anwohner erträglich zu gestalten.

Bei der Gestaltung für den Lärmschutz berücksichtigen wir die gesetzlichen Vorgaben, die in Deutschland einen sehr hohen Standard besitzen. Die entsprechenden Maßnahmen und die hierfür erforderlichen finanziellen Aufwendungen müssen jedoch gegenüber den Mittelgebern wie Bund und Ländern in standardisierten Verfahren begründet werden, um einen sachgerechten und wirtschaftlichen Mitteleinsatz der öffentlichen Finanzmittel sicherzustellen. Welche konkreten Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind und wie diese gestaltet werden können, ist zum aktuellen Planungsstand nicht abschließend zu beantworten. Die i2030-Planer verfolgen das Ziel, für die Anwohner vor Ort bestmögliche Lösungen zu realisieren.  

In einer früheren Präsentation war die Rede davon, dass die RB auf der Hamburger Bahn innen, der Schnellverkehr außen, liegen würde. Ist das weiterhin im Gespräch? Ich weise darauf hin, dass das direkte Zugänge zu den Haltepunkten unmöglich macht, was zu unkomfortablen und aufwändigen Bahnsteiganlagen mit Aufgängen und Aufzügen nötig führen dürfte. Auch das wird kritisiert, z.B. vom Deutschen Bahnkundenverband, Sektion Havelland/Prignitz

Grundsätzlich ja. Im Rahmen der Variantenbetrachtung wird das Ziel verfolgt, die Bahnsteige mit möglichst wenig Zusatzbauten anzubinden, komfortable Wegebeziehungen herzustellen und die Betriebsabwicklung qualitätsgerecht durchzuführen (z. B. wendende Züge oder Sortierung von Verkehren im Knoten Spandau).

Man darf es jetzt aber schon so verstehen, dass die sechs Gleise gesetzt sind? Sind sechs Gleise unter diesen räumlichen Bedingungen realistisch? Die Grundstücke/Häuser grenzen doch von beiden Seiten an den Bahndamm …

Die erforderliche Anzahl an Gleisen ergibt sich grundsätzlich aus dem langfristig geplanten Angebotskonzept beider Länder unter Berücksichtigung der Anforderungen aus dem Deutschland-Takt. Insofern ist dies Planungsprämisse für die weiteren Untersuchungsschritte. Im Rahmen der Vorplanung wird eine detaillierte Trassierung der Aus- und Neubaustrecke vorgenommen. Die Ergebnisse in den kommenden Monaten werden zeigen, ob diese sechs Gleise möglich sind oder Abschnitte mit weniger Gleisen planerisch sinnvoller sind. Dabei wird der Flächenbedarf quantifiziert und die Varianten auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. An bereits erkennbaren Engstellen werden schon jetzt entsprechend reduzierte Varianten mit untersucht.

Die lange Planungs- und Umsetzungsdauer ist so künftig nicht mehr gegenüber der Bevölkerung vertretbar. Es sind ja keine grundsätzlichen Trassenüberlegungen notwendig. Hier ist dringend eine Beschleunigung nötig, wenn Verbesserungen auch gesehen werden sollen. Ansonsten bleiben Bahn und Straße weiter überfüllt.  Ich gehe davon aus, dass Ihnen diese Brisanz bewusst ist. Welche Maßnahmen zur Beschleunigung sind Ihrerseits angedacht?

Im Projekt werden bereits alle heute erkennbaren Beschleunigungspotenziale ausgenutzt. Beispielsweise wird die technische Planung gebündelt ausgeschrieben. Damit kann die Konsistenz der Planung sichergestellt und der Zeitbedarf für Ausschreibungs- und Vergabeprozesse minimiert werden. Weiterhin werden die technisch-rechtlichen Möglichkeiten, z. B. aus dem Investitionsbeschleunigungsgesetz, regelmäßig geprüft. Zudem wird das Programm i2030 von einer proaktiven Kommunikation flankiert, um Entscheidungsträger (z. B. Politik, Verwaltungen, Träger öffentlicher Belange) ebenso wie die Öffentlichkeit frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen. Hiermit ist auch das Ziel verbunden, Fehlplanungen bzw. Wiederholungsplanungen zu vermeiden.

Wie lange werden die Um-, Aus- und Neubauten voraussichtlich dauern? Welche Einschränkungen im laufenden Verkehr (Fahrzeitverlängerungen, Fahrtausfälle) kommen dabei auf die Pendler zu?

Das kann gegenwärtig noch nicht sicher abgeschätzt werden.

Die i2030-Partner arbeiten intensiv daran, die Planungen voranzubringen. Parallel muss die laufende Finanzierung des Projekts gesichert werden. Dazu haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn eine Finanzierungsvereinbarung für die gesamte Vorplanung abgeschlossen und eine Förderung durch die EU auf den Weg gebracht. Parallel finden Gespräche mit weiteren Mittelgebern, u.a. dem Bund statt, um die spätere Baufinanzierung voran zu bringen. Den erwarteten hohen Zeitbedarf u. a. für die Einholung der behördlichen Genehmigungen sowie die Durchführung der Bürgerbeteiligung versuchen wir mit fundierten Planungsunterlagen und der frühzeitigen Einbindung der Betroffenen zu beschleunigen. Die Planungsschritte selbst können wir nicht verringern, da sie den vorgegebenen Bestimmungen und Abläufen folgen.  

Während der Bauzeit wird es zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen, die aber so gering wie möglich gehalten werden. Mit kontinuierlichen Kundeninformationen und begleitenden Schienenersatzverkehren wird die Mobilität auch in diesem Zeitraum sichergestellt werden. Es wird angestrebt, immer zwei Gleise während der Bauzeit in Betrieb zu halten.

Könnte man alternativ an Stelle einer Tunnel S-Bahn die S-Bahn aufgeständert über die Fernbahn bauen?

Generell ist vorgesehen, alle Gleise eng gebündelt und mit möglichst geringen Auswirkungen auf Anwohnende, Umwelt, Stadtbild usw. zu errichten. Dabei ist die Berücksichtigung einer aufgeständerten S-Bahn über den Fernbahngleisen bis nach Falkensee aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen nicht zielführend und wird daher in keiner Planungsvariante betrachtet.

Die Führung der S-Bahn im Tunnel wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft. Damit wird planungsrechtlich abgesichert, dass alle möglichen Varianten einer Trassenführung sachgerecht geprüft werden.

Wurde für den Transrapid eine Trassenführung im Stadtzentrum-Spandau-Nauen-Hamburg planungstechnisch vorgehalten?

Die noch bestehenden Flächenvorhaltungen für den in der Vergangenheit geplanten Transrapid werden z.B. am Bahnhof Berlin-Spandau für den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur genutzt. 

Warum leitet man die ICE-Züge nicht über die Lehrter Bahn, mit Verbindungskurve bei Nauen? Ähnliches wurde nördlich Dresdens realisiert.

Die Möglichkeit haben wir im Rahmen der Projektkonsolidierung betrachtet. Der Laufweg über die Lehrter Bahn bedeutet für den Fernverkehr in/aus Richtung Hamburg einen längeren Laufweg und damit eine verlängerte Fahrzeit. Dies wirkt sich negativ auf die Attraktivität des Angebotes aus.

Wenn es tatsächlich politisch gewollt ist den KFZ-Verkehr aus der Stadt bzw. von der Straße zu bekommen, dann braucht es kurzfristige Angebote. Sonst wüsste ich nicht, warum ich für den Arbeitsweg vom Havelland nach Berlin (Hin- und Rückweg in Summe 2.5h / Tag) das Auto stehen lassen sollte und mich in einen überfüllten Zug drücken sollte. Daher mein Anspruch: Schaffen Sie Angebote in absehbarer Zeit und nicht in erst ca. 15 Jahren.

Aktuell bauen wir das Angebot für den Schienenpersonennahverkehr soweit aus, wie es die bestehende Infrastruktur und die verfügbaren Fahrzeuge ermöglichen. Im Zuge der Vergabe des Netz Elbe-Spree (NES) wird ab Ende 2022 ein zusätzlicher Zug in der Stunde in Richtung Nauen verkehren.

Wir teilen das Bedürfnis für eine schnelle Realisierung des Infrastrukturausbaus als Voraussetzung für die Bestellung von Mehrverkehren entlang der Hamburger Bahn. Auch wir möchten lieber heute anstatt morgen mehr Züge auf die Schiene bringen. Um die Entwicklung jetzt konsequent voranzubringen haben die Länder Berlin und Brandenburg, sowie die Deutsche Bahn und der VBB das Projekt i2030 ins Leben gerufen, um die hierfür erforderlichen Planungen schnellstmöglich voranzutreiben. Durch die Partnerschaft wollen wir Abstimmungen bündeln und das Know-How zusammenbringen. Die gesetzlich vorgegebenen Planungsphasen für Infrastrukturprojekte werden zügig nacheinander abgearbeitet.

Wäre es nicht sinnvoll, ein alternatives RB System zumindest mit in Betracht zu ziehen, als Rückfalloption für den Fall, dass sich ein Gleichstrom-S-Bahnsystem mit 2 weiteren Gleichstromgleisen nicht realisieren lässt. Mit Kern einer RB im 15 Min. Takt mit zusätzlichem Halt am Klosterbuschweg zur besseren Erschließung von West Spandau, dann hauptsächlich über Jungfernheide und den Nord-Süd Tunnel? Nur als Variante! Schneller ginge es in die Stadt nicht!  Und West-Spandau würde auch mit erschlossen werden. Dieses Bedürfnis ist klar. Aber S-Bahnen in der BRD fahren anderswo auch auf Wechselstrom mit Oberleitung, z.B. in NRW.

Es ist ein wesentliches Ziel, Reisezeiten zu verkürzen und durch eine Verdichtung der Angebote des Schienenpersonennahverkehrs mehr Fahrgäste zum Umstieg auf die umweltfreundliche Schiene zu bewegen. Durch die Kombination der beiden Systeme können die Sitzplatzkapazitäten im hochbelasteten Abschnitt zwischen Spandau und Falkensee deutlich ausgeweitet werden. Im Gegensatz zum Regionalverkehr bietet die S-Bahn außerdem Möglichkeiten zur Verlängerung bereits bestehender Linien aus dem Stadtzentrum heraus.

Für einen schnellen Regionalverkehr ist es zielführend, nur einen Regionalverkehrshalt zwischen der Berliner Stadtgrenze und dem S-Bahn-Innenring an einem aufkommensstarken Ortsteilzentrum zu errichten. Dieser Halt ist am Bahnhof Spandau bereits vorhanden.

Fragen zum Thema Bahnhöfe, dem Umfeld und Anschlussverkehre

Wie sollen die Verkehrsströme zu und von den Bahnhöfen kanalisiert / gesteuert werden. Wird es ausreichend Zubringerbusse für die Pendler geben? Oder setzt man hier auf das Auto?

Ziel der i2030-Planungen ist es mit zusätzlichen und besseren ÖV-Angeboten mehr Menschen von der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu überzeugen. Dazu gehört auch die Überprüfung der bestehenden ÖPNV-Angebote im Zubringerverkehr. Im Kontext der Planungen für den Aus- und Neubau der Hamburger Bahn wird zu gegebenem Zeitpunkt auch das ÖPNV-Angebot im Zubringerverkehr überplant, um eine attraktive und leistungsfähige Reisekette im ÖV zu ermöglichen. Hierzu werden projektbegleitende Gespräche mit dem Landkreis und den Kommunen geführt, um attraktive Lösungen für die weiteren ÖPNV-Angebote wie Busse und Abstellmöglichkeiten für Autos und Fahrräder zu finden. Gleichzeitig erstellt die Deutsche Bahn im Rahmen der Vorplanung Studien für die zukünftige Gestaltung des jeweiligen Bahnhofsumfelds.

Ist damit zu rechnen, dass an vorhandenen Halten (Falkensee, Finkenkrug) vor der Umsetzung i2030 keine Maßnahmen zur Erhöhung der Barrierefreiheit mehr vorgenommen werden oder bestehen darauf auch in der Zwischenzeit Aussichten?

Die bestehenden Stationen entlang der Strecke sind bereits barrierefrei zugänglich. Derzeit sind keine weiteren Maßnahmen zur Barrierefreiheit geplant. Selbstverständlich werden die bestehenden Anlagen jedoch weiterhin instandgehalten und betrieben.

Ist auch geplant, den Bahnhof Spandau dann auszubauen? Insbesondere die Zu- und Abgänge (Treppen) zu den Bahnsteigen sind zurzeit deutlich zu klein dimensioniert.

Im Rahmen des geplanten Ausbaus des Bahnhofs Spandau ist unter anderem eine Erweiterung um zwei zusätzliche Bahnsteigkanten sowie eine Kapazitätserhöhung durch Ausbaumaßnahmen am westlichen und östlichen Bahnhofskopf (Weichenverbindungen/Überwerfungsbauwerke) vorgesehen. Die zusätzlichen Bahnsteigkanten und Zugänge werden entsprechend den Fahrgastprognosen gemäß Regelwerk bemessen. Eine Aufwertung des hiervon nicht betroffenen Bahnhofsbereichs ist kein Projektbestandteil.

Ist am Bhf. Albrechtshof ein Pendlerparklatz geplant? Wie ist die Planung für Parkplatzkapazitäten an den anderen Bhf.?

Zu diesem Thema werden wir den Austausch mit dem Bezirk Spandau und den weiteren Kommunen an der Strecke weiterführen, um die Planungen abzugleichen. Gleichzeitig erstellt die Deutsche Bahn im Rahmen der Vorplanung Studien für die zukünftige Gestaltung des jeweiligen Bahnhofsumfelds.

Ist es möglich, in unmittelbarer Angrenzung zum i2030 Korridor West vorsorglich Flächen für einen Radschnellweg Nauen – Falkensee – Berlin-Spandau einzuplanen, z. B. parallel als 7. Gleis nördlich oder südlich der Haupttrasse?

Diese Möglichkeit ist aktuell nicht Gegenstand der i2030-Betrachtungen.

Gibt es nicht auch bereits Planungen, dass man die Bahnhöfe Seegefeld und Albrechtshof zusammenlegt und einen Bhf. entfallen lässt?

Um möglichst viele Wohngebiete mit der S-Bahn erschließen zu können, gehen die aktuellen Planungen davon aus, beide Stationen zu erhalten.

Sind auch Nebenbauten und deren notwendigen Flächen wie Fahrradparkhäuser, Fahrradkäfige (Abstellung über Nacht für Einpendler) und E-Bikestationen geplant?

Die i2030-Planungen betrachten vorrangig den Schienenausbau auf der Strecke. Der notwendige Ausbau der Abstellkapazitäten für Fahrräder wird im Planungsprozess mit den beteiligten Kommunen zu klären sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sind dann weitere Untersuchungen und Abstimmungen zwischen den beteiligten Akteuren nötig.

Wird die Bustaktung (237) in Berlin reduziert, da hier eine parallele/doppelte Linienführung besteht?

Die Führung und Taktung der Busverkehre wird regelmäßig vom Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr überprüft und an das entsprechende Verkehrsbedürfnis angepasst. Es wird demzufolge mit Einführung einer S-Bahnverlängerung über den Bahnhof Spandau hinaus auch Busverkehrsanpassungen geben.

Warum wird kein zusätzlicher Bahnhof am Schnittpunkt der Bahnstrecke mit der A10 als P+R-Ankerpunkt geplant?

P+R ist kommunale Angelegenheit. Die technischen, verkehrlichen, wirtschaftlichen Auswirkungen, der nötige Flächenverbrauch sowie die lokalen Umweltauswirkungen stehen in keinem guten Verhältnis. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen ist als unzureichend einzuschätzen.

Welchen Einfluss haben die Kommunen, wenn es um den Umbau der Bahnhöfe während des Projekts geht? An wen wendet man sich?

Richten Sie Ihre Fragen zum Umbau der Bahnhöfe gern an die i2030-Partner über i2030@vbb.de oder an die zuständige Kommune. Die genannten Partner stehen in regelmäßigem Austausch miteinander.

Fragen zum Thema Nutzung und Ausbau des Schienenetzes

Wie werden die Interessenkonflikte zwischen VBB Anforderungen und den anderen Nutzern des Schienennetzes moderiert, wer bekommt dann wie den Vorrang?

Derzeit wird vom Bundesministerium für Verkehr der sogenannte Deutschlandtakt u. a. mit dem Ziel erarbeitet, die Schieneninfrastruktur auf die langfristigen Anforderungen und Angebotsmehrungen im bundesweiten Schienenverkehr zu dimensionieren. Die i2030-Planungen berücksichtigen die Planungen zum Deutschland-Takt, um die Infrastruktur entsprechend den Anforderungen aller Verkehrsangebote ausreichend auszubauen. Damit sollen Trassenkonflikte zwischen den von den Ländern bestellten Regionalverkehrszügen und den Zügen des Fern- und Güterverkehrs von Vornherein vermieden werden. Nach den aktuellen Netz-Nutzungsbedingungen der DB Netz erhalten im Konfliktfall jedoch grundsätzlich Takt- und langlaufende Schienenverkehre Vorrang.

Die Überlastung der Bahn resultierte in der Vergangenheit vor allem daraus, dass häufig die Züge mit fehlenden Wagons eingesetzt wurden. Eine Entlastung könnte schon als deutlich bessere Variante dadurch erreicht werden, dass regelmäßig Züge in normaler Länge bzw. als Doppelstockzüge eingesetzt werden. Auch ein dichterer Takt in den Stoßzeiten würde helfen. Wie werden diese Variante bzw. dieser Mangel der Vergangenheit in der Planung berücksichtigt?

Zu unterscheiden ist zwischen der Überlastung einzelner Züge mit Fahrgästen und/oder einem als zu knapp empfundenen SPNV Verkehrsangebot sowie einer kapazitativen Überlastung des Schienenweges zwischen Berlin und Nauen insgesamt. In Bezug auf die beiden ersten Punkte wurden durch den VBB bereits mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen Angebotserweiterungen vereinbart, die ab Ende 2019 wirksam wurden. Dabei werden die Qualitätsmängel durch das Qualitätsmanagement des VBB laufend erfasst und im intensiven Dialog mit den Verkehrsunternehmen ausgewertet und Verbesserungen eingeleitet. Mit dem neuen Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree ab Ende 2022 wird zudem das Angebot durch eine vierte Linie zwischen Berlin und Nauen verdichtet und die Sitzplatzkapazitäten weiter erhöht. Mit dem geplanten Ausbau der Schieneninfrastruktur sollen zudem langfristig betriebliche Engpässe aufgehoben und dadurch die Qualität, wie z.B. die Pünktlichkeit, verbessert werden. Der Schienenweg zwischen Berlin-Spandau und Nauen wurde ebenso wie der Knoten Berlin-Spandau von der DB Netz AG als „Überlasteter Schienenweg“ (ÜLS) detektiert. Dies zeigt an, dass die Trassenwünsche der Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht in vollem Umfang oder nur mit zu großen Abweichungen von den Trassenbestellungen realisiert werden konnten. Durch die im Rahmen von i2030 geplanten Ausbaumaßnahmen sollen diese Einschränkungen für die Zukunft beseitigt werden.

Der geplante Ausbau verfestigt das Konzept von Berlin als Spinne mit Wachstumskorridoren – wie werden die Dörfer, Siedlungen und Städtchen versorgt, die zwischen den Hauptachsen liegen?

Auf Grundlage der Landesentwicklungspläne der Länder Berlin und Brandenburg werden die Verkehrsachsen auf Basis des vereinbarten Siedlungssterns für die Hauptstadtregion ausgebaut. Besonders die Schienenverkehre werden dort erweitert, wo Wohn- und Gewerbegebieten in den kommenden Jahren entwickelt werden. Die Räume zwischen den Schienenachsen werden durch den kommunalen ÖPNV im Auftrag der Landkreise erschlossen. Diese können als Aufgabenträger für den kommunalen ÖPNV (Busse) selbstständig über den Angebotsumfang entscheiden.

Derzeit ist die Hamburger Bahn eine Mischverkehrsstrecke. Bleibt es dabei und kann/muss man mit (mehr) Güterverkehr rechnen?

Die Hamburger Bahn bleibt eine Mischverkehrsstrecke. Im Sinne der Umsetzung der Verkehrswende u. a. mit dem Ziel, mehr Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern, muss es in den nächsten Jahren auch zu Verkehrsmehrungen im Güterverkehr kommen.

Wir streben an, den Abschnitt zwischen dem Berliner Außenring (östl. von Brieselang) und Berlin-Spandau West auch künftig soweit wie möglich vom Güterverkehr freizuhalten und den Bahnhof Berlin-Spandau von Güter-Durchgangsverkehren zu entlasten (Schienengüterverkehr, der sein Ziel nicht direkt im Knoten Berlin hat).

Des Weiteren bemühen wir uns um die Finanzierung einer Verbindungskurve zwischen Wustermark (Lehrter Bahn) und dem nördlichen Berliner Außenring. Damit könnte Güterverkehr aus Richtung Hannover/Lehrter Bahn, der Quelle oder Ziel nicht in der Berliner Innenstadt hat, nördlich um das Stadtgebiet Berlins herumgeführt werden.

Wird der wiederholt angesprochene Güterverkehr über die Fernbahngleise oder über die Regionalbahngleise abgewickelt werden?

Die Gleise stehen allen Eisenbahnverkehrsunternehmen offen, die Trassen für ihre Züge anmelden. Die konkrete Zuweisung der Trassen erfolgt dann auf Grundlage der verfügbaren Kapazitäten. Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass der Güterverkehr vor allem den Berliner Außenring nutzen wird. Alle zu schaffenden Gleise haben die Möglichkeit, von SGV befahren zu werden und an geeigneten Punkten Überleitungen stattfinden zu lassen. Grundsätzlich ist vorgesehen, dass der Güterverkehr vor allem den Berliner Außenring nutzen wird.

Soll die Mobilitätswende durch weitere Zerstörung weiterer Landschaften erreicht werden?

Umweltrechtliche Belange werden bei der Planung und Realisierung von Verkehrsprojekten selbstverständlich berücksichtigt: Ihre Einhaltung wird auch gesetzlich gefordert und ist nachzuweisen. Beim Ausbau der Strecke Berlin-Spandau – Nauen erweitern wir die bereits vorhandene Strecke nur im zwingend erforderlichen Umfang. Eine zusätzliche Trennwirkung können wir somit z. B. vermeiden.

Bezugnehmend auf den Flyer-West: Soll der Güterstrom im europäischen Nord-Ostsee-Korridor (nach Polen, Tschechien usw.) künftig   d u r c h   Berlin hindurch geleitet werden? Was genau ist eigentlich der europäische Nord-Ostsee-Korridor. Wo ist das von wem seit wann definiert?

Unter folgendem Link sind ausführliche Informationen zu den EU-Verkehrskorridoren enthalten: https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/135/transeuropaische-netze-leitlinien

Güterverkehre, die nicht Ortsgüterverkehre sind, sollen auch zukünftig nicht durch Berlin geleitet werden. Wie heute schon der Fall, soll der Güterverkehr, der nicht explizit seine Quelle oder sein Ziel in der Berliner Innenstadt (z.B. Westhafen/ Moabit) hat, vorrangig über den Berliner Außenring geführt werden.

Die Ausführungen von Herrn Arm übersetze ich mit „der Engpass für ein attraktiveres Regionalbahnangebot ist nicht der Korridor WEST, sondern die unzureichende Infrastruktur in der Berliner Innenstadt, um alle Bedarfe aus dem näheren und weiteren Umland aufzunehmen…“. Habe ich das richtig verstanden?

Die Infrastrukturengpässe bestehen sowohl im Streckenabschnitt Nauen – Berlin-Spandau als auch auf den anschließenden Strecken in Richtung Berliner Innenstadt (Nord-Süd-Tunnel und Stadtbahn). Schon heute sind alle genannten Streckenabschnitte, einschließlich des Bahnhofs Berlin-Spandau, von der DB Netz als Überlasteter Schienenweg (ÜLS) identifiziert worden. Daher werden im Rahmen von i2030 auch die Wechselwirkungen auf alle anderen betroffenen Strecken mit betrachtet und verschiedene Möglichkeiten zur Engpassbeseitigung geprüft.

Wie wird die Einbindung der neuen RE- / RB-Züge in den künftigen Deutschlandtakt erfolgen? Ohne neue Infrastruktur wird es nicht funktionieren!

Die geplanten Angebotsausweitungen aus den Nahverkehrsplänen der Länder Berlin und Brandenburg, wie z.B. durch das Netz Elbe-Spree, wurden im Rahmen der Erstellung der Gutachterentwürfe zum Deutschlandtakt an das Bundesverkehrsministerium übermittelt. Dieser hat im Zielfahrplan des dritten Gutachterentwurfs sowohl die Interessen des SPNV, als auch des Fern- und Güterverkehrs abgebildet und einen entsprechenden Infrastrukturbedarf auch zwischen Berlin-Spandau und Nauen abgeleitet. Die Planungen des Deutschlandtaktes sind unter www.deutschlandtakt.de abrufbar.

Fragen zum Thema Beteiligung

Auf welche Weise und mit welcher Verbindlichkeit fließen die durch die Bürgerbeteiligungen gewonnen Aspekte in den Prozess ein und wie weit ist dieser bereits (fest)?

Wir nehmen alle Hinweise der Bürger*innen in unsere Abwägungen bei den Planungen mit auf.

Welche Möglichkeit hat man als BürgerIn gegen einen Plan (Ausschnitt) vorzugehen?

Um unsere Planungen transparent darzustellen, führen wir verschiedene Informations- und Öffentlichkeitsbeteiligungsveranstaltungen für Bürger*innen durch. Wir als i2030-Partner sind dabei bestrebt, Hinweise und Anregungen von Betroffenen und Beteiligten aufzunehmen, zu diskutieren und diese sorgfältig zu prüfen und abzuwägen.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden die Planungen zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich ausgelegt. Während dieses gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsverfahrens besteht die Möglichkeit, Einwendungen gegen eine Planung vorzubringen bzw. offene Fragen zu klären.

Fragen zum Thema S-Bahn-Verlängerung Falkenseer Chaussee

Gibt es weitere Informationen über den möglichen Abzweig ins Falkenhagener Feld?

Das Land Berlin verhandelt derzeit mit der HVLE AG als Betreiber der Infrastruktur über einen Finanzierungsvertrag zur Erstellung der Vorplanung für die S-Bahnverlängerung ins Falkenhagener Feld. Im Ergebnis werden hierzu auch weitergehende Informationen für die Öffentlichkeit aufbereitet und auf https://www.i2030.de/west/ zur Verfügung gestellt.

Wieso wird die S-Bahn zur Falkenseer Chaussee nicht bis zum Johannesstift an der Schönwalder Allee verlängert? So könnte man den Pendlern aus Richtung Schönwalde einen guten Umstieg ermöglichen.

In einer bereits in 2014 durchgeführten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist die Verlängerung der S-Bahn bis zu einem S-Bahnhof Johannesstift betrachtet und als positiv eingeschätzt worden. Die Realisierung der kompletten Strecke bis zum Bahnhof Johannesstift ist derzeit jedoch nicht als prioritär einzuschätzen. Allerdings wird in der Vorplanung auch die optionale Weiterführung der S-Bahn bis Johannesstift planerisch untersucht, um eine perspektivische Weiterentwicklung des S-Bahnnetzes zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu erschweren. Eine kurz- bis mittelfristige Umsetzung ist jedoch nicht vorgesehen.

Wenn dann für die S-Bahn die Gleise der heutigen Bötzow-Bahn nutzt, um das Falkenhagener Feld zu erschließen, wird es zum Schutz der dort direkt angrenzenden Anwohner (z.B. Dyrotzer Straße) einen entsprechenden Schallschutz geben?

Bei der Bemessung und Gestaltung des Schallschutzes berücksichtigen wir die gesetzlichen Vorgaben, die in Deutschland einen sehr hohen Standard besitzen. Einzelheiten stehen aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Wurde untersucht, den S-Bahn Abzweig im Tunnel direkt ins Falkenhagener Feld zu führen? Der S-Bahn Abzweig zum Falkenhagener Feld über die Bötzowbahn erfordert immer noch Zubringer, weil nicht fußläufig erreichbar.

Die Anbindung des Falkenhagener Felds wurde im Rahmen der S-Bahn-Tunnellösung für die weitere Planung ausgeschlossen. Tunnellösungen sind enorm kostenintensiv und technisch sehr anspruchsvoll umzusetzen. Dadurch ist stets genau abzuwägen, welches Verkehrsmittel die verkehrlich und wirtschaftlich günstigste Lösung ist.

Der Bereich Spandau ist generell durch hoch belastete Bus-Zubringerverkehre bestimmt. Dies ist dem Senat bewusst. Allerdings würde ein S-Bahn-Tunnelabzweig ins Falkenhagener Feld dieses strukturelle Problem allein nicht lösen können. Aufgrund der Strukturen im Bezirk Spandau wären Bus-Zubringerverkehre weiterhin erforderlich, diese jedoch in reduzierterem Umfang.

Die Bahn am Spektesee vorbei: würde die eingleisig sein? Ist das noch in der Prüfung oder sicher, dass es kommt?

Die Flächenerschließung mit dem öffentlichen Personennahverkehr im Spandauer Raum wird derzeit ausschließlich durch den Busverkehr gewährleistet. Die Planung einer S-Bahnverlängerung über den Bahnhof Spandau hinaus ins Falkenhagener Feld ist Bestandteil der prioritären Planungen des Berliner Senats für die Anbindung des Bezirkes Spandau an das übergeordnete S- und U-Bahn-Schienennetz. Dieses ist aktuell nur am Bahnhof Spandau selbst gegeben.

Weitere Informationen dazu sind im Nahverkehrsplan Berlin 2019-23 einsehbar: https://www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/verkehrsplanung/oeffentlicher-personennahverkehr/nahverkehrsplan/ .

Wie hoch stehen die Chancen für den Abzweig der S-Bahn in das Falkenhagener Feld? Wird es einen Unterwegshalt geben, falls die Strecke zum Ausbau ausgewählt werden sollte? Wann ist mit einer Entscheidung zu diesem Abzweig zu rechnen?

Die Vorplanung für die S-Bahnverlängerung ins Falkenhagener Feld beginnt vrs. Anfang 2022. Zwischen Nauener Straße und Falkenseer Chaussee wird ein optionaler Unterwegshalt an der Seegefelder Straße planerisch berücksichtigt.

Gegenüber der bereits in 2014 durchgeführten positiven Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für diese Strecke sollen nun weitere Aspekte wie bspw. Taktverdichtungen auf einen 10-Minuten-Takt oder eine betriebliche Optimierung durch einen abschnittweisen zweigleisigen Ausbau in die Planung einfließen und die Folgen daraus ermittelt werden. Ggf. ist im Ergebnis dieser Planungsschritte eine Aktualisierung des Nachweises der Wirtschaftlichkeit erforderlich. Dies bildet die Grundlage, eine Entscheidung zur Realisierung der S-Bahnverlängerung durch den Berliner Senat treffen zu können sowie die Finanzierung abzusichern.

Ist es auch geplant neben den Gesprächen mit der Havelländischen Eisenbahn die Anwohner dieser Strecke einzubeziehen oder sollen diese vor vollendete Tatsachen gestellt werden?

Auch bei diesem Teilprojekt werden die vorgeschriebenen Planungsphasen für jedes Infrastrukturprojekt durchlaufen. Dabei sind verschiedene Beteiligungsformate und im späteren Verlauf die gesetzlich vorgesehene Öffentlichkeitsbeteiligung im Zuge der Entwurfsplanung vorgesehen.

Betr. Verbindung Bhf Spandau Falkenhagener Feld: Welche Vorstellungen bestehen hinsichtlich der Querung der Seegefelder Str.? Brückenbauwerk oder ebenerdig?

Die bestehenden Bahnübergänge sollen in Abhängigkeit von den gesetzlichen Rahmenbedingungen möglichst erhalten werden.

Die FDP hat ein Seilbahnkonzept zur Erschließung des Falkenhagener Feldes vorgeschlagen. Wird diese Option mit betrachtet? Und wenn nein, warum nicht?

Diese Option wird von den i2030-Partnern nicht mitbetrachtet. Eine Seilbahn zur Erschließung des Falkenhagener Feldes würde in Berlin eine (weitere) Insellösung darstellen, für die sich erhöhte Umsteigezwänge ergeben würden. Hintergrund dafür ist vor allem, dass die Mehrzahl der Fahrgäste ihr Reiseziel nicht innerhalb Spandaus hat, sondern weitere in der Stadt verteilte Ziele – diese zumeist in der Berliner Innenstadt gelegen.

Der Berliner Nahverkehrsplan beschreibt die erforderlichen Kriterien für mögliche neue Seilbahnverbindungen. Eine mögliche Zuordnung einer neuen Seilbahnverbindung zum ÖPNV ist erst dann geboten, wenn hiermit verkehrlich stark nachgefragte Verbindungen gewährleistet werden, die ansonsten aufgrund des vorhandenen Straßennetzes und der übrigen ÖPNV-Infrastruktur mit den Verkehrsmitteln des übrigen ÖPNV nur mit großen zeitlichen und räumlichen Umwegen angeboten werden können. Auch eine mögliche Steigerung der Verkehrsnachfrage, eine bessere Verknüpfung der übrigen ÖPNV-Angebote untereinander und mit dem Umweltverbund sowie eine gewährleistete tarifliche Integration lassen im Sinne der Ziele von §§ 5 und 8 des Berliner Mobilitätsgesetzes (MobG) erst eine Zuordnung zum ÖPNV zu.

Darüber hinaus wird die Kapazität einer Seilbahn mit 2800 bis 4000 Personen pro Stunde eingeschätzt. Aus Sicht der i2030-Partner kann eine Seilbahn nicht die Potenziale an Fahrgästen aufnehmen, die auf dieser Verkehrsrelation erwartet werden.

Bleibt nur das eine vorhandene Gleis der Havelländischen Bahn oder werden hier weitere Gleise verlegt? Werden Grundstücke entlang enteignet und durch Gleise bebaut?

Die Strecke zum Falkenhagener Feld soll weitgehend eingleisig verbleiben, um mögliche Eingriffe in öffentlichen oder privaten Grund zu minimieren. Zur Realisierung eines 10-Minuten-Takt kann jedoch nach gegenwärtigen Kenntnisstand ein abschnittweiser zweigleisiger Ausbau nördlich der Seegefelder Str. erforderlich werden. Der tatsächliche Bedarf ist jedoch Gegenstand der weiteren Untersuchungen.

Bei der S-Bahn wurde von einem 10-Minuten-Takt gesprochen, zugleich von einer Verzweigung Richtung Falkensee bzw Falkenhagener Feld. Heißt das 5-Minuten-Takt bei den Abfahrten ab Spandau oder eher nur 20-Minuten-Takt westlich der Verzweigung?

Für die Erschließung des Falkenhagener Felds werden verschiedene Betriebsvarianten geprüft. Dabei erfolgt auch eine Abwägung zwischen 10- und 20-Minuten-Takt bei der Angebotsgestaltung. Durch das zusätzlich geplante Angebot von Express-S-Bahnen von/nach Berlin-Spandau könnten theoretisch bis zu 12 Fahrten innerhalb einer Stunde über den Bahnhof Spandau hinaus verlängert werden, also ein 10-Minuten-Takt Richtung Falkensee und ein 10-Minuten-Takt Richtung Falkenhagener Feld.

Warum plant man die S-Bahn und nicht eine Straßenbahn ins Falkenhagener Feld?

Der ÖPNV-Bedarfsplan als Teil des Nahverkehrsplan 2019-23 Berlin sieht neben einer S-Bahnverlängerung über den Bahnhof Berlin-Spandau hinaus ins Falkenhagener Feld auch die Realisierung von verschiedenen Straßenbahnstrecken im Bereich Spandau, u.a. ins Falkenhagener Feld, vor. Dabei werden verschiedene Trassenkorridore bedient. Generelles Ziel ist es, zukünftig eine hochwertige Erschließung des Bereiches Spandau mit den schienengebundenen ÖPNV zu erreichen.

Der Aufbau eines Straßenbahnnetzes in Spandau wird allerdings gegenüber einer S-Bahnverlängerung vsl. einen größeren Zeitraum in Anspruch nehmen, da die Trasse der Bötzowbahn bereits vorhanden ist und „nur“ für eine S-Bahn ausgebaut werden muss.

Fragen zum Thema zukünftiger Fahrplan und Angebotsgestaltung

Albrechtshof ist derzeit vermutlich der personenreichste Zustieg auf der Regionalbahnstrecke. Gibt es eine Variante, in der Albrechtshof Regionalbahnhof bleibt?

Die Fahrgastzahlen liegen an Stationen wie Falkensee oder Nauen um einiges höher als in Albrechtshof. Die Planungen sehen vor, dass der Halt Albrechtshof in Zukunft ausschließlich mit der S-Bahn im dichten Takt (10-Minutentakt) bedient wird.

Der Entfall der Falkenseer RE Haltstellen und der alleinige Verbleib des Innenstadtbahnhof (Falkensee-Hauptbahnhof) zum einzigen Regionalbahnhof führt zu einem verkehrs-infrastrukturellen Problem in Falkensee: Wird hier in den betreffenden Städten parallel als Projektbestandteil hingewirkt der schon jetzt zu hohe innerstädtische Verkehrsbelastung aufgrund von Transfer zum Bahnhof entgegen zu wirken?

Die betreffenden Stationen sollen künftig mit der Express-S-Bahn angebunden werden. Die RE-Halte werden erst mit Inbetriebnahme der S-Bahn ersetzt, so dass eine kontinuierliche Bedienung dieser Halte sichergestellt wird. Mit der Express-S-Bahn werden neue attraktive Verbindungen hergestellt sowie dichte Takte und konkurrenzfähige Fahrtzeiten ermöglicht. Insofern wird auch eine maßgebliche Verkehrsverlagerung zugunsten der S-Bahn erwartet.

Die Anpassung der Zubringerverkehre ist Aufgabe der kommunalen ÖPNV-Aufgabenträger. Die verkehrlichen Lösungen für die Schienenverkehre werden intensiv mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen besprochen.

Sie möchten den Umweltverbund und auch den Bahn-Regionalverkehr attraktiver gestalten, wie Sie sagen. Dies ist sehr begrüßenswert. Massive Sorgen haben wir wegen einer etwaigen Streichung des RB-Haltepunkts Finkenkrug oder eine Verschlechterung der RB-Verbindungen dort. Dieser Punkt wurde nicht ganz klar. Sie sprachen lediglich von „zwei Bahnsteigkanten“. Sind die für den Regionalverkehr? Ein etwaiger Wegfall des RB-Haltepunkts Finkenkrug würde dem Ziel einer Angebotsverbesserung für unseren Bereich massiv zuwiderlaufen und könnte sogar eine Verlagerung Richtung MIV bewirken. Könnten Sie Ihre Angaben zur Planung in diesem Punkt bitte präzisieren?

Die Lösungen für die Station Finkenkrug (Regionalverkehr, S-Bahn, beides) werden in der anstehenden Variantenbetrachtung geprüft. Konkrete Lösungsvorschläge werden im Rahmen der Vorplanung erarbeitet und den Kommunen und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Es werden ja vier bis fünf Zugpaare zwischen Nauen und Spandau verkehren. Ist ein glatter 15′-Takt geplant oder bleibt es bei den gewohnten Rumpeltakten mit teils übervollen Zügen, ungleichmäßigen Auslastungen und Fahrgastwechselzeiten?

Mit der Umsetzung von i2030 ist es möglich, drei Züge in der Stunde bis nach Nauen anzubieten. Damit ergibt sich ein 20-Minuten-Takt für den Regionalverkehr. Zusätzlich wird es in der Stunde noch eine Schnellverbindung geben, die u.a. Nauen und Falkensee an Berlin anbindet. Bis zum Abschluss der Ausbauarbeiten müssen sich die Züge des Regionalverkehrs jedoch noch in das vor allem durch den Fernverkehr vorgegebene Fahrplangerüst zwischen Nauen und Spandau sowie im weiteren Linienverlauf durch den Bahnknoten Berlin einfügen. Bis zur Umsetzung von i2030 liegt ein deutliches Augenmerk auf der Identifikation von Optimierungs- und Verbesserungspotenzialen im Rahmen der Angebots- und Betriebsplanung, um einem gleichmäßigen Zugabstand zwischen Spandau und Nauen möglichst nahe zu kommen.

Wie will man vermeiden, dass sich die Fahrgäste in die Regio drängeln, und die S-Bahn parallel dazu leer fährt? Das ist heute oft das Bild in Spandau.

Wir prüfen im Rahmen der weiteren Planungen die Wegebeziehungen, um möglichst vielen Fahrgästen attraktive Reisezeiten zu bieten. Durch den möglichen Einsatz von Express-S-Bahnen ist eine deutliche Fahrzeitkürzung gegenüber dem Status quo möglich. Daneben bietet die S-Bahn eine höhere Taktdichte, einen größeren Umfang an umsteigefreien Direktverbindungen sowie zusätzliche Umsteigemöglichkeiten.

Warum ist der Haltepunkt Finkenkrug bei der Regionalbahn auf Blatt 24 als „variantenabhängig“ markiert?

Hier werden in der Vorplanung die erkennbaren Varianten für die Anbindung des Haltepunktes Finkenkrug (Halt jeweils nur mit Regionalverkehr oder S-Bahn sowie mit beiden Verkehrsmitteln) untersucht. Im Ergebnis der Vorplanung kann fundierter über den Nutzen und die Realisierbarkeit der einzelnen Varianten entschieden und eine Vorzugsvariante bestimmt werden.

Der RE6 bleibt auf diesem Korridor? Der soll doch auf die Kremmener Bahn, also direkt Gesundbrunnen?

Die RE6 soll künftig über den Berliner Ortsteil Tegel und die Kremmener Bahn direkt nach Gesundbrunnen verkehren. Es wird für die Relation Spandau – Falkensee – Hennigsdorf jedoch weiterhin ein (Ersatz-)Produkt für die betroffenen Fahrgäste erforderlich, welches die Verbindung nach Hennigsdorf auch zukünftig auf der bestehenden Relation sicherstellt.

Warum kann die RE2 nicht regulär in Brieselang halten? Brieselang wird 2030 ähnlich viele Einwohner haben wie Nauen. Da werden 3 Züge/Stunde in den Stoßzeiten zu wenig sein, das kann man heute schon sagen.

Ein Halt in Brieselang des RE2 ist aktuell nicht vorgesehen, da eines der vier Zugpaare als sogenanntes beschleunigtes Produkt nur mit Halt in Falkensee verkehren soll. Dieser lässt sich dabei nicht in einen regelmäßigen Takt mit den anderen Zügen bringen, sodass er als beschleunigtes Produkt verkehrt, bzw. als solches ausgewählt wurde.

Nach Corona: Wer/Wie viele benötigt/benötigen alle 30 Minuten eine ICE-Bahnverbindung Berlin-Hamburg? Sind diese Annahmen überhaupt gültig?

Berlin und Hamburg sind die beiden größten Städte Deutschlands. Die Fernverkehrsunternehmen sehen den Bedarf für ein Fernverkehrsangebot in diesem Umfang, um der in den vergangenen Jahren steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität auch auf dieser Achse nachkommen zu können. Der Schienenpersonenfernverkehr wird in Deutschland eigenwirtschaftlich erbracht und nicht durch die Länder bestellt oder beeinflusst.

Besteht die Möglichkeit, auf der S-Bahn-Strecke „“Überlandfähiges““ Fahrzeugmaterial einzusetzen (schneller, bequemer, ruhiger)? Es müssen ja keine Bankierszüge sein, aber selbst in den heutigen Bahnen ist eine 45 Min Fahrt eine Zumutung.

In den kommenden Jahren werden zahlreiche neue S-Bahn-Fahrzeuge beschafft werden. Aktuell werden gerade die ersten Neufahrzeuge der Baureihen 483 und 484 in Betrieb genommen. Diese verfügen bereits über Klimaanlagen und eine deutlich verbesserte Laufruhe und erfüllen die erhöhten Anforderungen z.B. an Barrierefreiheit, Fahrradmitnahmemöglichkeiten usw.

Die Anbindung von Brieselang mit der Regionalverbindung und die geplante Takterhöhung auf 3 Fahrten pro Stunde kann ich nur begrüßen und hoffe, sie wird im Hinblick auf eine schnelle Erreichbarkeit vom Zentrum Berlin beibehalten. Bei der Planungsaussicht wurde die RB 14 nur noch bis Ostbahnhof ausgewiesen und nicht mehr bis Schönefeld – wird diese Verbindung verkürzt und wie soll der BER dann erreicht werden? Die RB 10 von Nauen nach Südkreuz war auch nicht mehr vorgesehen oder war auf die Schnelle nicht erkennbar. Wie ist die Planung über die Anbindung Jungfernheide- Hauptbahnhof vorgesehen? Sind die Erhöhung der Kapazitäten mit den Anforderungen von Fernbahnverkehr und Güterverkehr realisierbar?

Im Zuge der Vergabe Netz-Elbe-Spree ist ab Dezember 2025 eine Verkürzung der RB14 bis Ostbahnhof vorgesehen. Fahrgäste mit dem Ziel Flughafen BER haben am Berliner Hauptbahnhof Anschluss an den FEX (Flughafenexpress), der ab diesem Zeitpunkt den direkten und schnelleren Weg über die Dresdner Bahn nehmen kann.

Die Anbindung über Jungfernheide ist ab diesem Zeitpunkt mit zwei Zugpaaren des RE8 (RE8+RE8V) vorgesehen. Die Leistung der heutigen RB10 geht also nicht verloren, sondern geht nur in die Leistung des RE8 über. Zudem enden die Züge nicht mehr in Berlin, sondern sollen über die neue Dresdner Bahn in Richtung Zossen, Wünsdorf, Finsterwalde bzw. Elsterwerda durchgebunden werden (vgl. Vergabe Netz-Elbe-Spree).

Die Erhöhung der Angebote im Fern- und Nahverkehr mit vorgesehener Vertaktung ist mit Realisierung des Korridorausbaus Spandau – Nauen umsetzbar.

Im Rahmen von i2030 werden auch die Wechselwirkungen mit anderen Strecken betrachtet und bei Notwendigkeit Möglichkeiten zur Engpassbeseitigung geprüft.

Ist im Falle einer S-Bahnanbindung von Finkenkrug ein weiterer S-Bahn-Haltepunkt in etwa der Mitte zwischen Falkensee und Finkenkrug vorstellbar, um eine bessere Erschließung des Stadtgebiets Falkensee zu erreichen?

Ein zusätzlicher Haltepunkt ist im Rahmen von i2030 nicht unterstellt. Eine ausreichende Erschließung ist mit den in der Planung enthaltenen Stationen sichergestellt.

Kann man mit einer Anbindung von 2 Direktverbindungen von Brieselang nach Berlin in der NVZ, speziell abends und am Wochenende, ausgehen? Oder anders gefragt, besteht die Gefahr, dass in solchen Zeiten eine Umsteigeverbindung mit einem Zubringer stattfindet?

Im Rahmen des Netzes Elbe-Spree ist für das Zugangebot für Brieselang kein grundsätzlicher Unterschied zwischen Wochentagen und Wochenenden vorgesehen. Lediglich zu Zeiten schwächerer Nachfrage – eben abends und am frühen Morgen – wird das Angebot auf zwei oder in selten Fällen (z.B. nach Mitternacht) nur ein Angebot pro Stunde reduziert. Es werden nach gegenwärtigem Planungsstand alle Fahrten der in Brieselang haltenden Linien RE2, RB10 und RB14 ins Berliner Zentrum fahren bzw. von dort kommen. Hinzu kommen einzelne Fahrten der Linie RE8 in den Nächten Montag bis Sonntag.

Wird es im Planungsprozess noch Kontroll- und Rückfallebenen geben, um etwa auf mögliche Veränderungen der Pendlerströme (zum Beispiel vermehrtes Homeoffice auf nach Corona) noch reagieren zu können?

Die angestoßenen Planungen beruhen auf den Erkenntnissen und Umsetzungsbedarfen aus den jeweiligen Nahverkehrsplänen der Länder Berlin und Brandenburg und der im Vorfeld durchgeführten Untersuchungen, wie z.B. dem ÖPNV-Konzept 2030 des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Im Rahmen des Projektes i2030 wird zum Nachweis des volkswirtschaftlichen Nutzens auch eine Nutzen-Kosten-Untersuchung nach einem bundesweit standardisierten Bewertungsverfahren durchgeführt werden. Dabei werden u.a. auch aktuelle Entwicklungen berücksichtigt.

Fragen zum Thema Express-S-Bahn

Können Sie das schwer nachvollziehbare Konzept der Express-S-Bahn bitte vertiefen? Wie soll das Fahrzeitgewinne in die Innenstadt ermöglichen und wo soll es gegenüber der Regionalbahn im Vorteil sein?

Die Express-S-Bahn ist Teil des Variantenspektrums, der bei der S-Bahnverlängerung untersucht wird.

Zusätzlich zu den bereits heute verkehrenden S-Bahnen sollen zwischen Spandau – Westkreuz die sogenannten Express-S-Bahnzüge fahren. Diese zeichnen sich durch eine fünf bis sieben Minuten kürzere Fahrzeit aus, da die Zwischenhalte in diesem Abschnitt nicht bedient werden. Dadurch wird das S-Bahnangebot gegenüber dem des Regionalverkehrs in mehrfacher Hinsicht aufgewertet:

  • die S-Bahn verkehrt häufiger,
  • die S-Bahn bietet deutlich höhere Kapazitäten und
  • Express-S-Bahnen bieten eine zum Regionalverkehr vergleichbare Fahrzeit.

     

    Welche Taktung ist für die Express-S-Bahn angedacht?

Für den Einsatz der Express-S-Bahn werden derzeit noch verschiedene Betriebskonzepte geprüft. Erste Ansätze sehen einen 10-Minuten-Takt der Express-S-Bahn aus der Berliner Innenstadt bis Finkenkrug zusätzlich zum bestehenden 10-Minuten-Takt mit allen Zwischenhalten bis Spandau bzw. zur Falkenseer Chaussee vor.

Die S-Bahnverlängerung an die Falkenseer Chaussee schneidet unmittelbar das Naherholungsgebiet am Kiesteich. Wie begegnet das Planungsvorhaben der negativen Entwicklung im Hinblick auf die Beeinträchtigung durch Verkehr und Lärm dieses Naherholungsgebietes?

Umweltrechtliche Belange werden bei der Planung und Realisierung von Verkehrsprojekten selbstverständlich berücksichtigt; ihre Einhaltung wird auch gesetzlich gefordert und ist nachzuweisen. Dazu gehört auch die Einhaltung der Lärmschutz- und Schallschutzbestimmungen nach den gesetzlichen Vorgaben.

Müssten für eine Express-S-Bahn nicht auch die Stadtbahngleise in Berlin erweitert werden? Spätestens ab Charlottenburg kommen ja die Züge aus Richtung Potsdam auf die (m.W.) zweigleisige Strecke. Bereits heute warten auch S-Bahnzüge in Stresow, damit sie in den Bahnhof Spandau einfahren können.

Für diese Planungsvariante wurden sowohl eine Fahrplankonstruktion als auch eine Eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung (EBWU) zur Bewertung der Machbarkeit und erwarteten Betriebsqualität durchgeführt. Im Ergebnis ist ein Ausbau der S-Bahninfrastruktur der Stadtbahngleise nicht erforderlich.

Für die Expresszugkonzepte stehen verschiedene Varianten im Lösungsraum. Mögliche Expresszugabschnitte können sein: Westkreuz – Spandau (mit oder ohne Halt Olympiastadion), Spandau – Klosterbuschweg oder Spandau – Albrechtshof. Für die genannten Varianten stehen jeweils andere Taktungen für parallel verlaufende Expresszuglinien und „normal“ haltende Linien zur Diskussion. Hierzu sollen bislang schon bestehende Fahrten, die bisher aus Richtung Berliner Innenstadt am Westkreuz enden, weiter in Richtung Berlin-Spandau und Falkensee verlängert werden. Im Ergebnis ist ein Ausbau der S-Bahninfrastruktur über die bestehenden zwei Gleise der Stadtbahn hinaus nicht erforderlich.