Zweiter i2030-Lenkungskreis im März 2018 – Planungen starten

Zweites Treffen des Lenkungskreises

Die Planungen im Rahmen des Vorhabens „Infrastruktur des Schienenverkehrs in Berlin und Brandenburg – i2030“ beginnen. Die Länder Berlin und Brandenburg werden dafür in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung stellen. Damit werden die umfangreichen Prüf- und Planungsprozesse in zehn Teilprojekten finanziert, die in dem Vorhaben i2030 definiert sind. Projektgruppen sollen die Maßnahmen und Varianten zur Ertüchtigung und zum Ausbau der Eisenbahninfrastruktur analysieren. Daraus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, was, wann und wo baulich umgesetzt werden kann und welche Kosten entstehen. Berücksichtigt werden sowohl Aufgabenstellungen für den Regionalverkehr, für die Verlängerung von S-Bahnstrecken, als auch für das S-Bahnnetz insgesamt.

Regine Günther, Senatorin für Verkehr Berlin: „Die Situation für Pendler
in der Metropolenregion Berlin-Brandenburg deutlich zu verbessern, ist eines
meiner zentralen Anliegen. Der Regional- und Nahverkehr auf der
Schiene muss mit dem Wachstum der Stadt Schritt halten. Für den mittel- und
langfristigen Ausbau der Infrastruktur ist die gemeinsame Initiative
i2030 zentral. Die finanziellen Mittel für die ersten Planungsschritte des
Ausbaus der am stärksten frequentierten Korridore wurden jetzt gesichert.
Ich freue mich, dass es in kurzer Zeit gelungen ist, die Planungen auf den
Weg zu bringen. Für kurzfristige Lösungen werden weitere Gespräche geführt,
um auch hier für Entlastungen und Erleichterungen zu sorgen.“

Kathrin Schneider, Verkehrsministerin Brandenburg: „Die konkrete Planung
sorgt für Klarheit bei den Kosten und der Umsetzbarkeit. Das ist die
Voraussetzung, um für die Investitionen einen Zeitplan zu erstellen. Unser
Ziel ist, die Kapazitäten auf unseren Schienen deutlich zu verbessern, das
wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Wir müssen aber auch zu kurzfristigen Verbesserungen für die Pendlerinnen und Pendler kommen. Hier stehen
wir kurz vor dem Abschluss entsprechender Vereinbarungen mit den
Bahnunternehmen.“

Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte DB Netz
AG:
„Jetzt können wir mit den Planungen starten. Mit der Finanzierungszusage
haben die Länder die Voraussetzungen dafür geschaffen. Ein wichtiger
Meilenstein, um die Infrastruktur in der wachsenden Metropolregion
Berlin-Brandenburg auszubauen – für bessere Mobilität und mehr Klimaschutz.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-
Brandenburg (VBB): „Der nächste Meilenstein für i2030 ist gesetzt. Die
Teams für die Teilprojekte stehen, jetzt kann in die detaillierte Prüfung und
Planung eingestiegen werden. Wir legen im Projekt jetzt die solide Basis für
einen leistungsfähigen Bahnverkehr der Zukunft.“
Auf Grundlage eines Gesamtkonzepts für den Nahverkehr werden Infrastruktur-
Varianten in folgenden Korridoren untersucht:

  • Berlin-Spandau-Nauen
  • Potsdamer Stammbahn
  • Prignitz Express/Velten
  • Nordbahn/Heidekrautbahn
  • RE1
  • Berlin-Dresden/Rangsdorf
  • Berlin-Cottbus/Bahnhof Königs Wusterhausen

Im Korridor Prignitz-Express/Velten wird beispielsweise der erforderliche
Infrastrukturausbau geprüft, der einen 10-Minuten-Takt der S-Bahn nach
Berlin-Tegel, die Verlängerung der S-Bahn nach Velten und die Einführung
eines Halbstundentaktes im Regionalverkehr zwischen Berlin Gesundbrunnen
und Neuruppin über Berlin-Tegel ermöglicht.
Im Korridor „Berlin-Cottbus/Bahnhof Königs Wusterhausen“ sind die Planungen
zur Beseitigung des eingleisigen Engpasses im Nordkopf des
Bahnhofs vereinbart worden. Darüber hinaus wird von der DB Netz AG der
Bau eines neuen Kehrgleises für die Linie RB22 im Bahnhof Königs
Wusterhausen vorbereitet. Es soll im Dezember 2022 in Betrieb genommen
werden. Neben den Planungen für den Ausbau von S-Bahn-Strecken in den Korridoren widmet sich eine Projektgruppe der Verbesserung des S-Bahn-Netzes
insgesamt. Ziel ist, die Pünktlichkeit der Züge zu steigern und zusätzliche
Verkehrsleistungen zu ermöglichen. Dazu wird beispielsweise auch die Beseitigung eingleisiger Streckenabschnitte und die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf einzelnen Strecken geprüft. Dabei werden auch die
Punkte Energieversorgung und Abstellkapazitäten im Netz berücksichtigt.
Im Oktober 2017 hatten die Länder Berlin und Brandenburg mit der Bahn
eine „Rahmenvereinbarung über das Entwicklungskonzept für die Infrastruktur
des Schienenverkehrs in Berlin und Brandenburg – i2030“ geschlossen.
Unterzeichnet wurde der Vertrag von Regine Günther, Senatorin für Umwelt,
Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin, Kathrin Schneider, Ministerin
für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, und
Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB AG.
Vereinbart wurde, einen Lenkungskreis „i2030“ einzurichten, der die sach- und
zeitgerechte Abwicklung der vereinbarten Projekte überwacht und über
die Projektliste einschließlich Anpassung und Ergänzung befindet. Die umfangreichen Planungs- und Prüfprozesse im Projekt i2030 werden vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) koordiniert und gemeinsam mit
den Ländern Berlin und Brandenburg und der Deutschen Bahn umgesetzt.