Tag der Schiene 2024: Radelnd auf der Potsdamer Stammbahn

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Tag der Schiene 2024: Radelnd auf der Potsdamer Stammbahn

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB
i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Berlin, 21. September 2024

Am Tag der Schiene 2024 trafen sich rund 40 Teilnehmer*innen, um die Schienenprojekte im Süden und Südwesten von Berlin per Rad zu erkunden. Eingeladen zur Rundtour hatte die Deutsche Bahn und der VIV – Verkehrs­politischer Informations­verein.

An dem sonnigen Endsommer-Vormittag kamen die Radfahrer:innen am Startpunkt an der S-Bahn Haltestelle Buckower Chaussee zusammen. Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) führte über gut ausgebaute Radwege bis zu schmalen zugewachsenen Waldwegen (also es gehört auch ein bisschen Abenteuer dazu, wenn man mehr über die zukünftigen Bahnprojekte wissen will!) und erläuterte in kurzweiligen Vorträgen alles über die jeweiligen Projektstände.

i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB
i2030 Tag der Schiene auf der Potsdamer Stammbahn, Foto: Lima, VBB

Über den ehemaligen Güteraußenring und den Berliner Mauerweg erreichte die Gruppe eine Wiese an der Anhalter Bahn, wo Herr Kaczmarek über die anstehende Umlegung vieler Linien der Anhalter Bahn auf die Dresdner Bahn berichtete. Der nächste Halt war auf der Fußgängerbrücke mit dem Blick zum Bahnhof Teltow Stadt, der aktuell als Endstation für die S25 und S26 gilt. Von hier bekamen die Gäste einen Überblick über das i2030-Projekt zur Verlängerung der S-Bahn nach Stahnsdorf über die freigehaltene Trasse und die Herausforderung des zweigleisigen Ausbaus zwischen Südende und Lichterfelde Ost.

Das Angebot einer Abkürzung des Weges lehnte die Gruppe mit absoluter Mehrheit ab und so ging die Fahrt weiter zu den zukünftigen Stationen Iserstraße (noch in Teltow) und Sputendorfer Straße (in Stahnsdorf).

Brücke an der S25 Süd nach Teltow und zukünftig bis nach Stahnsdorf, Foto: Lima, VBB
Brücke an der S25 Süd nach Teltow und zukünftig bis nach Stahnsdorf, Foto: Lima, VBB

Im Anschluss ging die Tour weiter Richtung Düppel Kleinmachnow, wo alle wichtigen Fakten rund um das i2030-Ausbauprojekt der Potsdamer Stammbahn berichtet wurden, während daneben der Wochenmarkt abgebaut wurde. Es geht im Teilprojekt um die Reaktivierung der ersten preußischen Eisenbahnstrecke für den Regionalverkehrs. Aktuell wurde die von den Ländern beauftragte Vorplanung durch die Deutsche Bahn an ein Planungsbüro vergeben.

Beim nächsten Halt war die ehemalige Station Düppel kaum zu erkennen. ALle stellten ihre Räder ab und machten sich durch Dickicht auf die Suche nach dem  stillgelegten Bahnsteig und das alte Streckengleis, die heute von Bäumen und Büschen überwuchert sind.

Der ehemalige Bahnsteig und das Streckengleis der stillgelegten Station Düppel. Foto: Lima, VBB
Der ehemalige Bahnsteig und das Streckengleis der stillgelegten Station Düppel. Foto: Lima, VBB

Zum Schluss führte die Tour zur Lindenthaler Allee. Hier wird in absehbarer Zukunft eine Abstellanlage für die geplanten Verlängerung der U3 zur Station Mexikoplatz entstehen soll.

Fazit der Veranstaltung: Alle Beteiligten haben die Tour genossen und erwarten ein Wiedersehen bei weiteren i2030-Fahrradtouren. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren!

Festival of Lights 2024: i2030-Lichtinszenierung an der Siemensbahn

i2030-Lichtinszenierung zum Festival of Lights, Grafik: VBB

4.-13. Oktober 2024: „Festival of Lights“ mit dem stahlblauen Wunder der Siemensbahn

Einst war das Stahlviadukt der historischen Siemensbahn markanter Blickfang – denn schon
in den 1920er Jahren erstrahlte es in leuchtendem Blau.

Nach intensiver Recherche und Prüfung konnte nun die originäre Farbgebung des Stahlviadukts bestimmt werden.

Das wollen wir feiern. Und zwar auf eine besondere Weise: Die Siemensbahn ist in diesem
Jahr Teil des „Festival of Lights“.

Seien Sie dabei, wenn das historische Stahlviadukt künstlerisch in der ursprünglichen blauen Farbgestaltung erstrahlt. Wir laden Sie herzlich dazu ein, wenn die Siemensbahn für eine Woche aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erwacht und die Siemensstadt leuchten lässt.

Vom 4. bis 13. Oktober ab 19 Uhr werden die Objekte des Festivals angestrahlt. Am 7. Oktober laden wir ab 18:30 zu einer öffentlichen Veranstaltung am Viadukt mit vielen Gästen ein.

Luis-Vincent van Heerde + Student aus Potsdam

Luis-Vincent van Heerde

BOTSCHAFTER:IN

Luis-Vincent van Heerde
Dualer Student

Luis-Vincent van Heerde

Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?

Ich verspreche mir von dem Projekt i2030 mehr Lebensqualität durch die Schiene. In meinem Fall wäre der Aus-/Neubau zwischen Potsdam und Berlin ein großes Geschenk, da ich jeden Tag zwischen Berlin und Potsdam pendle. Zudem würde ich mir wünschen, dass auch ein verstärktes Augenmerk auf den Süden Brandenburgs gelegt wird, beispielsweise Richtung Falkenberg (Elster). 

Welche Meilensteine sind für Sie wesentlich?

Für mich als jungen Potsdamer und Berlin-Liebhaber wäre eine relativ zeitnahe Reaktivierung der Stammbahn natürlich phänomenal. Ich bin der festen Überzeugung, dass die „neue“ alte Bahnstrecke die ganze Region wirtschaftlich und hinsichtlich der Lebensqualität verbessern würde. Der Pendelverkehr zwischen Potsdam und Südberlin würde dadurch massiv verbessert werden. Ich freue mich darauf! 

Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?

Ich denke, es bedarf einer Regierung/Politik mit einer klaren und starken Schienen-/Verkehrswende-Politik. Nennenswerte Förderungen für den Ausbau von Schienen von Seiten der EU und des Bundes halte ich für essenziell. Des Weiteren möchte ich den Bürgerinnen und Bürgern nahelegen, dass wir zeigen müssen, wie wichtig uns eine starke Schiene in Berlin und Brandenburg ist, und das nicht nur in der Metropolregion, sondern auch in der ländlichen Region. 

Filippo Smaldino + Bürgermeister der Gemeinde Mühlenbecker Land

Filippo Smaldino

BOTSCHAFTER:IN

Filippo Smaldino
Bürgermeister der Gemeinde Mühlenbecker Land 

Filippo Smaldino

Was soll durch das Projekt i2030 erreicht werden?

Die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar ergab eine klare Einstellung der Bundesbürger zum Schienennetz: Zwei Drittel der Bundesbürger wollen mittlerweile, dass der Staat mehr Geld in die Infrastruktur für das Schienennetz als für den Straßenbau ausgibt, und das hat auch seine guten Gründe. Klimawandel und wachsendes Verkehrsaufkommen führen dazu, dass die Schiene in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen muss. Denn um die Erderwärmung zu begrenzen, ist es meines Erachtens unabdingbar, dass in den kommenden Jahren eine massive Verlagerung von Verkehr auf die klimafreundliche Schiene erfolgt. Bereits heute verbringen Autofahrende im Schnitt mehr als 120 Stunden eines Jahres im Stau. Insbesondere hat sich die Situation in den letzten Jahren des hiesigen Pendlerstroms unserer Berufstätigen aus Oberhavel-Barnim Richtung Berlins verschärft und somit die Lebensqualität vor Ort weiter beeinträchtigt.
Wir benötigen mehr Schiene – für das Klima, für uns Menschen, für die heimische Wirtschaft und somit für ein zukunftsfähiges Brandenburg! 

Welche Meilensteine sind für Sie wesentlich?

Im Hinblick auf die Reaktivierung von Eisenbahnstrecken sind wir im Mühlenbecker Land unmittelbar „Betroffene“. Die Wichtigkeit der Reaktivierung ist glücklicherweise bis in die höchste Ebene der Politik, aber auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen! Die wichtigen Rahmenbedingungen für die Reaktivierung der Heidekrautbahn im Mühlenbecker Land sind in den letzten Jahren erheblich besser geworden, was einen MEILENSTEIN für die Menschen vor Ort darstellt! Besonders für unsere teilweise stark ländlich geprägten Regionen in Oberhavel und Barnim besteht großer Bedarf an einem zukunftsfähigen, verbesserten, attraktiven Verkehrsangebot. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels ist es höchste Zeit dafür. 

Was ist für das Gelingen der Projekte wichtig?

Es geht bei uns um die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn, und diese ist kommunalpolitisch mehrheitlich per Beschluss sehnlichst herbeigewünscht. So einige „Hürden“ müssen aber noch bis zur Reaktivierung der alten Stammstrecke erklommen werden. Warten wir ab, was kommt. Die erhobenen und teilweise berechtigten Einwendungen sind vielfältig, und der Ausgang, wie weiter damit, ist offen. Ich freue mich darauf, wenn die Heidekrautbahn kommen wird. Die Frage ist nur noch, wann.